Vom Wind gefunden - Für die Tibeter ist der Dalai Lama das geistliche und er war bis 2011 auch das weltliche Oberhaupt. Er gilt als Reinkarnation, d.h. als Wiedergeburt seines Vorgängers. Ist ein Dalai Lama gestorben, suchen Mönche nach einem Jungen, der der neue Dalai Lama wird. Der 14. Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 als Sohn einer einfachen Bauernfamilie in Nordosten Tibets geboren. Im Alter von zwei Jahren wurde er gefunden und kam in ein buddhistisches Kloster. Dort erhielt er Privatunterricht, u.a. auch von Heinrich Harrer, dem österreichischen Bergsteiger und Autor des Buches: Sieben Jahre in Tibet. Am 22. Februar 1940 wurde er feierlich als 14. Dalai Lama inthronisiert und erhielt den Mönchsnamen Tenzin Gyatso. 1950 marschierten chinesische Truppen in Tibet ein. Am 17. November 1950 musste der erst 15jährige Dalai Lama die Regierungsgeschäfte übernehmen. 1954 reiste er nach Peking, um mit Mao Tsetung über die Zukunft Tibets zu sprechen. Seine Bemühungen, eine friedliche Lösung zu finden, kam nicht zustande. Am 10. März 1959 kam es zum Volksaufstand. Chinesische Truppen schlugen den Aufstand brutal nieder und zerstörten viele Klöster. Der Dalai Lama musste nach Indien fliehen und residiert seitdem in Dharamsala mit der tibetischen Exilregierung. Der Dalai Lama setzt sich auf gewaltfreie Art gegen die zunehmende Überfremdung, gegen den Verlust der tibetischen Identität und für eine Autonomie ein und legte einen Fünf-Punkte-Friedensplan vor. Dafür bekam er 1989 den Friedensnobelpreis. China lehnte diesen Plan ab und versucht, die Nachfolgefrage zu beeinflussen. (hzg)