Administrator

Administrator

SVP - Südtiroler Volkspartei -Der seit letztem Schuljahr eingeführte fächerübergreifende Lernbereich „Gesellschaftliche Bildung“ beinhaltet auch den Teilbereich „Digitalisierung“. Hier wird den Schülerinnen und Schülern ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Technologien nähergebracht. SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof: „Das ist gut und wichtig, doch nicht genug. Medienkompetenz muss zu Hause, in der Schule im Freizeitverein und am besten auch im Freundeskreis vermittelt werden“. 

Der Beschlussantrag der Landtagsabgeordneten Amhof zur Medienkompetenz an Südtirols Schulen ist vergangene Woche vom Südtiroler Landtag mit großer Mehrheit angenommen worden. Darin forderte Amhof die Landesregierung auf, Jugendlichen verstärkt mit gezielten Maßnahmen und Projekten einen besseren Umgang mit sozialen Medien und den Informationen im Netz näherzubringen.

Wie Bildungslandesrat Philipp Achammer während der Diskussion im Landtag betonte, fungiert die Schule in vielen Punkten als verlässlicher Vermittler. Dabei steht eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung der Medien im Mittelpunkt und es werden Risiken, Gefahren und Chancen der neuen Technologien aufgezeigt; die Jugendlichen lernen, Informationen aus dem Netz richtig einzuschätzen und entsprechend zu nutzen. Sie erfahren mehr über Datenschutzbestimmungen, über soziale und psychosoziale Auswirkungen und werden sich über den Einfluss digitaler Technologien auf das Sozialleben bewusst. „Das alles ist absolut zu begrüßen und muss in dieser Form nicht nur weitergeführt, sondern ständig ausgebaut werden. Auch Freizeitvereine und Jugendorganisationen, die sich der Thematik aktuell mit Workshops und Aufklärungskampagnen annehmen, sollten noch mehr Akzente setzen – hier gibt es kein ‚Genug‘, hier muss ständig beobachtet, reflektiert, informiert und oft auch gehandelt werden“, sagt Amhof. Deshalb wird die Landesregierung weiterhin großen Augenmerk auf die permanente Weiterbildung aller Bildungsverantwortlichen legen, damit diese den jungen Menschen mit fundiertem Wissen und auf neustem Stand begegnen können.

(Autor: SVP)

Immer wenn der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber von der Landesregierung erfahren will, wie viel Milch Südtirol importiert, stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Über die Höhe der Milchimporte nach Südtirol scheint niemand Bescheid wissen zu wollen. 

Seit über zwei Jahren versucht Andreas Leiter Reber in Erfahrung zu bringen, wie viel Milch Südtirol importiert, um sie hier im Land weiterzuverarbeiten. Doch die Landesregierung scheint nicht im Stande zu sein, die Daten dafür zu liefern – der Südtiroler Sennereiverband und die Milchhöfe schweigen sich hartnäckig über ihre Milchzukäufe aus.


„Mit der Begründung Südtirols Milchwirtschaft nachhaltig und zukunftstauglich gestalten zu wollen, hat der Sennereiverband über die Genossenschaften die flächenbezogene Milchproduktion eingeführt. Das heißt, Südtirols Bauern dürfen nur eine bestimmte Anzahl von Kühen je Hektar Futterfläche halten. Die erlaubte Milchmenge ist somit je nach Größe eines landwirtschaftlichen Betriebs kontingentiert, wenn ein Bauer mehr Milch liefert, wird er bestraft. Gleichzeitig werden aber Millionen Kilogramm billiger Milch aus dem Ausland oder anderen italienischen Regionen zugekauft“, hält Andreas Leiter Reber in einer Aussendung fest. 

 

„Wie soll die Landesregierung die richtigen Weichen stellen können und wie kann sie öffentliche Gelder gezielt einsetzen, wenn sie nicht einmal weiß, mit welchen Mengen an Milch wir es in Südtirol überhaupt zu tun haben? Unabhängig davon, ob die günstigen Zukäufe der Milchhöfe betriebswirtschaftliche Gründe haben oder dazu dienen den Milchpreis für die kontingentierten Südtiroler Landwirte zu steigern, wer mit Nachhaltigkeit und Regionalität wirbt, soll zuallererst mit der Transparenz beginnen“, so der freiheitliche Parteiobmann L. Abg. Andreas Leiter Reber abschließend.

Dienstag, 21 September 2021 16:58

Laaser Schnittbild

Laas - Zum achten Mal wurde in Laas der Franz-Tumler-Literaturpreis vergeben. Er ging an Anna Felnhofer aus Wien und umfasst 8.000 Euro und einen Schreibaufenthalt in Laas. Als Publikumspreis darf sich Hengameh Yaghoobifarah aus Berlin zum Schreiben auf den Rimpfhof zurückziehen. Die Gäste betonten die angenehme Atmosphäre – trotz Wettbewerbssituation und Covid-Auflagen.

von Maria Raffeiner

Ein Wettbewerb scheint auf den ersten Blick nicht besonders sozial zu sein. Menschen messen sich, Reihungen und Beurteilungen fördern das Konkurrenzdenken. Auch der Tumler-Preis kann sich dem nicht entziehen. Aus den heuer erschienenen Debütromanen wählen fünf Juror:innen, allesamt in der Literaturwissenschaft, -kritik oder im Schreiben und Büchermachen daheim, je ein Werk aus. Die Schriftsteller:innen erhalten daraufhin die Nachricht über ihre Nominierung. Sie sind froh über die Anerkennung, für manche von ihnen ist es die erste Einladung zu einem Finale. Dann googeln sie. Wo liegt dieses Laas? Wie komme ich da am besten hin? Und wer war eigentlich Franz Tumler?
Währenddessen laufen in Laas die Vorbereitungen. Bürgermeisterin Verena Tröger ruft das Organisationskomitee zusammen. Ferruccio Delle Cave, Kurator des Preises, stellt mit dem Künstlerbund die Stütze von außen, andere Partner wie Bildungsausschuss und Bibliothek Laas helfen und denken vor Ort mit. Wollen wir es in Präsenz wagen? Was, wenn es Schwierigkeiten mit der Einreise gibt? Plan B: Ein digitales Format? Einstimmig will man den Preis im September mit allen Akteur:innen vor Ort erleben. Weil eben auch ein Literaturpreis eine soziale Komponente hat. Zusammenkommen, über Bücher diskutieren, einander bei Lesungen und Jurydebatten zuhören, literarische Figuren schräg und unwirklich finden, sich mit ihnen verschwören, Emotionen spüren: All das soll in Laas wieder gelingen.

„Wenn du“, sagt er, „einen Schnitt machst, quer durch etwas hindurch, entsteht ein Bild.“
(Anna Felnhofer, Schnittbild)

Und so kommt es, dass sich am 16./17. September Jury und Nominierte in Laas einfinden. Für Manfred Papst aus Zürich sowie Gerhard Ruiss und Daniela Strigl aus Wien ist alles vertraut, sie sitzen schon länger in der Jury. Jutta Person aus Berlin ist erstmals Jurorin im Vinschgau. Auch Tanja Raich, die Autorin und Verlags-Programmgestalterin ist in Lana aufgewachsen. Rasch findet die Jury als Gruppe zusammen, die einander respektiert und mit Achtung Werke bespricht, die ein:e Kolleg:in für sehr gut befindet. Die Nominierten sind zu Beginn eher angespannt. Ein literarisches s7 5450Werk zu schreiben, bedeutet viel von sich preiszugeben. Wie wird das werden? Da arbeitet man über Jahre an einem Roman, nimmt die Reise nach Laas auf sich – nicht etwa, um hart kritisiert zu werden? Der Klagenfurter Bachmannpreis ist allen ein Begriff, dort in der Haut mancher Schriftsteller:innen zu stecken, ist eine arge Vorstellung. An ihnen wird oft kein gutes Haar gelassen. Nicht so in Laas.
Anna Felnhofer eröffnet die Lesungen mit sanfter Stimme, ihr Episodenroman „Schnittbild“ wird als „genau konzipiert“ und „faszinierend“ gelobt. Unterschiedliche Figuren überschreiten emotionale Grenzen, als Bindeglied hält eine Therapeutin die Perspektiven zusammen. Kein eindeutiger Roman, Ruiss tauft ihn „Rätselroman“. „Ein Buch zum Innehalten, das aber auch vorwärtsdrängt“, erkennt Papst an.
Mit Spannung verfolgt das Publikum die Reden, das Josefshaus ist am Vormittag voll, am Nachmittag gut besucht. Schulklassen schätzen die Begegnung mit den jungen Autor:innen, sehen erstmals, was es bedeutet, ein Fachgespräch über Bücher zu führen. Laaser Stammgäste, dazu auch Publikum aus Meran oder Bozen, genießen die erste Lesung seit langem. Auf den Auftritt der späteren Preisträgerin folgen die Präsentationen von Mischa Mangel und Yulia Marfutova. Letztere lebt in Boston und kann nicht zur Finalrunde nach Laas reisen. Schauspielerin Nadia Schwienbacher springt ein und liest Passagen vor. Am Nachmittag sind Romina Pleschko und Hengameh Yaghoobifarah dran. Es bleibt dabei, dass die Werke wohlwollend beurteilt werden. Die Jury formuliert höchstens Anmerkungen, konstruktiv und freundlich. Da die Romane diverse Gestaltungsprinzipien aufweisen, bleibt es für jene abwechslungsreich, die sich alle fünf Lesungen anhören. Thematisch weisen die Romane von Felnhofer und Mangel Ähnlichkeiten auf, weil beide Belastungsproben für die menschliche Psyche und die Suche nach der möglichen Wirklichkeit verhandeln. Ansonsten eröffnen sich mit jeder Lesung neue Welten und Rhythmen. Mangel führt vor, wie sich ein Collagentext anhört. Marfutova baut auf die Tradition des naiven Erzählers, der mehr spürt, als er mitteilt. Pleschko bringt schwarzhumorig einen neuen Stil in den Wettbewerb, sodass die Zuhörenden lachen und die Jury zur Höchstform aufläuft. Yaghoobifarahs Roman „zieht rein“, entwickelt einen „krassen Sog“, sei ein richtiger „Pageturner“ und spielt mit Elementen des Krimis.

Entweder nämlich ist man hier in der Gegend redselig, sehr sogar. Oder man schweigt. Ein Dazwischen gibt es nicht.
(Yulia Marfutova, Der Himmel vor hundert Jahren)

Zwischendurch zieht die Preisgesellschaft durch Laas – und knipst und staunt. An den Schaufenstern entdeckt sie Buchzitate, bewundert Büchersäulen und marmornes Pflaster. Augen tasten Berge ab, schnell hat jemand eine Erklärung parat. Ja, dort oben ist der Marmor. Wie gut sich Laas eignet für diese Veranstaltung. Weil es alles hat, was ein Ort braucht, um ihn gerne ein zweites Mal zu besuchen. Ohne aufdringlich zu sein. Aber auch, weil sich die Laaser:innen mittlerweile in diesem Preis wiederfinden, ihn annehmen, ja mögen. In den Pausen ergeben sich Gespräche zwischen allen, es durchmischt sich entspannt. Literatur schafft in Laas Gemeinschaft in einer Zeit der Distanz und Laas profiliert sich in Gastfreundschaft.
Und so fiebert man der Preisverleihung entgegen. Die Marx-Kirche bietet den speziellen Rahmen dafür, Blasmusik hebt die Stimmung. In der Apsis sind die Autor:innen platziert, der leere Stuhl zeigt an, dass Marfutova zwar nicht da ist, aber dieselben Chancen auf den Preis hat. Bürgermeisterin Verena Tröger bekräftigt Kultur und damit Literatur als „unsagbar wichtiges Rückgrat und Spiegelbild der Gesellschaft“ und drückt ihre Freude über die Ausrichtung des Preises und den Dank an die Sponsoren aus. Mit dem lateinischen Sprichwort „Habent sua fata libelli“ (Bücher haben ihre Schicksale) gibt Ferruccio Delle Cave seinen Abschied vom Preis bekannt, denn es lasse sich auch auf den Literaturpreis ummünzen. 2004 hat er ihn zusammen mit Wilfried Stimpfl aus der Taufe gehoben, 2007 ging er erstmals über die Bühne. Nun wolle sich der Kurator zurückziehen, im Wissen, dass der Preis weiter bestehen werde.
Die Leser:innen der Bibliotheken und das Saalpublikum haben Stimmzettel für ihr Favoritenbuch abgegeben und die meisten „Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah ausgewählt. Bei der Verleihung macht Raimund Rechenmacher vom Verein der Vinschger Bibliotheken den Rimpfhof schmackhaft, dort hinauf führt der gewonnene Schreibaufenthalt. Es sei ein besonderer Ort der Einsamkeit, beschere dennoch Freiheit und Erholung. Unter Applaus wird der Publikumspreis überreicht.

Es wird, so ist es abgemacht, ein Wiedersehen geben.
(Anna Felnhofer, Schnittbild)

Von den dröhnenden Glocken des nahen Kirchturms lassen sich die Blechblooser nicht aus dem Takt bringen. Dann greift Daniela Strigl zum Mikrofon und kürt Anna Felnhofer (geb. 1984, Autorin, Wissenschaftlerin und Klinische Psychologin) im Namen der Jury zur Preisträgerin. Das Preisgeld der Südtiroler Landesregierung und die Geschenke der Laaser Kaufleute nimmt diese dankend an. Eine Marmortafel mit goldenen Lettern und einen Blumenstrauß aus Papier bringt Felnhofer nachhause mit.
Im nächsten Jahr wird sie der Schreibaufenthalt nach Laas zurückführen. In den Ort, der für Marmor steht – und für junge Literatur, wie Juliane Fischer in den Salzburger Nachrichten schreibt.

Dienstag, 21 September 2021 07:00

Draghis Gondeln

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Eine Covid-Impfpflicht wollen die Staaten Europas nicht einführen. Sie getrauen sich nicht - zu frisch die Impfung, zu wenig Langzeitstudien und wohl auch deshalb zu groß das Risiko eines Volksaufstandes. Die italienische Regierung um den damaligen Ministerpräsidenten Conte hat als erste (und einzige) Regierung in Europa die Impfpflicht für das Sanitätspersonal eingeführt. „Nie wieder Brescia!“. Der jetzige Ministerpräsident Mario Draghi zieht nach und ist schlauer und wendiger als viele seiner europäischen Kollegen. Mit dem Dekret, dass auch bei allen Arbeiter:innen in der Privatwirtschaft und in den öffentlichen Verwaltungen der Green Pass gelten soll, kommt man der Impfpflicht verdammt nahe. Damit ist die Privatwirtschaft ab 15. Oktober den öffentlich Angestellten in den Sozialberufen, der Lehrer:innenschaft etwa, gleichgestellt. Der Südtiroler Landesregierung dürfte diese weiteren Green-Pass-Bestimmung sehr zupass kommen. Der Impfdruck im Lande dürfte mit diesem Druck aus Rom wachsen. Südtirol ist eh italienweit Schlusslicht bei der Impfquote und die Wintersaison ist nicht mehr weit. Auf der einen Seite kann man es sich nicht erlauben, eine weitere Wintersaison zu verlieren, auf der anderen Seite wäre es ein fatales Signal an die Urlauber, wenn die Urlaubsdestination Südtirol als „impffaul“ wahrgenommen würde. Also Draghis Green-Pass-Dekret - als Corona-Wellenbrecher gedacht - ist gleichzeitig auch ein Ruf zum Öffnen der Lifte und Gondeln.

Dienstag, 21 September 2021 08:56

Fuggerei

Vom wind gefunden - Die Fugger sind ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht in Augsburg. Die Familie war so reich und bedeutend, dass Augsburg auch die Fuggerstadt genannt wird. Jakob Fugger, genannt „der Reiche“ (1459 bis 1525) war der bedeutendste Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier Europas und galt als der reichste Europäer seiner Zeit. Er war der bedeutendste Angehörige der Augsburger Kaufmannsfamilie. Mit seiner Unterstützung für das Haus Habsburg beeinflusste der Augsburger Bankier die europäische Politik. Er finanzierte den Aufstieg Kaiser Maximilians I. sowie beeinflusste maßgeblich die Wahl dessen Enkels, des spanischen Königs Karl zum römisch-deutschen König. Er half zudem, Kriege und militärische Feldzüge zu finanzieren. Dem neuen Papst Julius II. finanzierte er 1505/06 die Anwerbung der bis heute bestehenden Schweizergarde des Vatikans. Als einer der führenden Bankiers in Europa und durch seine engen Kontakte zum Vatikan beteiligte sich Jakob Fugger auch am Ablasswesen. Vor 500 Jahren errichtete Fugger 1521 auch die Fuggerei, die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Noch heute wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger. Sie sprechen dafür täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. (hzg)

Dienstag, 21 September 2021 08:54

Drei Jahre Umleitungen

Vinschgau/Prutz - Jene, die des öfteren vom Vinschgau übern Reschen in Richtung Landeck unterwegs sind, vor allem Frächter und Berufspendler, werden in den nächsten drei Jahren mit Umleitungen und Verkehrsproblemen zu tun bekommen. Das Land Tirol hat seit 10. September eine Baustelle in Prutz eröffnet. Dort soll, laut Tiroler Tageszeitung TT, für 35 Millionen Euro eine Unterführung für Prutz samt Kreisverkehr entstehen. Bei der Baustelle wird es eine Ampelregelung geben, sodass entsprechende Wartezeiten vorherzusehen sind. Dass die Reschenpasstraße auf Tiroler Seite vor allem zwischen Kajetansbrücke und Reschen ein Dauerproblem mit Dauerbaustelle ist, bekommen Frächter und Pendler permanent zu spüren. Zur großen derzeitigen Baustelle in Landeck kommt nun jene von Prutz hinzu. Allerdings muss anerkannt werden, dass die Tiroler für die Straßenverbindung einiges investieren und umsetzen. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 16:04

Der Wurm im Biotal Matsch

Matsch - Das Matscher Tal ist großteils Biotal. Mehr als die Hälfte der Bauern wirtschaftet nach biologischen Richtlinien, vorzugsweise nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes. Mit dem biologischen Wirtschaften erzielen die Bauern, neben der schonenderen Viehhaltung, auch bessere Milchpreise. Die Bauern kommen untereinander eigentlich gut aus - die konventionellen Bauern mit den Biobauern und umgekehrt. Eigentlich. Seit 2019, seit die Gondalm Bioalm ist, ist Vertrauen in die Fraktionsverwaltung verloren gegangen. Warum? Der Vinschgerwind hat beim Bauernbundobmann Stefan Telser nachgefragt. Telser, der vor rund drei Jahren den väterlichen Hof übernommen hat, hat bei der letzten Bürgerversammlung in Matsch (sh. Vinschgerwind 18/2021) mehr Zusammenarbeit angemahnt, zwischen der Fraktion Matsch, also der Eigenverwaltung und den Bauern. Eine Anfrage nach einer Weidemöglichkeit für einen Bauer im Dorf auf Fraktionsgrund in Dorfnähe habe nicht geklappt. Stefan Telser sagt, dass die Fraktionsverwalter vieles auf Schiene gebracht und auch richtig gemacht haben. Aber bei den Almen sei einiges in Schieflage. Telser ist Biobauer und gemeinsam mit anderen Biobauern wurde vor Jahren bei der Fraktion Matsch rund um Fraktionspräsident Vinzenz Telser der Wunsch deponiert, die Matscher Kuhalm als Bioalm herrichten und nutzen zu können. Auf der Alm hätten, so Telser, rund 50 Kühe Platz. Das wäre für die Matscher Biobauern ausreichend. Mit Ausschank und Verkauf auf der Matscheralm wäre das eine runde Sache gewesen, sagt Telser. Die Biobauern fanden damals kein Gehör. Eigenmächtig wurde dann von der Fraktionsverwaltung die Gondaalm oberhalb des Dorfes als Bioalm ausgebaut, mit finanzieller Hilfe der Gemeinde Mals. Seit 2019 ist die Alm als Bio-Alm aktiv. Die Milch wird über eine Milchleitung in die Sennerei im Dorf Matsch geleitet und dort zu Käse verarbeitet. Dort haben 70 bis 80 Kühe Platz. Die konventionell wirtschaftenden Bauern in der seit 1985 als Kuhalm aktiven Gondaalm mussten mit ihren Kühen weichen. „Vertrieben“, sagt man in Matsch.
Als sichtbares Zeichen, dass man in Bauerskreisen mit dieser Vorgangsweise nicht einverstanden ist, haben viele Matscher Bauern ihre Kühe heuer auswärts auf verschiedenen Almen gesommert. 45 Kühe, gemischt zwischen konventionell und bio, haben den Sommer auf der Stilfser, Langtauferer und Schnalser Alm verbracht. Das ist die Hälfte der Matscher Almkühe. Ein mehr als befremdlicher Umstand, zumal Matsch über zwei Almen verfügt. Auf der guten Weide der Gondaalm sind so 90 % Matsch-fremde Bio-Kühe. Vier Matscher Biobauern haben ihre Kühe auf der Gondaalm. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 16:05

Gratistests für Erntehelfer?

Bozen/Südtirol - Die Ankündigung, dass der Sanitätsbetrieb Gratis-Nasenflügeltests für Erntehelfer zur Verfügung stellt, stößt auf heftige Kritik. Es geht nicht um eine Neiddebatte, sondern zumindest um Gleichbehandlung.

von Erwin Bernhart

Bei den Angestellten in der Privatwirtschaft und vor allem bei den Erntehelfern besteht eine Covid-Sicherheitslücke. Diese Lücke hat nun der Ministerrat in Rom geschlossen: Ab 15. Oktober sollen auch in der Privatwirtschaft die „Green-Pass“ Regelung gelten. Für das beim Staat angestellte Lehrpersonal gilt der „Green Pass“ seit Schulbeginn. Und für die Angestellten im Gesundheitswesen gilt die Impfpflicht.
Das Land, sagt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, habe im Arbeitsrecht keine Zuständigkeit. Der HGV habe für die Angestellten im Gastgewerbe seit Längerem eine Konvention mit dem Sanitätsbetrieb abgeschlossen, sodass kostenlose und freiwillige Nasen-Flügel-Tests für die Gastgewerbe- und Hotelangestellten gemacht werden können. Der Bauernbund hat diese Konvention mit dem Sanitätsbetrieb für die Erntehelfer sehr lange hinausgezögert und erst letzte Woche abgeschlossen, nachdem schon längst viele Erntehelfer im Lande waren. Und dies, obwohl LR Arnold Schuler bereits im Sommer angemahnt hatte, diese kostenlosen Tests vorzusehen. Bis die staatliche Regelung ab Mitte Oktober greifen wird, behilft man sich für diese kurze Zeit mit kostenlosen Nasen-Flügel-Tests für die Klauber. Die Kostenlosigkeit hat zu heftigen Protestreaktionen vor allem vonseiten der Gewerkschaften geführt. In einer Aussendung sagt der Vorsitzenden des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett: „Eigentlich müssten in allen Bereichen dieselben Regeln gelten. Sprich: Voraussetzung für die Einreise ist der Grüne Pass – egal ob es sich um Touristen oder Erntehelfer handelt. Die zuständigen Behörden müssten die Erntehelfer also rigide kontrollieren. Es kann nicht sein, dass wir möglicherweise infizierte Personen einreisen lassen, die Ausbreitung von Covid-19 riskieren und schlussendlich die gesamte Wirtschaft draufzahlt.“ Das sehr späte Reagieren des Bauernbundes und vor allem die kostenlosen Tests sind auch der einheimischen Bevölkerung schwer vermittelbar. Zum einen sind die Nasen-Flügel-Tests für einen „Green Pass“ gar nicht gültig und zum anderen muss die heimische Bevölkerung für einen Antigen- oder PCR-Test selbst bezahlen, um in den Genuss eines „Green Pass“ zu kommen. Nicht zuletzt wird von vielen hinter vorgehaltener Hand darauf hingewiesen, dass die Apfelbauern eh schon steuerlich privilegiert sind und sich diese Nasen-Flügel-Tests ohne Weiteres leisten könnten.

Dienstag, 21 September 2021 08:51

„Theoretisch bis zu 40 Prozent“

Vinschgau - Auf die Frage, wie er die Finanzierungsmöglichkeiten für eine mögliche Zugverbindung von Mals in Richtung Schweiz zum heutigen Zeitpunkt einschätze, sagte LH Arno Kompatscher, dass es möglich sei, dass die EU das Vorhaben auf Südtiroler Seite mit bis zu 40 Prozent finanzieren könnte. Kompatscher wählt seine Worte genau, denn er sagt dazu, dass eine bis 40-prozentige Finanzierung auch für den Anteil auf Schweizer Gebiet „theoretisch möglich“ sei. Diese Auskunft hätten Gespräche mit maßgeblichen Spitzenbeamten in Brüssel ergeben. „Theoretisch“ deshalb, weil derzeit die EU mit der Schweiz in schwierigen bilateralen Verhandlungen steckt.
Kompatscher hat am Rande der 30-Jahre-Ötzi-Feier auf Schloss Juval betont, dass er sich eine Entscheidung der technischen Kommission innerhalb des heurigen Jahres erwarte. Diese technische Kommission ist aus Vertretern Südtirols, der Lombardei, der Schweiz und Tirols eingesetzt worden, um den politischen Vertretern aus den vielen möglichen eine vernünftige, realisier- und finanzierbare Zugtrasse zu definieren, die dann auf Schiene gebracht werden soll. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 08:50

Auf der Töll hört die Autonomie auf?

Mit einer Werbekampagne und mit sehr viel Geld versucht das Land Südtirol auf eine Ausstellung bzw. auf den Parcours zum Thema Autonomie vor dem Landhaus in Bozen aufmerksam zu machen. Im Vinschgau wird diese Ausstellung so gut wie nicht oder viel zu wenig bekannt gemacht, so dass man sich im Vinschgau zu fragen beginnt, ob den Vinschgau nur die Autos betreffen und ob die Autonomie auf der Töll aufhört und nur die Bozner betrifft.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

SÜDTIROL AKTUELL

Banner

AKTUELLE AUSGABE

  • 1

KLEINANZEIGEN

kla icons

BILDER

Impressionen 2025

impression_1-25

Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-25

Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-25

Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-25

Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_13-25

Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_14-25

Der Mond - ein stetiger Begleiter. Am 20. Juli 1969 landeten die ersten zwei Menschen auf dem Mond. Es war eine unvorstellbare technische Leistung. Eine Leistung haben auch die zwei Alpinisten vollbracht, die vielleicht bei Mondschein den Gipfel erreicht haben. Es liegt in der menschlichen Natur immer neue Ziele anzustreben.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-25

Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-25

Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-25

Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-25

Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-25

Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-25

Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-25

Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_9-25

Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

impression_1-24

Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-24

Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-24

Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-24

Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_13-24

Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_14-24

Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_15-24

Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_16-24

Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_17-24

Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_18-24

Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_19-24

Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-24

Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20-24

Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_21-24

Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_22-24

Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_23-24

Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_24-24

Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_25-24

Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-24

Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-24

Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-24

Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-24

Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-24

Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-24

Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2023

impression_1-23

Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-23

Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-23

Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-23

Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_13-23

In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_14-23

Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_15-23

Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_16-23

Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_17-23

Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_18-23

Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_19-23

Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-23

In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20-23

Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20bis-23

Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_21-23

Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_22-23

Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_23-23

Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_24-23

Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_25-23

Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-23

Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-23

Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-23

Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-23

„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-23

Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-23

Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_9-23

St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

KULTURHAUS

THEATER

VERANSTALTUNGEN

interreg banner

BILDUNGSZUG