Dienstag, 23 Juli 2013 09:06

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Stellungnahme aus St. Valentin
Stellungnahme einiger Hoader Aktionäre zur Haltung der Gemeinde im Bezug auf die Diskussion Gletscheranbindung Kaunertal-Piztal

Wie mittlerweile überall bekannt ist, hat die Gemeinde in Person unseres Bürgermeis-ters Dr. Heinrich Noggler den einzigen Tagesordnungspunkt bei der Vollversammlung der Haider AG am 05.07.2013 durch ihre Aktienmehrheit boykottiert. Die Hoader Aktionäre wurden so daran gehindert, ihr Stimmrecht auszuüben.
Wir finden es uns Aktionären gegenüber untragbar, dass ein vom Volk gewähltes Gremium eine Vollversammlung auf diese Art und Weise beeinflusst bzw. einschüchtert. Der Grund dafür war laut Bürgermeister jener, dass die Studien betreffend Kaunertal bzw. Anbindung an Schöneben noch besser ausgearbeitet bzw. überarbeitet werden müssten, um eine Entscheidung zu fällen. Soweit – so gut.
Folgendes möchten wir dazu anmerken: Die Studie betreffend Kaunertal wurde von einer Arbeitsgruppe in St. Valentin unentgeltlich erstellt. Unser Dank geht an Herrn Markus Moriggl sowie an Herrn Peter Oberhofer, welche dies unter großem persönlichen Einsatz ermöglicht haben.
Die Studie der Schöneben AG hingegen wurde nicht einmal von selbiger erstellt, sondern von der Gemeinde Graun bei Herrn Ing. Gasser in Auftrag gegeben und auch von dieser bezahlt. Bei der Vorstellung dieser Studie im Kulturhaus St. Valentin war kein einziger Offizieller der Schöneben AG dabei.
Den Aktionären der Hoader AG sollte dies zu denken geben, weiters die Tatsache, dass wir in einem Schreiben der Schöneben AG dazu aufgefordert worden sind, auf der Haideralm sämtliche bestehende Skilifte ersatzlos abzubauen, was einer Auflösung der Haider AG gleichkommt. Die bedeutet für unser Skigebiet, dass es de facto nicht mehr existiert und St. Valentin zu einem reinen Zubringer ins Skigebiet Schöneben wird. Dies alles zu einem Preis von kolportierten 12 Millionen Euro, ohne Piste jedoch zwischen beiden Skigebieten und Beschneiung.
Ein eventueller Anschluss an das Kaunertal hingegen schließt die Anbindung an das Skigebiet Schöneben in keinster Weise aus, allerdings nicht zu den von der Schöneben AG und der Gemeinde diktierten Bedingungen.
Uns muss klar sein, dass eine alleinige Zubringeranbindung an Schöneben die weitere Zukunft des Tourismus in St. Valentin in Frage stellt. Es ist zu erwarten, dass die Abwanderung unserer Gäste nach Reschen weiterhin zunehmen wird und in St. Valentin in einigen Jahren wohl nicht nur weitere Restaurants geschlossen sein werden, sondern auch mehrere Bettenbetriebe.
Es ist unseres Erachtens ein Fehler, nur die heutigen (Stamm-)Gäste im Blick zu haben. Die Zukunft des Wintertourismus liegt gewissermaßen bei großen Skigebieten mit vielen Pistenkilometern. Die Interessen kommender Skifahrergenerationen sollten unter keinen Umständen außer Acht gelassen werden, wenn wir den Tourismus auch unseren Kindern als Arbeitsfeld erhalten möchten.
Zudem stellt sich die Frage, wie es sich wirtschaftlich auf Schöneben auswirkt, wenn St. Valentin und Langtaufers als Skigebiete nicht mehr existieren. Ist dann die „Vorherrschaft“ vielleicht nur noch eine vermeintliche? Auch angesichts der Ankündigung der Nauderer Bergbahnen, mit sofortiger Wirkung aus dem Skiverbund auszusteigen, sollte die Haideralm geschlossen werden.
Es gibt keine Antworten, wie eine reine Zubringeranbindung an Schöneben finanziert werden soll – wiederum mit Steuergeldern, die wir alle bezahlen, so wie u.a. für das Grauner Schwimmbad? Wie hoch werden die Beträge des Landes für einen Zubringerlift ohne Piste und ohne Verbindung zwischen den Skigebieten sein??
Dies alles sind offene Fragen, die wir in nächster Zukunft bei der Abstimmung über unsere Zukunft bedenken sollten.
(Die Namen von 23 Aktionären der Haider AG sind in der Redaktion des Vinschgerwind hinterlegt; Anm.d.Red.)

Stellungnahme aus Langtaufers
Wohin?
In Zeiten der wirtschaftlichen Krise und der steigenden Arbeitslosigkeit in Europa und auch in Südtirol bangen viele Menschen um ihre Arbeitsplätze, so auch zahlreiche Mitarbeiter der Haider AG und der Maseben KG, die bei einer Nicht-Verbindung mit dem Kaunertal ihren Arbeitsplatz verlieren. Können wir das verantworten? Wäre es nicht viel wichtiger, Arbeitsplätze zu schaffen und die bestehenden zu festigen? Die jungen Hoteliers durch ein zukunftsfähiges Projekt zu ermutigen, ihre elterlichen Betriebe zu übernehmen und auszubauen, anstatt ihnen nur Steine in den Weg zu legen? Sollten wir nicht unsere Täler und Dörfer vor Abwanderung schützen?
Bringt ein Anschluss Haider Alm/Schöneben mit dem Verlust zahlreicher Pistenkilometer, das Abbauen der Lifte auf der Haider Alm und auf Maseben sowie der Ausstieg der Nauderer Bergbahnen aus der Ferienregion Reschenpass tatsächlich mehr Touristen und eine Saisonverlängerung?
Der Weg wäre einfach. Durch den Investor Dr. Hans Rubatscher wäre der Fortbestand der Haider Alm AG und der Maseben KG und somit Arbeitsplätze vieler Familienväter gesichert. Durch eine skitechnische Verbindung mit Langtaufers/Kaunertal und auch mit dem Watles entstehen viele neue Arbeitsplätze.
Profitieren können alle, vom kleinen Bauern, der durch die Zunahme der Touristen mehr seiner Produkte verkaufen kann, vom Arbeiter, der nicht mehr täglich unzählige km zum Arbeitsplatz pendeln muss, bis hin zum selbstständigen Unternehmer, der seinen Betrieb qualitativ und quantitativ aufwerten kann und somit auch wiederum neue Arbeitsplätze schafft.
Wollen wir uns also weiterentwickeln, so wie es eigentlich der normale Verlauf der Menschheit ist, oder wollen wir lieber unsere Skilifte abbauen, in menschenleeren Dörfern spazieren gehen und den Anblick von zehlreichen verfallenen Gaststätten genießen, die von der Jugend hoffnungslos aufgegeben werden mussten?
Welchen Weg wollen wir einschlagen?
Es folgen 14 Unterschriften, darunter das Hotel Alpenjuwel, die Bar Endstation, der Langteufererhof, der Gasthof Alpenfriede, die Ski Maseben KG, das Gasthaus
Gletscherblick

 

Bienensterben
Gewöhnlich glaubt man, dass bei den Bienen nur Krankheiten und Parasiten dies verursachen. Es scheint aber, dass die Imker in der Zwischenzeit gelernt haben,  mit diesen Problemen zu leben. Ich spreche von einem anderen Bienensterben in Südtirol. Ich glaube, als Obstbauer und Imker, annehmen zu dürfen, die richtige Person zu sein darüber zu berichten. Nun aber zur Sache, das andere Bienensterben, was auch heuer wieder im „Besenwuchsgebiet“ großflächig zum Ausdruck kam. Es scheint, als ob die Ausbringung der empfohlenen Insektizide dafür verantwortlich wären. Ich sage wären, da ich nicht als Wissenschaftler, wohl aber als Obstbauer und Imker darüber sprechen kann. Bei der Ausbringung der Insektizide früher,  kamen die Bienen zurück und der Imker sah den Schaden und man konnte eine Probe ins Labor schicken. Heute kommen die Bienen gar nicht mehr zum Bienenstock zurück, sie verlieren die Orientierung oder sind sofort tot. Daher kann man keine Probe ins Labor schicken und man hat keine Beweise. Dieses Problem hat man in den Maisanbaugebieten erkannt und diese Mittel in diesen Bereichen verboten. Anmerken könnte man: Bei einem Vortrag wurde auf die Frage nach der Orientierungslosigkeit geantwortet, dass der Mensch schon lange die Orientierung verloren hätte - vielleicht ist er widerstandsfähiger, denn er kehrt anscheinend immer noch zurück. Nur wie.
Die Wissenschaft kennt die gesundheitlichen Folgen, die zu berücksichtigen sind und es stellt sich die Frage, ob es nicht
Insektizide gibt, welche für alle Beteiligten weniger schädlich sind. Dieses Problem ist sehr komplex, die Imker müssen nicht vom Hobby leben, die Obstbauern schon. Gibt es aber weniger Bienen, leidet die ganze Nahrungskette der Tierwelt (z.B. Vögel), auch das Obst ist schlechter befruchtet und hat Qualitätsverluste.
Meine Aufforderung nun an Politik und Obstwirtschaft: Die Situation ist ernst zu nehmen, bei der Wahl der Mittel ist im Interesse der Bevölkerung und der Bestäubungsinsekten auf weniger schädliche Mittel auszuweichen. Es geht nicht darum, die
geschädigten Imker indirekt für die Ausfälle zu fördern, sondern die Bestäuber zum Wohl der gesamten Wirtschaft zu erhalten. Es geht um das Image des Tourismuslandes Südtirol, der Obstwirtschaft und vor allem um unsere Gesundheit als Bevölkerung. Ob es hierfür einen gangbaren Weg gibt, haben Obstwirtschaft, vor allem Beratungsring und das Versuchszentrum Laimburg aufzuzeigen und ich meine, dass in diesem Bereich noch viel Überzeugungsarbeit und noch viel mehr guter Wille notwendig sein werden als bisher.
Eller Georg, Obstbauer, Imker und Vertreter der gesamtstaatlichen Imkervereinigung ANAI für Südtirol


Grenzgänger / Lavoratore frontaliero/ Grenzpendler
In Bezug auf den Artikel „Jetzt ist es klar”, erschienen in der Dolomiten vom 4.6.2013, stellen wir fest, dass nach wie vor Unklarheit bezüglich der Steuerpflicht von Grenzgängern herrscht. Deshalb erlauben wir uns folgende gesetzliche Hinweise an alle Grenzgänger weiterzugeben, damit jeder Interessierte selbst nachlesen kann:
- L.23-12-1978 n.943 (= italienischer Text)
- „Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Italienischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Regelung einiger anderer Fragen auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und Vermögen“ (insbesondere Artikel 15 Absatz 4)
- „Vereinbarung zwischen der Schweiz und Italien über die Besteuerung der Grenzgänger und den finanziellen Ausgleich zugunsten der italienischen Grenzgemeinden vom 3. Oktober 1974, deren Artikel 1-5 als Bestandteil des oben genannten Abkommens gelten“
Wir sind einige GrenzgängerInnen, die sich mit dem Thema befassen. Wer Interesse am Austauch hat, kann sich unter folgender E-Mail Adresse melden: info.grenzgaenger@yahoo.com
Arbeitsgruppe Grenzgänger im Vinschgau

 

Der BETONEISENSKANDAL
Heumähen einmal anders
Die Witterung war gut und so begannen auch zwei Bauern aus dem hinteren Matschertal mit der Heuernte.Gemäht wurde nicht nur das karg gewachsene Heu, sondern auch die von unbekannten Übeltätern hineingeschlagenen Betoneisenstangen. Mein Nachbar und ich staunten nicht schlecht, als beim Mähen in unseren privaten Wiesen unzählige Eisenstangen zum Vorschein kamen. Wir möchten uns auf diesem Weg bei den Übeltätern für den beträchtlich entstandenen Sachschaden an den Mähwerken bedanken.Wie zum Spott hinterließen die Täter neben den eingeschlagenen Eisenstangen ein schönes Jagdmesser.
Interessantes Detail am Rande: Wir sind anscheinend die zwei einzigen geschädigten Bauern, waren aber auch im Jahr 2012 die zwei einzigen Bauern, die um einen Wildschaden angesucht haben, und das kam wohl nicht bei jedem sehr gut an. So bekamen wir dieses Jahr anstatt Hirschkot, die Wiesen voller Betoneisenstangen. Sollten die Wiesen heuer wieder voller Hirschkot sein, werden wir auf jeden Fall auch den nächsten Wildschaden melden! Ob das jedem passt oder nicht! Dass der oder die Täter aus unserem Tal kommen, besteht kein Zweifel, da sie die genauen Besitzverhältnisse wussten und in anderen Grundstücken kein einziges Betoneisen gefunden wurde.
Wir bedauern, was Neid und Missgunst aus Menschen machen kann und können uns nur über so viel Feigheit und Hinterhältigkeit mancher Menschen wundern.
Die geschädigten Bauern
(Name der Red. bekannt)

 

Nachgedacht
Sehr geschätzter Herr Don Mario Pinggera! Gerne lese ich Ihre Gedankengänge, an denen Sie uns LeserInnen teilhaben lassen. Im Vinschgerwind Nr. 13 habe ich über Ihr „Nachgedachtes“ länger nachgedacht. Ich möchte Ihnen meine Gedanken mitteilen:
Ihrer Unterscheidung zwischen „Visionen“ und „Erscheinungen“ kann ich grundsätzlich folgen. Lese ich allerdings bei der von Ihnen genannten Bibelstelle bei Daniel 7 von seinen „Visionen“, so kann ich Ihre Aussage, „Visionen sind insofern konkret, als dass sie in einer bestimmten Situation, nämlich der Bedrängnis, die Hoffnung eröffnen, dass das Leid nicht das letzte Wort hat“  nicht ganz teilen. Daniel selbst fügt seinem Bericht zu den Visionen Folgendes hinzu (Daniel 7,28): >Soweit der Abschluss des Berichtes: Mich, Daniel, brachten meine Gedanken in arge Verwirrung, meine Gesichtsfarbe veränderte sich, und ich behielt  die Sache fest im Sinn.< - Das heißt für mich, die Visionen waren keineswegs reiner Ausdruck von Hoffnung in bedrängten Zeiten, sondern ernste Dinge, die Daniel aus der Fassung gebracht haben.
Sie schreiben, dass „Erscheinungen sicher nicht leibhaftig genommen werden dürfen“. Dabei beziehen Sie sich z.B. auf die Jesuserscheinung des vermeintlichen Gärtners beim Grab oder bei den Emmaus Jüngern. Im gleichen Text stellen sie auch fest, dass „Erscheinungen so alt sind wie die Menschheit und in der Heiligen Schrift an vielen Stellen von Erscheinungen verschiedenster Art berichtet wird“.
Von Ihrem Gedanken, „die  Feststellung ist interessant, dass sogenannte Erscheinungen im Leben und Wirken Jesu absolut keine Rolle spielen“, bin ich enttäuscht. Wer stellt denn so etwas fest? Ich möchte nur ein Beispiel nennen: Gott wollte, dass Jesus „Mensch in allem gleich außer der Sünde“ wird, zuerst durch die Erscheinung des Engels Gabriel bei Maria. Gott allein weiß, warum Er den Engel Gabriel sandte. Es geht darum, dass ich daran glauben kann, dass der Engel Gabriel der Jungfrau Maria erschienen ist und ihr die frohe Botschaft verkündet hat, dass sie Mutter unseres Herrn Jesus Christus werden kann. Gott wählte diesen Weg, dass allein Maria diese Erscheinung wahrnahm und sie hat sie angenommen als „Magd des Herrn“, und sie konnte keinem beweisen, auch Josef nicht, was sie gesehen hatte.
Entgegen dem Beispiel vom ungläubigen Thomas, den Sie in Ihrem Text nennen, hat die Gottesmutter Maria gesehen, was keiner sah, und glaubte und folgte den Worten  vom „Engel des Herrn“. Zu unserem Heil folgte sie diesen Worten und dieser Erscheinung!
Sie möchten uns mitteilen, dass im Evangelium geschrieben steht „Selig, die nicht sehen und doch glauben“ und erklären dabei, dass „wir keine Erscheinungen bräuchten, wenn wir Jesus ernst nehmen“. Im Evangelium wird von verschiedenen Erscheinungen berichtet, und ich nehme sowohl das Evangelium als auch die Erscheinung darin ernst.
Und nicht nur in der Bibel wird berichtet von Erscheinungen, die ernst zu nehmen sind, sondern auch jene Erscheinungen (z.B. Marienerscheinungen wie etwa in Lourdes, Fatima usw.), die kirchlich anerkannt sind, die Hoffnung vermitteln – aber nicht nur – wie auch Daniel seine Visionen nur als Hoffnung erlebte, sondern auch mit Ernsthaftigkeit. Und gar jede dieser mittlerweile längst anerkannten Erscheinungen hat doch, wie wir wissen und nachlesen können, zu Beginn Kritik und Ablehnung geerntet, vor allem in ihrer Umgebung. „Denn ein Prophet ist nirgends so wenig geachtet wie in seiner Vaterstadt und in seinem Hause“. (Worte Jesu, siehe Evangelium nach Matthäus 13,57)
Verena Mitterer, Glurns

Falsche Forderungen
Die Volksabstimmungen in Mals und Taufers im Münstertal brachten ein eindeutiges Ergebnis, dass sich Gruppierungen nicht an dieses halten, ist mir unverständlich. Bis vor der Abstimmung war Frau Gaiser und Co., gegen den geplanten Kraftwerkbau und wollte den Rambach unter Schutz stellen, heute, nach verlorener Abstimmung, alles für sich beanspruchen, von Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Mals hält sie wenig. Es ist schäbig, wie sich die Opposition in Taufers verhält, sie ist unglaubwürdig und Falsch. Der Verteilerschlüssel, auf den sich die Grundbesitzer geeinigt haben, zeigt von großer Solidarität. Bleibt nur zu hoffen, dass das Werk gebaut wird und wir auch die Wasserkonzession bekommen,denn es warten auch andere darauf.
Hansjörg Bernhart, Burgeis

Ortsnamen
Ich war kürzlich im Elsass. Frankreich ist bekannt für seine extrem nationalistische Sprachpolitik. Der Umgang mit den Ortsnamen im Elsass ist aber vergleichsweise vorbildlich. Nie wären die Franzosen auf die Idee gekommen tausende Namen zu erfinden, nur weil die echten zu Deutsch klingen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zwar zahlreiche Ortsnamen im Elsass mehr oder weniger verändert. Frankreich hat im Allgemeinen aber nur die hochdeutsche Namensform durch die lokale Dialektform ersetzt und die Schreibung an die französische Sprache angepasst. So wurde beispielsweise „Egisheim“  zu „Eguisheim“ und „Altweiler“ zu „Altwiller“ während „Achenheim“ unverändert blieb. Französische Ortsnamen sind eher selten und liegen meist im historischen französischen Sprachgebiet bzw. an der alten Sprachgrenze.
Aber wie schaut es in Südtirol aus? Fast 70 Jahre nach dem 2. Weltkireg lebt der Faschismus in unseren Ortsnamen immer noch weiter.
Die vollständige Abschaffung der faschistischen Ortsnamen ist längst überfällig. Die Region Aosta hat uns bereits 1946 vorgemacht, dass italienisch klingende Fantasienamen problemlos abgeschafft werden können. Warum schaffen wir das 2013 immer noch nicht?
Arno Rainer, Goldrain

Baggerkultur
Eben lese ich, dass in Goldrain einer am helllichten Tag einen Bagger gestohlen hat. Da frage ich mich: Was steckt da dahinter? Will der Dieb damit etwas Schlimmeres verhindern oder erst recht in Bewegung setzen? Denn Bagger und Baggern sind die Grundlagen der Tiroler Kultur: ob Landwirtschaft, Almwirtschaft, Tourismus, Festkultur  - ohne Bagger geht nichts. Auf den Bergwiesen und den Almen gilt es Hügel abzutragen, die Wege müssen ausgebaut werden, damit der Überschuss an Mist und Gülle hinaufgebracht werden kann. Das Ergebnis sind die fotogenen Bergwiesen – mit Löwenzahn einheitlich in Gelb (z.B. am Sonnenberg) und mit Sauerampfern einheitlich in Rot (z.B. in Schlinig). Wanderwege müssen mountainbikegerecht gemacht werden, jede Alm bekommt ihre Zufahrt, damit die zunehmenden Mengen von Großvieheinheiten (plus Tierarzt) auf die Alm gebracht werden können.
Umfragen haben ergeben, dass der Gast das sucht, was er zu Hause, also zumeist in den Großstädten, auch hat: verlässlich asphaltierte, breite Straßen, auf denen jeder Audi auf jede Alm fahren kann, Gastbetriebe, in denen es jedes Menü nach Wunsch gibt, kein störendes Bächleinrauschen oder Vogelgezwitscher, dafür den beruhigenden Ton der Honda, keinen undefinierbaren Blumengeruch, sondern den heimeligen Duft von Asphalt, Auspuff und Motoröl, keine ablenkenden Blumen und Kräuter am Wegesrand, sondern verlässliche Verkehrszeichen.
Und weil unsere Politiker und Touristiker diesen Trend natürlich gleich erkannt haben, sind sie auch unsere Pioniere, die danach handeln. Ich greife beispielhaft das Schnalstal heraus, das durch den Bau der Straße auf die Moaralm gerade dabei ist, unschätzbare Erschließungsarbeit zu leisten und so das Naturparkgebiet Texelgruppe enorm aufzuwerten. Eingeweihte glauben zu wissen, dass eine vergleichbare Erschließung des Lagauntales nur mehr eine Frage der Zeit ist. Das bedeutet Discosound auf der Berglhütte, die Gäste werden es zu schätzen wissen (Bauern und Jäger haben laut verlässlichen Quellen ihren Widerstand inzwischen vernünftigerweise aufgegeben).
Und unsere Wanderführer mit ihren Wanderern (die angeblich immer noch zu Fuß gehen!) werden sich gern einmal nach anderen Wanderzielen umschauen, das Land ist groß, und es muss ja nicht immer das Schnalstal sein!
Erich Daniel, Schlanders


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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
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Der Mond - ein stetiger Begleiter. Am 20. Juli 1969 landeten die ersten zwei Menschen auf dem Mond. Es war eine unvorstellbare technische Leistung. Eine Leistung haben auch die zwei Alpinisten vollbracht, die vielleicht bei Mondschein den Gipfel erreicht haben. Es liegt in der menschlichen Natur immer neue Ziele anzustreben.
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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