Mals - Mit Tränen in den Augen verließen viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Saal. Das Theaterstück zu den Mitsommerfeiertagen in Mals berührte. Autor und Regisseur Ernst Thoma hatte anhand einer Familie die wechselhafte Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts authentisch nachgezeichnet. Die Bevölkerung litt unter wechselnden Fahnen, unter zwei Weltkriegen, unter der Willkür von Faschismus und Nationalsozialismus. Angehörige starben an der Front. Die Familienmitglieder daheim waren den Schergen der jeweiligen Machthaber hilflos ausgeliefert. Die unfassbaren Ereignisse innerhalb von fünf Jahrzehnten waren
schwer auszuhalten. Viele flüchteten sich in die Depression, die oft nach Pergine führte, in die einstige Nervenheilanstalt. Das Schlusslied, ergreifend gesungen von Barbara Stocker (als Tochter Lisa) brachte das bittere Geschehen auf den Punkt. „Dr Neina isch nia mea auftaucht…“ Als Einzige der Großfamilie saß Lisa 1950 auf dem Schaukelstuhl, versunken in ihre eigene Welt – eine Last für die einstigen Schergen, die als Wendehälse weiter Karriere machten. Die großen und kleinen Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Mals machten Leid, Not und Elend auf der Bühne beeindruckend greifbar. (mds)
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