Vintschger Museum Schluderns - Helene Dietl Laganda hat viel Herzblut in die Sonderaustellung gesteckt und die Geschichte der Ortlerfront anschaulich aufbereitet. Mit diesen Worten bedankte sich der Präsident des Vintschger Museums Harald Trafoier bei der Kuratorin. Die Ausstellung „Der Soldat im Eis“ gibt einen berührenden Einblick in die Kriegsjahre von 1915 bis 1918.
Über den Ausbruch und den Verlauf des I. Weltkrieges referierte einleitend Simon Laganda. Zur Ortlerfront kam es nachdem Italien als Bündnispartner der Mittelmächte (Österreich Ungarn, Deutsches Reich) 1915 die Seiten gewechselt und sich der Entente (Großbrittannien, Russland, Frankreich) angeschlossen hatte. Versprochen wurde den Italienern im Falle eines Sieges unten anderem Südtirol, was dann auch eingehalten wurde. Die Südgrenze des Habsburgerreiches musste also nach dem Kriegseintritt Italiens schnell befestigt werden. Stellungen entstanden in den Dolomiten und in der Ortlergruppe. Soldaten der k & k Armee und jene Italiens kämpften am Ortler vor allem gegen Kälte, Eis und Schnee. Sie führten einen verlustreichen Stellungskampf ohne Gebietsgewinne. Zurückgeblieben sind nach Kriegsende eine Menge an Kriegsrelikten, die schon bald unzählige Sammler aus Südtirol und dem norditalienischen Raum auf den Plan riefen. Es entwickelte sich teilweise ein Wettlauf, der mit zunehmendem Gletscherschwund an Intensität zunahm. Keller, Scheunen und Vetrinen füllten sich mit Gewehren, Handgranaten, Helmen, Partonenhülsen, Kleidungstücken, Gebrauchsgegenständen, Funkgeräten und vielem mehr. Jüngst gab der Gletscher der Köigsspitze eine Baracke frei, die sofort unter den Schutz des Amtes für Bodendenkmäler gestellt wurde, um eine wissenschaftliche Dokumentation der Funde möglich zu machen. Mit der Aufarbeitung beauftragt wurde der Archäologe Hubert Steiner. Bei der Bergung der Relikte halfen Mitglieder des Ortler Sammlervereins und des Arc Teams mit. Stücke aus der Baracke sind in der Ausstellung zu sehen, genauso wie Gegenstände von privaten Sammlern, darunter von Renato Ferrai, Karl Wieser und anderen. Die Ausstellung ist bis zum 4. November 2018 zu sehen. (mds)
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