Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Zweifel
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich machen soll.“ Unentschlossen, zwiegespalten oder innerlich zerrissen – wer kennt diese Gefühle nicht? Im privaten und beruflichen Bereich holen uns beizeiten Zweifel ein. Heute umso mehr, da das Leben und die Welt komplexer geworden sind. Von Natur aus sind wir immer wieder angehalten, die Weichen neu zu stellen und uns auf anstehende Entwicklungen einzustellen. Zeiten des Zweifelns gehen mit jedem Neuanfang und Fortschritt einher. Altes wird in Frage gestellt oder bestimmte Muster im Umgang mit einem Problem greifen nicht mehr. Wir plagen uns, drehen uns im Kreis und verlieren den sicheren Boden unter den Füssen. Die eigene Unsicherheit und Uneindeutigkeit zulassen und aushalten ist im Grunde eine wichtige Fähigkeit. Sie bewahrt uns vor übereilten Entscheidungen. Erst einmal Atmen, Weiteratmen und damit Zeit gewinnen, empfehle ich meinen Klienten, anstatt sprichwörtlich „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Die Klarheit stellt sich ein, wenn Kopf und Herz zusammenspielen, die eigenen Motive bewusst und Zusammenhänge verstanden werden. Zweifeln braucht Zeit und Geduld. Kultivieren wir das Zweifeln, so hinterfragen wir uns selbst, übernehmen Eigenverantwortung und sind uns nicht zu schade, auf den anderen zuzugehen.
„Zweifel ist kein angenehmer Zustand, aber Gewissheit ein lächerlicher“, meint dazu der Philosoph Voltaire.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
www.beratung-hickmann.it
Mit CO2-neutralem HVO-Diesel?
Möchte vorausschicken, dass ich absolut nichts gegen Oldtimertraktoren habe. Ich bewundere die Besitzer für ihren Einsatz, den sie aufwenden, um diese Vehikel zu restaurieren und zu pflegen. Man kann sie ohne weiteres auf einem Gelände zur Besichtigung präsentieren.
Was ich aber keinenfalls mehr für zeitgemäß halte, ist, dass diese Stinker teilweise europaweit anreisen und dann tagelang vinschgauweit sämtliche Seitentäler und Bergstraßen in ganzen Kovois befahren. Und als Krönung wird noch das Stilfserjoch in einer riesigen Karavane befahren. Um das alles zu legitimieren, möchte Herr Wegmann den Leuten einreden, dass durch die Verwendung von HVO Diesel die enorme Umweltbelastung aus der Welt geschafft ist. Fakt ist aber, dass ein Dieselmotor erst durch Katalysator, Rußpartikelfilter, Lamdasonde und vor allem durch einen hohen Einspritzdruck sauberer wird. Dazu ein Vergleich: Bei einem alten Diesel wird mit rund 120 – maximal 300 bar eingespritzt, bei den modernen Dieselmotoren mit 2000 bar und mehr. Ein Abgastest würde den enormen Unterschied beweisen.
Pepi Theiner, Schluderns
Psychische Erste Hilfe kann man lernen
Südtirol hat eine großartige Leistung vollbracht. Von 1990 bis 2023 ist die Suizidrate von 20,1 auf 8,9 Opfer pro Jahr pro 100.000 Einwohner gefallen. Dieser Rückgang an Toten von eigener Hand konnte nur gelingen, weil Fachleute und Südtiroler Bevölkerung seit Langem sehr aufmerksam darauf achten, dass schwere psychische Krankheiten und seelische Krisen möglichst nicht tödlich enden. Es ist ein großer Erfolg einer gemeinsamen Anstrengung. Es ist die Leistung eines funktionierenden Netzwerks der Humanität. Aber jedes Suizidopfer ist eines zu viel. Hilfeleistung und Vorbeugung können noch verbessert werden.
Die Abfolge, die wir dazu entwickelt haben, nennen wir Brief Anti-Suicidal Intervention, BASI. Klingt harmlos, ist aber lebensrettende Basis. Es ist das Minimum dessen, was jeder Mensch können sollte. Es umfasst drei Fragen und drei Maßnahmen. Die Fragen sollte jeder auswendig wissen, sie erfordern Mut.
1. Frage: Ich mache mir Sorgen um Sie. Denken Sie an Suizid?
2. Bei Bejahung, bitte die zweite Frage: Wüssten Sie, wie Sie es täten?
3. Lassen Sie sich den Plan genau schildern, falls einer vorliegt. Dann fragen Sie bitte: Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen?
Wenn alle drei Fragen bejaht werden, lassen Sie den Betroffenen nicht mehr alleine und verständigen 112. Wenn die Fragen eins und zwei positiv beantwortet werden, soll der Betroffene möglichst rasch zum Psychiater kommen. Ihn in der Zwischenzeit nicht alleine zu lassen und die Familie einzuweihen, in der Schule die Lehrer, im Krankenhaus Mitarbeiter des Gesundheitswesens, erhöht die Sicherheit. Wird nur die Frage eins positiv beantwortet, drängen Sie bitte den Betroffenen dazu, eine Fachperson aufzusuchen, Hausarzt, Psychologen oder Psychiater, am besten natürlich Psychiater. Vereinbaren Sie den Termin im Beisein des Betroffenen selbst oder lassen Sie ihn das in Ihrem Beisein tun. Dann hat er einen minimalen Betreuungsplan als Hilfe gegen das Chaos der Krise.
Jetzt kommt es ganz eigenartig: Spielen Sie die drei Fragen und mögliche Antworten mit einem anderen Menschen durch. Der eine spielt den suizidalen Patienten, der andere den Helfer, der die Fragen stellt. Wenn Sie das dreimal in beiden Rollen machen, haben Sie alles gut gespeichert und können es auch abrufen, wenn Sie sehr abgelenkt oder gestresst sind. Und Sie haben spielerisch gelernt, Leben zu retten. Psychische Erste Hilfe ist nicht so schwer.
Roger Pycha, Markus Huber und Marco Casazza
Fahrt im JuniDie Junifahrt des Vereins Freunde der Eisenbahn führte heuer nach Laas, wo uns Wilfried Stimpfl empfing und zur Einführung im Bahnhofsgebäude einen Film zeigte. Anschließend besuchten wir den Steinbruchbetrieb von Josef Mayr, wo uns gezeigt wurde, wie aus einem Block Marmor mit ausgefeilter Technik eine reizvolle Skulptur wird. Besonders interessant war für uns die Besichtigung des Geländes mit Schräg und Schmalspurbahn und den Marmorblöcken. Dazu das Bild mit Gruppe mit Präsident Walter Weiss (mit Mütze). Am Nachmittag ging es zum Kirchlein St. Sisinius, wo in der Apsis in moderner Malweise Motive der Schöpfunsgeschichte des Malers Jörg Hofer dargestellt sind.
Walter Weiss, Präsident des Vereines Freunde der Eisenbahn
HAIKU - GEDICHT
Unterm Hagelnetz
gefangen, piepsen hilflos
Vogelkinder.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an:
helga.gorfer58@gmail.com
Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vinschgau/Südtirol - Für Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol kündigt sich ein Erntejahr mit unterschiedlichen Voraussetzungen an: einerseits ungünstige Witterung mit einem regenreichen Frühjahr, auf der anderen Seite im Vergleich zum Vorjahr nur vereinzelte Frostschäden. Die Vermarktungsorganisationen blicken daher mit Optimismus in die Saison.
Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft, sieht für das heurige Jahr gute Erträge von bis zu 450 Tonnen Erdbeeren voraus. „Die Ernte hat am 6. Juni begonnen, die Haupternte findet im Monat Juli statt. Geerntet wird bis in den Herbst hinein bis zum ersten Frost.
Heuer sind wir mit der Ernte einige Tage früher gestartet, insbesondere in den letzten Tagen haben die anhaltend hohen Temperaturen die Reife der Früchte gefördert“, erläutert Brunner. Die Eröffnung der Beerensaison wird im Martelltal wie in den vergangenen Jahren im Rahmen der Marteller Erdbeertage gefeiert. Auftakt ist der Beerentag am Sonntag, 29. Juni mit Anschnitt der Erdbeertorte und Krönung der neuen Erdbeerkönigin, Musik und buntem Rahmenprogramm. Im Anschluss finden zwei Wochen lang eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten rund um die Erdbeere statt.
Die im Vinschgau erwartete Erntemenge bei den Heidelbeeren bleibt stabil, bei den Himbeeren rechnet man hingegen mit einer um 20 Prozent größeren Menge aufgrund von Neupflanzungen. Die Ernteerträge bei den Brombeeren werden sich in etwa verdoppeln, allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau.
Kirschen und Marillen: guter Vermarktungsstart erwartet
Die Kirschenernte im Vinschgau wird heuer Anfang Juli beginnen. Auch die Kirschen sind von den Frühjahrsfrösten großteils verschont geblieben. „Die Erntemenge schätzen wir auf rund 500 Tonnen“, sagt Reinhard Ladurner, Verantwortlicher für den Bereich Kirschen beim Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P. „Die derzeit vermarkteten Qualitäten aus Italien sind aufgrund schlechter Witterung in den Hauptanbaugebieten durchschnittlich. Die Ernteprognosen in den alpinen Produktionsgebieten in Norditalien lassen ebenfalls auf keine Rekordmengen schließen. Zudem sind die Ernteerwartungen in ganz Europa sehr niedrig, daher erwarten wir zum Saisonstart gute Absatzmöglichkeiten für unsere Kirschen. Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, rechnen wir mit einer guten Qualität der Früchte.“
Hannes Spögler, der beim Verband VI.P für die Marillen verantwortlich ist, schätzt die Lage folgendermaßen ein: „Die Ernteschätzung geht von einer normalen Erntemenge von rund 370 Tonnen Marillen aus, rund 220 Tonnen davon macht die traditionelle Vinschgauer Marille aus. Stabiles und trockenes Wetter vorausgesetzt, rechnen wir mit einer guten Qualität. Die Haupternte beginnt Anfang Juli und endet Mitte August.“
Tartsch - Der St. Veit Markt am 15. Juni auf dem Tartscher Bühel bewies einmal mehr seine besondere Ausstrahlung. Ursprünglich als Ross- und Krämermarkt bekannt, ist er heute ein lebendiger Treffpunkt für den ganzen Vinschgau und darüber hinaus: Pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Regionale Produzenten boten Käse, Speck, Brot, Kräuter, Schnäpse, Süßwaren, Handwerk und vieles mehr. Die Tartscher Vereine sorgten für Speis und Trank. Musik, Kinderprogramm und die Kulisse rund um die St. Veit Kirche taten ihr Übriges. Was auffiel: Der Markt war etwas für Jung und Alt. Nicht nur zum Einkaufen – sondern auch zum Reden, Verweilen und Zusammenkommen. Der Markt war ob seiner Größe und der vielen Zelte, wo die Gäste bewirtet wurden, eigentlich ein Bühelfest. Unter den Zelten ergab sich eine Art Zeltfest-Atmosphäre zwischen den Marktständen, dieses Mal begleitet von gleich drei Ziehharmonikaspielern. Dem Tourismusverein Mals zufolge, der die Veranstaltung gemeinsam mit den Tartscher Vereinen auf die Beine gestellt hatte, waren beim heurigen Markt über 90 Stände beteiligt – so viele wie selten zuvor. Veranstaltet vom Tourismusverein Mals und von den Tartscher Vereinen bleibt der St. Veith Markt am Tartscher Bühel was er immer war: bodenständig, echt, offen für alle – und einer der Märkte, bei dem das Miteinander spürbar bleibt - mit kleinem Festcharakter. (uno)
Rabland - Der Feldweg, vom Westen in Rabland Richtung Texelbahn, ist fertig gebaut und befahrbar. Der Partschinser Vize-BM Walter Laimer hat eine große Freude, schließlich war er es, der maßgeblich die Verhandlungen mit den Grundeigentümern geführt, die Planung und die Finanzierung vorangetrieben und den Bau selbst begleitet hat. Der Verfahrensverantwortliche war der Partschinser Gemeindesekretär Hubert Auer. Der vom Algunder Ingenieur Markus Hesse geplante zweispurige Straßenabschnitt samt Einfahrt in die Vinschgauer Staatsstraße SS38 ist von der lokalen Bietergemeinschaft Gögele und Fischer ausgeführt worden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Als Baustellenleiter waren die zwei Firmenchefs Luis Fischer und Albert Gögele tätig. Baubeginn war im November 2024. Einige Schwierigkeiten waren bei der Bachunterführung unter der Staatstraße zu verzeichnen. Der Straßenuntergrund wurde entlang aller Vorschriften nach dem Entfernen des Mutterbodens aufgebaut.
Landesrat Daniel Alfreider und viele Techniker aus dem Landesstraßenbau sind nach der Eröffnung des Kreisverkehres auf der Töll am 11. Juni 2025 direkt zur Eröffnung des Feldweges nach Rabland gefahren. Eine Konstante bei beiden Baustellen ist der Vinschger Teermogul Klaus Mair von der gleichnamigen Prader Firma. Die Einzeichnung sämtlicher Bodenmarkierungen wurden noch am selben Abend fertiggestellt.
Mit dem zweispurigen Feldweg erhofft man sich in der Gemeinde Partschins eine Entlastung der Durchfahrt durch Rabland Oberdorf. Vor allem die Zufahrt zur Texelbahn, zum neuen Campingplatz und zu den Veranstaltungen auf dem Sportplatz kann ab sofort über den Feldweg erfolgen. Überlegungen für eine LKW-Schließung durch Rabland Oberdorf wurden bereits im Gemeinderat geäußert. Mit dem Feldweg wären solche Überlegungen durchaus machbar. (eb)
Töll/Partschins - Seit 11. Juni 2025 ist der Kreisverkehr auf der Töll in Richtung Partschins in Funktion. Eine kleine Feier mit LR Daniel Alfreider, den anliegenden Bürgermeistern, den beteiligten Baufirmen und mit vielen Straßenbeamten des Landes.
von Erwin Bernhart
Viel Aufhebens hat man nicht gemacht: Ein symbolischer Bandschnitt, ein kleiner Umtrunk. Allerdings waren Stolz und Genugtuung zu spüren: Am 11. Juni hat sich am Kreisverkehr auf der Töll ein kleine aber illustre Schar eingefunden: Rund um das Generalunternehmen Marx AG mit Franz und Alex Marx haben sich LR Daniel Alfreider, die Bürgermeister Luis Forcher von Partschins und Jürgen Klotz von Plaus und Alexandra Ganner aus Algund eingefunden. Dann noch viele Landesbeamte, die für Straßenbau zuständig sind, darunter Amtsdirektor Johannes Strimmer und Augustin Hueber vom Amt für Straßenbau West und Stephan Bauer vom Straßendienst West.
Um 10.34 Uhr sind die ersten Fahrzeuge über den Kreisverkehr auf der Töll gerollt - in geordneten Bahnen, ohne Verzögerungen, reibungslos. Nach einer Bauzeit von nur 6 Monaten ist der Kreisverkehr geöffnet. Glänzend gelöst wurde die Baustelle durch eine zweispurige Umfahrungsstraße, die Anrainer zeitweilig zur Verfügung gestellt haben, und die nun sukzessive zurückgebaut wird. Diesen Umstand des störungsfreien Verkehrsflusses während der Bauarbeiten hat der Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider lobend als „regionale Zusammenarbeit“ hervorgehoben. Zudem seien mit dem Kreisverkehr ab sofort der Verkehrsfluss flüssiger und die Sicherheit angehoben.
Rund 2 Millionen Euro hat der Kreisverkehr an reinen Bauarbeiten gekostet, hinzu kommen die Gelder zur Verfügung der Verwaltung und die Mehrwertsteuer.
Neben der Umfahrung waren vor allem die Verlegung sämtlicher Infrastrukturen genau an der Baustelle. Trinkwasserleitungen, Gasnetz, Glasfaser, Telefonleitungen und Mittelspannungsleitungen mussten komplett neu geordnet werden. Dies hatte ein komplexes Ineinandergreifen sämtlicher Akteure zur Folge, deren Interventionen technisch und zeitlich gestaffelt werden mussten. Mit dem Kreisverkehr und mit der Entfernung der Ampel bei der Zufahrt nach Partschins auf der Töll ist nun ein neuralgischer Verkehrspunkt entschäft und als möglicher Staueffekt verräumt.
Bereits beauftragt ist die Grün-Gestaltung des Kreises im Kreisverkehr. Dies sagte der Partschinser Vize-BM Walter Laimer.
“+/- FOLK” - Ausstellung - Die Maske, als Tor in eine andere Welt oder als Verbindung zu Ahnen und Göttern, als bestrafende Schandmaske, als lustvolle Ballmaske. Die Totenmaske, die Gasmaske, die FFP2-Coronamaske oder die uns bekannte Krampusmaske. Bereits seit mindestens 11000 Jahren begleitet uns Menschen dieses Objekt, das im Laufe der Jahrtausende immer wieder neue Formen und Funktionen angenommen hat. Der Krampus stammt aus vorchristlicher Zeit, in der er Nebel- und Wintergeister auszutreiben vermochte. Später, während der Inquisition wurde dann jemand, der sich als Krampus verkleidete und an solchen heidnischen Ritualen festhielt, mit der Todesstrafe geahndet. Der Krampus überlebte jedoch in manchen entlegenen Tälern und wurde im 17. Jahrhundert dann endgültig dem Nikolaus untertan und dessen Begleiter um mit seiner angsteinflössenden Erscheinung die Gläubigen noch fügiger zu machen und zu halten.
So hat die Maske in unseren Breitengraden ihre transzendentale Funktion bereits vor einigen Jahrhunderten abgelegt - und doch bleibt sie Teil unsere Jahresrhytmen, wenn auch als entfremdetes Artefakt. Die Ausstellung “FLIRI BADER +/- MASKE” im bunker 5 bei Mals beschäftigt sich mit diesem ehemaligen Kult- und heutigem Show-Objekt. Michael Fliri, Antoinette Bader, Othmar Prenner und Daniel Costa werfen zusammen neue Blicke vor und hinter die faszinierende Maske und erweitern diese als Kunstform. Im Dialog dazu stehen Masken aus dem Tal, artverwandte Werke aus fernen Bergen, von nationalen und internationalen Künstlern sowie von Schülern der Grundschule Mals.
Daniel Costa
Land und Gewerkschaften nehmen Verhandlungen zur strukturellen Lohnanpassung an die Inflation für alle öffentlichen Bediensteten auf - 250 Millionen Euro pro Jahr stehen bis 2027 zur Verfügung
BOZEN (LPA). Nach dem kürzlich erfolgten Abschluss der Verhandlungen zur Una-Tantum-Zahlung von 75 Millionen Euro (LPA hat berichtet) haben in Bozen am 17. Juni die Verhandlungen für die strukturelle Gehaltserhöhung für die öffentlichen Bediensteten begonnen.
"Es ist uns allen ein Anliegen, dass diese Gespräche konstruktiv und zügig verlaufen, damit wir die Gehaltsanpassungen noch innerhalb des Jahres auszahlen können, und zwar an das Personal des bereichsübergreifenden Kollektivvertrags genauso wie an jenes der Schulen staatlicher Art", betont Personallandesrätin Magdalena Amhof.
Bis 2027 stehen insgesamt 250 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Laut Vorschlag des Landes könnte die auf 13 Monatsgehälter berechnete Gehaltsanpassung 277 bis 388 Euro brutto monatlich je nach Funktionsebene ausmachen (von der ersten bis zur neunten Funktionsebene bzw. für Ärztinnen und Ärzte). Über die genaue Aufteilung der Mittel sowie über den Vorschlag einer sozialen Staffelung der Beträge zugunsten der Bediensteten mit geringerem Lohnwird verhandelt. Für das Lehrpersonal hat die öffentliche Delegation einen Monatsbetrag von 380 Euro vorgeschlagen.
Die Gehaltserhöhung soll rückwirkend ab 1. Januar 2025 berechnet werden und ist dauerhaft. Die dafür notwendigen Geldmittel sind im Nachtragshaushalt des Landes vorgesehen, den die Landesregierung kürzlich genehmigt hat (LPA berichtete) und dessen Verabschiedung im Landtag innerhalb Juli erwartet wird.
Im Rahmen der Verhandlungen sollen auch weitere Themen diskutiert werden, diese betreffen zum Beispiel die Anpassung der Bestimmungen zur Elternzeit, verschiedene Zulagen, die Anerkennung der Berufserfahrung und verschiedene Formen von Sonderurlaub, unter anderem für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Die nächste Verhandlung findet am 8. Juli statt.
red/san
Landesregierung passt Verordnung an, mit der die Universitäts- und Fachhochschul-Studienbeihilfen geregelt werden – Neue Kriterien gelten ab dem akademischen Jahr 2025/26
BOZEN (LPA). Künftig können Studentinnen und Studenten, die eine universitäre Einrichtung oder eine Fachhochschule besuchen, altersunabhängig um eine Studienbeihilfe ansuchen. Bisher hatte eine Altersgrenze von 35 oder 40 Jahren gegolten. Zudem werden Beihilfen auch für Teilzeitstudierende vorgesehen und die Schwellen des Faktors Wirtschaftliche Lage (FWL) angehoben.
Die Landesregierung hat dafür am 17. Juni auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer die bestehende Verordnung angepasst. "Die Anpassungen tragen den Veränderungen Rechnung: Immer häufiger wird ein Studium als Teilzeitstudium absolviert und zunehmend entscheiden sich Studierende bewusst, zunächst unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln, bevor sie ein Studium beginnen. Wir haben diese Impulse und Rückmeldungen aus der Studierendenschaft ernst genommen – und die geltenden Rahmenbedingungen entsprechend angepasst", betont Achammer.
Neben der Aufhebung der Altersgrenze ist sicherlich die Möglichkeit, dass auch Teilzeitstudierende künftig um eine Studienbeihilfe ansuchen können, eine der wesentlichsten Änderungen. Die Beihilfe beträgt dabei die Hälfte von jenem Betrag, der Vollzeitstudierenden zusteht.
"Der Vorschlag basiert auf umfassenden Recherchen und Analysen der Systeme in Italien, Österreich, Deutschland und Großbritannien. Unser Ziel ist es, ein einheitliches System für alle Studierenden zu schaffen, das fair als auch effizient in der Umsetzung ist", informiert Nicol Mastella, Direktorin des Amtes für Hochschulförderung. Die Beihilfe wird für die gesamte Zeit der Regelstudiendauer garantiert. Mit der Anhebung der FWL-Schwellen von 4 auf 5 wird mehr Studierenden der Zugang zu den Studienbeihilfen ermöglicht.
Für alle Antragstellenden, die den bisherigen Schwellenwert von 2,4 überschreiten, bedeutet dies gleichzeitig eine Erhöhung der Beihilfen. Der Landesbeirat für das Recht auf Hochschulbildung hat den vorliegenden Änderungen bereits seine Zustimmung erteilt. Nach der Veröffentlichung der Änderungen gelten die neuen Kriterien ab dem akademischen Jahr 2025/26. Der Zeitraum für die Antragstellung wird in den nächsten Wochen auf dem Landeswebportal im Bereich Hochschulförderung veröffentlicht, sobald die entsprechende Wettbewerbsausschreibung genehmigt ist.
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