150 Jahre Julius-Payer-Hütte

geschrieben von
Der Bau des großen Schlafhauses (1906 – 1909) sollte das jahrelange „Überfüllungsproblem“ lösen  (Archiv des Deutschen Alpenvereins – München)  rechts: König August Friedrich von Sachsen bei der Schaubbachhütte (1913) (Anna Kuntner) Der Bau des großen Schlafhauses (1906 – 1909) sollte das jahrelange „Überfüllungsproblem“ lösen (Archiv des Deutschen Alpenvereins – München) rechts: König August Friedrich von Sachsen bei der Schaubbachhütte (1913) (Anna Kuntner)

Die Julius-Payer-Hütte thront majestätisch auf 3.029 Metern Höhe am Fuße des Ortlers – dem höchsten Gipfel Südtirols. Bereits im Jahr 1875 errichtete die Sektion Prag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins an diesem Ort die erste Selbstversorgerhütte der Region. Sie galt damals als die höchstgelegene Hütte der Deutschen und Österreichischen Alpen.

von Karin Ortler
(Autorin des Buches „Die Julius-Payer-Hütte)

Sie wurde nach dem erst 34-jährigen Julius von Payer benannt, einem gebürtigen Teplitzer (heute Tschechien) und bedeutenden österreichischen Polarforscher, der durch Erstbesteigungen im Ortlergebiet und Trentino sowie internationale Anerkennung früh Berühmtheit erlangte.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Julius-Payer-Hütte mehrfach erweitert, um dem zunehmenden Besucherandrang und den wachsenden Ansprüchen an Komfort gerecht zu werden. So entwickelte sich ein vielschichtiger Gebäudekomplex.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts avancierten Sulden und Trafoi zu beliebten Urlaubszielen des gehobenen Tourismus – vergleichbar mit bekannten Kurorten wie Zermatt oder St. Moritz. Adelige, wohlhabende Bürger und einflussreiche Persönlichkeiten verbrachten hier ihre Sommermonate.
Die Julius-Payer-Hütte war mehr als nur ein alpiner Stützpunkt – durch ihre exponierte Lage und die Verbindung zum berühmten Polarforscher Julius Payer wurde sie zum Symbol für die Pionierleistungen des 19. Jahrhunderts. Ihre besondere Lage machte sie weit über die Alpen hinaus bekannt; sie galt als „à la mode“ und war Gesprächsthema in den Salons von Prag, Berlin und Wien. Anfang des 20. Jahrhunderts zählten prominente Gäste wie der deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm, Erzherzog Leopold Salvator und König August Friedrich von Sachsen u.v.a. zu ihren Besuchern.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war die erste drastische Zäsur. Während des Krieges wurde die Julius-Payer-Hütte, wie viele andere Schutzhütten, vom österreichischen Militär beschlagnahmt. Die nächste große Veränderung folgte nach Kriegsende: Die ursprünglich von der Sektion Prag des DuÖAV erbaute Hütte ging in den Besitz des italienischen Verteidigungsministeriums mit Verwaltung durch die Sektion Mailand des Club Alpino Italiano (CAI) über.
Ein weiterer schwerer Einschnitt ereignete sich im Jahr 1947, als ein verheerender Brand den mittleren Gebäudekomplex vollständig zerstörte. Einzig das große Schlafhaus blieb unversehrt. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde dessen Erdgeschoss in einen Speisesaal umgestaltet und eine neue Küche angebaut. In den 1990er Jahren folgten umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen, bevor die Payerhütte schließlich 1999 an das Land Südtirol übertragen wurde. Trotz dieser Veränderungen blieb die Hütte ein wichtiger Ausgangspunkt für die Besteigung des Ortlers und ein Symbol für die bewegte Geschichte des Ortlergebiets.

Die Hüttenwirt/innen
s6 huettenwirteDie Geschichte der Payerhütte ist eng mit den Menschen verknüpft, die sie im Laufe der Zeit bewirtschaftet haben. Ihre unterschiedlichen Lebenswege, Erfahrungen und prägenden Momente spiegeln auch den Wandel des Hüttenlebens in den letzten 150 Jahren wider. In den ersten 33 Jahren der Bewirtschaftung der Payerhütte wechselten drei verschiedene Pächter. Doch seit 1920 – also bereits seit 105 Jahre – befindet sich die Hütte ununterbrochen in den Händen der Familie Ortler/Wöll, wodurch eine wahre Wirtsdynastie entstanden ist.
Über die beiden ersten Hüttenwirte ist nur wenig bekannt. Franz Angerer (1839 – 1906), der Besitzer des Gasthofs zum Ortler in Sulden (heute Hotel Post), führte die Payerhütte von 1887 bis 1893. Ab 1894 übernahm Alois Wallnöfer aus Prad die Bewirtschaftung der Payerhütte und führte sie für insgesamt zehn Jahre bis 1904.
Anna Rauth (1853-?) aus Meran war von 1905 bis 1914 Hüttenwirtin der Payerhütte und betrieb in den Wintermonaten eine Tabaktrafik in Meran/Untermais. An die sehr religiöse Anna erinnert heute noch ein von ihr gestiftetes Fenster in der Wallfahrtskirche Hl. Drei Brunnen in Trafoi.
Im Jahr 1920 übernahm Friedrich Ortler, der das Hotel Schöne Aussicht in Trafoi leitete, die Bewirtschaftung der Julius-Payer-Hütte. Ab 1930 führte seine Tochter Anna Ortler (1911 – 1981) die Payerhütte, tatkräftig unterstützt von ihren Geschwistern Adele (1907 – 1988) und Fritz (1909 – 1999). 1950 heiratete sie Georg Thöni (1918 – 1998), ebenfalls aus Trafoi. Aus dieser Ehe ging ihr einziger Sohn hervor: Gustav Thöni (* 1951), der in den 1970er Jahren als weltbekannter Skirennläufer Geschichte schrieb.
Im Jahr 1940 übertrug die CAI Sektion Mailand die Bewirtschaftung der Payerhütte an Johann Josef Ortler, dem Onkel von Anna, Adele und Fritz. Die ersten 10 Jahre wurde die Payerhütte von seinem zweitältesten Sohn, Hubert (1914 – 1986), geführt, der von seinen Geschwistern unterstützt wurde.
1951 übernahm schließlich der jüngere Bruder Willi (1922 – 1998) die Leitung der Hütte, die er 35 Jahre lang führte. 1956 lernte er auf der Payerhütte seine spätere Frau
Luise Gutgsell (1926 – 2016) kennen, eine Bergsteigerin aus Stilfs. Gemeinsam bestiegen sie spontan den Ortler – ein lang gehegter Wunsch von Luise. Sie war über 19 Jahre lang für die Küche der Hütte verantwortlich.
1987 übergab Willi Ortler die Leitung der Payerhütte an seine Tochter
Filomena (*1961) und ihren Mann Hermann Wöll (1946 – 2022). Sie sorgten mit den zahlreichen Renovierungen in den 1990iger Jahren dafür, dass die Julius-Payer-Hütte ihre Tradition bewahrte und gleichzeitig modernisiert wurde.
Seit 1996 unterstützte Bernhard Wöll (*1983) jeden Sommer seine Eltern Filomena Ortler und Hermann Wöll bei der Führung der Hütte. 2016, im Alter von 32 Jahren, übernahm er die Leitung der Payerhütte nunmehr in vierter Generation.

 

Die Julius-Payer-Hütte
150 Jahre alpine Gastfreundschaft am Ortler

150 Jahre Julius Payer Hütte Einladung Buchvorstellung Trafoi 06.06Dieses Buch (erschienen im Effekt! Verlag, Neumarkt) erzählt die 150-jährige Geschichte der Julius-Payer-Hütte – lebendig und facettenreich dokumentiert durch historische Fotografien, Originaldokumente, Zeitzeugenberichte und zeitgenössische Presseartikel. Ergänzt wird die Chronik durch Porträts der Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte, die authentische Einblicke in das Leben und die Herausforderungen geben. Die Julius-Payer-Hütte ist eng mit der Familiengeschichte der Autorin Karin Ortler verbunden. Seit über einem Jahrhundert wird die Hütte von ihrer Familie bewirtschaftet; auch sie selbst verbrachte zahlreiche Sommer auf dem Schutzhaus, das heute ihr Neffe führt.
Dank der Unterstützung des Touriseums – Landesmuseum für Tourismus in Meran – konnte eine Begleitausstellung zur 150-jährigen Geschichte der Julius-Payer-Hütte realisiert werden. Die Ausstellung, die dauerhaft in der Hütte zu sehen sein wird, zeigt in über 20 eindrucksvollen Bildern die wichtigsten Meilensteine ihrer Geschichte.
Für alle Nicht-Bergsteiger besteht im Sommer 2025 die Möglichkeit, die Ausstellung im Besucherzentrum Naturatrafoi zu besichtigen.

BUCHVORSTELLUNG am 06. Juni 2025 um
20 Uhr im Besucherzentrum Naturatrafoi.
Ab sofort in jedem Buchhandel erhältlich.

 

Interview mit Bernhard Wöll, Hüttenwirt auf der Payerhütte


Vinschgerwind: Wann startet die Payerhütte in die heurig Saison? Und wie läuft dieser Start ab?
Bernhard WöllBernhard Wöll: Heuer öffnen wir am 14. Juni, vorausgesetzt natürlich das Wetter spielt mit. Am 10. Juni fliege ich, mit meiner Mutter und einigen Mitarbeitern mit den Lebensmitteln und Getränken für die ersten Wochen hinauf. Vier Tage lang wird die Hütte dann hergerichtet, z. B. das Wasser wieder eingelassen. Dann werden jedes Jahr Verbesserungsarbeiten gemacht. Ende Juni folgt der große Versorgungsflug mit den haltbaren Lebensmitteln.

Vinschgerwind: Sie sind seit 10 Jahren der Hüttenwirt auf der Payerhütte. Wie muss man sich einen ganz normalen Hüttenalltag vorstellen?
Bernhard Wöll (lacht): Der normale Hüttenalltag besteht aus Arbeit und Schlaf. Für jene, die auf den Ortler gehen, gibt es Frühstück ab 4 Uhr, das heißt wir stehen um halb 4 auf und richten das Frühstück her. Dann gehen wir nochmals schlafen bis ca. 7 Uhr, bereiten dann das Essen für die Tagesgäste her, bewirten diese und am Nachmittag bereiten wir bereits das Abendessen für die Gäste, die hier übernachten, her. Wenn wir voll belegt sind, dann sind das 70 Leute. Zwei Vorspeisen und zwei Hauptspeisen stehen zur Auswahl. Ab 22 Uhr ist dann Nachtruhe.

Vinschgerwind: Was sind die größten Herausforderungen?
Bernhard Wöll: Die Mitarbeiter sind eine Herausforderung. Es melden sich viele auch aus dem Ausland. Die meisten haben aber eine romantische Vorstellung vom Hüttenalltag. Eine weitere große Herausforderung ist die Wasserversorgung. Vor fünf Jahren hat dieses Problem begonnen, seit zwei Jahren ist es akut. Der Blockgletscher, von dem wir das Wasser heraufgepumpt haben, ist weggeschmolzen. Vor zwei Jahren kam Ende Juli kein Wasser mehr. Das ist wirklich ein großes Problem. Man muss auf der anderen Seite aber auch sagen, dass die Arbeit mit den Bergsteigern viel Spaß macht, weil sie einfach unkompliziert und zufrieden sind.

Vinschgerwind: Wieviele Gäste zählt die Payerhütte ca. in einer Saison?
Bernhard Wöll: Wir haben so ca. 2.000 – 2.500 Übernachtungsgäste pro Saison.

Vinschgerwind: Wie wird das 150-Jahr-Jubiläum gefeiert?
Bernhard Wöll: Einmal ist ein Buch zu 150 Jahre Payerhütte entstanden und im Buchhandel erhältlich. Zum anderen wird am 25. August eine Jubiläumsfeier auf der Payerhütte stattfinden mit einer hl. Messe, die von Bischof Ivo Muser zelebriert wird und mit weiteren Gästen.

Interview: Angelika Ploner

Gelesen 327 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Versenkt!

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

SÜDTIROL AKTUELL

Banner

AKTUELLE AUSGABE

  • Ausbildung in der Pflege im Vinschgau

    Ausbildung in der Pflege im Vinschgau

    Vinschgau - Im Jahr 2030 wird ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung über 60 Jahre alt sein.
    Der Pflegebedarf steigt. Im Pflegebereich

    Read More
  • Der Kompromiss

    Der Kompromiss

    Schlanders - Ein Kompromiss mit Bauchweh ist der neue Ausschuss der Gemeinde Schlanders. Bürgermeisterin Christine Kaaserer hat dafür zwei Anläufe gebraucht.

    Read More
  • Die Würfel sind gefallen

    Die Würfel sind gefallen

    Die Fußballsaison 2024/2025 ist zu Ende – eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen für die Vinschger Fußballvereine. Es wurde gekämpft, gejubelt

    Read More
  • 1

KLEINANZEIGEN

kla icons

BILDER

Impressionen 2025

impression_1-25

Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-25

Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-25

Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-25

Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-25

Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-25

Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-25

Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-25

Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-25

Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-25

Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-25

Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_9-25

Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

impression_1-24

Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-24

Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-24

Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-24

Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_13-24

Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_14-24

Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_15-24

Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_16-24

Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_17-24

Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_18-24

Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_19-24

Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-24

Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20-24

Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_21-24

Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_22-24

Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_23-24

Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_24-24

Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_25-24

Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-24

Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-24

Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-24

Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-24

Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-24

Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-24

Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2023

impression_1-23

Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_10-23

Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_11-23

Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_12-23

Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_13-23

In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_14-23

Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_15-23

Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_16-23

Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_17-23

Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_18-23

Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_19-23

Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_2-23

In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20-23

Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_20bis-23

Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_21-23

Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_22-23

Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_23-23

Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_24-23

Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_25-23

Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_3-23

Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_4-23

Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_5-23

Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_6-23

„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_7-23

Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_8-23

Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

impression_9-23

St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

KULTURHAUS

THEATER

VERANSTALTUNGEN

interreg banner

BILDUNGSZUG

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.