Sonnentag. Darf man einen Regenbogen schenken? Ich weiß es nicht und im Zweifel gebe ich gleich zwei weiter. Das Bild ist nicht neu, aber immer noch frisch und so ein Glücks-Augenblick muss geteilt werden. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vorspann: Sandra Telser arbeitete nach ihrer Matura in einem Büro. Sie stellte bald fest, dass sie sich beruflich näher an der Natur und den Tieren orientieren möchte. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Physiotherapeutin für Tiere in Deutschland. Zeitgleich bildete sie sich zur Reitlehrerin aus. Ihre freie Zeit genießt sie in vielfältiger Weise draußen in der Natur.
Dachzeile: Portrait
Redakteur: Christine Weithaler
Sandra Telser wurde im Jahr 2000 geboren und wuchs gemeinsam mit ihrem vier Jahre älteren Bruder auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Familie in Laas auf. Der enge Kontakt zu Pferden, Hunden, Katzen und anderen Tieren prägte sie von klein auf. Sie saß wohl auf einem Pferd, bevor sie laufen konnte. Nach der Pflichtschule in Laas, besuchte sie die Technologische Fachoberschule in Schlanders mit Schwerpunkt Maschinenbau. Anschließend war sie zunächst in einem Maschinenbaubüro tätig. Die Arbeit war sehr interessant, doch der jungen Frau fehlte die Natur. Sie stellte fest, dass sie sich beruflich näher an Tieren orientieren wollte. Der endgültige Auslöser für ihren beruflichen Richtungswechsel war die plötzliche Verhaltensänderung eines ihrer Pferde, verursacht durch einen kleinen, zunächst unbemerkten Unfall in der Box. Sandra begab sich auf die Suche nach Hilfe und fand diese bei einem Pferdephysiotherapeuten in Österreich. Die positive Veränderung nach nur wenigen Behandlungen beeindruckte sie zutiefst. Sie interessierte sich für eine Arbeit mit und für Tiere, also absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin für Hunde und Pferde in Deutschland. Zeitgleich bildete sie sich in Tiernaturheilkunde und Akupunktur weiter und sammelte berufliche Erfahrung bei mehreren Praktika in Deutschland und Österreich. Nach ihrer Ausbildung war Sandra Telser als mobile Therapeutin in Südtirol unterwegs. Sie fuhr direkt zu den Tieren nach Hause und behandelte sie vor Ort. Der Gang zur Physiotherapie bei Beschwerden oder nach Operationen gehört für uns Menschen längst zum Alltag. Dies gewinnt in der Tiergesundheit zunehmend an Bedeutung. Auch Tiere können unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leiden, die ihr Wohlbefinden, Verhalten und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Die Tiertherapeutin setzt genau hier an. Sandra behandelt Tiere mit einem ganzheitlichen Ansatz, der von Physiotherapie über Naturheilkunde bis hin zur Akupunktur reicht. Ihr Ziel ist es, Beschwerden frühzeitig zu begegnen und tierärztliche Behandlungen sinnvoll zu ergänzen. Vor kurzem eröffnete sie ihre eigene Praxis in Laas, in der sie verschiedene bewährte Methoden miteinander verbindet. Ihr therapeutischer Ansatz ist individuell auf jedes Tier abgestimmt. Ihr Ziel ist es, die Beweglichkeit zu fördern, Beschwerden vorzubeugen und das seelische Gleichgewicht der Tiere nachhaltig zu stärken. Durch ihre Arbeit in den letzten Jahren bemerkte sie den großen Bedarf an ganzheitlicher Tierbehandlung und wurde immer mehr von der Osteopathie fasziniert. Aktuell spezialisiert sie sich gezielt für Hunde auf dieses Therapieverfahren. Die entsprechende zweijährige Ausbildung in Deutschland wird sie im Herbst 2025 abschließen. Neben ihrer Tätigkeit als Tiertherapeutin bietet Sandra Reitunterricht an. Jährlich findet am elterlichen Hof auch ein Sommercamp für Kinder statt. In diesen Wochen lernen die Kinder den Umgang mit Tieren und das Reiten kennen. In der Jugend nahm die Pferdeliebhaberin an Reitturnieren teil. Heute trainiert sie ihr Pferd in der Freiarbeit, wobei das Pferd ohne Seil und Strick verschiedenste Lektionen erlernt. Anhand der richtigen Körpersprache und viel Übung kann sich Sandras Pferd bereits Hinlegen, Verbeugen, Steigen und vieles mehr. Alles basiert auf Vertrauen und ohne Zwang. Weiters ist Sandra gerne mit Pferden in der Natur unterwegs und unternimmt regelmäßig Wanderritte. Sie war schon in der Toskana und auf verschiedensten Südtiroler Almen mit Freunden und Pferden unterwegs. Sie ist viel in der Natur, sei es in der Freizeit, wie bei ihrer Arbeit. Immer mit dabei ist ihre Hündin „Bessy“. Bereits als kleiner Welpe kam die mittlerweile 15-jährige Hündin zu Sandra und begleitet sie seither auf all ihren Wegen. Darüber hinaus engagiert sich die recht eigenständige junge Frau in mehreren Vereinen. Mit nur 12 Jahren trat sie der Feuerwehrjugend in Laas bei. Später war sie als erste Frau bei der aktiven Freiwilligen Feuerwehr in Laas herzlichst willkommen. Sandra lag das Wohl aller, immer schon am Herzen
Vorspann: Der sagenumwobene Tartscher Bichl, ein aus weiter Ferne sichtbares Wahrzeichen im Zentrum des Oberen Vinschgau, ist Schauplatz einer einmaligen Kunstausstellung. Zur Zeit findet in der St. Veit Kirche, im Rahmen der Ausstellungstrilogie „+/- FOLK“, die Ausstellung „Hofer Hofer +/- Karl Plattner“ statt. Organisiert wurde sie von Othmar Prenner, kuratiert wird sie von Daniel Costa.
Dachzeile: Kultur
Redakteur: Peter Tscholl
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Das Plattnerbild
Ursprünglich war Karl Plattners bedeutendes Gemälde „Die Beweinung Christi“ von der Kirche Maria Schnee in Alsack als Leihgabe für die Ausstellung der beiden Vinschgauer Künstler Jörg Hofer und Kurt Hofer fest eingeplant. Es wäre für beide eine Ehre gewesen, vom großen Plattner begleitet zu werden. Leider ist es nicht dazu gekommen und so schuf man in kurzer Zeit ein „Ersatzbild“. Das Bild wurde von Othmar Prenner und Daniel Costa in originaler Größe nachgebaut. Der Hintergrund mit den vernagelten Brettern soll die Vinschger Landschaft auf eine übersetzte und abstrakte Art darstellen. Eine Stele von Jörg Hofer stellt den toten Sohn dar. „Eigentlich ist es ein Landschaftsbild. Als ich Plattners Gemälde in Alsack sah, die Farben mit den weißen Flecken, da habe ich sofort einen Bezug zu Plattner gefunden und mich für dieses Bild entschieden“, sagt Jörg Hofer. Die herabhängende Leinwand von Kurt Hofer stellt die trauernde Mutter dar. Auf der Leinwand ist über dem Gehöft die eingehüllte Leiche eines Jünglings zu sehen. Unten links, hinter dem Hof, liegen die Schlüssel für die Erlaubnis die Pietà auszustellen. In der Astgabel eines Baumes sitzt eine Elster und beobachtet das Geschehnis. Kurt Hofer erzählt: „Als ich mit Jörg Hofer zur Kapelle nach Alsack fuhr, hatte ich bei der Besichtigung des Gemäldes von Karl Plattner versprochen, mich in meinem Atelier in Schlanders damit auseinander zu setzen. Will ich nun aber die Wahrheit sagen, so fühlte ich mich 4 Wochen lang einfach überfordert. Erst am Tag bevor ich das Ding nach St. Veit brachte, war ich zufrieden, aber mehr, weil ich es besser nicht konnte“. Die zusammengefaltete, in Türkisblau gehaltene Leinwand, beinhaltet die Erzählung über das abwesende Gemälde Karl Plattners. Kurt Hofer nennt es: „Eine Erinnerung in verwehten Gedanken, oder mein Gefühl in Bildern an dem Tag, als ich mit Jörg Hofer zum Plattner nach Maria Schnee unterwegs war“.
Jörg Hofer und Kurt Hofer
Beiden, als „Einheimische Künstler“, bedeutet es viel, in der St.Veit Kirche am Tartscher Bichl anwesend zu sein. Beide sind im Vinschgau geboren und aufgewachsen. Sie haben ähnliche kulturelle Wurzeln und die Sage vom Tartscher Bichl ist ihnen wohlbekannt. Nun treffen sich hier zwei Persönlichkeiten, deren Werk unterschiedlicher nicht sein könnte. Aber gerade dies erzeugt das Gefühl einer einmaligen Spannung in der ganzen Geschichte.
Jörg Hofer, ausgebildet an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse des bekannten Tiroler Malers Max Weiler, steht für eine über viele Jahre hochentwickelte Malerei. Das faszinierende Farbspiel seiner Pigmente, auf dem eigens dafür entwickelten Malgrund Marmorsand, trägt seine unverkennbare Handschrift. Er erzählt: „Eigentlich wollte ich heuer nicht mehr mitmachen. Ich war ja schon letztes Jahr an der Ausstellung „wärme dich das feuer brennt“ im Bunker 23 beteiligt. Aber die Veitskirche wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Fresken in den Kirchen und Klöstern haben mich schon immer fasziniert. Mir waren die alten Räume immer wichtig und St. Veit ist ein wunderbarer Raum. Wenn der Raum und das Bild passen, dann passt es für mich“.
Kurt Hofer ist als Künstler schwierig einzuordnen. Er ist ein Suchender, der nicht zuletzt durch seine Aufenthalte als Hirt im Berg zum erzählenden Künstler ausgereift ist. Geprägt hat ihn die Auseinandersetzung mit der Fluxus-Bewegung in den 80er Jahren. Kurt Hofer entstammt der Malklasse des Florentiner Meisters Goffredo Trovarelli. Die herkömmliche Malerei jedoch hat er verlassen und sich einer eigenen Art von Kunst und Denken zugewandt, was er als unentbehrliches Eigentum beschreibt. „Meine eigenen Dinge zu haben, zu sehen, wie sie geboren werden und zu mir gehören, ist mein Reichtum“, sagt er. Was Kurt Hofer in St. Veit zeigt, spricht aus seiner Vergangenheit und tendiert zwischen Aktionismus, visueller Poesie und Spurensicherung. Es sind neuere Versuche, mit meist ausgedienten, gebrauchten Materialien, die er in stille, erzählende Kreaturen verwandelt. „Meine Bezugspunkte, der Berg, die Landschaft im Hinterland: Ich brauche nicht um die halbe Welt zu reisen, um mich selbst zu suchen. Meine künstlerische Sprache ist hier. Und jetzt, nach all den Jahren, ergibt sich endlich die Möglichkeit, ein paar wahre Arbeiten, gerade hier, an diesem besonderen Ort zu zeigen“, sagt er, und fügt hinzu: „Ich fühle mich geehrt“.
Vorspann: Ein zweites Zuhause für die Kleinsten ist entstanden. Mit Wohlfühlcharakter, Nestwärme – „einer Bauernstube gleich“, sagen die Architekten Lukas Wielander und Martin Trebo. Die Rede ist von der Kita in Kortsch, die am 8. September – pünktlich zum Beginn des neuen Kindergarten- und Schuljahres – zum ersten Mal die Türen öffnet.
Dachzeile: Bauplatz
Redakteur: Text: Angelika Ploner | Fotos: René Riller
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KITA steht mit großen Lettern auf dem Haus mit der Nummer 73. Im Herzen von Kortsch, unweit des Dorfplatzes, wurde die neue Kindertagesstätte, kurz Kita, realisiert. Ohne oder kaum das Erscheinungsbild des ursprünglichen Gebäudeensembles anzustasten. „Es ist ein Zeitdokument aus der Vergangenheit“, sagen Lukas Wielander und Martin Trebo, die beiden Architekten. Deshalb wurden die Fassaden in Proportion und in ihrer Erscheinung erhalten. Um ca. 1850 wurden das historische Wohnhaus mit zwei kunsthistorisch wertvoll gestalteten Fassaden und der aus Steinen gebaute Stadel errichtet. Vor sage und schreibe 175 Jahren. Es ist ein Ensemble, das Geschichte und Vergangenes erzählt, das Wurzeln hat und – wenn man so will – Identität gibt. Mit der Sanierung wurden die Gebäude architektonisch so gestaltet, dass Kinder Wurzeln schlagen können. Das spielt auch in der pädagogischen Arbeit eine große Rolle. Eine Kindertagesstätte zum Wohlfühlen ist entstanden. Am 8. September – pünktlich zum Beginn des neuen Kindergarten- und Schuljahres – öffnen die Türen der neuen Kita in Kortsch. Doch der Reihe nach. Der Werdegang. Viele Gedanken stehen hinter dem Projekt. Viele Ideen. Viele Wünsche. Das Siegerprojekt für das gesamte Areal war aus einem Ideenwettbewerb zur Gestaltung und Revitalisierung des Ensembles „Kortsch an der Lahn“ – ausgelobt von der Gemeinde Schlanders vor nicht weniger als zehn Jahren – hervorgegangen. Elf Architekturbüros nahmen damals daran teil. Die Sieger: Die Architekten Lukas Wielander aus Schlanders und Martin Trebo aus Bozen. Vertreter aus Kortsch, ca. 14 an der Zahl, arbeiteten in den folgenden Jahren in einem partizipativen Prozess an der „Schärfung und Weiterentwicklung” des Siegerprojektes mit, suchten Kompromisse, formulierten Wünsche, brachten Ideen ein, diskutierten anhand eines Arbeitsmodells im Maßstab 1:50. Das Projekt Kita ist eingebettet in dieses Gesamtkonzept „Kortsch auf der Lahn“ und ist sozusagen nun der erste Baustein zur Aufwertung eines bauhistorisch interessanten Areals. Denn, und darin waren sich alle einig, die ortstypischen Gebäude sind wertvolle Zeugen vergangener, bäuerlicher Alltagskultur. Kita, Kindergarten, Grundschule sind hier räumlich miteinander verbunden und bilden zusammen ein Ensemble, einen besonderen Bildungsort, der durch genau diese räumliche Verbundenheit auch den Übertritt in die nächste Bildungsstufe erleichtert und alle Voraussetzungen für einen guten Start bietet.
Architektur wahrnehmen. Über Materialien. Die Haptik spüren. Das war den beiden Architekten ein besonderes Anliegen. Deshalb wurden die Steinmauern der Gebäude soweit es möglich war, erhalten. Dort, wo es aus statischen Gründen, nicht möglich war, hat man die alten Steinmauern mit Mauern aus gehacktem Beton ersetzt. Wielander und Trebo: „Durch die grobe Struktur des gehackten Betons wird das Ganze wieder stimmig.“ Der alte Stadel dient der Kita als zusätzlicher Innenhof im Freien. Betonstahlgitter in Ziegelrot bilden hier das Dach nach, rekonstruieren dieses und die Kita verfügt damit über eine zusätzlich Freifläche, die geschützt ist. „Die Innenräume der Kita wurden als Holz-Schachtel zwischen die bestehenden Steinmauern gestellt“, erklären Lukas Wielander und Martin Trebo. Damit wurden Wohnhaus und Stadel verbunden und eine Einheit geschaffen. Empfangen werden die Besucher der Kita von Terrazzofliesen, die optisch stimmig ins Gesamtkonzept passen und überaus pflegeleicht sind. Schnullern fungieren hier als Kleideraufhänger im Eingangsbereich und sind zweifelsohne ein Blickfang. Eine sprechende Wand dient einmal als Pinnwand, zum anderen können Informationen mit Kreide mitgeteilt werden. „Zum Beispiel ein Geburtstag oder andere wichtige Dinge“, erklärt Martin Trebo.
Die hohe Raumqualität entfaltet sich dann spürbar im daneben liegenden Bewegungsraum, dem Hauptraum. „Die Haupträume wurden als Neuinterpretation einer Bauernstube verstanden und als durchgängige und monochrome Holzvertäfelung mit Profilleisten realisiert“, erklären Wielander und Trebo. Holz dominiert hier. Lärche trägt der Boden. Holzvertäfelungen mit Zierleisten im unteren Wandbereich bilden eine Art Sockel. „Damit die Kita praktisch funktioniert, haben wir auf diese Lösung zurück gegriffen“, so Wielander und Trebo. Holzwolleplatten in ihrer Struktur in Sicht, sorgen für eine ausgezeichnete Raumakustik. Farblich wurde auf Cremeweiß als sanften Farbton und damit auf Ruhe und Ausgeglichenheit gesetzt. Mit den erwähnten Zierleisten wird dem Raum der erwähnte Bauernstuben-Charakter eingehaucht. Maßarbeit waren die Tischlerarbeiten hier, wie beispielsweise die Fensterverkleidungen oder die Holzvertäfelungen. Wir haben in diesem Gebäude keinen rechten Winkel. Kinder brauchen Platz für Bewegung, aber auch sich zurückzuziehen. Deshalb führt eine Treppe in das Obergeschoss, das den Ruheraum und ein kleines Büro beherbergt. Nestwärme und Geborgenheit strahlt die neue Kita aus. Die Detailverliebtheit zeigt sich etwa im bewussten Einsatz von Farben. Ziegelrot hat seinen Auftritt im Dach und wiederholt sich bei Handläufen etwa oder im Vorhang. Grün tragen nicht nur die Jalousien, sondern auch Fensterrahmen oder Türen. Die historischen Fensterverzierungen an der Fassade rahmen auch im Inneren die Öffnungen. Sogar der Zugang zu den Installationen trägt Holz und nicht Plastik. Runde Lampen stehen im Kontrast zum vieleckigen Gebäude. Fichtenplatten, gebürstet und mit der Hand gestrichen, haben ihren Auftritt in der Teeküche und reihen sich mit ihrer groben Struktur wiederum nahtlos in das architektonische Konzept ein. „Ein Altbau verlangt nach einer Struktur, nach einer Rauheit der Oberflächen“, sind Wielander und Trebo überzeugt. Und trotzdem: Bei aller Rauheit, verspielte Architektur für Kinder ist entstanden. Vielleicht auch deshalb, weil das Gebäude in seinem Volumen erhalten und wie ein Zwerg im Vergleich zu den Nachbargebäuden wirkt.
Stellungnahme
Nachwort von Lukas Wielander & Martin Trebo
Das Projekt „Kortsch_auf der Lahn“ geht nun seit der Auslobung des Wettbewerbes 2015 bis zum heutigen Stand in das 10te Jahr. Es war bisher ein langer Entwicklungs-, und Planungsprozess mit langen Pausen, mit vielen Veränderungen und Weiterentwicklungen, es gab Momente, wo unsere Hoffnung auf eine bauliche Umsetzung verschwindend gering geworden war. Die ursprüngliche Idee, ein innovatives Gesamt-Projekt umzusetzen, wo Nutzungen samt ihren Nutzern sich räumlich und zeitlich überschneiden, wo Orte und Räume synergetisch genutzt werden sollen und die üblichen klar gezogenen Grenzen etwas verschwimmen, stellte sich in der praktischen Umsetzung zum Teil als sehr schwierig und komplex heraus – dies hat insbesondere mit der Finanzierung und deren gesetzlichen Vorgaben zu tun, dies hat später mit der Führung und den jeweiligen Haftungen und Zuständigkeiten zu tun, dies hat auch damit zu tun, dass es sehr wenige Erfahrungswerte diesbezüglich gibt, und demzufolge auch ein gewisser Respekt vor dem Unbekannten herrscht. Zudem würde eine solche Projektentwicklung, wo die Dorfbewohner partizipativ mit eingebunden sind, die Schule und der Kindergarten ebenso Teil des Projektes sein sollten, und die Gemeindeverwaltung als Schirmherr des gesamten Vorhabens ebenso eine wichtige Rolle spielt, anhand einer professionellen Moderation beim partizipativen Planungsprozess sicherlich einfacher in den Griff zu bekommen sein. Wir als Planer sind bzw. waren zuversichtlich, dass durch die Umsetzung dieses einen ersten Bausteines (KITA) nun auch die Gesamtidee Form annehmen kann, und dies nun dazu führen könnte, dass auch die noch verbliebenen baulichen und strukturellen und inhaltlichen Bausteine im Laufe der Zeit ebenso verwirklicht werden. Leider befinden sich mittlerweile einige der bestehenden Gebäude entland der Sonnenbergstraße in einem sehr schlechten baulichen Zustand und ein teilweiser Abriss aus Sicherheitsgründen wird wohl unvermeidbar sein, um den darunterliegenden Schulhof der Volksschule zu schützen. Inwieweit diese letzte Entwicklung auch die Hoffnungen auf eine Umsetzung des Gesamtprojektes zunichtemacht, bleibt abzuwarten. Abschließend könnte man sagen, dass so etwas nur entwickelt werden kann, wenn wirklich ALLE Projektbeteiligten mit sehr viel Herzblut, Überzeugung und Passion dahinter stehen und gemeinsam an einem Strang gezogen wird.
Vorspann: Am Montag, den 8. September 2025 beginnt das heurige Schuljahr. Für einige Kinder ist es das erste Schuljahr. Hier einige Tipps zum Schulstart – für Kinder und für Eltern.
Dachzeile: Spezial: Schulanfang
Die Schule geht looooos....
#1 Vorbereitung: Bitte nicht übertreiben!
Schon im letzten Kindergartenjahr quält viele Eltern die Frage: Ist mein Kind fit für die Schule? Wird es den neuen Herausforderungen gewachsen sein? Das ist völlig normal, aber man muss sein Kind nicht mit diesen Sorgen konfrontieren – schließlich soll es sich unvoreingenommen und uneingeschränkt auf das Leben als Schulkind freuen dürfen. ExpertInnen raten davon ab zum Beispiel daheim schon das Rechnen und Schreiben zu üben.
#2 Guter Schulstart: Auch Selbstständigkeit will gelernt sein
Der Schritt vom Kindergarten in die Schule ist ein großer in Sachen Selbstständigkeit und kann anfangs eventuell etwas überfordern. Da wird schon mal ganz gerne das ein oder andere vergessen. Das mag vielleicht die Nerven etwas strapazieren, ist aber kein Grund für eine Strafpredigt oder ähnliches.
#3 Guter Schulstart: Alltagsstruktur
Eine der großen Herausforderungen in den ersten Wochen: Einen neuen Rhythmus finden. Hier kann die Einführung von Ritualen helfen. Nach dem Mittagessen erst mal eine halbe Stunde Nichtstun, dann die Hausaufgaben machen und raus zum Spielen. Oder vielleicht auch genau andersrum? Jeder muss seinen eigenen Rhythmus finden.
#4 Hausaufgaben: Fester Bestandteil des Nachmittags
Eine lästige Pflicht für viele Kinder sind die Hausaufgaben. Schließlich muss man die ganze Zeit still sitzen und sich auf eine Aufgabe konzentrieren. Gar nicht so leicht! Dabei ist die Unterstützung von Mama, Tata oder Oma und Opa natürlich erlaubt – aber übertreiben sollte man es dennoch nicht, auch wenn es nur gut gemeint ist. Denn ein wichtiger Lernschritt im ersten Schuljahr ist, dass jeder Fehler macht. Das gehört nun mal dazu. Nach den Hausaufgaben am besten Schreibtisch aufräumen und Schultasche für den nächsten Tag packen. Denn Ordnung ist das halbe Leben.
#5 Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Kritik einzustecken fällt selbst Erwachsenen oft schwer – für Kinder ist das also eine echte Herausforderung. Wurde im Kindergarten meist selbst das Gekritzel noch hochgelobt, hagelt es in der Schule schon bald nach Schulanfang immer häufiger Kritik: Die Schrift ist nicht ordentlich genug, das Arbeitsblatt wurde leider zu Hause vergessen und die zwei Fehler beim Rechnen bringen dem Kind einen traurigen Smiley als Hefteintrag ein. Damit klar zu kommen, ist erst mal schwierig.
#6 Guter Schulstart: Bitte kein Leistungsdruck
Schulkinder beginnen schnell, sich mit anderen zu vergleichen. Und auch in Gesprächen zwischen Eltern wird oft erfragt, was die anderen schon alles können. Zurückhaltung ist hier angesagt.
#7 Bleib cool!
Das Kind zappelt bei den Hausaufgaben nervös auf seinem Stuhl herum und kann sich einfach nicht konzentrieren? Oder beim Schreiben werden Buchstaben einfach ausgelassen und viele Fehler gemacht... Gelassen bleiben. Die meisten Probleme erledigen sich nämlich ganz von selbst.