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Wasserbettmatratzen - Vorteile für die Kuh & Landwirt

  • Vorspann: Die in ihrem Anbindestall in Burgeis installierten Wasserbettmatratzen bieten den Kühen dank ihrer integrierten Wassertasche eine bequeme Liegefläche und einwandfreie Hygiene.
  • Dachzeile: Spezial-Landwirtschaft
  • Redakteur: Ludwig Fabi
  • Weitere Fotos - 1: Bilderreihe aus dem Einbau der Wasserbettmatratzen in Burgeis: Die Latexunterlagen bilden den ersten Aufbau – die Rohrleitungen sorgen für Abkühlung und Wärme. Die Wassertaschen werden befüllt, die neue Unterlage ist bezugsfertig.
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Für das Wohlbefinden und die Milchproduktion ist die Liege- und Stehqualität einer Kuh von entscheidender Bedeutung. Im Liegen zum Beispiel erhöht sich der Blutfluss im Euter um 25 bis 50 %. Wer seinen Tieren alle Chancen auf eine gute Milchproduktion geben will, muss ihnen daher ausreichend und qualitativ hochwertige Liege- und Stehplätze in Lauf-und Anhängeställen zur Verfügung stellen, welche zudem bequem und hygienisch sind. Das System Aquastar und Aquaclim von Bioret Agri, einem, Spezialisten für Tierhaltungsausrüstung hat deshalb Wasserbettmatratzen entwickelt, die all diese Vorteile vereinen. Dabei befindet sich auf einer 35 mm dicken Latexunterlage zusätzlich eine 70 mm dicke Wassertasche. Diese Beschaffenheit ermöglicht jeder Kuh, unabhängig von ihrem Körperbau ihre optimale Liege- und Stehposition zu finden. Gleichzeitig wird durch die Wassertasche der Druck auf den Körper homogen verteilt und Druckstellen vermieden. Die Vermeidung von Kompressionspunkten verbessert die Blutzirkulation und hat in der Folge positive Auswirkungen auf die Milchproduktion. Unabhängige Studien haben gezeigt, dass diese Matratzen im Vergleich zu herkömmlicher Einstreu die Liegezyklen der Tiere verlängert und so die Milchproduktion um 1 bis 3,5 Liter pro Tag steigert. Zudem hilft es, Hitzestress zu reduzieren, indem die Körperwärme der Tiere durch direkten Kontakt mit einer Wassertasche abgeführt wird. Die Folge ist längeres Liegen und Wiederkauen, welches wiederum die Durchblutung verbessert und so hilft, die Milchleistung auch bei hohen Temperaturen stabil zu halten. Diese gezielte Kühlung ist besonders vorteilhaft für trockenstehende und besamungsbereite Kühe, deren thermischer Komfort für eine erfolgreiche Reproduktion von entscheidender Bedeutung ist. Indem derAquaclim Up diese Tiere in einer optimalen Umgebung hält, fördert er die Fruchtbarkeit. Sobald die Kuh trächtig ist,unterstütztAquaclim die gesunde Entwicklung des trächtigen Kalbs und garantiert so die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der zukünftigen Produzentin.Für zusätzlichen Komfort sorgt das Pfirsichhaut-Finish der Matratzenoberfläche. Es schützt die Beine der Tiere vor dem Abscheuern, indem es die Reibung verringert.

Die erfrischende und saubere Lösung bei hohen Temperaturen
Die Wasserbettmatratzen bieten optimale Hygienebedingungen. So verfügt jede Wassertasche über ein Gefälle, welches den natürlichen Abfluss von Flüssigkeiten begünstigt. Dadurch wird die Reinigung der Matratzenoberfläche erleichtert und eine tägliche Zugabe von 300 g gehäckseltem Stroh reicht aus, um die Liegebox sauber zu halten.
Im Juli 2025 wurde dieses System europaweit erstmal in einem Landwirtschaftsbetrieb in Burgeis in einem Anbindestall eingebaut. Die Vorzüge haben den Inhaber Fabi Adrian überzeugt und da die alten Bodenmappen unbrauchbar geworden waren, musste nach einer neuen Lösung gesucht werden, um das Tierwohl und den Kuh-Komfort weiterhin zu gewährleisten. Was sich in Laufställen bereits bewährt hat, ist in einem Anbindestall eine absolute Neuheit. Da der Stall in Burgeis sehr warm ist, sind die Vorteile der Kühlung auch nicht unwesentlich.

Erste Eindrücke:
„Die Kühe scheinen es zu mögen“, meint der junge Landwirt, sie genießen die neue Unterlagen, indem sie wesentlich länger liegen und viel ruhiger geworden sind. Das wirkt sich auch auf die Milchleistung aus. So hat sich die Investition in das Wohlbefinden und den Komfort der Kühe ausgezahlt.“

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Flowfarm Mairhof alles fließt ineinander – verbindet sich

  • Vorspann: Brigitta Villaronga Walker kommt aus Deutschland, war beruflich auf der ganzen Welt unterwegs. Sie kam nach Südtirol und hat sich verliebt, in das Land, in die Berge, in die „Leit“. Mit dem Kauf des Mairhofes, auf Gschneir zwischen Schluderns und Tanas, erfüllte sie sich einen Traum. Sie möchte im Dienste des Ortes durch neue Ideen, verschiedene Welten auf dem Bergbauernhof zusammenbringen. Lesungen, Seminare und Workshops laden Menschen ein, in ihren Lebensfluss zu kommen, dafür verbindet sie ihre vielfältigen internationalen Kontakte mit den lokalen Wurzeln, die sie bereits im Vinschgau geschlagen hat.
  • Dachzeile: Spezial-Landwirtschaft
  • Redakteur: Christine Weithaler

Brigitta ist 1971 geboren. Ihre Mutter kam aus Deutschland, ihr Vater aus Spanien. Sie wuchs als Einzelkind mehrsprachig im Rheingau auf und hat eine erwachsene Tochter. Schon immer war ihr Wunsch hinaus in die Welt zu gehen. Doch ihr Vater starb in den Bergen, als sie 18 war und so studierte sie in Deutschland, um in der Nähe ihrer Mutter zu sein. Bereits während ihres Studiums war sie häufig in Europa und Lateinamerika beruflich unterwegs. Sie verband ihre Arbeit mit dem Kennenlernen von Kulturen, Menschen und Ländern. HofWährend der Corona Pandemie suchte sie nach neuen Möglichkeiten ihr Leben zu gestalten. Über einen Fernwanderweg kam sie zufällig nach Bozen und über den Verein freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol, zu einem freiwilligen Einsatz auf Muntetschinig, Mals. Ihr gefiel die abwechslungsreiche Arbeit und die Nähe zu den Tieren. Sie packte gern überall mit an. Brigitta und der Jungbauer verliebten sich. Sie war vor Ideen und Tatendrang kaum zu halten. Doch die Beziehung ging auseinander und Brigitta wollte nicht mehr nach Deutschland zurück.
Die Liebe zu den Südtiroler Bergen, das Arbeiten in und mit der Natur ließen sie nicht los. Sie blieb in Südtirol und ging auf die Suche nach einem neuen, eigenen Hof. Ihr Weg führte sie über mehrere Höfe zum Mairhof. Der hohe Kaufpreis trübte ihre Euphorie. Zufällig traf sie einige Monate Aussichtspäter in der Basis in Schlanders auf einen Mann. Sie kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass es sich um den Besitzer des Mairhofes handelt. Aus dem Zufallstreffen wurde eine Freundschaft. Brigitta erklärte Lukas ihr Vorhaben. Sie verhandelten und wurden sich einig.

Seit 2024 Jahr ist Brigitta Flowfarmerin auf dem geschichtsträchtigen Mairhof. Er liegt 1.350 m.ü.M. in der Gemeinde Schluderns und historische Belege gehen auf 1537 Moarhof, 1839 Mairhof zurück. Ein altes turmartiges Mauerwerk im Keller wurde auf das 11. Jahrhundert geschätzt und trägt eine heute noch sichtbare Schießscharte. Später wird das Gemäuer zu einem Bauernhof umgebaut und mehrfach erweitert. Mehrere Familien werden am Gschneirhof genannt. 1993 verleiht die Gemeinde Schluderns ihrem Ehrenbürger Eduard Wallnöfer zum 80. Geburtstag eine Gedenktafel. Er wurde 1913 hier geboren, war von 1963 bis 1987 Landeshauptmann von Tirol. 1928 wird erstmals die Familie Thanei erwähnt. Bereits ab 1963 wird am Hof Urlaub auf dem Bauernhof angeboten und 2002 das Wohnhaus komplett restauriert. Dabei findet man den Hinweis, dass die Decke der Bauernstube aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt. (Quelle: Auszug aus der Höfe Chronik, Schluderns; Waschgler Heinrich, Buch II. Pfarrarchiv Stilfs)

StubeNeben dem Hof steht die Ende 18., anfang 19. Jahrhundert errichtete spätbarocke Dreifaltigkeitskapelle. Die Besonderheit der Gemeinschaftskapelle von Mairhof, Kaltenhof, Lavadhof und Palihof ist eine Darstellung Jesu Christi als Lernender und die 15. Kreuzwegstation, die der Auferstehung. Brigitta sieht das als ein Zeichen. Der Mairhof war auch für sie eine Art Wiederaufstehen nach einer Lebenskrise, in der sie viel über sich und die Wirklichkeit einer bergbäuerlich geprägten Region gelernt hat. Mit über 50 Jahren hat sie einen neuen Lebensabschnitt begonnen. In der Fürstenburg wird die Beraterin und Coachin nun noch einmal die Schulbank drücken, um das Handwerk der Landwirte zu erlernen.

Stiegenhaus2Kommt man am Mairhof an, fühlt man sich schnell wohl. Geht man in das Haus trifft Altes auf Neues, Holz stimmig auf Metall. In der modern eingerichteten Küche, kann jede:r „Sternekoch:in“ sein und in der alten getäfelten Stube nebenan, frühstücken. Der nach oben offene Flur führt zum Wintergarten. Der atemberaubende Ausblick geht über Prad, den Eingang des Suldentales bis hin zu Lichtenberg und den darüber gelegenen Höfen. Sitzgelegenheiten und Liegestühle laden zum Entspannen ein. In den oberen Stockwerken befinden sich sechs Gästezimmer. Man kann hier kurze oder längere Aufenthalte verbringen, im Haus und am Hof mithelfen, und vor allem eines: sein wie man ist. Alle sind eingeladen, sich wie zu Hause zu fühlen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen oder für sich zu bleiben. Unter dem Haus befindet sich ein Garten indem jede:r mitwirken und miternten kann. Weiter unterhalb liegt ein altes, überdachtes Schwimmbad. Brigitta möchte hier Veranstaltungen, wie Lesungen und Yoga Retreats, organisieren.
FlowFarmerin Brigitta empfindet die Hofstelle als Juwel und großes Geschenk, an dessen Geschichte sie weiter schreiben darf. Der Mairhof ist für sie Heimat geworden. Ein Ort wo jede:r seine Persönlichkeit und Fähigkeiten einbringen kann und Platz findet. Brigitta ist sich bewusst, dass ihre Ideen utopischen StiegenhausCharakter haben, vergisst dabei nicht die finanzielle Seite des Projektes. Am Mairhof ist sie Unternehmerin, Frau für Alles mit vielen helfenden Händen. Auch Lukas und Edith, die Vorbesitzer, unterstützen sie, wofür sie sehr dankbar ist. Noch ist Brigitta beruflich viel unterwegs, ab 2026 kann sie dem Mairhof mehr Zeit widmen. Die Neuvinschgerin möchte sich mit Kooperationspartner:innen zusammenschließen, gemeinsame Projekte andenken und umsetzen. Dafür, sagt sie, braucht es ein Grundvertrauen in sich und andere, um mutig neue Wege zu gehen.

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Invasive Neophyten - Samenausreifung verhindern

  • Dachzeile: Natur&Landschaft
  • Redakteur: Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bruno von Köln, 11.Oktober 2025
  • Weitere Fotos - 1: Südafrikanisches Greiskraut
  • Weitere Fotos - 2: Kanadische Goldrute
  • Weitere Fotos - 3: Drüsiges Springkraut
  • Weitere Fotos - 4: Riesen-Bärenklau
  • Weitere Fotos - 5: Japanischer Staudenknöterich
  • Weitere Fotos - 6: Robinie

Invasive Neophyten sind jüngst oder neu eingewanderte Pflanzen, welche sich stark vermehren und als konkurrenzstarke Arten einheimische Pflanzenarten von ihren Standorten verdrängen. Deshalb wirken sich invasive Neophyten negativ auf Ökosysteme aus.
Thomas Wilhalm, der Kustos für Botanik am Südtiroler Naturmuseum in Bozen, Leo Hilpold, der Amtsdirektor im Südtiroler Landesamt für Natur, und weitere Botaniker haben für unser Land bisher 2.875 Arten von Farn- und Blütenpflanzen erfasst. 2.195 Arten gleich 76,5% werden als heimisch eingestuft. 23,5% (680 Arten) werden als Neophyten geführt. Als Stichdatum für die Bezeichnung als Neophyt wird dabei das Jahr 1492 herangezogen, also das Jahr der Entdeckung Amerikas von Europa aus.
Stand 2014 werden 32 Arten der Neuankömmlinge unter den Pflanzen in Südtirol zu den invasiven Neophyten gezählt. Sechs davon stelle ich im heutigen Beitrag vor. Von diesen Arten sollte man möglichst die weitere Verbreitung verhindern. Dies kann bei den krautigen Arten durch Ausreißen der Pflanzen oder durch das Abmähen geschehen. Wer die Ausreifung der Samen von invasiven Neophyten verhindert, leistet einen Beitrag zum Erhalt der pflanzlichen Vielfalt.
Das Schmalblättrige oder Südafrikanische Greiskraut (Senecio inaequidens) ist ein mehrjähriger Vertreter der Korbblütler. Es wurde über die Schafwolle eingeschleppt. Erste Meldungen aus der Provinz Trient sind ab 1975 bekannt. Die gelb blühende Pflanze wächst an Straßenrändern, Bahndämmen, Brachflächen, Weiden und Flussufern und hat sich besonders auch am Mittelvinschgauer Sonnenberg verbreitet. Die Pflanze kann Weideland und landwirtschaftliche Flächen beeinträchtigen, da sie für das Vieh giftig ist. Mit seinen zahlreichen Blüten erzeugt es viel Nektar und spielt auch als Trachtpflanze eine bedeutende Rolle. Die Pflanzenart enthält aber Pyrrolizin-Alkaloide und ist auch für die Bienen hoch giftig. Besonders auch Pferde reagieren sensibel. Der Kontakt mit der Pflanze kann auch für den Menschen gesundheitsschädlich sein. Das Forstinspektorat Schlanders hat bei den Annenberger Böden oberhalb Goldrain und Latsch Versuche unternommen, den aggressiven Neophyten zurückzudrängen. Dabei wirkt Ausreißen besser als Abmähen.
Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) gehört ebenfalls zu den Korbblütlern und ist ein aggressiver Neophyt in unseren Gärten. Sie kann aber auch in Wiesen eindringen, deren Bewirtschaftung aufgelassen wurde. Die Verbreitung erfolgt durch flugfähige Samen, die mit bis zu 12.000 Stück pro Spross in großer Zahl ausgebildet werden und weite Strecken transportiert werden. Die Pflanze bildet zudem auch eine große Anzahl von Wurzelsprossen aus und kann sich dadurch auch vegetativ und flächig weiter ausbreiten. Auch kleine Wurzelbruchstücke wachsen zu ganzen Pflanzen heran. Wer einen Beitrag zur Reduzierung dieses invasiven Unkrautes leisten will, sollte in seinem Pflegebereich die Pflanzen ausreißen, möglichst, bevor sie die Tausenden Samen streuen.
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) gehört zur Familie der Balsaminengewächse und wächst massenweise und schon bestandsbildend entlang von Kanälen, Wasserläufen, Eisenbahntrassen und in Auwäldern und verdrängt dort die Krautfluren der Brennessel. Die flächigen reinen Bestände des Drüsigen Springkrautes führen zu einer Verarmung der einheimischen Pflanzenwelt am entsprechenden Standort. Das Springkraut ist einjährig, hinterlässt im Spätherbst einen pflanzenfreien, kahlen Boden und leistet somit der Erosion Vorschub. Zur Samenverbreitung hat es einen Schleudermechanismus: Die reifen, keulenförmigen Samenkapseln platzen bei dem geringsten Druck oder einer Erschütterung, wie etwa durch einen Regentropfen oder eine Berührung explosiv auf und schleudern die Samen bis zu sieben Meter weit. Davon leitet sich auch der Name Springkraut ab.
Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch bekannt als Herkulesstaude, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler Ursprünglich aus dem Kaukasus stammend, wurde er als Zierpflanze nach Europa und Nordamerika eingeführt und hat sich mittlerweile in vielen Gebieten als invasive Art etabliert. Der Riesen-Bärenklau wächst bevorzugt in feuchten Umgebungen, wie an Flussufern, in Wäldern, auf Wiesen und in gestörten Bereichen wie Straßenrändern. Er verbreitet sich schnell durch Samen, die durch Wasser oder Wind transportiert werden können. In Südtirol wurde man erst 2005 auf die Herkulesstauden aufmerksam, als in Reinswald im Sarntal größere Gruppen mit zahlreichen Individuen entdeckt wurden. Der Saft des Riesen-Bärenklaus enthält chemische Verbindungen, welche die Haut extrem lichtempfindlich machen und schwere Verbrennungen sowie Blasen verursachen können. Der Kontakt mit dem Saft, gefolgt von Sonnenexposition, kann schmerzhafte und langanhaltende Folgen hervorruft. Die Kontrolle des Riesen-Bärenklaus erfordert Vorsichtsmaßnahmen. Das Ausstechen der Pfahlwurzeln im Frühjahr ist dabei noch eine einfache Methode. Wenn sich im Hochsommer bereits Blütendolden gebildet haben, müssen diese vor der Samenreife abgeschnitten und entsorgt werden. Es ist wichtig, Schutzkleidung zu tragen, um den Kontakt mit dem Saft zu vermeiden. Seit 2007 werden von der Abteilung Forstdienst Maßnahmen zur Eindämmung des Riesen-Bärenklaus durchgeführt.
Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) gehört zur gleichnamigen Familie der Knöterichgewächse. Er wurde aus Unwissen öfters als schnellwüchsiger Sichtschutz und Immissionshecke gepflanzt, ist aber ebenfalls ein wuchernder Invasor mit weißen Blütenständen und meterlangen Jahrestrieben an Zäunen oder anderen Stützgerüsten. Ursprünglich stammt er aus Ostasien und wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa und Nordamerika eingeführt. Der Japanische Staudenknöterich bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte wie Fluss- und Bachufer, Straßenränder, Bahndämme, Gärten und brachliegende Flächen. Dabei bildet er dichte Bestände, die andere Pflanzen vom Licht und von der Nährstoffversorgung aussperren. Er verbreitet sich sowohl vegetativ durch unterirdische Ausläufer als auch durch Samen. Ein kleines Rhizomstück kann ausreichen, um eine neue Pflanze zu etablieren. Im Trentino begann die natürliche Ausbreitung dieser Art gegen Ende der 1980er Jahre vor allem im zentral- bis westlichen Bereich der Provinz. Nach Südtirol kam sie wenig später über das Etschtal/Unterland und besiedelt nun mit Vorliebe feuchte, tiefergelegene Standorte entlang der Haupttäler.
Als Baumart sei noch die Robinie (Robinia pseudoacacia) angeführt. Sie ist auch unter dem Namen Falsche Akazie bekannt. Die Robinie ist ein sommergrüner Baum aus der Familie der Schmetterlingsblütler und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde weltweit als Zier- und Forstbaum eingeführt und hat sich in vielen Regionen als invasive Art etabliert. Sehr anpassungsfähig, wächst die Robinie auf vielen verschiedenen Standorten von trockenen und sandigen Böden, über Wald- und Straßenränder bis auf Brachflächen. Sie gedeiht sowohl in nährstoffarmen als auch in gut drainierten Böden. Dabei ist sie sehr trockenresistent. Sie verbreitet sich weit durch Samen und Wurzelausläufer. Als genügsame Pionierpflanze besiedelt sie schnell offene Böden und konkurriert besonders im Niederwald die heimischen Baumarten wie Mannaesche, Hopfenbuche, Flaumeiche und Kastanie. Die Robinie wird wegen ihres harten und dauerhaften Holzes geschätzt. Sie wird auch für die Bodenerosion und zur Wiederaufforstung genutzt. Zudem gilt sie als wertvoller Nektarspender für Bienenweiden.

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