Schluderns/Vinschgau
Mit der feierlichen Eröffnung der Dauerausstellung ist kürzlich das Projekt „Schwabenkinder“ abgeschlossen worden. Für Recherchen rund um Zahlen, sowie für die Ausarbeitung des entsprechenden Konzeptes zeichnet Museumspädagogin Irene Hager verantwortlich. Eine Datenbank gibt nun Aufschluss über die Herkunft der Kinder und deren Dienstherren in der Ferne. Hager war vom Präsidenten des „Vintschger Museums“ in Schluderns, Kristian Klotz, mit der Aufarbeitung der Thematik betraut worden, der sich ebenfalls tatkräftig einbrachte und die Spurensuche mit begleitete. Bei den „Schwabenkindern“ handelt es sich um ein düsteres Kapitel der Tiroler Geschichte im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, das in der großen Not ihren Ursprung hat. Als Folge der Realteilung konnten kinderreiche Familien ihre Sprösslinge nicht mehr ausreichend ernähren, geschweige denn kleiden. Um von „der Schüssel zu sein“ und auch in der Hoffnung auf einen Lohn in Form von einem „doppelten Gewand“, wurden ausgemergelte Gestalten im zarten Kindesalter im März meist zu Fuß über die schneebedeckten Pässe ins Schwabenland geschickt, wo sie auf dem Kindermarkt bei Friedrichshafen von reichen Bauern als Knechte und Mägde mit auf die Höfe mitgenommen wurden. Die meisten Kinder erhielten zwar ausreichend zu Essen, doch viele waren ihren Herren und Herrinnen oft, als Kindersklaven, schutzlos ausgeliefert. Einzelne Schicksale der „Schwabenkinder“ lassen sich anhand von dokumentierten Zeugenaussagen nachvollziehen. Bewegende Schicksale werden erzählt, von unmenschlichen Arbeitsbedingungen, von Nötigungen, Vergewaltigungen aber auch von verständnisvollen Dienstherren. Im Dezember ist der Eintritt zur Dauerausstellung frei. (mds)
Öffnungszeiten: 1. Dezember bis 6. Jänner. Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 Uhr; Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr; am 24. und 25. Dezember geschlossen. Infos: 0473 615590
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