Burgeis/Vinschgau
Sie befinden sich vor einem Beinhaus.“ Mit diesen Worten begann die Pressekonferenz des Schützenbezirks Vinschgau direkt im Ossarium von Burgeis. Dieses war in den 1930er Jahren vom faschistischen Regime errichtet worden, um aufzuzeigen, dass für die „heilige Grenze“ am Reschen Soldaten tapfer gekämpft haben. Laut den Schützen aber ist die Malser Haide im 1. Weltkrieg nie Kriegsschauplatz gewesen und die Errichtung dieses Ossariums ist reine Geschichtsfälschung, die bis heute besteht. Auch auf die Herkunft der Toten wurde eingegangen. So wurde stellvertretend David Mariottini erwähnt, der ein italienischer Soldat war, aber nicht im Krieg gefallen ist, sondern erst 1919 bei einem Badeunfall in Siebeneich ums Leben kam. 1938 wurden seine sterblichen Überreste nach Burgeis gebracht. Auch einige Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee wurden kurzerhand exhumiert, in Burgeis wieder bestattet und zu „caduti italiani“ erklärt.
Laut Bezirksmajor Peter Kaserer ist es verwerflich, wenn man Tote für politische Zwecke missbraucht. Deshalb ist der Schützenbezirk Vinschgau gegen das Vergessen und für eine lückenlose Aufarbeitung der Geschichte. Ein Appell geht an die Politiker, sich dieser Provokation anzunehmen und auf eine endgültige Lösung hinzuarbeiten. (at)
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