Sonta-Hons-Tag in Morter

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Morter - Einer der größten und bedeutendsten Kirchentage in Morter ist der Sonta-Hans-Tag. Der Schutzpatron des Tages ist der Brückenheilige Johannes Nepomuk. Schon um 7.30 Uhr gab es auf dem Kirchplatz und im gesamten Dorf ein geschäftiges Treiben. Die Vorbereitungen wurden von den Schützen, der Feuerwehr, dem Musikverein und Helfern am Tag zuvor und am Morgen getroffen. Sie waren alle in feierlichen Kleidern gekleidet. Auch Gott spielte mit und gab den Morterer an diesem besonderen Tag seinen Segen, verbunden mit Kaiserwetter, wie es für sich Morter gehört. In der vergangenen Woche hatten fleißige Helfer alle Heiligenfiguren Herz Jesu, Maria und Nepomuk in die Kirche gebracht und dort wurden sie zu Ehren Gottes geschmückt.
Die dazu bestimmten Trägerinnen und Träger tragen die Heiligenfiguren an Tragestangen um 8 Uhr aus der Kirche und stellen sich am Kirchplatz auf. Jede Trägerin und jeder Träger, beinahe jeder Teilnehmer in einem festlichen Ornat. Selbst der „Himmel“ wird aus der Kirche getragen. Beschützt vom Himmel trägt Pfarrer Lanpacher die Monstranz. Er ist in einem festlichen Rot gekleidet. Je vier starke Trägerinnen und Träger reichen in Morter aus, um den Himmel und die Heiligen vom Dorf zum Fußballstadion zu tragen. Der Prozessionszug wird feierlich mit dem Glockenklang der Dionysius-Kirche in Bewegung gesetzt. Angeführt von der Musikkapelle, der Feuerwehr, Schützenverein und der gesamten Kirchengemeinde sowie Gästen aus den umliegenden Orten und dem Ausland geht es bergauf am Hotel Adler vorbei zum Sportgelände. Geschützt vom Himmel bildet Pfarrer Lanpacher mit der Monstranz und die Heiligenfigur Nepomuk die Mitte des Festzuges. Im Morgenlicht der Sonne, im Hintergrund der Sonnenberg und die mit Würde und Stolz getragenen Trachten, Uniformen und Gewänder, bildet der über 100 Meter lange Zug, begleitet von den Glocken der Kirche ein Bild ab, welches die Tradition und den Stolz der Morterer, Vinschger und Südtiroler wieder gibt. Die Uniformen, Trachten und Gewänder sind zum Teil über 100 Jahre alt und spiegeln den Lauf der Geschichte Südtirols wieder. Abgelöst wird nun der Glockenschlag von den getragegenen Klängen des Musikvereines Morter. Er gibt im Trommelschlag den Schritt vor. Dies ist daher wichtig, da nur im Gleichschritt der Träger eine ruhige Haltung der Heiligenfiguren gegeben ist. Begleitet von der Sonne trifft der Zug im Stadion Morter ein. Die Sonne im Rücken und die Berge des Martellertales bilden dabei die einzigartige Kulisse. Altar, Bänke und Tische wurden auch hier von Helfern an den Vortagen aufgebaut. Der Himmel wird über den Altar gebracht, die Heiligenfiguren finden Platz auf den Tischen, die Musikkapelle nimmt Platz und die Schützen sowie Feuerwehrleute nehmen Aufstellung. In dieser Kulisse begehen die Christen die Messe zum Sonta-Hans-Tag. Würdig begleitet die Musikkapelle mit seinen Stücken u.a. mit dem Andreas Hofer Lied „In Mantua zu Banden“ die heilige Messe. Pfarrer Lanpacher geht in seiner Predigt auf die Liebe zwischen den Menschen ein. „Ohne Liebe kann kein Mensch leben“ ist dabei sein Credo an alle Menschen. Danach übergibt er das Wort an den Kommandanten der Feuerwehr Andrè Gluderer. Dieser vereidigt und schwört zwei neue Feuerwehrleute ein. Nach den donnernden Salutschüssen der Morterer Schützen, unter dem Komando ihres Schützenhauptmannes Alex Tanner und dem Feldsegen von Pfarrer Lanpacher nehmen die Teilnehmer, in der gleichen Ordnung wie sie angekommen sind, ihre Positionen ein und der Zug setzt sich, begleitet von den Klängen der Kapelle und den Gebeten der Christen in Richtung Morter in Bewegung. In den Morgenstrahlen der Sonne wird der Zug an der Dionysius-Kirche von Gästen erwartet. Durch das Spalier der Schützen und der Feuerwehr und einem Abschlusslied der Musikkapelle werden die Heiligenfiguren und der Himmel in die Kirche gebracht. Dort warten sie am 28. Juni zum Herz-Jesu-Freitag auf die nächste Prozession. Abgerundet wird der Morgen durch einen Umtrunk welcher von der Schützenkopanie ausgericht wird.
In Erinnerung der eindrucksvollen Worte von Pfarrer Lanpacher „Ohne Liebe kann kein Mensch leben“ bleiben diese aber auch der sehr würdvolle Sonta-Hons-Sonntag allen Teilnehmern in Erinnerung.
Martin Peifer

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