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Montag, 28 Juli 2025 08:39

“Nur Vergebung kann uns retten”

Schlossruine Lichtenberg: Nur Vergebung kann uns retten” ist ein Zitat der serbischen Performancekünstlerin Marina Abramovic und wurde von Erwin Dariz als Titel für seine Ausstellung auf Schloss Lichtenberg gewählt. Die Ausstellung war vom 12. bis 20. Juli zugänglich.
Der in Taufers im Münstertal lebende Maler Erwin Dariz widmete die Ausstellung auf Schloss Lichtenberg dem Küstenstreifen Gaza, dem schmalen Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten, wo zur Zeit Krieg geführt wird. Die Länge des Gazastreifens beträgt 40 km, was der Länge von Lichtenberg bis Juval entspricht.
s20 darizDas Thema Menschlichkeit spielt bei Dariz grundsätzlich eine große Rolle. Unter seinen Arbeiten auf Schloss Lichtenberg war „Die Geißel der Menschheit“ das wohl wichtigste Symbol. Das Objekt, das aus 850 Rohdiamanten besteht, wurde das erste Mal ausgestellt. Es nimmt in erster Linie Bezug auf die Situation in Gaza, greift aber im weiteren Sinne alles auf. „Das Symbol ist für mich sehr stark und wird immer stärker. Die Menschheit geißelt sich mit Luxus und Überfluss. Die Menschen fügen sich selber und anderen Schmerzen zu“, sagt Erwin Dariz. „Eigentlich hätte ich die Ausstellung nach der ‚Geißel der Menschheit‘ betiteln müssen, aber die Geschichte mit Gaza, wo unschuldige Menschen getötet und Land und Häuser zerstört werden, hat mich wahnsinnig berührt. Ich habe mir öfters Gedanken gemacht und mich gefragt, was könnte man tun, um aus dieser Gewaltspirale herauszukommen? Dabei bin ich auf das Zitat von Marina Abramovic gestoßen. Abramovic ist eine große Künstlerin und ich habe mich in ihrer Aussage wiedergefunden. In dem Verzeihen sehe ich eine Chance, nicht die Lösung, aber eine Chance, aus der Gewaltspirale herauszukommen“.

 

Von hier bis Juval – Gaza

Von hier bis Juval -
leben 2 Mio. Menschen,
seit zig Jahren führt nur der
Himmel in die Freiheit.

Von hier bis Juval -
werden Menschen von
einem Ort in den Anderen
gejagt.

Von hier bis Juval -
ist es Journalisten und
Hilfsorganisationen untersagt
vor Ort zu berichten und Hilfe
zu leisten.

Von hier bis Juval -
sind Land und Häuser
zerstört.

Von hier bis Juval – Gaza
darf nicht ausgelöscht
werden.


Erwin Dariz

 

Die Eröffnung der Ausstellung fand am Samstag, 12. Juli statt. Petra Pohl, die Präsidentin des Kuratoriums Schloss Lichtenberg, stellte Erwin Dariz und die japanische Musikerin Karin Nakagawa vor. Grüße von der Gemeindeverwaltung Prad überbrachte Gemeindereferent Matthias Hofer, zuständig für Lichtenberg und das Schloss. Oswald Waldner, Theaterlegende bei den Meraner FestSpielen, las den Text „Von hier bis Juval – Gaza“. Nach einem Erfrischungsgetränk (Wasser, Holundersaft) kam es zum zweiten Teil der Ausstellung, der Karin Nakagawa und Manfred Bernard vorbehalten war. Nakagawa, die bereits mit ihrem Gesang die Ausstellung eröffnet hatte, spielte im Rundturm auf dem japanischen Saiteninstrument Koto. Es war ein fantastisches Konzert. Die Akustik war phänomenal. Manfred Bernard, Partner und Manager von Nakagawa, las einen Text, der sich passend in die Botschaft der Ausstellung einfügte. Er schloss mit den Worten: „Meine Hoffnung bleibt, dass eines Tages innerer Frieden und Harmonie in all ihrer Zerbrechlichkeit, Stille und Liebe überwiegen und die zerstörerischen Kräfte in uns Menschen zur Ruhe kommen werden“.
Peter Tscholl

Montag, 28 Juli 2025 12:04

Ba sui - ein Standardwerk

Laas - Zum 20-jährigen Bestehen der Bezirkszeitung Vinschgerwind hat Wolfgang Platter ein Buch geschrieben über Natur- und Kulturräume im Nationalpark Stilfserjoch, im Vinschgau und seinen Nachbarräumen. Es ist ein umfangreiches, fundiertes Nachschlagewerk, ein Umweltlesebuch und Bilderbuch über die Naturschönheiten und die Vielfalt der Ökosysteme, es ist aber auch ein Warnruf für ein hochsensibles Gebiet im Alpenraum.

von Heinrich Zoderer

Bei der Buchvorstellung am 18. Juli im Josefshaus in Laas konnte Brigitte Schönthaler, die Kulturreferentin und Vorsitzende vom Bildungsausschuss Laas viele Freunde von Wolfgang Platter begrüßen. Das Buch kann man nicht in einem Zug lesen, aber es vermittelt spannende und unterhaltende Informationen über ökologische Zusammenhänge und kann deshalb als Standardwerk über die vielfältigen Naturräume im Vinschgau bezeichnet werden, so Schönthaler. Erwin Bernhart, der Chefredakteur vom Vinschgerwind, erinnerte daran, dass Albert Flora, der Präsident vom Verwaltungsrat der Bezirkszeitung, vor 20 Jahren Wolfgang Platter angeregt hat, regelmäßig im Vinschgerwind über den Nationalpark Stilfserjoch zu schreiben. Seitdem sind über 500 Beiträge erschienen. Wolfgang Platter hat für das Buch „Ba Sui“, herausgegeben vom Vinschgerwind, 200 Beiträge überarbeitet und aktualisiert. Im Buch werden diese Abhandlungen, abgedruckt mit großartigen Bildern auf jeweils zwei Seiten, ganz bescheiden Naturminiaturen genannt. Es sind kurze, übersichtliche und recht verständlich dargelegte Zusammenfassungen von komplexen Studien, wissenschaftlichen Tagungen und Fachbeiträgen, von aufgearbeiteten Fachbüchern und von umfangreichen Recherchen des Autors. In den Beiträgen werden Einblicke in ein ökologisches Zusammenspiel in den acht dargelegten Themenfeldern vermittelt: Nationalpark Stilfserjoch, Lebensraum Vinschgau und bei den Nachbarn, Tier- und Pflanzenporträts, Ökologie, Kulturlandschaft und Klimawandel. Bei der Buchvorstellung in Laas sprach Platter über einzelne Beiträge aus dem Buch, u.a. über die Geschichte des Nationalparks, die Wiederansiedlung des Bartgeiers, die Rückkehr von Wolf und Bär, die Klimaverlierer im Tierreich, die Sorge um den Wald und die Almwirtschaft, den Verlust der Biodiversität, über Kulturlandschaften, das Abschmelzen der Gletscher und das Auftauen des Permafrosts. Platter bedankte sich bei Loredana Dresti, vormalige Mitarbeiterin im Nationalpark Stilfserjoch, die bei den vielen Naturfotografen die Genehmigungen für den Abdruck der Bilder einholte und bei Elena Kaserer, Grafikerin beim Vinschgerwind, die mit viel Geduld zusammen mit Wolfgang Platter für die schöne und übersichtliche Gestaltung des Buches sorgte.

Am kommenden Samstag, den 27. Juli wird um 12.30 Uhr auf dem Sender Rai Uno die in Italien beliebte Sendung „Linea Verde - Sentieri“, welche zwischen Trafoi und dem Stilfserjoch gedreht und mit mehreren profunden Akteuren rund um Trafoi gesprochen wurde, ausgestrahlt. Im Bild: Landesgeologe Volkmar Mair mit Moderatorin Giulia Capocchi während der Dreharbeiten.

Montag, 28 Juli 2025 08:29

Mit Mantua in Banden...

Mals - Bruno Pileggi, PD-Gemeinderat in Mals, bringt im Rat immer wieder Vorschläge, die zu Kopfschütteln, Staunen oder Nachdenken führen können. Am 15. Juli machte Pileggi - unter Allfälliges - den Vorschlag, dass die Gemeinde Mals mit der Gemeinde Mantua eine Partnerschaft „un gemellaggio“ knüpfen solle. Er habe dieses Ansinnen vorzubringen als Wahlversprechen abgegeben. Pileggis Begründung: In Mantua werde die Vita des berühmten Tiroler Helden Andreas Hofer gut aufbereitet und dargestellt und zudem habe noch keine andere Gemeinde in Südtirol eine Städtepartnerschaft mit Mantua. Pileggi hatte sogar einen Brief an den „sindaco di Mantova, dott. Matteo Palazzi, egregio collega“ vorbereitet, den der BM Josef Thurner, bei grundsätzlicher Zustimmung im Rat, nur noch unterzeichnen sollte. Thurner sagte, „io sono - wie sagt man überrascht?“ Nach dieser sorpresa sagte Thurner, dass die Gemeinde Mals noch über keine einzige Gemeinde- oder Städtepartnerschaft verfüge und man es sich deshalb besonders gut überlegen sollte, mit welcher Gemeinde oder Stadt man eine solche - wenn überhaupt - eingehen sollte. Letztlich müsse das der Gemeinderat entscheiden. Und wenn schon, würde er, Thurner, eher der Gemeinde St. Leonhard in Passeier den Vortritt lassen, mit Mantua, dem Ort, an dem Hofer erschossen worden sei, eine Städtepartnerschaft einzugehen. (eb)

Montag, 28 Juli 2025 11:01

„Ich spüre die Musik“

Prof. Herbert Paulmichl, einer der größten Komponisten und Organisten für Chor-, Orgel- und Kirchenmusik, ist 1935 in Stilfs geboren und lebt heute in Bozen. Mit seiner Frau Zita Tappeiner aus Schlanders teilte er seine große Liebe zur Musik. Für ihn ist Beethoven einer der bedeutsamsten Komponisten mit einem unbegreiflichen Talent. In der heutigen modernen „schreienden“ Musik vermisst er das Sanfte und Weiche.

von Christine Weithaler

Professor Herbert Paulmichl wurde 1935 als neuntes von zehn Kindern in eine musikalische Lehrerfamilie hineingeboren. Schon als Kind beruhigte ihn das Hören von klassischer Musik und das Singen seiner Mutter. Von seinem Vater erhielt er den ersten Klavier- und Orgelunterricht. Er war auch Schüler von Angelo Alverá und Josef Knapp. Herbert spielte als Kind Fußball, zuerst als Mittelstürmer, dann als Torwart. Zu der Zeit kam auch der „Giro di Italia“ nach Südtirol. Der junge Bub war ein großer Fan, ahmte dieses Spektakel nach, indem er viel mit dem Rad unterwegs war. Mit elf Jahren fuhr er nach Meran und kaufte sich im Musikgeschäft Munter den Klavierauszug der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi um 300 Lire. Am darauffolgenden Tag startete er alleine mit dem Rad von Stilfs nach Verona zur Aufführung der Oper. Im Rucksack hatte er Speck, Käse, Brot, Wasser und natürlich den Klavierauszug. Nach einigen Tagen kam er wohlbehalten an und erwarb ein Ticket um 500 Lire. Er verfolgte mit Begeisterung die Aufführung und stellte sich vor: „So muss es wohl im Himmel sein.“ Ein Jahr darauf fuhr er mit seinem Bruder und dessen Vespa wieder nach Verona. So wiederholte sich der Ausflug jährlich. Mit jedem Jahr kamen weitere Musikbegeisterte dazu und die Fahrzeuge wurden größer.
Paulmichl besuchte das Gymnasium Vinzentinum in Brixen und studierte anschließend drei Jahre lang Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Herbert brachte mutig seine Meinung in den Unterricht ein, verteidigte seine Mitschüler, auch wenn er dafür in das Büro des Direktors zitiert wurde. Der Schüler hatte Verbindungen zu Jürg Jegge, Primarlehrer in Embrach im Zürcher Unterland. Dieser riet ihm, Kirchenmusik zu studieren. Herbert absolvierte die Kirchenmusikakademie in Regensburg und die Musikhochschule München. 1967 schloss er sein Studium mit dem Staatsexamen ab.
Durch seine Schwester lernte er Zita Tappeiner aus Schlanders kennen. Sie heirateten im Wallfahrtskirchlein Maria Hl. Drei Brunnen in Trafoi. Julius Grasser begleitete das Hochzeitsmahl in Spondinig musikalisch. Das Ehepaar bekam zwei Söhne. Zita, eine gute Köchin, wie Herbert sagt, umsorgte die Familie und teilte mit ihm seine große Liebe zur Musik. Verschiedenste Kompositionen für sie waren seine Liebesbriefe. Sie selbst spielte Geige, Blockflöte und sang im Chor. Gemeinsam verbrachten sie ihren Urlaub in einem Ferienhaus am Issinger Weiher, am Gardasee und in Schlanders. Überall hat er ein Klavier zum Üben und Komponieren bereit.
Von 1975 bis 2003 war er Dozent für Kirchenmusik am Staatlichen Musikkonservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen, sowie Kapellmeister, Organist und Chorleiter am Bozner Dom. Mehrere Jahre lang war er auch Musiklehrer an der Kindergärtnerinnenschule in Bozen, unterrichtete evangelische Mädchen und war Leiter des Jugendchores mit 30 Mitgliedern. Davon entwickelten sich 12 Liebespaare, die später heirateten. Paulmichl spielte für die Bischöfe Geisler, Gargitter, Egger, Golser und Muser.
Heute wie früher bittet er tiefgläubig bei schwierigen Entscheidungen in Wallfahrten um Rat. So auch zweimal 1985. Prof. Paulmichl nahm am Wettbewerb um die Domkapellmeisterstelle am Salzburger Dom teil, gewann ihn, trat die Stelle jedoch nicht an.
Für seine umfangreiche kompositorische Tätigkeit für Orgel und Chor erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Wettbewerbspreise im In- und Ausland. Viel schrieb er im Auftrag, meist sollten es leichte, charakteristische Stücke sein.
Heute lebt der aktive 90-jährige Ehrenbürger von Stilfs autonom in Bozen. Im Herzen ist er Vinschger geblieben. Gerne ist er in der Natur und hört auf das Zwitschern, das Musizieren der Vögel. Er sagt: „Mit geschlossenen Augen hört man besser.“ Er ist kein Freund von den vielen Lichtern in der Stadt und dem lauten Trubel der heutigen Zeit. Täglich spielt Herbert Musik und arbeitet an alten und neuen Werken. Er macht täglich einen Spaziergang und liest bei einem Kaffee in den Tageszeitungen. Ihn interessiert die Kultur- und Weltgeschichte, Geschichte im Allgemeinen. Er besitzt drei Orgeln und drei Cembalos. Der Professor spielt die Werke zuerst auf dem Cembalo, so fällt ihm das Spielen auf der Orgel danach leichter. Er spürt sich in die Töne hinein, für ihn ist jeder Ton Musik und er ist ein Freund von gehaltvollen Stücken. Der Organist geht in den Erzählungen von den Instrumenten und dem Musizieren in Begeisterung auf und man sieht ihm seine Leidenschaft an. Seine Frau Zita verstarb 2018 und ist in Schlanders begraben. Heute verbringen seine Söhne mit ihm den Urlaub am Gardasee oder im Ferienhaus am Issinger Weiher. Er freut sich über fünf Enkelkinder, die ebenfalls musikalisch sind. Die Musik begleitet Professor Herbert Paulmichl schon sein Leben lang und hoffentlich noch einige Zeit.

Laas - Am 12. Juli lud die Künstlerinitiative „ParaBel Artspace“ um 19 Uhr zu einem „Meet & Greet“ zum Projekt „Momento“ auf den Dorfplatz von Laas. Initiator Simon Rainer stellte die beteiligten Künstler:innen aus allen Teilen Südtirols/Tirol vor. Er begrüßte die zahlreichen Gäste, dankte den Sponsoren und hofft auf weitere Unterstützung auch seitens der Bevölkerung, um weitere solche gemeinschaftliche Veranstaltungen organisieren zu können. „Momento“ ist ein Vorbote des Kulturfestes „Marmor & Marillen“, welches am 2. und 3. August in Laas stattfindet. BMin Verena Tröger und Koordinator von “m&m“, Dietmar Spechtenhauser, lobten die Idee und Umsetzung des Projektes von „ParaBel Artspace“ und dessen künstlerische Vielfalt. Musikalisch wurde der Auftakt von dem Mundart-Liedermacher Christian Molling und dem Duo Geena B. & Rufus stimmig umrahmt. Danach begaben sich alle gemeinsam zur Marxkirche, wo die Vernissage stattfand. Zwei Texte und ein paar Takte Musik eröffneten die Ausstellung, die Werke aus Malerei, Bildhauerei, Design, Fotografie und Literatur aus allen Stilrichtungen vereinigt. Sie ist am 19. und 26. Juli von 10.00 bis 19.00 für alle frei zugänglich. In der Zeit der früheren Marmorsymposien prägten Kunst, Musik und Gemeinschaft das Dorfleben. Das Projekt „Memento“ will an diese Zeit erinnern und sie neu aufleben lassen. Bei einem kleinen Umtrunk und in spannenden Gesprächen mit den Künstlern ließen die zahlreichen Besucher den gelungenen Abend ausklingen. Die Einzelausstellung von Thomas Biedermann „TriebWerke“ ist ebenfalls Teil von „Momento“ und des Kulturfestes „Marmor & Marillen“ am ersten Augustwochenende. (chw)

Schluderns/Prad/Burgeis - Mit der Bilderausstellung im Vintschger Museum/VUSEUM hat sich für den gebürtigen Burgeiser und in Prad wohnhaften Künstler Alois Ziernheld zu seinem runden Geburtstag ein Wunsch erfüllt. Mit diesen Worten begrüßte der Präsident des VUSEUMS Toni Patscheider die zahlreichen Gäste bei der Ausstellungseröffnung am 18. Juli 2025. „Luis ist ein Künstler mit offenen Augen, naturverbunden und mit viel Liebe zur Heimat“, so Patscheider. Mit Staffelei und Farbpalette ist Zierheld oft im gebirgigen Gelände sitzend zu beobachten, wo er in aller Stille ruhig und präzise seine Pinselstriche setzt. Seine Aquarelle, Ölbilder und Zeichnungen zeigen Motive aus dem bäuerlichen Umfeld des Vinschgaus: alte Höfe, Wildbäche und Gletscher. Seine Gletscherbilder aus den vergangenen Jahrzehnten mit Schnee- und Eismassen haben bereits einen historischen Wert erreicht. Sie sind Dokumentationen für zukünftige Generationen. Denn die Gletscher verlieren durch den Klimawandel langsam ihr bisheriges Gesicht. Die Ausstellung gibt auch einen kleinen Einblick in die künstlerische Familiengeschichte der Ziernhelds. Zu betrachten sind Bilder vom Vater des Künstlers Anton Ziernheld, der Alois inspiriert hat, und Bilder in modernem Stil von Luisens Tochter Esther Ziernheld. Die Mitarbeiterin im VUSEUM Anna Tschenett beschrieb den Lebenslauf von Alois Ziernheld. Dieser hatte sich als Autodidakt der Malerei zugewandt und mehrere Kurse absolviert. Esther besuchte die Kunstschule in Gröden. Alexander Lutt, Koordinator der VUSEUM-Kooperation MU.SUI, dankte dem Künstler für die gute Zusammenarbeit. (mds)

Info: Die Ausstellung im VUSEUM ist bis zum 14. September 2025 zu den Öffnungszeiten zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Wohn- und Pflegeheim Laas - Wertvolle Einblicke in die Betreuung und Pflege älterer Menschen gewinnen derzeit acht Praktikantinnen im Wohn- und Pflegeheim von Laas/Schluderns.

Wertvolle Einblicke in die Betreuung und Pflege älterer Menschen gewinnen derzeit acht Praktikantinnen im Wohn- und Pflegeheim von Laas/Schluderns. Diese sind entweder in der Ausbildung oder interessieren sich einfach für den Beruf als Sozialbetreuerin oder Pflegehilfekraft. Während der Sommermonate haben sie die Gelegenheit, die vielfältigen Aspekte der Pflege und Betreuung älterer Menschen kennenzulernen und aktiv mitzuwirken. Im Wohn und Pflegeheim in Laas stehen die BewohnerInnen im Mittelpunkt und werden mit viel Empathie, Geduld und respektvoll gepflegt und betreut. Die Praktikantinnen unterstützen das Pflegepersonal bei den alltäglichen Aktivitäten, helfen bei der Essensausgabe und begleiten bei Spaziergängen oder bei Aktivierungsangeboten des Hauses. Zudem wurde in Laas für die PraktikantInnen ein eigener Workshop organisiert, um praktische Erfahrungen im Bereich der Kinaesthetics zu sammeln. Dabei erfahren sie hautnah, wie wichtig es ist, sensibel auf die individuellen Bedürfnisse und Grenzen der Bewohner einzugehen. Beeindruckend ist es für sie zu erfahren, wie kleine Gesten der Aufmerksamkeit und Fürsorge das Wohlbefinden der Menschen deutlich steigern können. Die oft auch nur für kleine Gesten erhaltene Dankbarkeit oder ein Lächeln der BewohnerInnen, gibt ihnen das Gefühl, am Ende des Tages wirklich etwas Sinnvolles getan zu haben. Ein Praktikum im Altersheim stärkt daher die sozialen Kompetenzen und erweitert die Perspektiven eines Pflegeberufes. Insgesamt bietet es Einblicke auf wertvolle zwischenmenschliche Begegnungen.
Mit dem Basteln von „Corona-Blüten“ bietet das Wohn und Pflegeheim Laas ein besonderes und vor allem nachhaltiges Aktivierungsangebot für die BewohnerInnen und Angehörige. Aus den alten Corona-Schutzmasken-Beständen werden bunte Deko-Blumen gebastelt. Bereits beim ersten Treffen entstanden wunderbare „Coronablüten“ – weitere Einheiten werden am Montag, 28.07 und 01.08 jeweils ab 15.00 Uhr in der Eingangshalle angeboten. (lu)

Montag, 28 Juli 2025 11:00

Impressionen Gianni Bodini

Symbole. Ab und zu tut es gut, einen Blick über die Grenzen zu werfen. Bei unseren Nachbarn im Engadin fallen mir die Graffiti der Häuser besonders auf. Jacques Guidon schrieb: „Oft sind es verschlüsselte Aussagen, die durch ihre ungebundene Anordnung unsere reale Welt mit der Welt der Magie, mit dem Irrationalen, assoziieren. Die Symbole stehen stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares da.“
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 28 Juli 2025 08:20

Leserbriefe Ausgabe 15-25

Vertane Gelegenheit
Jannik Sinner nutzt seine Chance und wird vor gut einer Woche auf grandiose Weise Sieger des legendären Wimbledon. Kein Italiener hat je in Wimbeldon gesiegt. Sinner ist seit langem zu Recht die Nummer 1 im Tennis. Die internationale Presse bejubelt unseren Jannik, die italienische Presse schreibt Sinner in den Himmel. Als Finalgegner stand Sinner der Titelverteidiger und Spanier Carlos Alcaraz gegenüber. Alcaraz hatte äußerst prominente Fans unter den Zuschauern beim Spiel, darunter keinen geringeren als König Felipe VI. Für Sinner ist seine Familie nach London gekommen. Ich wage zu behaupten, dass es sich ein Landeshauptmann Luis Durnwalder nicht nehmen hätte lassen, beim Endspiel in London dabei zu sein. Wo war aber der Landeshauptmann Arno Kompatscher? Sich eine dermaßen große Werbung für Südtirol mit kostenloser internationaler Reichweite, geliefert von einem grandiosen Jannik Sinner entgehen zu lassen, kommt einer vertanen Chance gleich. Schade.
Elmar Fabi, Schlanders

 

Offener Brief
FairPlan Stilfser Joch


Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Verminderung der Belastungen für die Bevölkerung und für die Natur auf Grund des zunehmenden motorisierten Verkehrs auf der Straße zum Stilfser Joch unterbreitet die Umweltschutzgruppe Vinschgau nachfolgenden Maßnahmenkatalog und fordert die zuständigen Stellen auf sofort die notwendigen Schritte zu setzen um spürbare Entlastungen herbeizuführen.
- Ausarbeitung eines ökologisch nachhaltigen und Nationalpark verträglichen Verkehrskonzeptes unter Einbindung der Anrainer. Bei der weiteren Entwicklung dieser Straße sollen neben Tourismus- und Wirtschaftsvertretern auch die Anrainer eingebunden werden. Ein nachhaltiges und Nationalpark verträgliches Verkehrskonzept soll den Fokus auf die Eindämmung des Individualverkehrs und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs legen.
- Tempo 30 im Wohngebiet
- Regelmäßige Kontrollen der Geschwindigkeit, auch an Wochenenden, Feiertagen und bei motorisierten Events aller Art.
- Die Kontrollorgane sollen personell und technisch ausreichend ausgestattet werden, um die notwendigen Kontrollen durchführen zu können.
- Lärmmessungen mit Überprüfung der zugelassenen Lärmemissionen von motorisierten Fahrzeugen aller Art.
- Eine Maut soll eingeführt und damit ökologische Maßnahmen finanziert werden.
- Abhaltung von Sensibilisierungskampagnen für mehr Verkehrssicherheit im Dorf und außerhalb der bewohnten Gebiete, wie z.B. ansprechende Plakataktionen.
- Öffentliche Subventionierung und Werbemaßnahmen nur mehr für nicht-motorisierte Veranstaltungen und Green-Events.
- Veranstaltungen (Events), welche den motorisierten Individualverkehr in den Mittelpunkt stellen, wie z.B. Sportwagen, Motorräder, Oldtimer, Traktoren, usw., gehören nicht in ein ökologisch nachhaltiges Verkehrskonzept des Nationalparks Stilfserjoch.
- Auf der Passhöhe und entlang der Stilfserjoch Straße sollen keine Camper-Parkplätze errichtet bzw. angeboten werden. Weiters sollen geeignete Maßnahmen umgesetzt werden, welche die Passstraße für Camper unattraktiv machen. Camper sollen die Parkmöglichkeiten im Tal und die Busangebote nutzen.
- FREI-Tag am Stilfser Joch Reservierung der Passstraße für die nicht-motorisierten Sportarten und für die öffentlichen Verkehrsmittel an jedem Freitag.
Mit besten Grüßen
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Josef Gruber - Vorsitzender

 

Ehrlicher Finder


Es gibt sie noch, die ehrlichen Finder. Erwin Theiner vom „Außerglieshof“ in Matsch entdeckte auf der Straße zwischen Schluderns und Sponding eine Geldtasche, die kurz zuvor von einem Autodach gefallen war. Er hielt an und hob sie auf. Robert Ruepp aus Schluderns hatte die Geldtaschen mit Scheinen und sämtlichen Dokumenten vor dem Start daheim auf das Dach seines Autos gelegt und war dann losgefahren. Anhand der Dokumente erkannte Theiner seinen ehemaligen Musiklehrer an der Mittelschule Mals und gab den Fund in der Filiale der Raiffeisenkasse Schluderns ab. Der dortige Schalterbeamte griff sofort zum Hörer und verständigte Ruepp. Dieser hatte den Verlust inzwischen bemerkt und war erleichtert. Er begab sich nach Matsch und bedankte sich persönlich beim ehrlichen Finder. (mds)

 

HAIKU - GEDICHT
erschienen auf salto.bz:

Gewitterfront –
stahlblau leuchten erste
Donnerkugeln.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

 

Kritik an Lehrpersonen

Das alljährliche SVP-Sommermärchen bezüglich Schule und Bildung ist wieder aktuell. Während die Schüler und Lehrpersonen im wohlverdienten Sommerurlaub sind, haben die verantwortlichen Spitzenkräfte und SVP-Politiker dieses mal deren Verbände und Organisationen aufgerufen das Lehrpersonal zu rügen und kritisieren. Es ist schon erstaunlich wie sich diese Damen und Herren, welche von unseren Steuergeldern bezahlt werden, ins Zeug legen um die angekündigten Proteste und Maßnahmen, welche ich als richtig und längst überfällig empfinde, in der Öffentlichkeit als nicht akzeptierbar darzustellen. Ich jedenfalls möchte diesen Damen und Herren empfehlen, sich nicht als Sprecher für die verfehlten und versäumten Umsetzungen der SVP-Bildungspolitik einzusetzen. Es wäre nämlich wünschenswert, dass die Damen und Herren, Falkensteiner, Kompatscher, Achammer und Co. , sich der Probleme der Schule und Lehrpersonen selbst annehmen sollten, dafür sind diese ernannt bzw. gewählt, und bekommen dafür ein fürstliches Jahresgehalt, in Höhe von mehreren Hunderttausend Euros, alles unsere Steuergelder.
Noch besser wäre es meiner Meinung, dass diese Verantwortlichen einmal für 1 Jahr als Lehrpersonal tätig sein sollten, dann würden sie selbst erleben, welchen schwierigen und verantwortungsvollen Beruf das Lehrpersonal ausübt, aber ein-
facher ist es von oben her zu diktieren, delegieren und tatenlos zu zuschauen.
Ich wünsche deshalb allen vorhin genannten noch einen erholsamen oder auch arbeitsreichen Sommer, damit endlich alle derzeitigen Probleme im SVP-Bildungswesen gelöst werden, zum Wohle unserer Schulkinder und deren Ausbildung, und damit sie ein lernreiches Schuljahr verbringen können, ohne Streit und mit Lehrausflügen.

Elmar Karl Müller, Naturns


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