St. Valentin auf der Haide - Das „einzigartige Modell der Sportoberschule Mals“ und dessen Förderverein waren das zweite Thema beim Wirtschaftsbeirat in St. Valentin. Direktor Werner Oberthaler wies darauf hin, dass die „Außenwelt“, als Beispiel etwa der Präsident des nationalen olympischen Komitees Giovanni Malagó, die Sportschule als „einzigartiges und großartiges Modell“ wahrnehme, die „Innenwelt“, der Vinschgau etwa oder auch das Land Südtirol dies weniger tue. Für die 168 Sportoberschüler:innen im Bereich Wintersport stünden 23 von der Schule angestellte und hoch qualifizierte Trainer zur Verfügung, 30 aufgrund der Erfordernisse hochflexible Lehrer:innen (das Oberschulzentrum stellt als größter Arbeitgeber insgesamt 150 Arbeitsplätze bei 530 Schüler:innen zur Verfügung). Die Schule stehe mit der Sportausbildung zwischen Privileg und Verantwortung. Natürlich koste das, so Oberthaler, Geld. Die Zuweisungen vom Land (2024 sind das 200.000 Euro) und die Schülerbeiträge (2024 waren das 240.000 Euro) seien viel zu wenig. Kontaktpersonen bzw. Sportschüler aus befreundeten Schulen seien sehr verwundert, dass die Ausbildung in Mals den einzelnen Schülern so wenig koste. Oberthaler bezifferte die Kosten mit rund 9.000 Euro pro Schüler in 5 Jahren. Das stehe so im Gesetz. Der Gedanke dafür rühre aus der Gründerzeit der Sportschule vor gut 30 Jahren her. Ziel war und ist es, den Südtiroler:innen eine günstige Möglichkeit für die Ausbildung zum Leistungssportler anbieten zu können.
Um bei erforderlichen Geldflüssen schneller reagieren zu können, habe man den Förderverein gegründet. Denn aufgrund der Bürokratie sei es vielfach nicht möglich, den Erfordernissen nachzukommen, bei den Veranstaltungen des Südtiroler Sportforums etwa, oder bei den Euregio Sportcamps oder bi Honoraren für Experten.
Der Vize-Direktor Markus Klotz hat die Organisation, die Realitäten und die Schwierigkeiten der Sportschule Mals vorgestellt. In Mals sei man sehr unglücklich über die politische Entscheidung, auch in Sterzing und in Gröden eine Sportschule einzuführen. Auch die Werbung anderer Oberschulen mit „Sport“ sei wenig zielführend.
Als Ziel der Sportschule formulierte Oberthaler den Heimneubau, den Ausbau der sportärztlichen Betreuung gemeinsam mit dem Sanitätsbetrieb, den Ausbau eines kleinen Biathlonzentrums in Schlinig, welches nicht in Konkurrenz zu Martell stehen solle und den Erhalt des Watles als Trainingsmöglichkeit für Ski alpin.
Der Raika Direktor Markus Moriggl, der als Intro die Geschichte der Zölle gewählt hat, lobte die Begeisterung, die im Tun und in den Vorträgen zum Ausdruck gekommen sei. (eb)