Sedlčany/Laas - Doppelsieg für Werner Gurschler: Nach Triumph in Fuglau nun auch Gesamtsieg in Sedlčany
Nach seinem beeindruckenden Sieg am Wochenende vom 20. bis 22. Juni im österreichischen Fuglau setzte Werner Gurschler seine Erfolgsserie fort: Am vergangenen Wochenende dominierte der Pilot aus der Vinschger Gemeinde Laas auch das Rennen der österreichischen Meisterschaft und der Central European Zone (CEZ) Meisterschaft im tschechischen Sedlčany.
Für Gurschler bedeutete die Strecke in Sedlčany Neuland – das erforderte ein komplett neues Fahrzeug-Setup und stellte das Team vor eine zusätzliche Herausforderung. Doch der Südtiroler ließ sich davon nicht beirren: Bereits im Zeittraining am Samstag fuhr er auf Rang zwei – knapp hinter dem Polen Staniszewski Zbigniew und vor Rallycross-Legende Alois Höller, dem 20-fachen österreichischen Meister.
Im ersten Vorlauf belegte Gurschler Rang drei und erkannte, dass auf der technisch anspruchsvollen Strecke noch Luft nach oben war. Der zweite Lauf verlief deutlich besser: Mit konstant schnellen Runden sicherte er sich Platz zwei. Auch im dritten Heat landete er erneut auf Rang zwei – der Druck auf den führenden Staniszewski wuchs weiter.
Ein dramatischer Moment ereignete sich im dritten Lauf: Alois Höller, der alles daran setzte, Gurschler einzuholen, unterlief in der Joker-Runde ein folgenschwerer Fehler – sein Fahrzeug überschlug sich fünfmal, ein heftiger Rückschlag für den Routinier.
Im vierten und letzten Vorlauf mobilisierte Gurschler noch einmal alle Kräfte. Mit einer beherzten Fahrt und perfekter Linie sicherte er sich knapp den Laufsieg gegen Staniszewski und damit den zweiten Startplatz für das große Finale.
Das Finale wurde zur Krönung eines nahezu perfekten Wochenendes: Dank einer klugen Jokerlap-Strategie und einer starken fahrerischen Leistung setzte sich Gurschler durch und holte den Gesamtsieg – auf einer Strecke, die ihm zu Beginn völlig unbekannt war.
Mit diesem erneuten Triumph übernimmt Gurschler aus dem Team 5 Motorsport die Führung in der österreichischen Rallycross-Meisterschaft in der Supercars-Klasse. Der Fokus liegt nun voll auf den letzten beiden Rennen der Saison (23-24.08.2025 Greinbach, Österreich sowie Finale am 20-21.09.2025 Nyirad, Ungarn)– das Ziel ist klar: die Spitzenposition verteidigen und den Meistertitel nach Südtirol holen.
Eyrs/Monza - Wie im Vinschgerwind (Ausgabe 10/2025) berichtet wurde, hatte sich die Kadettengruppe des Majoretten Dance Eyrs durch ihre gute Platzierung bei den Italienmeisterschaften sogar für die Europameisterschaften qualifiziert. Inzwischen ist auch dieses Kapitel geschrieben. Die jungen Tanzsportlerinnen reisten Anfang Juli in die lombardische Stadt Monza und waren dort erneut erfolgreich. Begleitet wurden sie von ihrer erfahrenen Trainerin Michaela Rothova sowie von einigen Müttern, die sie tatkräftig unterstützten. Die Mädchen, sie sind zwischen 9 und 12 Jahre alt und wohnen in Eyrs, Laas und Tschengls, traten in denselben Disziplinen an und präsentierten ihre einstudierten Choreografien mit Präzision und starker Bühnenpräsenz. Ihre Fans konnten von zuhause aus am Bildschirm mitfiebern, da die Großveranstaltung live übertragen wurde. Obwohl das internationale Publikum und die Wettkampfatmosphäre in der großen Halle aufregend waren, bewahrten die Kadetten Ruhe und Nervenstärke. Die intensiv trainierten Elemente aus dem Gruppen- und Einzeltraining setzten sie gekonnt um. In der Kategorie „Classic Baton Stage Cadets“ erreichten die Mädchen den erfreulichen vierten Platz. In der Kategorie „Classic Pom Pon Cadets“ entschieden sich die Wertungsrichter für Platz acht.
Das Erlebnis EM wurde durch eine Reihe von Sponsoren und durch die finanzielle Unterstützung der Raiffeisenkasse Laas ermöglicht. Nun stünde sogar einer Teilnahme an der Majorettentanz-Weltmeisterschaft nichts im Wege, sie wird Ende September in Kroatien ausgetragen. Die Kadetten wären bereit für die nächste sportliche Herausforderung, doch ob sie sich bald mit weltweiter Konkurrenz messen können, bleibt aus logistischen Gründen noch offen. Von den schönen Erinnerungen an die heurigen Meisterschaften zehren sie noch lange, um den Tanzsport weiterhin mit Leidenschaft auszuüben. Als einzige Majorettengruppe in Südtirol nimmt die Sektion im Amateursportverein Eyrs eine besondere und zugleich spannende Rolle ein.
Maria Raffeiner
Er ist ein Vorreiter in der Südtiroler Mountainbike-Szene: Marc Theiner. Der 26-jährige Latscher ist der erste – und bislang einzige – Südtiroler, der im eBike-Enduro-Weltcup an den Start geht. Seit drei Jahren misst er sich nun mit der internationalen Elite in Weltcuprennen – und das mit beachtlichem Erfolg.
Von Sarah Mitterer
Wir drehen das Rad der Zeit 21 Jahre zurück: Damals entdeckte der fünfjährige Marc beim Sportverein Kortsch - Sektion Radfahren - seine Leidenschaft für den Radsport. Dass er Jahre später einmal mit dem Mountainbike um Weltcuppunkte fahren würde – davon ahnte selbst er noch nichts.
13 Jahren lang absolvierte Marc Rennen im Cross-Country Format. Doch mit der Zeit entwickelte er immer mehr Interesse an einer anderen Disziplin: das Enduro Mountainbiken. Besonders das eBike-Enduro, eine Variante mit elektronisch unterstützten Bikes, hatte es ihm angetan. Dabei kommt es nicht nur auf die Schnelligkeit in den technischen Abfahrten an, sondern auch auf die Fähigkeit, technische Streckenabschnitte bergauf – dabei handelt es sich nicht um Forstwege - schnellstmöglich zu bewältigen. So wurde er schließlich Südtirols erster eBike-Enduro Weltcupfahrer und befindet sich in der aktuellen Weltrangliste unter den Top 300. „Leider gibt es zur Zeit keinen weiteren Südtiroler Fahrer im Weltcup“, bedauert Theiner, der sich über heimische Konkurrenz freuen würde.
Seit drei Jahren ist Marc im Weltcupzirkus nun schon unterwegs und startet für das Dynamic Bike Team Eppan. In diesen drei Jahren konnte er schon einige Weltcuppunkte einfahren, so belegte er unter anderem in Bellwald in der Schweiz den 6. Platz. Doch anders als viele seiner Konkurrenten ist Marc ganz auf sich allein gestellt. „Ich kann mich nicht nur auf das Biken konzentrieren – ich muss alles rundherum selbst organisieren“, erzählt er. Von der Wartung des Bikes über Trainingsplanung bis zur Unterkunft – alles liegt in seiner Verantwortung. Seine Rennkarriere finanziert sich der Biker aus eigener Tasche, von seinem Sport leben kann er noch nicht ganz, doch er gibt alles um irgendwann als Vollprofi seinen Sport ausüben zu können. Daher arbeitet Marc als Bikeguide und Fahrtechniktrainer sowie als Fahrradmechaniker bei Ötzi Bike Academy in Naturns. Außerdem verdient er sich als Fotofahrer für verschiedene Hersteller und Unternehmen etwas dazu.
Sein Trainingsalltag ist strikt durchdacht und folgt einem individuell ausgearbeiteten Plan, der Intervall- und Krafteinheiten umfasst. „Wichtig ist vor allem, so viel Zeit wie möglich auf dem Rad zu verbringen“, betont er. Trotz der Doppelbelastung aus Beruf, Training und Rennalltag ist für den Enduro-Biker eines klar: „Radfahren bedeutet alles für mich, es erfüllt mich.“
Aktuell bestreitet er Bewerbe in ganz Europa, doch für die Zukunft sind Rennen weltweit geplant. Auch wenn der Weg zum Vollprofi steinig ist – Marc tritt weiter kräftig.
Radsport - Mit einem starken 4. Platz beim Bikefestival in Riva del Garda ist Marc Theiner in die neue Saison gestartet. Wenig später sicherte er sich im ersten Weltcuprennen der Saison den 10. Platz. Pech hatte er beim Rennen in Canazei/Val die Fassa, wo er aufgrund einer gebrochenen Federung erstmals in seiner Karriere das Ziel nicht erreichte. (sam)
Radsport - Ein ganz besonderes Highlight war für Marc Theiner war der dritte Platz bei der Chili Enduro Series in Latsch im vergangenen Jahr: „Das war ein unvergesslicher Moment, vor seinen eigenen Leuten auf dem Podium zu stehen und zu feiern“, schwärmt er. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Joachim und Anna, 26. Juli 2025
Jetzt während der Zeit, in der an der Reschen-Bundesstraße Nr. 180 im Abschnitt Finstermünz eine neue Galerie gegen den Steinschlag gebaut wird und deswegen eine einspurige Durchfahrt eingerichtet ist, weichen wir Vinschger und andere Verkehrsteilnehmer über die Norbertshöhe bei Nauders aus und fahren für die Weiterfahrt nach Tirol ein kurzes Sraßenstück durch das Unterengadin in unmittelbarer Nähe am orographisch linken Ufer des Inns. Dieser Umstand ist Impuls, den Inn und die Klause Altfinstermünz vorzustellen.
Der Inn
Der Inn heißt in der rätoromanischen Sprache „En“. Er gibt dem „En“gadin seinen Namen. Der Inn entspringt auf 2.484 Metern Meereshöhe bei Maloya nahe dem
Lunghinsee im Schweizer Kanton Graubünden. Wie die Etsch für Südtirol, ist der Inn der größte Fluss Tirols. Bis zu seiner Mündung in die Donau bei Passau hat er eine Länge von 519 km. Von dieser Fließstrecke verlaufen 212 km durch Tirol. In der Innschlucht zwischen Nauders und Pfunds liegt die Klausenanlage Altfinstermünz als ehemalige Grenz- und Zollstation des Mittelalters. Der Inn hat sich hier seinen Abfluss durch die baumbestandene enge Schlucht aus dem Bündner Schiefergestein des sogenannten „Engadiner Fensters“ gegraben. Die Schlucht war eine gefürchtete Engstelle an der historischen Wegverbindung der römischen Via Claudia Augusta zwischen dem Inntal über den Reschenpass in den Vinschgau. Aber sie bot sich geradezu auch an für den Bau einer Befestigungsanlage zum Schutz des Weges.
Baugeschichte
Spätestens ab dem 14. Jahrhundert war diese Befestigungsanlage auch mit einer Zollstation verbunden, die zunächst von Schloss Naudersberg aus verwaltet wurde. Die Befestigungen reichen ursprünglich wahrscheinlich bis in das hohe Mittelalter zurück: In einem Streit des Welfenherzogs Heinrich mit dem Bischof von Chur 1078 ist von einer Besatzung an der Engadiner Grenze die Rede. Im Jahr 1159 wird das Gebiet der Vinestana silva als Grenze zwischen dem Engadin und dem Inntal erwähnt. 1241 ist die Vinstermütz als eine der Grenzangaben für den Eigenbesitz der Grafen von Ulten in diesem Gebiet angeführt. 1263 wird erstmals das castrum Luech in der Vinst(er)minze genannt. 1335 ist von den Wächtern für die Klause die Rede.
Die heute noch erhaltenen Baulichkeiten stammen zum Großteil aus der Zeit Herzog Sigmunds und Kaiser Maximilians. In das Jahr 2019 fiel der 500. Todestag von Kaiser Maximilian. 1472 datieren die ersten Nachrichten über Bauten in der Finstermünz. Damals hatte sich wegen der Schweizer Kriege eine erhöhte strategische Bedeutung für den Brückenübergang am Inn ergeben. Die ersten Bauten betrafen die Errichtung von Sigmundseck, dem erhöht über der Brücke gelegenen, niederen und turmartigen Bau.
Auch die Brücke über den Inn ist ein Bau aus der Zeit Herzog Sigmunds. Der markante Brückenturm mitten im Fluss wird durch zwei Wellenbrecher stabilisiert. Die Straße führt durch den Tum hindurch. Pechnase, Wachstube mit zwei Fenstern und Zinnenbekrönung unter dem späteren Zeltdach markieren den Turm.
In mehreren Etappen kam es zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum Bau des mächtigen Klausenturms. Finstermünz war damals schon ein eigenes landesfürstliches Zoll- und Pflegeamt. Im Erdgeschoss des Klausenturms befand sich die Wohnung des Pflegers. In den Obergeschossen gibt es mehrere, teils saalartig große und in Holz ausgetäfelte Räume. Schießfensterchen und Zinnen weisen auf den Wehrcharakter des Baues hin. Eine Sperrmauer führte von hier den Berg hinauf. Auch zum Inn hin gab es eine Zwingermauer. Es gab kein Durchkommen ohne Kontrolle und Zollabgabe. Die etwas abgerückt stehende Kapelle ist ein Maria Himmelfahrts-Kirchlein aus dem Jahr 1605. Der nach der Restaurierung 2006 wieder aufgestellte Altar ist ein Säulenaltar von Franz Laukas (datiert 1696) mit Bild Maria Himmelfahrt und Figuren von Joachim und Anna (von Andreas Thamasch), in der Predella Hlg. Johannes Evangelist, Ignatius, Franz Xaver und wahrscheinlich Barbara.
Der Bau der neuen Straße
Nach der Verlegung des Zollamtes 1179 talauswärts nach Martinsbruck und insbesondere nach dem Bau der neuen Reschenstraße (1849-55) verlor Finstermünz seine Bedeutung. Die imposante neue Passstraße wurde nach Plänen der Ingenieure Josef
Duile (aus Graun) und Karl Ritter von Ghega (Wien) von der Firma Perwög aus Silz in einer Breite von 6.70 Metern mit 4% Steigung als „Oberer Weg“ in den Felsen gebaut. In den Sommermonaten waren beim Bau bis zu 1.200 Arbeiter beschäftigt, im Winter 350. Es wurden 75 Tonnen Sprengpulver verbraucht.
Die Restaurierungsarbeiten unter dem Verein Altfinstermünz
2001 wurde auf Initiative des Nauderer Altbürgermeisters Hermann Klapeer der Verein Altfinstermünz gegründet. Seither sind umfassende Sanierungs-, Restaurierungs- und Adaptierungsarbeiten durchgeführt worden. Heute präsentiert sich Altfinstermünz als interessantes und sehenswertes Geschichts- und Dokumentationszentrums der historischen Mobilität.
Man erreicht die Festung Altfinstermünz von der Reschen-Bundesstraße aus beim Gasthaus Hochfinsterminz, ex-Hotel der legendären Wirtin Emmi Priebsch (1930-2018), heute Ruine, über einen Serpentinensteig in einem 30-minütigen Abstieg durch schattigen Trocken-Mischwald, der von Rotföhren dominiert ist. Der Abstieg durch den Wald bietet einige botanische Besonderheiten. Jetzt im Juli hat die Braunrote Sumpfwurz (Epipactis atrorubens) als Wildorchidee in vielen Exemplaren geblüht. In der Krautschicht des Waldes kommt auch die Wilde Brustwurz (Angelica sylvestris) aus der Familie der Doldenblütler vor. Deren Blüten waren bei unserer Begehung übersät von Bestäubungsinsekten: neben Honigbienen und Hummeln flogen auch Fliegen und Käfer wir zum Beispiel der gelb-schwarz gebänderte Gefleckte Schmalbock (Strangula maculata). Am trockenen Felsstandort wächst hier auch der Sefenstrauch (Juniperus sabinae). Im Vinschgau kenne ich dieses Wacholdergewächs nur aus der Schlucht des Schnalstales um Juval herum.
Die alte Römerstraße Via Claudia Augusta
Die alte Römerstraße Via Claudia Augusta wurde unter Kaiser Claudius in den Jahren 46/47 nach Christi Geburt gebaut. Sie dürfte im Bereich Altfinstermünz den Inn mit Hilfe einer Brücke überwunden haben. Die damals einzige Alpentransversale führte von Donauwörth nach Padua und verband als wichtigste Verkehrs- und Handelsstraße die Poebene mit dem Donauraum.
Fr. 22. bis So. 24. August 2025 - Schluderns
Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes bei Schluderns lebt von 22. bis 24. August 2025 zum 18. Mal das Mittelalter auf. An den drei Tagen wohnen in der Zeltstadt rund 3.500 Akteure, darunter Schausteller, Marktleute, Musiker, Gaukler und andere. Rund um die Uhr werden spektakuläre Programmpunkte mit vielen Attraktionen geboten und ein kostenloses Kinderprogramm.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Südtiroler Ritterspiele haben nichts an Faszination verloren. „Wir können stolz darauf sein, dass es uns hier gelingt, ein Fest dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Das ist nur machbar, weil die gesamte Dorfbevölkerung mithilft“, erklärte der Präsident der Südtiroler Ritterspiele Edwin Lingg bei der Pressekonferenz am Freitag, 1. August 2025 in der Churburg zu der die Sponsoren der Spiele geladen waren. Gastgeber war Graf Gaudenz Trapp. Die Ritterspiele haben sich im Laufe der Jahre vor allem zu einem Anziehungspunkt für Familien entwickelt. Und das kommt nicht von ungefähr. Das kostenlose Kinderprogramm ist attraktiv und jährlich kommt etwas Neues dazu. „In das Kinderprogramm investieren wir an die 30.000 Euro“, so Lingg. „Insgesamt haben wir als Verein Südtiroler Ritterspiele jährliche Kosten von rund 330 000 Euro abzudecken. Wir schaffen den Rahmen für die Spiele und kalkulieren die Eintrittspreise so, dass wir keine roten Zahlen schreiben. Denn es geht uns nicht darum, große Gewinne zu machen. Seit Jahren investieren wir auch in die Infrastruktur auf dem Festgelände. Das sechsköpfige Team im Vereinsvorstand arbeitet ehrenamtlich. Wir sind eine starke informelle Gruppe, die mit wenigen Sitzungen auskommt und sich fast blind versteht.“ Die Ritterspiele bringen eine beachtliche Wertschöpfung ins Tal. Es profitieren die Vereine mit ihren Versorgungsständen, die Zulieferer, die Handels- und Tourismustreibenden und einige mehr.
Programmkoordinator Mirko Stocker beschrieb die Attraktionen der diesjährigen Ritterspiele. Diese sind nach den Richtlinien Faszination, Abenteuer und Geschichte ausgerichtet. „Wir verpflichten laufend neue Gruppen, das heißt, wir tauschen jeweils rund ein Drittel aus, denn wir können auswählen, da der Andrang groß ist“, so Stocker. Heuer wirken 1.950 Schausteller mit. 117 Marktstände bieten Waren an. 70 Pferde, Kamele und Esel haben ihre Auftritte, darunter erstmals auch Haflinger. Drei Musikgruppen bespielen die drei Bühnen. Zu den Glanzpunkten zählen Ritterturniere, Nachtshows, das römische Streitwagenrennen, die Calvenschlacht, Gaukler und vieles mehr. Das Reizvolle an den Südtiroler Ritterspielen ist das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen mit den jeweiligen Eigenheiten aus ganz Europa.
Ein Höhepunkt wird wieder der große Umzug am Samstag sein, der ab 10.00 Uhr durch Schluderns führt.
INFOS: www.ritterspiele.it
von Freitag 22. August
bis Sonntag, 24. August 2025
Reduzierte Eintrittskarten im
Vorverkauf bis 15.08.2025 online
auf www.ritterspiele.it und in den
Tourismusbüros Schluderns und Mals 0039 0473 83 11 90.
Im Vorverkauf ist die Dreitages-Familienkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder beispielsweise für 81 Euro erhältlich.
Das Kinderprogramm sowie sämtliche
Aufführungen und Konzerte auf dem
Festgelände sind kostenlos.
Schluderns ist mit der Churburg eine kulturelle Perle im Vinschgau und bietet eine einzigartige mittelalterliche Kulisse. Im August ist Schluderns deshalb wiederum Schauplatz der Ritterspiele mit einem Spektakel, das seinesgleichen sucht.
Text: Angelika Ploner
Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
In Schluderns wandelt man auf mittelalterlichen Spuren. Höhepunkt im Veranstaltungskalender sind die jährlich stattfindenden Ritterspiele mit einem Spektakel, das seinesgleichen sucht. Heuer finden diese vom 22. - 24. August 2025 statt und bieten einmal mehr ein Programm, das keine Wünsche offen lässt. Schluderns ist mittelalterliche Kulisse und Schauplatz zugleich. Zum einen. Zum anderen zeichnet sich Schluderns durch ein pulsierendes Wirtschaftsleben mit tüchtigen Wirtschaftstreibenden, mit einzigartigen Betrieben und internationalen Marktplayern aus. Insgesamt ein buntes Potpourri.
Schluderns beheimatet vielfältige Unternehmen: innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk - zu finden unter anderem im Gewerbegebiet in Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses und beherbergt über ein Dutzend Betriebe, die verschieden in Angebot und Größe sind.
Die Branchenbreite ist in Schluderns zweifelsohne da und verteilt sich auf das gesamte Gemeindegebiet. Eine Werkstätte ist vor Ort zu finden, Tischlereien, eine Zimmerei, ein Einrichtungshaus, Fliesenleger, ein Hydrauliker, ein Friseur, Baustoffhandel, verschiedene Lebensmittelgeschäfte, ein Bodenleger oder zahlreiche Dienstleister: Schluderns ist gewerblich vielfältig. Der Großteil sind Familienbetriebe, die mit Herzblut, Fleiß und Einsatz geführt werden. Zusammen bilden sie das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts, sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten viel Lebensqualität.
Das Dorf unterhalb der Churburg zeichnet sich demnach durch einen bunten Branchenmix aus - mit einem unübersehbaren Leitbetrieb: die HOPPE. Vor über 60 Jahren, 1964, siedelte sich das Türbeschlags-Unternehmen in Schluderns an und ist seitdem für den Vinschgau prägend. 17.900 Quadratmeter misst die Produktionsfläche. „Bestimmend“, so heißt es bei Hoppe, „wirkte dabei die Philosophie, dorthin zu gehen, wo Industrie gebraucht wurde und daher willkommen war und wo es genügend Arbeitskräfte gab.“ HOPPE war gleichzeitig die erste Betriebsansiedlung im Gewerbegebiet in Schluderns.
Die größten Arbeitgeber.
Die HOPPE ist der größte Arbeitgeber in Schluderns. Und im Vinschgau. „Zum 01.07.2025 sind im Werk Schluderns 304 Beschäftigte“, sagt Carmen Daniel, die Verantwortliche der Mitarbeiter-Betreuung HOPPE AG Lana.
Mit 18 Mitarbeitern ist Transalbert ein weiterer großer Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Schluderns.
Schluderns zeichnet sich aber vor allem durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen für eine vielfältige und interessante Mischung sorgen. Neuansiedlungen sind – auch durch die Wirtschaftsförderung der Gemeinde – gar einige in den vergangenen Jahren gelungen. Das Backstibele Schluderns oder die Gärtnerei Schenk haben - zur Freude nicht nur der Schludernserinnen und Schludernser - ihre Tore geöffnet und bereichern Schluderns mit ihrem Angebot.
Landwirtschaft in Schluderns. Viehhaltungsbetriebe, Obst- und Gemüsebauern, Bauern, die Korn anbauen: Schluderns ist auch in Bezug auf die Landwirtschaft vielfältig. 21 Mitglieder liefern etwa ihre Milch an die Bergmilch Südtirol. 1.523.409 Kilogramm waren das 2024.
Was Obst und Gemüse anbelangt, fällt Schluderns in das Einzugsgebiet der OVEG. „Die Schludernser Bauern lieferten 2024 rund 7.500 Tonnen an Äpfel und Birnen an, etwa 50 Tonnen an Blumen- und Weißkohl und etwa 3 Tonnen Marillen“, sagt Markus Niederegger, der Geschäftsführer der OVEG auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Die klimatischen Voraussetzungen und die optimale Bodenbeschaffenheit machen den oberen Vinschgau zu einem wichtigen Anbaugebiet für die Zukunft.
Der öffentlicher Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber im öffentlichen Sektor in Schluderns ist das Alten- und Pflegeheim Schluderns. Aufgrund des Neubaus befinden sich die BewohnerInnen aktuell im Ausweichquartier Ex-Hotel Alte Mühle in Schluderns. „Wir betreuen im Ausweichquartier 32 pflegebedürftige SeniorInnen mit insgesamt 40 MitarbeiterInnen aus dem Vinschgau“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin. Die Arbeitsbereiche in einem Alten- und Pflegeheim sind vielfältig: Pflege und Betreuung, Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Küche, Reinigung, Wäscherei und Verwaltung. Sibille Tschenett: „Ein Pflegebetrieb ist naturgemäß sehr personalintensiv, weshalb der größte Anteil unserer Ausgaben auf die Lohnkosten für das Personal entfällt, welche sich auf insgesamt knapp zwei Millionen Euro belaufen.“
Ein Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität bei den Einkäufen. „Wir achten beim Einkaufen auf die Regionalität – vor allem bei den Lebensmitteln.“ Damit soll in erster Linie die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.
Mit dem Neubau des Alten- und Pflegeheims, das mitunter größte Investitionsprojekt der Gemeinde Schluderns, ist man gut unterwegs. Bürgermeister Heiko Hauser erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Die Arbeiten für den Neubau des Alten- und Pflegeheims haben wir Ende Juni 2025 ausgeschrieben. Diese belaufen sich auf ca. 13 Millionen Euro für die Arbeiten. Rechnet man die IVA und die Technikerspesen mit ein, dann kommen wir auf rund 16 Millionen Euro.“ Bis Mitte September können jetzt die Firmen ihre Angebote abgeben. Danach folgt die Prüfung der Angebote und die Stillhaltefristen. Sind diese verstrichen kann mit der Vergabe der Arbeiten begonnen werden.
Tourismus in Schluderns. Möchte man einen Vergleich anstellen, dann ist Schluderns das kleine Salzburg des Vinschgaus. Was für Salzburg die Festung Hohensalzburg, der Mönchsberg und die Salzach, ist für Schluderns die Churburg, der Kalvarienberg und die Saldur. Schluderns hat das Vinschger Museum, einen idyllischen Ortskern und eine lebendige Gastronomie. Zum anderen ist da viel Geschichte. Das „Ganglegg“ zum Beispiel, eine befestigte Höhensiedlung der Bronze-, Eisen- und Römerzeit. Mehrere, ausgezeichnet erhaltene Befestigungsanlagen und Gebäude sind restauriert und überdacht worden, die sensationellen Funde vom Ganglegg sind hingegen im „Vintschger Museum“ ausgestellt, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Selbstredend ist in Schluderns natürlich vor allem die Churburg der Grafen Trapp touristischer Magnet. 16 Tourismusbetriebe zählt die Gemeinde Schluderns, touristisch ist das Dorf am Fuße der Churburg seit dem vergangenem Jahr in der Ferienregion Reschensee Zuhause. 10.260 Ankünfte und 38.132 Nächtigungen verzeichnete man im Jahr 2024. Bei 3,7 Tagen lag die Aufenthaltsdauer. 260 Betten weist Schluderns auf. Der deutsche Gast (50 %) rangiert ganz oben, gefolgt vom italienischen Gast (21 %), der Schweiz (14,5 %), Österreich 2 %) und den Niederlanden mit 1,5 Prozent.
Gäste wie Einheimische wissen Schluderns in jedem Fall wertzuschätzen. Schluderns ist eine Perle im Vinschgau, das kleine Salzburg eben und einen Besuch wert. Die Südtiroler Ritterspiele auf der folgenden Doppelseite können durchaus ein Anlass dazu sein.
von Christine Weithaler
Am 17. Juli feierte Venustis & Despar Kofler mit Kunden, Mitarbeitern, Nachbarn, Freunden und den Führungskräften der Despar-Gruppe ihr 20jähriges Bestehen. Gefeiert wurde auch die Fertigstellung der neugestalteten Vinschgaustraße und die Wiederöffnung des Despar Kofler nach dem Umbau 2025. Es wurde zu einem regelrechten Straßenfest direkt vor den beiden Geschäften auf der abgesperrten Vinschgaustraße.
Früher führten Thomas Tappeiners Eltern im heutigen Venustis einen kleinen „Tante Emma Laden“ in dem man Lebensmittel, Schreib- und Spielwaren sowie Kleidung auf Maß fand. 1962 gehörten sie zu den Gründerfamilien von Despar in Südtirol und wurden seitdem vom Handelsunternehmen beliefert.
1975 kaufte sein Vater den „Müllerstodl“ der bis 2004 ihr Magazin war. 2005 wurde dieser zu Wohnungen und einem Geschäft umgebaut. Für das Geschäft wurde ein Pächter gesucht und Kofler Kurt und seine Frau Andrea als solche gefunden.
Kofler Kurt arbeitete bereits als Lehrling im EUROSPAR in Schlanders und später als Marktleiter in den verschiedensten DESPAR-Geschäften, bis Despar schließlich an ihn herantrat und er nach kurzer Beratung mit seiner Frau Andrea einwilligte. Von nun an führen sie gemeinsam das Despar-Geschäft in Laas, welches in dieser Zeit zwei Mal umgebaut und nun um 150 m² erweitert wurde. Manches gestaltete sich schwierig. Es brauchte viel Geduld seitens der Nachbarn, Kunden und Personal, dem der Umbau nun mehr Raum und Platz bietet. Auf einer Gesamtfläche von 430 m² stehen an die 5.000 frische Produkte wie Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Brot, Fleisch und Wurstwaren sowie Tiefkühlprodukte, Getränke bis hin zu Gasflaschen bereit. Auch regionale und lokale Produkte werden angeboten. Der Fleiß, die Höflichkeit und der Lieferservice spricht seit jeher für das Despar Kofler und ist die Basis des Erfolgs. Begonnen wurde 2005 mit vier Mitarbeiter:innen. Heute zählt Despar Kofler in Laas mit der Filiale in Ulten insg. 20. Zur Freude von Kurt und Andrea ist bereits die nächste Generation tatkräftig mit eingebunden. Die Filiale in St. Walburg führt Theiner Lukas aus Schlanders zusammen mit Kurt und Andreas Tochter, Lena und ihrem Lebensgefährten. Die Firma WOG O.H.G des Gurschler Werner & Otmar erledigte die Aushub- und Baggerarbeiten und gestaltete mit Erdmaterial den Außenbereich. Die Maurerarbeiten führte die Firma CALVA BAU GmbH. durch und die Metallmanufaktur Hofer Peter die Metallarbeiten aus.
Die Lüftungs- und Sanitärtechnik lieferte die Firma Pircher Manfred‘s Erben KG d. Massl Gerda
Die Fenster und die automatischen Eingangstüren des Despar Kofler und dem Geschäft Venustis lieferte und montierte die Firma VITRALUX GmbH. aus Bruneck. Die bildliche Gestaltung der Fenster bei Despar Kofler finanzierte Despar.hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser betonte die Wichtigkeit der Nahversorgung im Dorf und lobte den Schritt von Despar, Tappeiner und Kofler in diese zu investieren.
Letztere beteiligen sich aktiv an der Aktionsgemeinschaft von Laas und deren gemeinschaftlicher Projekte, wie auch des Kultur-Markt-Fest „Marmor & Marille, welches seit 2005 stattfindet.
Thomas Tappeiner wollte ein Produkt passend zum Fest schaffen. Anfänglich waren es Marillenkäse, Marillenpaarln und Weinflaschen mit eigens angefertigtem Etikett. Es wurde die Idee zur Schokolade mit Marillen geboren. In unzähligen Erkundungen, Präsentationen, Marktstände und Zusammenarbeiten entstanden die Marke Venustis und deren Produktpalette.
2019 erfolgte der Umbau zum heutigen Geschäft, in dem feinste Schokoladenkreationen, Marmorschmuck, handgefertigt in der eigenen Werkstatt, und dekorative Marmorgegenstände angeboten werden. Eine spannende Produktneuheit ergab sich in Zusammenarbeit mit den „Kräuterrebellen“, welche auf der Feier verkostet werden konnte. Nach der offiziellen Wiedereröffnung, den Worten der Ehrengäste und der beiden Geschäftsleute, luden diese zum gemeinsamen Feiern ein. Musikalisch umrahmte die Feier die Band Klangkarusell, für Speis und Trank sorgte Silvia Catering und die FF Laas.
DESPAR KOFLER
Laas
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
durchgehend von 7 bis 19 Uhr
Samstag
durchgehend von 7 bis 18 Uhr
Sonntag geschlossen
12 Parkplätze
Gemeinsam mit Kurt Kofler und seiner Gattin hatten wir vor 20 Jahren diese Vision in Laas die Nahversorgung weiterzuführen. Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern,
freut sich auch Robert Hillebrand, Regionaldirektor Despar Trentino-Südtirol.
Wir gratulieren der Kaufleute-Familie Kofler zum gelungenen Umbau und werden auch weiter ein starker Partner sein,
so Robert Hillebrand.
Heute ist Despar der größte Nahversorger im Vinschgau mit 21 Geschäften.
Bozen/Vinschgau - Kürzlich fand die jährliche Aussprache zwischen dem Mobilitätslandesrat und dem Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn statt.
Die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, Die Zweigleisigkeit Bozen – Meran mit der Haltestelle St. Jakob und die Riggertalschleife standen im Mittelpunkt. In die Schiene wird derzeit viel investiert, sagte Landesrat Alfreider. Dabei ist die Eisenbahn das Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs und die zentrale Infrastruktur für die Verwirklichung der Ziele des Landesplanes für nachhaltige Mobilität.
Besonders erfreut zeigt sich der Vorstand des Vereins über den Tag der offenen Tür im Rahmen des Jubiläums „20 Jahre Vinschgerbahn“ und die Möglichkeit die neuen Südtirol- Züge zu besichtigen. Diese sind länger und bieten höheren Komfort, sowie die Mitnahme von Fahrrädern ist leichter.
Auch der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bozen und Meran war ein wichtiges Thema. Es ist positiv, dass dieses Großprojekt unter Einbindung der Bevölkerung umgesetzt wird, erklärte der Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn. Er sprach sich für eine rasche Fertigstellung der Planung aus.