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Montag, 03 Februar 2025 14:48

Kinder erproben die Schliniger Loipen

Schlinig - Die Freude an der Bewegung und der Spass im Schnee stehen alljährlich bei den Langlauf-Schnupper Kursen des ASC-Sesvenna Volksbank in Schlinig im Mittelpunkt. Wiederum haben sich viele Kinder aus dem Raum Obervinschgau angemeldet und wurden von ausgebildeten Trainer:innen eine Woche lang betreut und spielerisch das Langlaufen beigebracht. Im Rahmen einer kleinen Abschlussveranstaltung konnten die Kinder sogar ein wenig Renn-Atmosphäre schnuppern und jeder Teilnehmer konnte einen oder seinen „ersten“ errungenen Preis mit nach Hause nehmen. Für den ASC-Sesvenna ergibt sich dadurch immer auch Gelegenheit, etwaige Talente zu sichten und bei Interesse in das Mannschaftstraining aufzunehmen. (lu) 

Montag, 03 Februar 2025 14:47

WM-Erfolg: Gold, Silber und Bronze!

Naturbahnrodeln - Gleich einen ganzen Medaillensatz gab es für die Vinschger Naturbahnrodler bei den Weltmeisterschaften in Kühtai. Daniel Gruber sicherte sich im Einsitzer der Herren den Vize-WM-Titel und krönte sich zudem mit Evelin Lanthaler zum Team-Weltmeister. Jenny Castiglioni kehrte mit WM- Bronze nach Hause zurück.
Mit Gold und Silber im Gepäck kehrte der Schleiser Daniel Gruber aus Österreich in den Vinschgau zurück. Der 22-jährige Naturbahnrodler zeigte bei den Weltmeisterschaften in Kühtai eine beeindruckende Leistung und bewies, dass er aktuell zu den besten seines Fachs gehört. In allen drei Wertungsläufen lieferte er ab und zeigte dabei konstant starke Ergebnisse. Im ersten und dritten Lauf fuhr er die zweitschnellste Zeit, im zweiten Durchgang erreichte er als Drittschnellster das Ziel. Am Ende bedeutete dies Silber hinter dem neuen Weltmeister Michael Scheikl aus Österreich. Gruber, der sich 2022 zum Juniorenweltmeister krönte, fehlten nur 1,32 Sekunden auf Gold. „Ich hatte nicht mit einer Medaille gerechnet, vor allem nicht nach dem Training. Im Rennen lief es dann super“, sagte er nach seiner ersten Medaille bei der Elite. Und wenig später kam gleich die zweite Medaille hinzu, und dieses Mal glänzte sie in Gold. Im Teambewerb sicherte sich Gruber gemeinsam mit Evelin Lanthaler den Weltmeistertitel, vor den Teams aus Österreich und Deutschland.
Im Damenrennen, in dem Evelin Lanthaler zum fünften Mal zur Weltmeisterin gekürt wurde, sorgte Jenny Castiglioni für die große Überraschung. Nach zwei Läufen lag die 19-Jährige noch auf dem fünften Platz. Doch im entscheidenden dritten Durchgang griff das Nachwuchstalent aus Partschins noch einmal an und katapultierte sich auf den dritten Rang – was WM-Bronze bedeutete. „Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Ich war schon froh, dass ich die teaminterne Qualifikation für die WM geschafft hatte. Im dritten Lauf bin ich dann einfach unbekümmert gefahren“, erklärte Castiglioni nach dem Rennen. Es war die dritte WM-Medaille in der Familie Castiglioni-Kasslatter: Jennys Vater Andreas gewann bei der WM 2005 in Latsch Silber, ihre Mutter Renate konnte 2009 in Moos über Bronze jubeln. Und nur eine Woche später sicherte sich Jenny beim Weltcup in Mariazell den zweiten Platz hinter Lanthaler.
Pech hatte hingegen Nadine Staffler: Die Laaserin war nach dem ersten Lauf noch auf einem Medaillenplatz und hatte gute Chancen auf eine Top-3-Platzierung. Doch im zweiten und dritten Durchgang konnte sie nicht ganz an ihre Leistungen anknüpfen und musste sich am Ende mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. (sam)

Dienstag, 04 Februar 2025 16:06

Der Weltcup-Held aus Matsch

Seinen 28. Geburtstag wird Yanick Gunsch wohl für immer in Erinnerung behalten. An diesem besonderen Tag feierte der Skicrosser aus  Matsch seinen ersten Podestplatz im Weltcup. Auf der Reiteralm landete er auf dem  dritten Platz und wurde für endlich für seine jahrelange harte Arbeit belohnt.

Von Sarah Mitterer

Yanick Gunsch ist ein echter Kämpfer, der es in den Skicross-Weltcup geschafft hat, obwohl er keinen einfachen Weg geht. Während der Wintermonate ist er als Skicross-Profi unterwegs und kämpft auf internationalen Pisten um Weltcuppunkte. Doch während des restlichen Jahres arbeitet er als Maurer – ein Beruf, der viel körperliche Kraft und Energie erfordert. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Profisportlern gehört der Matscher keiner Sportgruppe an. „Aufgrund meiner Arbeit kann ich im Sommer nicht so trainieren wie andere. Tagsüber bin ich auf dem Bau und abends steht noch Konditionstraining an. Das ist manchmal schon sehr anstrengend“, erklärt der Skicrosser, der sich jedoch nie von der Doppelbelastung entmutigen ließ.
Begonnen hat seine Karriere in der Sportoberschule Mals, wo er zunächst das Alpinskifahren betrieb, ehe er auf Skicross umstieg. Eine besondere Erinnerung für ihn war, als Vorläufer beim Weltcup am Watles zu starten. „Schade, dass es kein Heimrennen mehr gibt“, meint Gunsch s50 Yanick Gunschrückblickend.
2015 und 2016 konnte Gunsch bei der Junioren-Weltmeisterschaft wertvolle Erfahrungen auf internationaler Ebene sammeln, es folgten mehrere Jahre im Europacup, hinzu kamen einige Starts bei der Elite. Seit zwei Jahren hat er nun einen festen Platz im Weltcup. Es sollte jedoch noch fast weitere fünf Jahre dauern, bis er für seine Ausdauer und seinen unermüdlichen Einsatz endlich belohnt wurde.
Mit seinem sensationellen dritten Platz auf der Reiteralm hat Gunsch nun ein wichtiges Ziel erreicht – und das an seinem Geburtstag. „Während des Rennens lag ich kurze Zeit an Position 2, doch der Sprung in der letzten Kurve war etwas zu kurz. Aber Platz 3 ist fantastisch, ich bin überwältigt!“, freut sich Gunsch, der seinen Ehrentag und seine Podestpremiere vor vielen Fans seines Matscher Fanclubs feiern konnte. Der riesige Jubel und die Unterstützung seiner Freunde und Familie machten diesen Tag für ihn noch spezieller. Sein Erfolg auf der Reiteralm ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch eine Bestätigung für die harte Arbeit, die er in den vergangenen Jahren geleistet hat.
Yanick Gunsch hat gezeigt, dass es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten. Auch wenn der Weg bis hierher lang und steinig war, kann er nun optimistisch in die Zukunft blicken. Denn im März könnte er bei der Weltmeisterschaft im Engadin dabei sein und vielleicht sogar dort für Furore sorgen. Doch der sportlich größte Traum steht für 2026 an: die Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, doch der Vinschger Skicrosser hat bereits oft genug Kampfgeist bewiesen und wird mit Sicherheit alles geben, um ein Olympiaticket zu ergattern.

Montag, 03 Februar 2025 14:44

Olympia-Countdown

Olympische Winterspiele - In knapp einem Jahr – vom 6. bis zum 22. Februar- finden in Mailand und Cortina d`Ampezzo die Olympischen Winterspiele 2026 statt. Die Bewerbe im Skicross werden in Livigno ausgetragen. (sam)

Montag, 03 Februar 2025 14:43

Drei Vinschger zur WM?

Wintersport - Vom 17. bis 30. März findet im Engadin die Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM statt. Daran könnten mit Edwin und Jasmin Coratti (beide Parallel-Snowboard) sowie Yanick Gunsch (Skicross) gleich drei Vinschger teilnehmen. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Blasius, 3. Februar 2025

Die Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten ist eines der Ziele des Vereines Arche Südtirol EO. Am Samstag, 18. Jänner hielten Sabine Schrott-Prenn und Martha Lochmann dazu im Rahmen der Aktivitäten „Stilz“ einen interessanten und sehr praxisorientierten Vortrag. Verena Wopfner von der Steuerungsgruppe in Stilfs moderierte den Abend. Martha Lochmann ist Saatgut-Hüterin am Hof Bilderheim in Völlan. Sabine Schrott-Prenn ist Biobäuerin am Felderhof in Gais/Uttenheim und studierte Absolventin der Hochschule in Weihenstephan. Sie erhielt 2024 zusammen mit anderen fünf Frauen aus Asien, Afrika und Südamerika den „Internationalen Preis für die Kreativität der Landfrauen“. Martha und Sabine sind mit anderen 2-3 Frauen wesentliche Impulsgeberinnen der „Arche-Höfe“ in Südtirol, welche sich überzeugt, begeistert und begeisternd dem Erhalt von lokalen Sorten unter den Kulturpflanzen als Kulturgut verschrieben haben.

Warum heutzutage Saatgut vermehren?
Es gibt vier wesentliche Gründe, heute altes Saatgut zu erhalten und zu vermehren:
1. Saatgut ist Kulturgut
2. eigenes Saatgut bringt Unabhängigkeit
3. eigenes Saatgut ist klima- und standortangepasst
4. Saatgutvermehrung bringt und erhält Vielfalt

Heute verschwinden nicht nur Tier- und Pflanzenarten, sondern auch viele Sorten von Kulturpflanzen. 1920 gab es in Tirol noch 400 Getreidesorten. Heute täuscht das Angebot an exotischen Früchten und Gemüsen in den Regalen der Supermärkte über die Sortenverarmung hinweg. Zum Erhalt der Biodiversität gehören drei Ebenen: der Erhalt von Lebensräumen, der Erhalt von Arten und der Erhalt von Genen (eben in möglichst vielen Sorten z.B. von Kulturpflanzen).

1. Saatgut ist Kulturgut
Gerste, Weizen und Dinkel sind seit Jahrtausenden ununterbrochen im Anbau. Ötzi, der Mann vom Tisenjoch, hatte zwei Samen vom Einkorn bei sich. Kulturpflanzen spiegeln den Wunsch und das Interesse der Gesellschaft im Wechselspiel mit der Natur wider. Jede Kulturpflanze hat ihre Geschichte, die Vielfalt von Kulturpflanzen entsteht und verschwindet.

Alter der Kulturpflanzen:

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Erhalt in situ und ex situ
Lokale Sorten können „in situ“ und „ex situ“ erhalten werden. In situ bedeutet, die Sorte wird im Garten, auf dem Feld oder Acker immer wieder ausgesät und angebaut. Ex situ heißt, die Sorte wird in einer Genbank konserviert. Werden Kulturpflanzen in einer Genbank konserviert, so sind sie zwar als Genpool noch vorhanden, nicht jedoch als lebendiges Kulturgut, das klima- und standortangepasst ist. Beim Anbau im Feld erhält sich die Sorte einer Kulturpflanze in ihrem jeweiligen Ökosystem, in welchem sich die Pflanze als Sorte entwickelt hat, natürlich vorkommt und immer wieder an neue Umwelt- und Standortbedingungen anpasst. Deswegen ist der Anbau im Feld eines der großen Anliegen der Samen-Hüterinnen auf den Südtiroler Arche-Höfen: Sie tragen dazu bei, Saatgut als lebendiges Kulturgut zu erhalten. Die „Samen-Damen“ geben gerne und bereitwillig das Wissen weiter, wie einzelne Pflanzen vermehrt werden können. Lokale Sorten passen sich an die Gewohnheiten der Bäuerin/des Bauern an sowie an Boden und Klima. Sie haben sich im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte auch durch spontane Mutationen verändert. Martha Lochmann hat während des Vortrages in Stilfs ausgeführt, dass es beispielsweise vom Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) fast in jedem Südtiroler Tal eine eigene alte Sorte gibt.

2. Die Unabhängigkeit
Nicht umsonst existiert das Sprichwort „Wer die Saat hat, hat das Sagen!“ Der Saatgut-Produzent bestimmt die Zukunft. Im Jahr 1950 ist für Deutschland das erste Gesetz zum Schutz des Saatgutes erlassen worden. Es fußt auf dem Grundsatz, dass der Sortenschutz geistiges Eigentumsrecht ist. 1972 hat die Europäische Union das sog. Saatgutverkehrsrecht beschlossen: Ab diesem Datum darf nur Saatgut zugelassener Sorten verkauft werden. Für die Zulassung müssen die Sorten die sogenannten Dus-Kriterien erfüllen. Was ist Dus? Dus steht für drei Begriffe: distinct – unterscheidbar, uniform – einförmig, stable – stabil. Seit 2010 gibt es Ausnahmeregelungen für sogenannte „Erhaltungssorten“ bzw. „Amateursorten“. Diese Ausnahmen ermöglichen den Erhalt und die Weiterentwicklung lokaler Sorten, bedeuten damit Vielfalt und Unabhängigkeit von Monopolen. Liegt doch der globale Saatgutmarkt in der Hand von großen Konzernen.

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Die sieben größten Unternehmen haben über 60% des globalen Saatgutmarktes in der Hand. Nur vier (Bayer, Corteva, Syngenta und BASF) beherrschen mehr als 50%. Diese „Big Four“ kontrollieren auch fast zwei Drittel des weltweiten Pestizidmarktes.
(Quelle: ETC-Group 2020)

Industrielle Landwirtschaft führt zum Verlust von Biodiversität durch großflächige Monokulturen. Sie hat Auswirkungen auf die Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und die kleinbäuerlichen Strukturen.

3. Angepasste Kulturpflanzen
Die ersten Pflanzenzüchterinnen begannen schon in den urzeitlichen Anfängen des Ackerbaues mit Kulturpflanzen durch einfache Auslese gewisse Eigenschaften zu fördern oder zu unterdrücken, so z.B. die Spindelbrüchigkeit von Getreide oder bei Hülsenfrüchten, dass die Hülsen nicht von alleine aufspringen. Zu Hilfe kamen den Samen-Bäuerinnen auch Spontanmutationen.
Anpassungskriterien waren und sind beim Erhalt lokaler Sorten:
• Ertrag
• Geschmack
• Wuchs
• Gesundheit
• Boden
• Klima (Kleinklima)

Was versteht man unter Resilienz?
Resilienz (vom lateinischen „resilere“ „zurückspringen“, „abprallen“) bedeutet Widerstandfähigkeit. In der menschlichen Psychologie ist die Resilienz die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. (Quelle: Wikipedia.org).

4.Vielfalt
Vielfalt bei den Kulturpflanzen bedeutet u.a. auch Ernährungssicherheit (Risikoverteilung). Vielfalt bedeutet dann weiters:
• Freude
• Faszination
• Bereicherung
• Genugtuung
• Schönheit
Alte Sorten bieten einen vielfachen Mehrwert: unter dem Gesundheitsaspekt, als Geschmackserlebnis, die Unterstützung der Regionalität.
Die Vision von „Arche Südtirol“ EO
• Südtiroler Lokalsorten erhalten, essen und weitergeben.
• Südtiroler Kulturpflanzengeschichte leben und weitertragen auf unseren Äckern, Feldern und Tellern.
• Lehrfahrten, Saatgutnetzwerk und verschiedene Veranstaltungen. Vielfalt braucht Viele (Samen-Damen).

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Jeder, der schon mal mit dem Bau, Kauf oder Verkauf einer Wohneinheit zu tun hatte, kennt sie: die verwirrend unterschiedlichen Quadratmeterzahlen. Bei der Berechnung des Quadratmeterpreises einer Wohnimmobilie kommt es häufig zu Missverständnissen. Nachstehend die Erklärung der unterschiedlichen Flächen.

 

Wohnfläche (auch Nettofläche):
Die Wohnfläche einer Gebäudeeinheit ist jene Fläche, die man betreten bzw. benutzen kann: also die Bruttofläche ohne Wände. Es ist nur die Fläche im Inneren, die begehbar bzw. zum Stellen von Mobiliar verfügbar ist. Alle anderen zur Wohnung gehörenden Flächen wie Terrassen, Gärten oder Balkone werden nicht in die Berechnung miteinbezogen.

Bruttofläche:
Die Bruttofläche ist die Fläche einer Wohnung inklusive der Innen- und Außenwände. Es handelt sich dabei also um die ge- und bebaute Fläche. Je dicker die Wände sind, desto größer fällt die Bruttofläche aus. Genauso erweitert die Anzahl der Wände die Bruttofläche.

Handelsfläche (auch Verkaufsfläche):
s46 verkaufWer eine Wohneinheit (ver-)kaufen möchte, muss zunächst die Handelsfläche berechnen. Diese ergibt sich aus der Bruttofläche – also der Gesamtfläche einer Wohnung samt Mauern – plus Koeffizienten. Räumlichkeiten wie Keller, Garage oder zusätzliche Flächen wie Gärten, Balkone oder Terrassen werden nur zu einem Teil in die Handelsfläche einbezogen, da sie einen Mehrwert darstellen.
Die Bruttofläche zzgl. dieser Koeffizienten ergibt also die Handels- bzw. Verkaufsfläche. Multipliziert man diese mit dem Quadratmeterpreis – der sich wiederum an der Ortschaft, der Lage und weiteren Faktoren zur Wohnqualität orientiert – ergibt sich der effektive Preis. Garagen bzw. Pkw-Stellflächen werden oftmals auch pauschal zum Preis dazugerechnet, also nicht in Koeffizienten kalkuliert.

Konventionalfläche:
Die Konventionalfläche einer Wohnung muss definiert werden um die eventuelle Förderung durch s46 konvendas Land berechnen zu können.
Die Konventionalfläche setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zunächst wird die Wohnfläche der Wohnung um 25 Prozent erhöht. Des Weiteren werden 25 Prozent der Balkonfläche berücksichtigt. Bei Loggien und nicht beheizbaren Wintergärten werden 50 Prozent ihrer Fläche zur Konventionalfläche hinzugerechnet. Kellerflächen werden zu 30 Prozent berücksichtigt, während 60 Prozent der Garagenfläche einfließen. Offene Autoabstellplätze werden zu 30 Prozent in die Konventionalfläche einbezogen. Zusätzlich werden 25 Prozent der Fläche offener Laubengänge m Erdgeschoss berücksichtigt. Wenn die Terrasse ausschließlich der betreffenden Wohnung zur Verfügung steht, werden 15 Prozent ihrer Fläche in die Konventionalfläche einbezogen. Der Dachboden wird zu 30 Prozent berücksichtigt, sofern er nicht die Merkmale erfüllt, um gemäß den Hygienebestimmungen als Wohnraum genutzt zu werden. Hierbei wird jedoch nur der Teil des Dachbodens einbezogen, der eine lichte Höhe von mehr als 1,50 Metern aufweist. Räume im Dachgeschoss und Kellergeschoss gelten als Wohnräume, sofern sie den Mindestanforderungen für eine Wohnnutzung gemäß den Hygienebestimmungen entsprechen. In Kondominien werden bestimmte gemeinschaftlich genutzte Flächen nicht zur Konventionalfläche der einzelnen Wohnungen hinzugerechnet.

 

s46 info

Europas größtes Hanfhaus in der Schweiz wurde unter anderem mit Hanfsteinen von Baustoffe Schönthaler in Eyrs realisiert. Ein Riesenerfolg für das Unternehmen, den Initiator Werner Schönthaler und Hanf - ein Baustoff mit Vinschger Fundament.

von Angelika Ploner

In Widnau in der Schweiz steht Europas größtes Hanfhaus. 2024 wurde das Gebäude mit 19 Wohnungen errichtet. Verbaut wurden Hanfsteine in Ziegelform und als Vorfabrikation. Sämtliche Zimmerwände bestehen aus Hanfbeton.Bemerkenswert ist der Einsatz von 400 Kubikmetern Hanfbeton und 2.600 Quadratmeter Hanfziegel. Die innovative Materialwahl führt zu einer CO2- Einsparung von 900 Tonnen gegenüber einer konventionellen Bauweise. Was die wenigsten wissen: Schönthaler Baustoffe in Eyrs ist mit seinen Hanfsteinen Teil dieses innovativen und nachhaltigen Projektes. Ein Vorzeigeprojekt. Und: ein Riesenerfolg für Baustoffe Schönthaler und Werner Schönthaler, der Pionier von Hanf als Baustoff.
s40 OPENLY Aussenansicht 0139Doch damit nicht genug: Im vergangenen Jahr wurden drei Kindergärten mit Hanfsteinen gebaut, ein Gesundheitszentrum (www.heilwerk.li) und mehrere Sanierungen realisiert, wo Hanf als Innendämmung angebracht wurde.
Die biologischen Hanfsteine sind gleichermaßen innovativ wie nachhaltig. Der Rohstoff ist nicht nur nachwachsend und umweltfreundlich, sondern verfügt auch über hervorragende thermische, akustische und bioklimatische Eigenschaften. Die Vorteile sind zum einen die Wärmedämmung. Denn beim Bauen mit Hanf braucht es keine zusätzliche Wärmedämmung. Die weiteren Vorteile sind Wärmespeicher, Wärmereflektion, eine enorm hohe Phasenverschiebung, weshalb Hanf im Sommer auch kühlt. Hanf dämmt Schall und absorbiert die Raumakustik. Er nimmt Luftfeuchtigkeit auf, desinfiziert sie, und gibt die Feuchte wieder regelmäßig ab. „Einen der Hauptvorteil sehe ich in der reinen, ionisierten Luft“, sagt Werner Schönthaler. Hanf ist nicht brennbar, resistent gegen Schimmel und Ungeziefer, feuchtigkeitsundurchlässig und atmungsaktiv. „Zudem ist dieser natürliche Rohstoff zu 100 Prozent abbaubar, kompostierbar und wiederverwertbar.“Seit 2015 bringt Schönthaler Hanf mit Naturkalk und Mineralien zusammen und presst daraus biologische Ziegelsteine in schonender Lufttrocknung. Der Hanf wird direkt im Werk in Eyrs weiterverarbeitet. Vor dem Hintergrund, dass 50 Prozent des Abfalls und 30 – 40  Prozent der CO2 Emissionen aus der Baubranche kommen, sind die Vorteile nicht hoch genug einzuschätzen. 2022 konnte Werner Schönthaler in Düsseldorf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für zukunftsweisendes Design entgegennehmen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Den Hanfziegel der Firma Schönthaler befand die Jury als zukunftsfähig und krönte ihn mit dem DNP Design 2022.

Dienstag, 04 Februar 2025 15:05

Spezial-Bauen: Die Förderungen 2025

Der Staat gewährt auch 2025 verschiedene Boni. Es gibt den seit Jahren bekannten
Bonus Ristrutturazioni (Renovierungsbonus), den Ecobonus (Energetische Sanierungen),
das Conto Termico (Wärmekonto), den Möbelbonus, in stark eingeschränkter Form den famosen Superbonus und heuer neu den Bonus für Haushaltsgeräte (Bonus elettrodomestici).

 

Der Renovierungsbonus

Dieser Steuerabzug gilt für Renovierungs-, Instandhaltungs- oder Umbaumaßnahmen. In diese Bereiche fallen sehr viele Arbeiten. Das kann eine Balkonrenovierung sein, ein Umbau des Kellers, Dachrenovierungen oder auch Sicherheitsmaßnahmen wie statische Arbeiten oder etwa der Bau s41 renovierungsbonusvon Garagen als Zubehör zur Wohnung. Auch Planungs- und Projektierungsspesen, freiberufliche Leistungen, die Mehrwertsteuer oder Gebühren, die in Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten stehen, zählen zu den absetzbaren Ausgaben. Die Grenze der absetzbaren Kosten liegt bei maximal 96.000 Euro und maximal 50 Prozent für die Erstwohnung bzw. 36 Prozent für alle weiteren Immobilien. Dieser Prozentsatz sinkt in den kommenden Jahren weiter (s.o.). Somit liegt der maximale Abschreibungsbetrag bei 4.800 Euro pro Jahr (für Erstwohnungen) und 3.456 Euro für andere Immobilien. Abgeschrieben wird der Betrag in der Steuererklärung.
Wichtig
Die Zahlungen müssen bis 31.12.2025 geleistet werden und dürfen nur über eine Bank- oder Postüberweisung bezahlt werden und müssen - je nach durchgeführten Arbeiten – verschiedene Angaben (z.B. Bauarbeiten im Sinne des Gesetzes Nr. 449/1997 Art. 16-bis DPR 917-86) enthalten.
Abgezogen wird der Betrag in 10 gleichen Jahresraten von der Einkommenssteuer IRPEF.
Neu seit 2025: Personen mit einem Gesamteinkommen von über 75.000 Euro erhalten weniger Steuerabzüge. Wie stark die Abzüge gekürzt werden, hängt vom Einkommen und der Anzahl der Kinder im Haushalt ab.

 

Neu: Bonus für Haushaltsgeräte

s41 haushalDieser Bonus ist heuer neu und deckt bis zu 30 Prozent der Kosten eines Haushaltsgeräts ab, wobei die Obergrenze bei 100 Euro pro Anschaffung liegt. Mit einem ISEE-Wert von weniger als 25.000 Euro erhöht sich die Obergrenze auf maximal 200 Euro. Die Einschränkung, dass jeder Haushalt nur den Zuschuss für ein Haushaltsgerät in Anspruch nehmen kann, gilt jedoch für alle. Gefördert werden Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Herde. Voraussetzung ist die ordnungsgemäße Entsorgung des Altgerätes sowie der Nachweis, dass das neue Gerät in Europa hergestellt wurde.

 

Bonus mobili – Möbelbonus

s42 moebelDieser Bonus greift nur, wenn Sanierungen oder Renovierungen an einem Gebäude durchgeführt wurden und die Möbel für die sanierte Wohnung oder das sanierte Gebäude bestimmt sind. Die Möbel können im Ausmaß von 50 Prozent und einem Höchstbetrag von 5.000 Euro von der Einkommenssteuer IRPEF (imposta dei redditi delle persone fisiche) abgesetzt werden. Auch dieser Steuerabsetzbetrag wird auf 10 Jahre aufgeteilt. Somit können 250 Euro pro Jahr maximal abgeschrieben werden.

 

Der Ecobonus

s42 oekobonusDer sogenannte Ecobonus gilt für energetische Sanierungen. Auch hier wurden grundlegende Änderungen vorgenommen. Die Steuerabzüge sinken auf 50 Prozent für Erstwohnungen und auf 36 Prozent bei anderen Immobilien. In den kommenden Jahren 2026 und 2027 sinken die Prozentsätze weiter auf 36 Prozent für die Erstwohnung und 30 Prozent für andere Immobilien. Beispiele für geförderte Maßnahmen, die unter den Ecobonus fallen, sind etwa Sanierungsarbeiten zur energietechnischen Optimierung. Am Ende der Arbeiten muss hier ein gewisser Energiestandard erreicht werden. Der abzugsfähige Höchstbetrag liegt bei 100.000 Euro. Anerkannt werden zudem Ausgaben für die Wärmedämmung von Mauern, Dächern, Decken und Böden zum Beispiel, der Austausch von Fenstern oder der Einbau von Verschattungselementen zur Vermeidung einer Überhitzung. Der abzugsfähige Höchstbetrag liegt bei diesen Maßnahmen bei 60.000 Euro.
Auch der Austausch der alten Heizanlage und deren Ersetzen durch eine Geothermieanlage, eine Wärmepumpe oder eine Biomasseanlage fällt unter die absetzbaren Maßnahmen. Bei 30.000 Euro liegt hier der Höchstbetrag. Der Austausch der alten Heizanlage durch eine Kraft-Wärmekoppelung sieht einen Höchstbetrag von 100.000 Euro vor. Für die Anschaffung von Sonnenkollektoren hingegen sind maximal 60.000 Euro als Höchstbetrag vorgesehen.
Neu seit 2025: Personen mit einem Gesamteinkommen von über 75.000 Euro erhalten weniger Steuerabzüge. Wie stark die Abzüge gekürzt werden, hängt vom Einkommen und der Anzahl der Kinder im Haushalt ab.

Wichtig: ENEA-Meldung
Und: Auf den Rechnungen, die nur mittels Post- oder Banküberweisung beglichen werden dürfen, müssen unter anderem Zahlungsgrund und Gesetzesbezug aufscheinen.

 

Conto termico – Wärmekonto

s43 contoDas ist eine staatliche Förderung für den Einbau von Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseanlagen. Für Privatpersonen und Kondominien sieht das Fördersystem je nach Maßnahme die Förderhöhe zwischen 40 und 65% der anerkannten Kosten. Gefördert wird der Austausch der alten Heizanlage mit Anlagen, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden:
- der Einbau einer elektrischen oder gasbetriebenen Wärmepumpe mit Luft, Erdwärme oder Wasser als Energieträger
- der Einbau einer Biomasseanlage (Stückholz, Pellets, Hackgut), der Einbau von Holz- oder Pelletsöfen und Holz- oder Pellets-Heizkamine (termocamini)
- der Austausch des elektrischen Warmwasserboilers mit einer Wärmepumpe
- der Einbau einer thermischen Solaranlage (Warmwasserproduktion) auch kombiniert mit einem solaren Kühlsystem (solar cooling) - auch im Falle einer Neuinstallation
- der Einbau von hybriden Wärmepumpen (Kombinationen aus Wärmepumpen und anderen Heizwäremerzeugern)

Aber auch andere Kriterien, wie die Leistung einer Heizanlage, die Art der Investitionen und die Klimazone, spielen bei der Höhe der Förderung eine Rolle. Die Förderung der nachstehenden Maßnahmen wird zu gleichen Teilen auf 2 bzw. 5 Jahre aufgeteilt:
Hinweis: Beträgt die Summe der Förderung nicht mehr als 5.000 Euro, so wird sie von der GSE in einer einmaligen Rate ausbezahlt. Zur Förderung zugelassen ist nur der Einbau von neuen Geräten. Zudem muss die Anlage genau dimensioniert und an die realen thermischen Verbrauchswerte angepasst werden.

Seit 2024: Aufstockung der staatlichen Förderungen
Seit dem 1. Jänner 2024 kann für den Austausch einer alten Holzheizung (Baujahr 2003 oder früher) mit einer Leistung zwischen 35 und 500 Kilowatt, die staatliche Förderung durch einen Landesbeitrag aufgestockt werden. Für den Einsatz einer Wärmepumpe beträgt die maximale Förderung (staatliche Förderung + Landesförderung) 90 Prozent, für den Einbau einer Biomasseanlage (Zertifizierung mind. 5 Sterne) 80 Prozent.
Zusätzlich zu den Voraussetzungen, welche für die Inanspruchnahme des „conto termico“ erforderlich sind, muss neben dem bereits erwähnten Mindestalter und der Leistung der Heizanlage auch kontrolliert werden, ob man sich im Einzugsgebiet eines Fernheizwerkes befindet. Sollte dies der Fall sein, so kann die Landesförderung nicht in Anspruch genommen werden. Die Anträge für die Landesförderung können jeweils zwischen 1. Jänner und 30. Juni über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz (https://umwelt.provinz.bz.it/dienstleistungen/beitraege-dienste.asp) eingereicht werden.

Innerhalb 60 Tage nach Abschluss der Arbeiten bzw. spätestens innerhalb 90 Tagen nach der letzten Zahlung, muss der Antrag um Förderung über das “portaltermico” der GSE (Gestore Servizi Energetici) abgewickelt werden. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen diverse technische Richtwerte erfüllt werden. Zudem muss für all jene Heizanlagen, welche nicht im Katalog der GSE enthalten sind eine eidesstattliche Erklärung von einem befähigten Techniker erstellt werden. Für den Austausch von Heizanlagen mit einer Nennleistung ab 200 kW muss vorab eine Energiediagnose und danach ein Energieattestat erstellt werden.

Wichtig:
Aus den Bankbelegen muss der Grund für die Überweisung (Rg.nummer und Datum), das entsprechende Dekret (DM 16.02.2016), die Steuernummer des Gesuchstellers und die Steuer- und Mehrwertsteuernummer des Begünstigten hervorgehen. Die Summe der Einzahlungen muss mit den Gesamtspesen, welche im Förderungsgesuch angeführt wurden übereinstimmen. Sämtliche Informationen auf den Überweisungsbelegen und Rechnungen müssen in italienischer Sprache verfasst sein.
Neu: Das Wärmekonto 3.0, neu seit Jänner 20025, ist vor allem für öffentliche Verwaltungen interessant (bis zu 100%).

 

Bonus zum Abbau von architektonischen Barrieren

s43 bonus barrDer Höchstbetrag variiert je nach Gebäude zwischen 30.000 Euro und 50.000 Euro. Der famose Superbonus hingegen wurde auch für 2025 weiter reduziert. So kann dieser nur mehr für Kondominien in Anspruch genommen werden und auch nur dann, wenn die Arbeiten bis zum 15. Oktober 2024 begonnen wurden.

Es ist lieb gewordene und gern gepflegte Tradition beim Vinschgerwind im Sonderthema „Bauen“ mit Vinschger Architekten ein Gespräch zu führen. Diese Interview-Reihe wird in dieser Wind-Ausgabe mit dem Architekten Markus Gerstgrasser aus Naturns fortgeführt. Wir haben mit ihm unter anderem über Nachhaltigkeit, Kompromisse und die Qualitäten als Architekt gesprochen.

Interview: Angelika Ploner, Eliah Fliri Transkription: Eliah Fliri

Vinschgerwind: Herr Gerstgrasser, es ist Tradition unsere Architekten-Interviews mit einer persönlichen Frage zu beginnen: Wie wohnen Sie selbst?
Markus Gerstgrasser (lacht): Das ist eine gute Frage. Ich bin gerade beim Umbauen, und es wird bald fertig werden. Wir haben den Bau in mehreren Bauphasen realisiert. Zuerst wurde die energetische Sanierung vom Bestandgebäude gemacht, die nächste Bauphase war das Aufstocken, im Zuge dessen meine Wohnung entstanden ist. Und die nächste Bauphase, die gerade noch läuft, ist der interne Umbau. Wir sprechen hier von einem Mehrgenerationenhaus in Naturns.

Vinschgerwind: Auf was haben Sie Wert gelegt? Was war Ihnen wichtig?
Markus Gerstgrasser: Wert gelegt haben wir auf jeden Fall auf den respektvollen Umgang mit dem Bestand, das heißt wir haben die bestehende Dachform mitaufgenommen. Diese passt zur ursprünglichen Architektur und zum Bestandsgebäude, das um das Jahr 1994 erbaut wurde. Zeitgemäße Materialien wurden verwendet und die Technik auf den neuesten Standard gebracht. Aber trotzdem ist der Charakter vom bestehenden Gebäude noch erkennbar und wird förmlich weitergeführt, es wurde also kein Stilbruch gemacht.

Vinschgerwind: Und innen?
Markus Gerstgrasser: Innen haben wir Wert auf eine klare Raumaufteilung gelegt. Helle und lichtdurchflutete Räume, Flexibilität beim Raumprogramm, ein klares Material- und Farbkonzept mit lokalen Materialien waren wichtig. Die Materialien wurden aufeinander abgestimmt, zum Beispiel Holz am Boden und an der Dachuntersicht. Ansonsten dominiert ein angenehmer und warmer Weißton mit gezielten Akzenten, mit Liebe für‘s Detail. Die Architektursprache ist relativ geradlinig und klar. Es wurde versucht mit drei Hauptmaterialien und drei Grundfarben zu arbeiten, um eine konsequente Architektursprache umzusetzen. Die Bäder wurden gesondert behandelt und geplant, um individuelle Räume zu schaffen, teilweise ausgekleidet mit Fliesen, zudem abgestimmte Wand- und Deckenfarben. Wichtig waren mir auch abwechslungsreiche Sichtbeziehungen in verschiedene Richtungen nach außen und innen, um Dialoge mit der Umgebung und dem Wohnraum herzustellen. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist eine offene und große Wohnküche mit flexibler Nutzung.


Vinschgerwind: Wie würden Sie Ihren Baustil beschreiben?
Markus Gerstgrasser: Das ist eine schwere Frage.

Ich würde eher sagen, dass man versuchen sollte jede Bauaufgabe individuell zu lösen, sich ein neues Konzept zu überlegen, sich den Bauplatz, die Umgebung, die Bauherrn, das Budget, die Zeit, die Bauaufgabe anzuschauen und dann versuchen eine gute Lösung mit einem individuellen Ansatz zu finden.

Vinschgerwind: Also gibt eigentlich die Bauaufgabe den Stil vor?
Markus Gerstgrasser: Ja, die Bauaufgabe aber auch die Umgebung, der Kontext, die Kultur, der Bauherr und auch das Klima. Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich mich auf 2.000 Meter oder 200 Meter befinde. Und man muss auf den Bauherrn eingehen, also versuchen eine stimmige und individuelle Lösung zu finden.

Vinschgerwind: Apropos Klima, wie wichtig sind für Sie die Regionalität der Baustoffe und die Nachhaltigkeit beim Bauen?
Markus Gerstgrasser: Beides ist wichtig, in jeglicher Hinsicht. Der Umgang mit den Materialien, regionalen Materialien, ist wichtig. Er erfordert vom Planer als auch von den Handwerkern aber eine gewisse Erfahrung und Sensibilität.

Vinschgerwind: Anders gefragt: Muss in Zukunft mehr auf Regionalität geachtet werden?
Markus Gerstgrasser: Auf jeden Fall. Die Leute identifizieren sich auch wieder mehr mit Architektur, die Regionalität mitaufnimmt. Es sollte nicht eine Aller-Welts-Architektur entstehen, die überall auf der Welt stehen kann und somit austauschbar ist, sondern das Geplante sollte in den Kontext passen und im Dialog mit dem Umfeld stehen. Die Leute sollen sich damit identifizieren und darin wohlfühlen. In einer dörflichen Struktur z.B. sollte man anders bauen als in einer Großstadt.

Vinschgerwind: Bauen spielt bei der Nachhaltigkeitsdebatte eine große Rolle. Es geht um Baustoffe, Klimahaus, usw. Ihre Meinung: Sollte verstärkt der Fokus in diese Richtung gesetzt werden oder nicht?
Markus Gerstgrasser: Ich denke, wir sind schon auf einem guten Weg, den man noch weiter ausbauen könnte. Der Gesetzgeber gibt viele Rahmenbedingungen vor, weswegen man dementsprechend handeln muss. Die Tendenz geht schon in Richtung Nachhaltigkeit. Bei meinem Umbau Zuhause habe ich versucht die aktuellen technischen Möglichkeiten zu nutzen wie Wärmepumpe, Fotovoltaik, Batteriespeicher, Wärmedämmung usw., um nachhaltig bzw. energieeffizient zu wohnen.

Vinschgerwind: Stichwort Materialien. Haben Sie ein Lieblingsmaterial?
Markus Gerstgrasser: Nein, das würde ich nicht sagen. Ob Stahl, Beton, Holz, Glas - im Zusammenspiel der Materialien kann man immer gute Lösungen finden.

Vinschgerwind: Welche Voraussetzungen muss man als Architekt mitbringen?
Markus Gerstgrasser (lacht): Vielfältige Fähigkeiten sollte man an den Tag legen, am besten sollte man ein Allrounder sein.

Vinschgerwind: Heutzutage muss man als Architekt Ingenieur sein, Jurist…
Markus Gerstgrasser: Heutzutage nimmt die Gesetzeslage aufgrund der ständigen Änderungen und Unsicherheiten einen großen Raum ein. Trotzdem sollte man kreativ sein, Ausdauer an den Tag legen, technisches Verständnis und einen guten Umgang mit den Leuten pflegen.

s39 bautenVinschgerwind: Teilweise auch Psychologe sein...
Markus Gerstgrasser (lacht): Manchmal schon. Durchhaltevermögen ist sehr wichtig, weil sich ein Bau vom ersten Strich bis zur Eröffnung ziemlich in die Länge ziehen kann.

Vinschgerwind: Das erfordert Kompromissbereitschaft und gleichzeitig eine bestimmte Hartnäckigkeit.
Markus Gerstgrasser: Genau, da muss man abwiegen können, denn durch zu viele Kompromisse verwässert sich die Architektur, die Ästhetik, aber ganz stur sein, ist auch nicht immer zielführend.

Vinschgerwind: Also ein Allrounder?
Markus Gerstgrasser: Ist nicht falsch, denke ich. Aber bautechnisch sollte man schon wissen, was man tut.

Vinschgerwind: Sie zählen zur jungen Riege an Architekten im Vinschgau, wenn Sie Ihre Projekte oder Projekte junger Architekten mit jenen der Generation vor Ihnen vergleichen: Was hat sich verändert?
Markus Gerstgrasser: Ich denke die Ausbildung hat sich verändert. Vielleicht ist sie ein bisschen internationaler geworden. Die Digitalisierung ist auch ein wichtiger Punkt. Früher haben alle mit der Hand gezeichnet. Heute fehlt vielen die Übung dazu. Vieles wird mit dem Computer auch dreidimensional gezeichnet und entworfen. Es gibt neue Techniken und aufgrund der neuen Techniken und Programme kann man Gestaltungsprozesse abbilden, welche früher nicht möglich waren. Alles ist ein bisschen internationaler geworden, das kann man positiv und auch negativ sehen.


Vinschgerwind: Gibt es Unterschiede rein von der Ästhetik her?
Markus Gerstgrasser: Die Ästhetik ist moderner geworden, geradliniger, schlichter, weniger verspielt, vielleicht auch nüchterner.

Vinschgerwind: Glauben Sie, dass junge Architekten kompromissbereiter sein müssen als die Generation vor Ihnen? Dass Bauaufgaben auch komplexer geworden sind?

Markus Gerstgrasser: Ja, Partizipationsprozesse und Mitspracherechte verschiedener Akteure ist ein großes Thema, welches auch einige Chancen mit sich bringen kann. Gute Architektur war allerdings immer schon komplex. Heutzutage ist es möglicherweise komplexer, weil es mehr und schnellere Veränderungen gibt. Zudem werden viele Prozesse umfangreicher, langwieriger und rechtlich unklarer. Früher war relativ klar, was man rechtlich und urbanistisch darf und was nicht, heute ist relativ unklar, was man darf. Das ist für die Bauherrn bzw. alle Beteiligten nicht zuträglich.

Vinschgerwind: Die Arbeit von Architekten ist naturgemäß sichtbar und wird gerne kritisiert, wie geht man als Architekt mit Kritik um?
Markus Gerstgrasser: Ich denke, das hängt von der Art der Kritik ab. Konstruktive Kritik kann man gerne anbringen und man kann daraus lernen und beim nächsten Projekt die Fehler, die man vielleicht gemacht hat, ausbessern und etwas daraus lernen. Bei den anderen Arten von Kritik muss man einfach darüberstehen. Kritik gehört dazu. Jeder der etwas tut, Verantwortung übernimmt und etwas gestaltet, der setzt sich öffentlicher Diskussion aus. Viel hängt einfach von der Qualität der Kritik ab.

Vinschgerwind: Anderes Thema: Leistbares Wohnen, was wünschen Sie sich als Architekt von der Politik?
Markus Gerstgrasser: Mit diesem Thema haben wir uns viel auseinandergesetzt. Was ich mir persönlich wünsche, ist, dass die Bürokratie abgebaut wird. Ich glaube, auch in anderen Bereichen würden viele Leidtragende zustimmen. Es braucht schlanke und klare Prozesse, das gilt nicht nur für die Planer, sondern auch für die Verwaltung und für den Bauherr. Die Verhältnismäßigkeit des bürokratischen Aufwandes ist zwischen großen und kleineren Bauvorhaben einfach nicht gegeben. Das muss geändert werden. Das ist nicht zuträglich und schreckt viele ab. Wir müssen mehr Wert auf Fachkompetenz und auf gute Architektur legen, anstatt alles zu reglementieren und zu normieren.

Vinschgerwind: Sind die Baustoffpreise gesunken oder immer noch hoch?
Markus Gerstgrasser: Sie sind leicht gesunken, aber trotzdem immer noch hoch. Es ist schwer für alle Baustoffpreise zu sprechen aber jene, die starken Schwankungen ausgesetzt waren, sind leicht wieder gesunken bzw. die Preise haben sich „normalisiert“. Auf Vorkrisenniveau, also vor Corona-Niveau, kommen wir preislich wahrscheinlich nicht mehr zurück.

Vinschgerwind: Themenwechsel: Sie zeichnen auch für Machbarkeitsstudien verantwortlich. Machbarkeitsstudien landen aber oft in der Schublade und verstauben dort. Wie sinnvoll sind diese Ihrer Meinung nach.
Markus Gerstgrasser: Machbarkeitsstudien sind schon sinnvoll, weil es wichtig ist, dass man einen ersten Schritt macht, um etwas zu Papier zu bringen damit man eine visuelle Grundlage für eine Diskussion hat. Die Machbarkeitsstudie sollte auch einen Mehrwert bringen, indem gewisse Varianten verglichen werden können, um in einem zweiten Moment abschätzen zu können, ob diese machbar und sinnvoll sind oder nicht.

Vinschgerwind: Wenn Sie über Ihr Projekt-Portefeuille hinausblicken: Welcher Bau ist Ihrer Meinung nach im Vinschgau ein architektonischer Vorzeigebau?
Markus Gerstgrasser: Das ist eine schwierige Frage. Einen Bau rauszusuchen fällt mir schwer. Ich denke, es gibt viele gute Bauten mit hohem architektonischem Wert, die vielleicht nicht so in Erscheinung treten aber trotzdem Qualität haben, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt. Historische Ortskerne zum Beispiel, die erhalten wurden, sind auch qualitativ hochwertig und ich denke die Leute schätzen das immer mehr. Die BASIS Vinschgau verfolgt ein interessantes Konzept. Man hat einen Bestandsbau adaptiert und flexibel nutzbar gemacht - für heute und auch in der Zukunft. Der Bau hat zwar einen historischen und politischen Beigeschmack, das Gesamtkonzept ist trotzdem vielversprechend. Man hat mit relativ geringem Aufwand und einer guten Idee versucht, etwas zu machen. Die Hülle wurde mehr oder weniger gelassen, sie erzählt eine Geschichte und ist flexibel nutzbar. Man hat sich nicht viel verbaut. In fünf oder in zehn Jahren könnte eine ganz andere Nutzung möglich sein.

Vinschgerwind: Hofstätten, Wohnhäuser, Bergbauernhöfe, Kindergärten, eine Brücke oder eine Kirche. Ihr Portefeuille kennt keine Lücken, kaum ein anderes Architekturbüro weist ein derartiges Spektrum auf, was würden Sie trotzdem gerne noch planen?
Markus Gerstgrasser: Im Prinzip hat jede Bauaufgabe ihren Reiz, wichtig sind auch die Umstände. Der Bauherr, die Bauzeit, wie sind die Rahmenbedingungen? Wenn diese gegeben sind und diese gut sind, ist eigentlich jede Bauaufgabe eine willkommene Herausforderung.

Vinschgerwind: Für Sie ist also jede Bauaufgabe gleich interessant?
Markus Gerstgrasser (lacht): Das sollte auch so sein, denn so ist man stets motiviert weiterzumachen.


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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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