St. Valentin auf der Haide - Beim 26. Wirtschaftsbeirat, seit 10 Jahren von der Raika Obervinschgau veranstaltet, hat Vize-Obmann Toni Waldner die Bioenergiegenossenschaft St. Valentin BEST vorgestellt. Es sei eine Premiere, sagte Waldner in der Mittelschule St. Valentin am 4. Juni. Denn außerhalb der Genossenschaftsgremien sei das Fernheizwerk noch nie vorgestellt worden. Obmann Johann Sprenger sei leider verhindert. Waldner erinnerte an die Gründungsidee einer eigenständigen Energieversorgung von 2005, die von Tourismusbetrieben ausgegangen sei. Zu Beginn des Jahres 2006 hätten die abgeschlossenen Vorverträge bereits einen Wärmebedarf von 75 % in St. Valentin erkennen lassen. Der Baubeginn erfolgte im Oktober 2006 und die Inbetriebnahmen im November 2007. 2008 sei man mit 102 Mitgliedern gestartet und zähle heute 161 Mitglieder.
Die Wärmebereitstellung erfolgt mit einem großen 1,6 Megawatt Kessel und mit einem kleinen 0,7 Megawatt Kessel. Spitzen können mit einem Bioölkessel mit einer Leistung von 1,9 Megawatt abgedeckt werden. Eine 70 kW Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt eine bestimmte Menge an Strom. Man habe, so Waldner, bisher keine für die bestehende Anlage geeignete Stromerzeugung aus dem Hackgut gefunden. Interessant ist, dass die Bioanlage in St. Valentin ohne Angestellte läuft. Dafür ist der Verwaltungsrat gefragt. Vor allem der Obmann Hans Sprenger sei operativ aktiv. Die BEST ist Mitglied unter anderem bei der EGO, beim VEK, beim SEV, beim Raiffeisenverband und so in mehreren Genossenschaften eingebunden. Die Rechnungen werden über das Vinschgauer Energiekonsortium VEK abgewickelt, die Buchhaltung über den Raiffeisenverband. Waldner konstatiert eine zunehmend erdrückende Zunahme an Bürokratie seit 2006. Seit 2018 mache die ARERA den kleinen Fernheizwerken unglaubliche und in vielen Fällen nicht sinnvolle Vorschriften.
Den Zweck der Genossenschaft, nämlich „die Mitglieder zu günstigen Konditionen mit Energie zu versorgen“, habe man durch die Preisgestaltung erfüllen können. Sorgenfalten bereite die Tatsache, dass man langsam an die Sanierung der Versorgungsleitungen denken müsse und da gebe es momentan keine Förderungen. Auch wünsche man sich ein jugendliche Auffrischung im Verwaltungsrat. Moderator Matthias Theiner fasste die Aussgen Waldners gekonnt n Plaungssicherheit, St. Bürokratius und Generationswechsel zusammen. (eb)