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Montag, 28 Juli 2025 11:01

„Ich spüre die Musik“

Prof. Herbert Paulmichl, einer der größten Komponisten und Organisten für Chor-, Orgel- und Kirchenmusik, ist 1935 in Stilfs geboren und lebt heute in Bozen. Mit seiner Frau Zita Tappeiner aus Schlanders teilte er seine große Liebe zur Musik. Für ihn ist Beethoven einer der bedeutsamsten Komponisten mit einem unbegreiflichen Talent. In der heutigen modernen „schreienden“ Musik vermisst er das Sanfte und Weiche.

von Christine Weithaler

Professor Herbert Paulmichl wurde 1935 als neuntes von zehn Kindern in eine musikalische Lehrerfamilie hineingeboren. Schon als Kind beruhigte ihn das Hören von klassischer Musik und das Singen seiner Mutter. Von seinem Vater erhielt er den ersten Klavier- und Orgelunterricht. Er war auch Schüler von Angelo Alverá und Josef Knapp. Herbert spielte als Kind Fußball, zuerst als Mittelstürmer, dann als Torwart. Zu der Zeit kam auch der „Giro di Italia“ nach Südtirol. Der junge Bub war ein großer Fan, ahmte dieses Spektakel nach, indem er viel mit dem Rad unterwegs war. Mit elf Jahren fuhr er nach Meran und kaufte sich im Musikgeschäft Munter den Klavierauszug der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi um 300 Lire. Am darauffolgenden Tag startete er alleine mit dem Rad von Stilfs nach Verona zur Aufführung der Oper. Im Rucksack hatte er Speck, Käse, Brot, Wasser und natürlich den Klavierauszug. Nach einigen Tagen kam er wohlbehalten an und erwarb ein Ticket um 500 Lire. Er verfolgte mit Begeisterung die Aufführung und stellte sich vor: „So muss es wohl im Himmel sein.“ Ein Jahr darauf fuhr er mit seinem Bruder und dessen Vespa wieder nach Verona. So wiederholte sich der Ausflug jährlich. Mit jedem Jahr kamen weitere Musikbegeisterte dazu und die Fahrzeuge wurden größer.
Paulmichl besuchte das Gymnasium Vinzentinum in Brixen und studierte anschließend drei Jahre lang Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Herbert brachte mutig seine Meinung in den Unterricht ein, verteidigte seine Mitschüler, auch wenn er dafür in das Büro des Direktors zitiert wurde. Der Schüler hatte Verbindungen zu Jürg Jegge, Primarlehrer in Embrach im Zürcher Unterland. Dieser riet ihm, Kirchenmusik zu studieren. Herbert absolvierte die Kirchenmusikakademie in Regensburg und die Musikhochschule München. 1967 schloss er sein Studium mit dem Staatsexamen ab.
Durch seine Schwester lernte er Zita Tappeiner aus Schlanders kennen. Sie heirateten im Wallfahrtskirchlein Maria Hl. Drei Brunnen in Trafoi. Julius Grasser begleitete das Hochzeitsmahl in Spondinig musikalisch. Das Ehepaar bekam zwei Söhne. Zita, eine gute Köchin, wie Herbert sagt, umsorgte die Familie und teilte mit ihm seine große Liebe zur Musik. Verschiedenste Kompositionen für sie waren seine Liebesbriefe. Sie selbst spielte Geige, Blockflöte und sang im Chor. Gemeinsam verbrachten sie ihren Urlaub in einem Ferienhaus am Issinger Weiher, am Gardasee und in Schlanders. Überall hat er ein Klavier zum Üben und Komponieren bereit.
Von 1975 bis 2003 war er Dozent für Kirchenmusik am Staatlichen Musikkonservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen, sowie Kapellmeister, Organist und Chorleiter am Bozner Dom. Mehrere Jahre lang war er auch Musiklehrer an der Kindergärtnerinnenschule in Bozen, unterrichtete evangelische Mädchen und war Leiter des Jugendchores mit 30 Mitgliedern. Davon entwickelten sich 12 Liebespaare, die später heirateten. Paulmichl spielte für die Bischöfe Geisler, Gargitter, Egger, Golser und Muser.
Heute wie früher bittet er tiefgläubig bei schwierigen Entscheidungen in Wallfahrten um Rat. So auch zweimal 1985. Prof. Paulmichl nahm am Wettbewerb um die Domkapellmeisterstelle am Salzburger Dom teil, gewann ihn, trat die Stelle jedoch nicht an.
Für seine umfangreiche kompositorische Tätigkeit für Orgel und Chor erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Wettbewerbspreise im In- und Ausland. Viel schrieb er im Auftrag, meist sollten es leichte, charakteristische Stücke sein.
Heute lebt der aktive 90-jährige Ehrenbürger von Stilfs autonom in Bozen. Im Herzen ist er Vinschger geblieben. Gerne ist er in der Natur und hört auf das Zwitschern, das Musizieren der Vögel. Er sagt: „Mit geschlossenen Augen hört man besser.“ Er ist kein Freund von den vielen Lichtern in der Stadt und dem lauten Trubel der heutigen Zeit. Täglich spielt Herbert Musik und arbeitet an alten und neuen Werken. Er macht täglich einen Spaziergang und liest bei einem Kaffee in den Tageszeitungen. Ihn interessiert die Kultur- und Weltgeschichte, Geschichte im Allgemeinen. Er besitzt drei Orgeln und drei Cembalos. Der Professor spielt die Werke zuerst auf dem Cembalo, so fällt ihm das Spielen auf der Orgel danach leichter. Er spürt sich in die Töne hinein, für ihn ist jeder Ton Musik und er ist ein Freund von gehaltvollen Stücken. Der Organist geht in den Erzählungen von den Instrumenten und dem Musizieren in Begeisterung auf und man sieht ihm seine Leidenschaft an. Seine Frau Zita verstarb 2018 und ist in Schlanders begraben. Heute verbringen seine Söhne mit ihm den Urlaub am Gardasee oder im Ferienhaus am Issinger Weiher. Er freut sich über fünf Enkelkinder, die ebenfalls musikalisch sind. Die Musik begleitet Professor Herbert Paulmichl schon sein Leben lang und hoffentlich noch einige Zeit.

Laas - Am 12. Juli lud die Künstlerinitiative „ParaBel Artspace“ um 19 Uhr zu einem „Meet & Greet“ zum Projekt „Momento“ auf den Dorfplatz von Laas. Initiator Simon Rainer stellte die beteiligten Künstler:innen aus allen Teilen Südtirols/Tirol vor. Er begrüßte die zahlreichen Gäste, dankte den Sponsoren und hofft auf weitere Unterstützung auch seitens der Bevölkerung, um weitere solche gemeinschaftliche Veranstaltungen organisieren zu können. „Momento“ ist ein Vorbote des Kulturfestes „Marmor & Marillen“, welches am 2. und 3. August in Laas stattfindet. BMin Verena Tröger und Koordinator von “m&m“, Dietmar Spechtenhauser, lobten die Idee und Umsetzung des Projektes von „ParaBel Artspace“ und dessen künstlerische Vielfalt. Musikalisch wurde der Auftakt von dem Mundart-Liedermacher Christian Molling und dem Duo Geena B. & Rufus stimmig umrahmt. Danach begaben sich alle gemeinsam zur Marxkirche, wo die Vernissage stattfand. Zwei Texte und ein paar Takte Musik eröffneten die Ausstellung, die Werke aus Malerei, Bildhauerei, Design, Fotografie und Literatur aus allen Stilrichtungen vereinigt. Sie ist am 19. und 26. Juli von 10.00 bis 19.00 für alle frei zugänglich. In der Zeit der früheren Marmorsymposien prägten Kunst, Musik und Gemeinschaft das Dorfleben. Das Projekt „Memento“ will an diese Zeit erinnern und sie neu aufleben lassen. Bei einem kleinen Umtrunk und in spannenden Gesprächen mit den Künstlern ließen die zahlreichen Besucher den gelungenen Abend ausklingen. Die Einzelausstellung von Thomas Biedermann „TriebWerke“ ist ebenfalls Teil von „Momento“ und des Kulturfestes „Marmor & Marillen“ am ersten Augustwochenende. (chw)

Schluderns/Prad/Burgeis - Mit der Bilderausstellung im Vintschger Museum/VUSEUM hat sich für den gebürtigen Burgeiser und in Prad wohnhaften Künstler Alois Ziernheld zu seinem runden Geburtstag ein Wunsch erfüllt. Mit diesen Worten begrüßte der Präsident des VUSEUMS Toni Patscheider die zahlreichen Gäste bei der Ausstellungseröffnung am 18. Juli 2025. „Luis ist ein Künstler mit offenen Augen, naturverbunden und mit viel Liebe zur Heimat“, so Patscheider. Mit Staffelei und Farbpalette ist Zierheld oft im gebirgigen Gelände sitzend zu beobachten, wo er in aller Stille ruhig und präzise seine Pinselstriche setzt. Seine Aquarelle, Ölbilder und Zeichnungen zeigen Motive aus dem bäuerlichen Umfeld des Vinschgaus: alte Höfe, Wildbäche und Gletscher. Seine Gletscherbilder aus den vergangenen Jahrzehnten mit Schnee- und Eismassen haben bereits einen historischen Wert erreicht. Sie sind Dokumentationen für zukünftige Generationen. Denn die Gletscher verlieren durch den Klimawandel langsam ihr bisheriges Gesicht. Die Ausstellung gibt auch einen kleinen Einblick in die künstlerische Familiengeschichte der Ziernhelds. Zu betrachten sind Bilder vom Vater des Künstlers Anton Ziernheld, der Alois inspiriert hat, und Bilder in modernem Stil von Luisens Tochter Esther Ziernheld. Die Mitarbeiterin im VUSEUM Anna Tschenett beschrieb den Lebenslauf von Alois Ziernheld. Dieser hatte sich als Autodidakt der Malerei zugewandt und mehrere Kurse absolviert. Esther besuchte die Kunstschule in Gröden. Alexander Lutt, Koordinator der VUSEUM-Kooperation MU.SUI, dankte dem Künstler für die gute Zusammenarbeit. (mds)

Info: Die Ausstellung im VUSEUM ist bis zum 14. September 2025 zu den Öffnungszeiten zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Wohn- und Pflegeheim Laas - Wertvolle Einblicke in die Betreuung und Pflege älterer Menschen gewinnen derzeit acht Praktikantinnen im Wohn- und Pflegeheim von Laas/Schluderns.

Wertvolle Einblicke in die Betreuung und Pflege älterer Menschen gewinnen derzeit acht Praktikantinnen im Wohn- und Pflegeheim von Laas/Schluderns. Diese sind entweder in der Ausbildung oder interessieren sich einfach für den Beruf als Sozialbetreuerin oder Pflegehilfekraft. Während der Sommermonate haben sie die Gelegenheit, die vielfältigen Aspekte der Pflege und Betreuung älterer Menschen kennenzulernen und aktiv mitzuwirken. Im Wohn und Pflegeheim in Laas stehen die BewohnerInnen im Mittelpunkt und werden mit viel Empathie, Geduld und respektvoll gepflegt und betreut. Die Praktikantinnen unterstützen das Pflegepersonal bei den alltäglichen Aktivitäten, helfen bei der Essensausgabe und begleiten bei Spaziergängen oder bei Aktivierungsangeboten des Hauses. Zudem wurde in Laas für die PraktikantInnen ein eigener Workshop organisiert, um praktische Erfahrungen im Bereich der Kinaesthetics zu sammeln. Dabei erfahren sie hautnah, wie wichtig es ist, sensibel auf die individuellen Bedürfnisse und Grenzen der Bewohner einzugehen. Beeindruckend ist es für sie zu erfahren, wie kleine Gesten der Aufmerksamkeit und Fürsorge das Wohlbefinden der Menschen deutlich steigern können. Die oft auch nur für kleine Gesten erhaltene Dankbarkeit oder ein Lächeln der BewohnerInnen, gibt ihnen das Gefühl, am Ende des Tages wirklich etwas Sinnvolles getan zu haben. Ein Praktikum im Altersheim stärkt daher die sozialen Kompetenzen und erweitert die Perspektiven eines Pflegeberufes. Insgesamt bietet es Einblicke auf wertvolle zwischenmenschliche Begegnungen.
Mit dem Basteln von „Corona-Blüten“ bietet das Wohn und Pflegeheim Laas ein besonderes und vor allem nachhaltiges Aktivierungsangebot für die BewohnerInnen und Angehörige. Aus den alten Corona-Schutzmasken-Beständen werden bunte Deko-Blumen gebastelt. Bereits beim ersten Treffen entstanden wunderbare „Coronablüten“ – weitere Einheiten werden am Montag, 28.07 und 01.08 jeweils ab 15.00 Uhr in der Eingangshalle angeboten. (lu)

Montag, 28 Juli 2025 11:00

Impressionen Gianni Bodini

Symbole. Ab und zu tut es gut, einen Blick über die Grenzen zu werfen. Bei unseren Nachbarn im Engadin fallen mir die Graffiti der Häuser besonders auf. Jacques Guidon schrieb: „Oft sind es verschlüsselte Aussagen, die durch ihre ungebundene Anordnung unsere reale Welt mit der Welt der Magie, mit dem Irrationalen, assoziieren. Die Symbole stehen stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares da.“
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 28 Juli 2025 08:20

Leserbriefe Ausgabe 15-25

Vertane Gelegenheit
Jannik Sinner nutzt seine Chance und wird vor gut einer Woche auf grandiose Weise Sieger des legendären Wimbledon. Kein Italiener hat je in Wimbeldon gesiegt. Sinner ist seit langem zu Recht die Nummer 1 im Tennis. Die internationale Presse bejubelt unseren Jannik, die italienische Presse schreibt Sinner in den Himmel. Als Finalgegner stand Sinner der Titelverteidiger und Spanier Carlos Alcaraz gegenüber. Alcaraz hatte äußerst prominente Fans unter den Zuschauern beim Spiel, darunter keinen geringeren als König Felipe VI. Für Sinner ist seine Familie nach London gekommen. Ich wage zu behaupten, dass es sich ein Landeshauptmann Luis Durnwalder nicht nehmen hätte lassen, beim Endspiel in London dabei zu sein. Wo war aber der Landeshauptmann Arno Kompatscher? Sich eine dermaßen große Werbung für Südtirol mit kostenloser internationaler Reichweite, geliefert von einem grandiosen Jannik Sinner entgehen zu lassen, kommt einer vertanen Chance gleich. Schade.
Elmar Fabi, Schlanders

 

Offener Brief
FairPlan Stilfser Joch


Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Verminderung der Belastungen für die Bevölkerung und für die Natur auf Grund des zunehmenden motorisierten Verkehrs auf der Straße zum Stilfser Joch unterbreitet die Umweltschutzgruppe Vinschgau nachfolgenden Maßnahmenkatalog und fordert die zuständigen Stellen auf sofort die notwendigen Schritte zu setzen um spürbare Entlastungen herbeizuführen.
- Ausarbeitung eines ökologisch nachhaltigen und Nationalpark verträglichen Verkehrskonzeptes unter Einbindung der Anrainer. Bei der weiteren Entwicklung dieser Straße sollen neben Tourismus- und Wirtschaftsvertretern auch die Anrainer eingebunden werden. Ein nachhaltiges und Nationalpark verträgliches Verkehrskonzept soll den Fokus auf die Eindämmung des Individualverkehrs und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs legen.
- Tempo 30 im Wohngebiet
- Regelmäßige Kontrollen der Geschwindigkeit, auch an Wochenenden, Feiertagen und bei motorisierten Events aller Art.
- Die Kontrollorgane sollen personell und technisch ausreichend ausgestattet werden, um die notwendigen Kontrollen durchführen zu können.
- Lärmmessungen mit Überprüfung der zugelassenen Lärmemissionen von motorisierten Fahrzeugen aller Art.
- Eine Maut soll eingeführt und damit ökologische Maßnahmen finanziert werden.
- Abhaltung von Sensibilisierungskampagnen für mehr Verkehrssicherheit im Dorf und außerhalb der bewohnten Gebiete, wie z.B. ansprechende Plakataktionen.
- Öffentliche Subventionierung und Werbemaßnahmen nur mehr für nicht-motorisierte Veranstaltungen und Green-Events.
- Veranstaltungen (Events), welche den motorisierten Individualverkehr in den Mittelpunkt stellen, wie z.B. Sportwagen, Motorräder, Oldtimer, Traktoren, usw., gehören nicht in ein ökologisch nachhaltiges Verkehrskonzept des Nationalparks Stilfserjoch.
- Auf der Passhöhe und entlang der Stilfserjoch Straße sollen keine Camper-Parkplätze errichtet bzw. angeboten werden. Weiters sollen geeignete Maßnahmen umgesetzt werden, welche die Passstraße für Camper unattraktiv machen. Camper sollen die Parkmöglichkeiten im Tal und die Busangebote nutzen.
- FREI-Tag am Stilfser Joch Reservierung der Passstraße für die nicht-motorisierten Sportarten und für die öffentlichen Verkehrsmittel an jedem Freitag.
Mit besten Grüßen
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Josef Gruber - Vorsitzender

 

Ehrlicher Finder


Es gibt sie noch, die ehrlichen Finder. Erwin Theiner vom „Außerglieshof“ in Matsch entdeckte auf der Straße zwischen Schluderns und Sponding eine Geldtasche, die kurz zuvor von einem Autodach gefallen war. Er hielt an und hob sie auf. Robert Ruepp aus Schluderns hatte die Geldtaschen mit Scheinen und sämtlichen Dokumenten vor dem Start daheim auf das Dach seines Autos gelegt und war dann losgefahren. Anhand der Dokumente erkannte Theiner seinen ehemaligen Musiklehrer an der Mittelschule Mals und gab den Fund in der Filiale der Raiffeisenkasse Schluderns ab. Der dortige Schalterbeamte griff sofort zum Hörer und verständigte Ruepp. Dieser hatte den Verlust inzwischen bemerkt und war erleichtert. Er begab sich nach Matsch und bedankte sich persönlich beim ehrlichen Finder. (mds)

 

HAIKU - GEDICHT
erschienen auf salto.bz:

Gewitterfront –
stahlblau leuchten erste
Donnerkugeln.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

 

Kritik an Lehrpersonen

Das alljährliche SVP-Sommermärchen bezüglich Schule und Bildung ist wieder aktuell. Während die Schüler und Lehrpersonen im wohlverdienten Sommerurlaub sind, haben die verantwortlichen Spitzenkräfte und SVP-Politiker dieses mal deren Verbände und Organisationen aufgerufen das Lehrpersonal zu rügen und kritisieren. Es ist schon erstaunlich wie sich diese Damen und Herren, welche von unseren Steuergeldern bezahlt werden, ins Zeug legen um die angekündigten Proteste und Maßnahmen, welche ich als richtig und längst überfällig empfinde, in der Öffentlichkeit als nicht akzeptierbar darzustellen. Ich jedenfalls möchte diesen Damen und Herren empfehlen, sich nicht als Sprecher für die verfehlten und versäumten Umsetzungen der SVP-Bildungspolitik einzusetzen. Es wäre nämlich wünschenswert, dass die Damen und Herren, Falkensteiner, Kompatscher, Achammer und Co. , sich der Probleme der Schule und Lehrpersonen selbst annehmen sollten, dafür sind diese ernannt bzw. gewählt, und bekommen dafür ein fürstliches Jahresgehalt, in Höhe von mehreren Hunderttausend Euros, alles unsere Steuergelder.
Noch besser wäre es meiner Meinung, dass diese Verantwortlichen einmal für 1 Jahr als Lehrpersonal tätig sein sollten, dann würden sie selbst erleben, welchen schwierigen und verantwortungsvollen Beruf das Lehrpersonal ausübt, aber ein-
facher ist es von oben her zu diktieren, delegieren und tatenlos zu zuschauen.
Ich wünsche deshalb allen vorhin genannten noch einen erholsamen oder auch arbeitsreichen Sommer, damit endlich alle derzeitigen Probleme im SVP-Bildungswesen gelöst werden, zum Wohle unserer Schulkinder und deren Ausbildung, und damit sie ein lernreiches Schuljahr verbringen können, ohne Streit und mit Lehrausflügen.

Elmar Karl Müller, Naturns

Montag, 28 Juli 2025 08:19

Die Bandscheiben

GESUNDHEIT

Zwischen allen Wirbeln - mit Ausnahme der ersten beiden Halswirbel, Atlas und Axis, sowie der verschmolzenen Wirbel des Kreuzbeins und des Steißbeins – liegen Bandscheiben. Diese Faserknorpelringe mit einem gallertartigen Kern dämpfen Stöße ab und ermöglichen im Zusammenspiel mit den Facettengelenken die Bewegung der Wirbel untereinander. Sie können sich je nach Belastung zusammenziehen und ausdehnen; sie halten mehr Druck aus als die Wirbelknochen selbst.
Der Kern besteht zu fast 85% aus Wasser. Die Bandscheiben sind jedoch nicht durchblutet, weshalb wir sie mit Wasser und Bewegung nähren müssen. Durch den osmotischen Ausgleich werden die Nährstoffe in die Bandscheibe gesaugt; sie braucht Aminosäuren, Glukose, Sauerstoff, Wasser. Mit zunehmendem Alter verliert der gallertartige Anteil der Bandscheiben an Elastizität, weshalb wir diesem Prozess mit ausreichend Bewegung entgegenwirken können. So bauen sie nicht so schnell kollagenhaltiges Gewebe auf und lagern nicht verhärtende Mineralien ein, die der Wirbelfeder die Elastizität rauben. Schlimmer als eine Überforderung ist für die Wirbelfeder daher die Unterforderung, das heißt mangelnde Bewegung. Genauso wie Bewegung benötigen die Bandscheiben auch Pausen und ausreichend und tiefen Schlaf, während dem sie sich wieder auffüllen und regenerieren können.
Mit Bewegung (Be- und Entlastung) und gesundem Wasser können wir die Bandscheiben geschmeidig halten.
Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com

Montag, 28 Juli 2025 12:01

25 Jahre Marmor und Marillen

Laas - Einigen kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, doch das Laaser Kulturevent Marmor & Marillen feiert nun schon das 25-jährige Jubiläum. Mittlerweile bringt das Fest, das einmal ganz klein auf dem marmorierten Laaser Dorfplatz begann und dann zu einem zweitägigen Dorf-und Straßenfest geworden ist, jährlich tausende Besucher in das Marmor & Marillendorf Laas.

von Bruno Telser

Bereits am Samstag, den 12. Juli wurde am Nachmittag in der Marxkirche die diesjährige M&M Edition und die damit verbundene Ausstellung in der Laaser Marxkirche eingeläutet. M&M Urgestein und Neo-Referent Dietmar Spechtenhauser stellte das diesjährige Programm und die kürzlich frisch gedruckte 25-Jahr-Jubiläumszeitung vor, bedankte sich bei den geladenen Gästen, allen Mitwirkenden, den Künstlern und vor allem bei den Laasern selbst. M&M ist mittlerweile eine Marke für sich und dient nicht nur dem Marmordorf, sondern dem ganzen Tal als etabliertes Aushängeschild. Das „Straßenfest“ lockt mittlerweile jährlich tausende Besucher nach Laas und Umgebung. Im Rahmen des Jubiläums erschienen ist ein „kleiner Kulturführer für die ganze Familie“ – unterwegs mit dem Marmorbrüchler in Laas und Umgebung. Der 60-seitige Wander- und Kulturführer der Autorinnen Kathrin Gschleier & Marzia Poli, illustriert von Chiara Rovescala, wird am 2. August ab 11:00 Uhr vorgestellt, worauf sich Initiator Thomas Tappeiner besonders freut. Die Präsentation findet bei jeder Witterung statt. Das Büchlein ist nicht zuletzt auch im Rahmen des 20-jährigen Bestehens seiner „Venustis“ -ein Kind des M&M - erdacht worden. Bei jeder Witterung fand bisher auch das Kulturfest statt: Dietmar Spechtenhauser zeigte sich stolz darüber, dass das Event bisher nie ausgelassen wurde und mittlerweile auch genügend überdachten Raum bietet, so dass die Wetterlage das Fest nicht zwingend beeinflusst. Das vornehmlich am Tag stattfindende Kulturfest, soll sich in diesem Jahr auch in die Nacht verlagern, damit das Jubiläum auch ordentlich gefeiert wird. Die vom Bildungsausschuss und den Kaufleuten Laas herausgegebene diesjährige M&M Zeitung verweist auf ein viertel Jahrhundert Kultur und Kontinuität. Wolfgang Platter, Maria Raffeiner, Sebastian Marseiler, Thomas Sigmund, Gianni Bodini, Fabian Hört haben wissenswertes, historisches und interessantes rund um das M&M beigetragen. Zudem wird die Ausstellung Memento (ParaBel Artspace) – „Eine Hommage an kreative Zeiten im Marmordorf Laas“, welche an besagtem Samstag eröffnet wurde, allen voran die von Dietmar Raffeiner betreute Künstlerin Judith Stecher, in der Zeitung vorgestellt. Man darf also gespannt sein auf das diesjährige M&M- Jubiläum am kommenden Wochenende.

Montag, 28 Juli 2025 08:16

Klare Regeln für Agriphotovoltaik

Landesregierung - Die Landesregierung hat vor gut einer Woche neue Kriterien für die Photovoltaik festgelegt: Erlaubnis nur für Obstbauflächen in der Tallage - Energiegewinnung auch auf Stauanlagen und denkmalgeschützten Gebäuden möglich.
Die Dekarbonisierung vorantreiben, aber gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen beibehalten und das Landschaftsbild schützen: Dieses Ziel hat sich Peter Brunner, der Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, sowie Energie, Raumentwicklung und Sport, mit den neuen Bestimmungen zur Agrivoltaik gesteckt. Am 15. Juli hat die Landesregierung der Änderung der Durchführungsverordnung über die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen zugestimmt.
Damit wird die Anbringung und Nutzung von Photovoltaik-Anlagen in der Landwirtschaft detailliert s10 flaechengeregelt. Brunner begründet dies bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung mit den Klimazielen: „Wir setzen hiermit einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Erfüllung des Klimaplans Südtirol 2040 und der europäischen Ziele der Dekarbonisierung“.
Damit das Landschaftsbild und die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen erhalten bleibt, gelten strenge Regeln. „Sie sind nur auf Obstbauflächen in der Talsohle und nach landschaftsrechtlicher Genehmigung von Seiten der Gemeinden möglich“, erklärte Brunner. Als Grenze gilt eine Lage von 75 Metern oberhalb des Flussbetts der Etsch oder des Eisacks, auf der Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen oder Pflaumen angebaut werden. Interessierte Landwirte oder Landwirtinnen müssen nachweisen, dass sie den Obstanbau in den vergangenen fünf Jahren ununterbrochen betrieben haben, das Gelände eine maximale Neigung von 10 Prozent aufweist und dass der Fortbestand der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf mindestens 70 Prozent der betroffenen Fläche gegeben ist.
„Der Ertrag aus dem Obstbau darf sich um höchstens 30 Prozent verringern, im Vergleich zum durchschnittlichen Ertrag der vergangenen fünf Jahre“, ergänzte Brunner. Die PV-Anlagen dürfen maximal 40 Prozent der Fläche bedecken. Der Stromertrag muss mindestens 60 Prozent einer Standardanlage betragen.
In Landschaftsgütern von besonderer Bedeutung und geschützten Gebieten bleiben Agrivoltaikanlagen verboten.
Mit dem Beschluss der Landesregierung werden Photovoltaik-Anlagen auch auf Mauern und Dämmen von Stauseen für hydroelektrische Nutzungen zugelassen, sofern es sich um Wasserkraftwerke mit einer mittleren Nennleistung von mehr als 3 MW handelt.
Auf denkmalgeschützten Bau- und Grundparzellen ist eine Installation mit Genehmigung des Denkmalamts möglich – sofern das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird. Auf Kirchen und Kapellen bleiben PV-Anlagen verboten.

Sulden - Ungebrochen ist die Anziehungskraft von Reinhold Messner. Wo Messner auftaucht, finden sich rasch Menschenmengen zusammen. Wenn Reinhold und Diane Messner angekündigt werden und selbst einladen, ist das Garantie für eine Begegnung mit Eventcharakter. Am 17. Juli luden Diane und Reinhold Messner gemeinsam mit den Seilbahnen Sulden zur Wanderung zu den Yaks nach Sulden ins Madritschgebiet. Aus dem langjährigen Yakauftrieb von der Tal- zur Mittelstation ist nach einer Unterbrechung durch die Coronapandemie seit zwei Jahren eine Wanderung zu den sich bereits auf der Weide befindlichen Yaks geworden. Diese Gelegenheit, gemeinsam mit Reinhold und Diane zu wandern, Fotos zu machen, sich Bücher signieren zu lassen, den Worten zu lauschen und die Yaks im Kontext mit den Messners zu sehen, ließen sich viele Gäste aus Deutschland, aus Österreich, aus der Schweiz und aus Italien und auch viele Einheimische nicht nehmen und sie kamen in Scharen nach Sulden. Schätzungen zufolge mehr als 1000 Leute sind mit der Seilbahn Sulden auf die Bergstation gefahren und von dort gemeinsam mit den Messners zur Madritschhütte aufgestiegen, vorbei an den weidenden Yaks. Die Wetterbedinungen waren wunderbar, die Kulisse traumhaft, Kulinarium und musikalische Unterhaltung haben gepasst. Der Berghang zwischen der Bergstation und der Madritschhütte glich zeitweilig einem Ameisenhaufen. Weil es mit den modernen Smartphones die Technik ermöglicht, war jede und jeder ein Fotograf und dieser Umstand wurde rege genutzt.
Reinhold und Diane Messner waren, wie auch die Verantwortlichen der Seilbahnen Sulden um Präsident Erich Pfeifer, von der Anzahl der Gäste angetan - es waren fast doppelt so viele wie im vorigen Jahr. Reinhold und Diane hießen die vielen Gäste an der Talstation in den Sprachen Deutsch und Italienisch willkommen und luden zur lockeren und gemütlichen Wanderung und mahnten zur Vorsicht bei der Yakbegegnung. An der Bergstation erklärte Messner das gegenüberliegende unvergleichliche und majestätische Dreigestirn mit Ortler, Königsspitze und Zebrú.
Auf der Madritschhütte gaben die Messners mit viel Geduld und Ausdauer vielen interessierten Fans Autogramme, signierten Bücher und ließen sich fotografieren. Erfahren konnte man, dass einige Yaks von Sulden in Richtung Helm in Sexten abtransportiert werden sollen. Dort haben Diane und Reinhold Messern kürzlich das „Reinhold Messner Haus“ als neues Domizil bezogen, sehr zur Freude der dortigen 3-Zinnen-AG um Präsident Franz Senfter. (eb)


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