Mals - Taafte Mais“ heißt soviel wie Mäuse, die vom Wasser überrascht, pitschnass aus den Mauslöchern gekrochen kommen. So dürften sich die Gemeinderäte von Mals beim ersten Tagesordnungspunkt vor gut einer Woche vorgekommen sein. Denn der Gemeinderat hatte vierzehn Tage zuvor beschlossen, den Sportvereinspräsidenten Helmut Thurner zum Präsidenten der E-AG in den E-AG Verwaltungsrat zu berufen. Die Besetzung hatte neben Thurners Qualifikationen eine zweite Logik, nämlich, dass der Sportverein ohnehin die Sportanlagen in Mals bespielt und managt. Vorausgegangen sind Gespräche mit dem rührigen Thurner von Seiten des Malser BM Josef Thurner. Helmut hat dem Josef sein Interesse bekundet, die Berufung zum mit einer Entschädigung von 15.000 Euro dotierten E-AG Präsidenten war demnach im Gemeinderat Formsache. Zum Aufgabenbereich des Verwaltungsrates der E-AG gehört es - neben den Sportanlagen und dem Fernheizwerk - unter anderem auch, das Malser Hallenbad zu betreuen und auf Vordermann zu bringen, was Not tut, angesichts der heraufkommenden Hallenbad-Konkurrenz in Graun. Der Helmut Thurner war allerdings nur wenige Tage vom Malser Gemeinderat berufener E-AG-Präsident. Gegen diese Benennung opponierte die Schöneben AG und BM Alfred Prieth heftigst, mit der Begründung einer Unvereinbarkeit. Denn Helmut Thurner ist Angestellter der Schöneben AG und als solcher aufgrund interner Umstrukturierungen auserkoren, das im Herbst fertiggestellte Hallenbad in Graun als Direktor zu betreuen. Die Oberländer sehen einen Interessenskonflikt. Entweder Mals oder Graun. Helmut Thurner musste, wollte er seinen Job in Graun behalten, der Gemeinde Mals mitteilen, das Amt eines E-AG-Präsidenten nicht annehmen zu können/dürfen. Nicht ohne Zerknirschung referierte BM Josef Thurner all diese Umstände vor den Malser Gemeinderäten, sprach von einer „unguten Situation“ in Bezug auf den E-AG Verwaltungsrat, um dann - als Zwischenlösung - sich selbst als E-AG-Präsident ins Spiel zu bringen. Die Lizenz zur offenen Kritik an das Manöver aus Graun nahm sich dann das Gemeinderatsmitglied Andreas Pobitzer: „Mit a bissl guten Willen wär’s gegangen“, sagte Pobitzer in Richtung Schöneben AG und: „Ich bin enttäuscht. Eine sogenannte Unvereinbarkeit liegt allein beim Arbeitgeber von Helmut Thurner. Wir hätten den Helmut als Präsident des Verwaltungsrates gut gesehen.“ (eb)