Handbiker - Fünf Handbiker waren am Start und lieferten sich bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf Rennen. Den Sieg sicherte sich Giovanni Costa vor Karl Tappeiner und Roland Ruepp. (sam)
Reschenseelauf - Unter den tausenden Laufbegeisterten war auch ein sehr prominenter Teilnehmer am Start. Südtirols Landeshauptmann Arnold Kompatscher ließ sich den Nachtlauf nicht entgehen und überquerte nach 1:12.55 Stunden die Ziellinie. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Benedikt, 11. Juli 2025
In den letzten Tagen ist der Südtiroler Agrar- und Forstbericht 2024 veröffentlicht worden. In meinem heutigen Beitrag fasse ich daraus die wesentlichen Inhalte aus dem Bericht des Landesamtes für Wildtiermanagement zusammen. Das Amt für Wildtiermanagement gehört in der Südtiroler Landesverwaltung zur Abteilung Forst-, Alm- und Bergwirtschaft. Laut den Autoren des Berichtes über das Wildtiermanagement ist die aktuelle Wildsituation und somit auch das Wildmanagement auf das primäre Ziel ausgerichtet, die Natur, aber auch die Land- und Forstwirtschaft und im Allgemeinen die menschlichen Tätigkeiten zu schützen und zu verbessern.
Management geschützter Wildarten
Der Großteil der in Südtirol vorkommenden Wildarten unter den Säugetieren und Vögeln ist geschützt und nicht jagdbar. Ein besonderes Augenmerk im Monitoring gilt den seltenen und gefährdeten Arten in den Schutzgebieten wie dem Nationalpark Stilfserjoch, den sieben Landesnaturparken, den Biotopen und Natura-2000-Gebieten.
Nach dem Beginn des Wiederansiedlungsprojektes von Bartgeiern (Gypaetus barbatus) im Alpenbogen im Jahr 1986 kam es 11 Jahre danach 1997 zur ersten Naturbrut von freigelassenen Bartgeiern. Inzwischen gibt es in der westlichen Landeshälfte 6 Brutpaare (5 im Vinschgau und 1 im Passeiertal). 4 dieser 6 Bartgeier-Paare haben jetzt im Frühsommer 2025 ihren Jungvogel erfolgreich bis zum Ausfliegen aufgezogen. Das Marteller Paar hat in 11 Jahren jedes Jahr gebrütet und jedes Jahr ist sein Jungvogel auch flügge geworden. Mit diesem 100-prozentigen Aufzuchterfolg gehört das Marteller Bartgeierpaar zu den Spitzenreitern alpenweit.
Der Steinadler (Aquila chrysaetos) kommt Südtirol-weit auf mindestens 70 Brutpaare. Seine Lebensweise wird in einem Projekt mit der Schweizerischen Vogelschutzwarte und dem Max-Planck-Institut über besenderte Adler studiert.
Der Uhu (Bubo bubo) ist hauptsächlich im Etschtal und im unteren Eisacktal verbreitet. Leider gibt es immer wieder anthropogen bedingte Verluste, etwa durch Stromschlag an Mittelspannungsleitungen.
Vom Graureiher (Ardea cinerea) sind inzwischen Nachweise bis in die Bergtäler Südtirols vorliegend. In den Haupttälern befinden sich einige Brutkolonien.
Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) nimmt in Südtirol ab. Eine jüngste Überprüfung der Balzareale in den westlichen Bezirken hat gezeigt, dass viele Balzplätze verwaist sind. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, in der Regel sind sie menschlich bedingt, können aber auch mit den natürlichen Schadensereignissen der letzten Jahre einhergehen.
Demgegenüber erweisen sich die Großen Beutegreifer Braunbär (Ursus arctos) und Wolf (Canis lupus) als sehr anpassungsfähig. Sie erobern Lebensräume zurück, nicht konfliktfrei.
Bären in Südtirol
Wie bereits in den vorausgehenden Jahren hat sich 2024 die Präsenz der Braunbären in Südtirol deutlich verringert. Lediglich im südwestlichen Landesteil, welches als Durchzugsgebiet eingestuft wird, konnten erneut einzelne Nachweise gesammelt werden. 2024 konnten in der Provinz Bozen 4 männliche Bären genetisch nachgewiesen werden. Es handelt sich um die Bären M75 (Geburtsjahr 2020), M99 (Geburtsjahr 2022), M 104 (Geburtsjahr 2023) und M 105 (Geburtsjahr 2022). Der zeitlich früheste Nachweis eines Bären erfolgte für M75 Mitte März im Gebiet von Ritten – Villanders. Dieser Bär hat bereits zum zweiten Mal in Südtirol überwintert. Die zwei Bären M 99 und M 104 konnten anhand von Kotproben im Gemeindegebiet von Eppan nachgewiesen werden. Der letzte Nachweis eines Bären im Jahr 2024 konnte im Gebiet von Prad gesammelt werden. Dort wurde Mitte Dezember ein Tier anhand von Spuren im Schnee bestätigt.
In den letzten 24 Jahren konnten in der Provinz Bozen anhand genetischer Nachweise 39 Bären genetisch erhoben werden. Bisher waren es mit Ausnahme der Bärin Vida allesamt männliche Bären. Die Jahre mit der größten Bärendichte waren die Jahre 2011 und 2013 mit jeweils 7 Tieren.
Der Wolf breitet sich weiter aus
Südtirol-weit konnten im Jahr 2024 mindestens 36 verschiedene Wölfe genetisch erhoben werden. Davon waren 20 männliche und fünfzehn weibliche Tiere. Bei einem weiteren Individuum ergab die genetische Analyse kein vollständiges Ergebnis. 34 Tiere stammen aus der italienischen Wolfspopulation, 2 Tiere hingegen aus Osteuropa. Von den 36 erhobenen Wölfen wurden 14 Tiere bereits in den vorhergehenden Jahren bestätigt.
Hinsichtlich der Anzahl von Wölfen im Jahr 2024 kann in Südtirol wahrscheinlich von einer Mindestzahl von mehr als 72 Individuen ausgegangen werden. Anhand der gesammelten Nachweise und nach Absprache mit den Nachbarprovinzen konnten in Südtirol 9 Wolfsrudel bestätigt werden. Vier dieser Rudel haben ihr Territorium hauptsächlich in der Provinz Bozen, bei den restlichen fünf Rudeln handelt es sich um provinzübergreifende Rudel. Weiters wurden 6 Paare nachgewiesen (2 aus der Provinz und 4 provinzübergreifende Paare).
Für Schäden durch Wolfrisse an Nutztieren wurden im Jahr 2024 48.940,00 Euro aus dem Südtiroler Finanzhaushalt aufgewendet.
Zwei Wölfe sollten laut Ermächtigung von Landeshauptmann Arno Kompatscher vom 9. August 2024 im Gemeindegebiet von Mals (Planeil) und Graun entnommen werden. Tierschutzaktivisten rekurrierten vor dem Verwaltungsgericht gegen die Abschussermächtigung und das Dekret wurde mittels Verfügung des Gerichtspräsidenten vom 14. August 2024 ausgesetzt, in Erwartung einer ausführlichen Bewertung.
Management invasiver Wildsäuger
Auf europäischer und italienischer Ebene gibt es eine Liste gebietsfremder invasiver Tierarten, deren Auftreten schwerwiegende negative Auswirkungen hat und weswegen sie eingedämmt und wenn möglich völlig eliminiert werden sollen. In Südtirols Süden wandert zuweilen die Nutria (Myocastor coypus) ein. In den letzten Jahren gab es auch vereinzelt Nachweise vom Marderhund (Nyctereutes procyonoides) und vom Waschbären (Procyon lotor).
Management jagdbarer Wildarten
Unter den jagdbaren Huftieren in Südtirol ist das Reh (Capreolus capreolus) am häufigsten. Im Jahr 2024 wurden Südtirol-weit insgesamt 7.838 Stück Rehe geschossen. Damit wurde die Abschussplanung zu 92% erfüllt.
Die Gämse (Rupicapra rupicapra) ist in manchen Landesteilen wegen der Räude weniger zahlreich, kommt aber dafür auch in tiefen Lagen des Etsch- und Eisacktales vor. 2024 wurden 298 räudetote Tiere aufgefunden, was einem Anstieg von 24% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Jagdstrecke lag beim Gamswild 2024 landesweit bei 2.867 Stück, was einem Erfüllungsgrad von 87% der Abschussplanung entspricht.
Das Rotwild (Cervus elaphus) kommt im ganzen Land flächendeckend vor und ist weiterhin in starker Ausbreitung, sowohl in den Kerngebieten als auch in den Randgebieten. Die Abschusspläne wurden in den vergangenen Jahren stetig angehoben, auch um der festgestellten Wildschäden Rechnung zu tragen. Im Jagdjahr wurden Südtirol-weit insgesamt 4.439 Stück Rotwild erlegt, womit 90% des landesweiten Abschussplanes erfüllt wurden.
Gelegentlich streunen Wildschweine (Sus scrofa) in Südtirol ein. Mit insgesamt 8 Abschüssen (allesamt Keiler) kamen 2024 weniger Wildschweine zur Strecke als im Vorjahr (5 Stück 2023).
Im benachbarten Fassatal besteht schon seit langem ein Vorkommen des Mufflons (Ovis musimon). Von dieser Population wechseln immer wieder einige Individuen in das Rosengartengebiet. Diese nicht heimische, allochthone Wildart ist ökologisch problematisch und steht mit anderen Wildtierwiederkäuern in Konkurrenz. Deswegen werden diese einwechselnden Tiere abgeschossen.
Laut Jahresbericht 2024 der Wildbeobachtungsstelle hat sich der Feldhase (Lepus europaeus) erholt und findet in den Obstanlagen ein günstiges Habitat für seine Ansprüche. In geringer Dichte steigen Feldhasen immer höher in das Gebirge und damit in den Lebensraum der Schnee-
hasen auf. Forschungen an der Universität für Bodenkultur in Wien haben ergeben, dass durch Hybridisierung unter den beiden Arten das genetische Gut des Schneehasen gefährdet wird. Die Jagdstrecke an Feldhasen betrug in Südtirol 2024 insgesamt 1.598 Stück.
Steinbock (Capra ibex) und Murmeltier (Marmota marmota) dürfen in Südtirol auf der Basis von artspezifischen Managementplänen in bestimmten Stückzahlen bejagt werden. Den rechtlichen Rahmen dazu bietet das Legislativdekret vom 11. Dezember 2016 Nr. 240 als Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut.
Der Steinwildbestand in Südtirol wird mittlerweile auf 2.000 Stück angesetzt. Das Management sieht neben einer vorsichtigen jagdlichen Nutzung auch den Fang zur Markierung und die Entnahme zur Wiederansiedlung in kleinen Steinwildpopulationen vor. Im Frühjahr 2024 gelangen insgesamt 13 Fänge. Darüber hinaus wurden in der Kolonie Weißkugel 8 Individuen im Rahmen des Interreg Projektes Terra Raetica zur wissenschaftlichen Forschung besendert. In der Metapopulation zwischen Reschen und Brenner wurden 2024 insgesamt 24 Stück Steinwild abgeschossen. In der Kolonie Sesvenna waren es 4.
Der Südtiroler Bestand an Murmeltieren wird auf 57.000 Tiere geschätzt. Auf der Basis des Managementplanes kamen landesweit 1.340 Murmeltiere zur Strecke, wobei rund die Hälfte im Bereich untergrabener Infrastrukturen und Mähwiesen mit erheblichen Grabschäden erlegt wurden.
Seit 2008 wird ein systematisches Monitoring der Hühnervögel durchgeführt. Die alljährlichen Zählungen von Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Schneehuhn (Lagopus muta) und Steinhuhn (Alectoris graeca) auf ausgewiesenen Probeflächen sind Grundlage für die Abschussplanung. Diese Zählungen finden zur Balzzeit statt. Bei den Schneehühnern erfolgt eine Sommerzählung mit Vorstehhunden. Beim Birkhuhn wird der Frühjahrsbestand auf 7.300 Vögel geschätzt, 2024 wurden 458 zum Abschuss freigegeben und 303 davon erlegt.
Vorzeigebetriebe sichtbar machen: Das ist das Ziel unseres Sonderthemas. Das Niveau der Vinschger Betriebe ist ein hohes. Auch das wollen wir auf den folgenden Seiten zeigen. Die Betriebe hier stehen stellvertretend für all jene, die Vorbild-Unternehmen im Vinschgau sind und auf die wir - das möchten wir betonen - stolz sind.
Vorzeigebetriebe sind Vorbild-Unternehmen, sind Traditionsbetriebe, sind Familienbetriebe. Es sind jene Betriebe, die Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig Innovation und Nachhaltigkeit jeden Tag aufs Neue leben. Es sind Betriebe, die Garanten für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind, die großes Know-How auf sich vereinen können und die hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichnet. Im Vinschgau sind viele Vorzeige-Betriebe beheimatet, wie präsentierten nachfolgend eine Auswahl an Vorzeigebetrieben, die – wie eingangs erwähnt – stolz machen.
Ein namhaftes und südtirolweit bekanntes Unternehmen ist mit systems auf den folgenden Seiten präsent. Systems ist als kleiner Fachhandel für EDV in Schlanders gestartet und heute das führende IT-Unternehmen Südtirols und Vorreiter in Service, Digitalisierung und vor allem IT-Sicherheit. Systems ist IT-Profi und hat sich sein Know how, die ganze Erfahrung, in jahre- bzw. jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut und hart erarbeitet. Diese gesamte Kompetenz wird an 365 Tagen im Jahr an die Kundinnen udn Kunden weitergereicht. Gleichzeitig zeichnet sich das IT-Vorzeigeunternehmen durch Werte wie Engagement, Handschlagqualität, Zuverlässigkeit und Vertrauen und Verantwortung aus. Systems schafft für Betriebe ein stabiles, zukunfts- und leistungsfähiges IT-Fundament. Die Branche entwickelt sich rasant, und damit auch die Möglichkeiten, die sich durch neue Technologien bieten. Systems behält den Durchblick und gestaltet heute das Morgen. Über 3.000 Unternehmen bauen auf die IT-Lösungen von systems.
Um Wohn- und Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden dreht sich das Angebot bei Fleischmann Raumausstattung in Schlanders. Als Raum³-Fachgeschäft nimmt man sich bei Fleischmann Zeit, um Räume zu gestalten: Zeit, um zu beraten, Zeit, um die besten Produkte und Materialien auszuwählen und Zeit für eine perfekte Umsetzung. Wenn von der Planung über die Beratung bis hin zur Realisierung alles stimmt, dann werden aus Wünschen und Ideen handwerklich und gestalterisch eindrucksvolle Wohnkonzepte. Kundinnen und Kunden finden im Geschäft direkt an der Staatsstraße die schönsten Accessoires und Ideen für die Innendekoration, Gardinen, Insekten- oder Sonnenschutz oder Bettwaren und Teppiche.
Was das Einrichtungsstudio Gerstl, das familiengeführte Einrichtungsstudio in Latsch, seit mehr als sechs Jahrzehnten prägt und auszeichnet? Das sind Qualität, Service und persönliche Beratung. Gerstl steht für Stilvoll Wohnen. Exklusive Marken verbinden sich mit Wohnen und Design, Qualität und Ästhetik stehen im Einklang. Werte werden gelebt. Im Vinschger Vorzeigebetrieb ist die dritte Generation bereits in den Startlöchern, um den Betrieb erfolgreich mit den bewährten Werten in die Zukunft zu führen.
Webteam 2000 ist ein Vorzeigebetrieb rund um das Thema Support. Denn gut verkaufen ist das eine – viel wichtiger ist aber nach dem Kauf einen Ansprechpartner zu haben. Als Computer-Notdienst führt Webteam 2000 Computer-Reparaturen lokal vor Ort aus oder betreut die Kundinnen und Kunden per Ferndiagnose übers Internet Mit dem gelebten Versprechen „Bester Service“ hat sich WebTeam2000 seit Jahren zum Computer-Spezialisten im Vinschgau entwickelt.
Die Windegger Group in Glurns ist ein Unternehmen, das seit vielen Jahren in den Bereichen Mobilität, Recycling und Reinigung tätig ist. Der Unternehmensschwerpunkt liegt schon immer auf dem Umweltschutz und der Erfüllung der Kundenbedürfnisse. Dank einer starken unternehmerischen Einstellung und kontinuierlichem Engagement in Ausbildung und Innovation hat sich die Gruppe im Laufe der Jahre positiv in neue und verschiedene Bereiche ausgeweitet: Transport, Wiederverwertung und Recycling, Reinigung, Fahrzeugreparatur, Einzelhandel. Heutzutage ist die Windegger Group in der Lage, die Bedürfnisse der Kunden nahezu umfassend zu erfüllen. Die sechs teilweise unabhängigen Abteilungen ermöglichen es, spezifische und maßgeschneiderte Dienstleistungen sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen anzubieten, wobei die Werte Zuverlässigkeit, Professionalität sowie gleichzeitig Vertrautheit und Freundlichkeit im Mittelpunkt stehen.
Holzbau Pedross baut – wie könnte es anders sein - auf Holz. Erfahrung und Können der Mitarbeiter sind für den Erfolg eines Bauprojekts entscheidend. Das weiß man bei Holzbau Pedross. Und deshalb ist man personell und auch technisch gut aufgestellt. Mit gesundem Hausverstand, Können und Erfahrung werden Projekte verschiedenster Größenordnung im privaten Bereich, der Hotellerie oder im öffentlichen Sektor realisiert. Die Zimmerei und der Holzhausbau stehen für solides Handwerk. Präzises Arbeiten verbindet sich mit dem Gespür für Holz und Ästhetik. Nachhaltigkeit und Regionalität werden mit der Verarbeitung vom Naturmaterial Holz gelebt. Ein innovativer Holzbau-Vorzeigebetrieb ist Holzbau Pedross, der seit über 70 Jahren seinen festen Platz in der Vinschger Wirtschaft hat.
Die OVEG in Prad feiert heuer ein Jubiläum: zehn Jahre Betriebsstätte in Prad. Im April 2012 wurden im Kulturhaus in Tschengls die Weichen dafür gestellt. Der Großteil der Mitglieder der Genossenschaft OVEG stimmte für den Weg der Eigenständigkeit mit Sitz in Prad, wo bereits das Außenlager der OVEG gebaut worden war. Mit 120 MitarbeiterInnen (davon 28 Prozent in Teilzeit) ist die OVEG ein wichtiger Arbeitgeber. Die OVEG ist im Vinschgau der größte Gemüseproduzent. Beim Sommerblumenkohl etwa ist man Spitzenreiter. Im vergangenen Jahr wurden 1.507 Tonnen Blumenkohl geerntet, davon 17 Tonnen in Bio-Qualität. Zum breitgefächerten Sortiment an Gemüse zählen etwa Kopf- und Spitzkohl, Kürbis, Eisbergsalat, Kartoffeln, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Rote Rüben, Melanzane, Fenchel oder Zwiebel. Zum anderen ist die OVEG mit einer Ernte von 210 Tonnen 2024 auch der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. Beeren wurden im vergangenen Jahr insgesamt 53 Tonnen geerntet.
Auf die Marillen entfielen rund 13 Tonnen Ernte, 6 davon in Bio Qualität. Natürlich ist der Apfel das Hauptprodukt. 2024 wurde insgesamt eine Ernte von 50.900 Tonnen eingefahren, davon entfallen 3.700 Tonnen auf Bio-Qualität. „Die 236 Mitglieder bauen auf 774 Hektar Kernobst, auf 25 Hektar Steinobst, auf 67 Hektar Gemüse und auf 5 Hektar Beeren an“, sagt Markus Niederegger. Die OVEG, die Obervinschgauer Produktionsgenossenschaft landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Prad, steht für Vielfalt.
Recla, einer der führenden Hersteller von Südtiroler Speck- und Wurstspezialitäten, ist ein Vorzeigeunternehmen auf Expansionskurs. Seit 2024 entsteht am Standort in Schlanders ein neuer Gebäudekomplex mit circa 130.000 Kubikmeter. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Ziel ist es, Produktionskapazitäten zu erweitern, neue Technologien zu integrieren und die wachsende Nachfrage effizient und nachhaltig zu bedienen. Im Fokus des Projekts stehen Automatisierung, Energieeffizienz und höchste Produktqualität. Kernstück ist ein Hochgeschwindigkeits-Kistenlager und die Erweiterung des Hochregallagers.
„Wir sind heute Marktführer für Brühwurst-Spezialitäten in Italien und möchten unsere Kompetenz in diesem wachsenden Segment auch international ausbauen“, erklärt Paul Recla. Auch die Produktion von geschnittenen Waren wird modernisiert: Im Neubau entsteht ein eigener Bereich für geschnittenen Kochschinken, inklusive neuester Schneid- und Verpackungstechnik.
Bereits 2010 hatte Recla mit einem großen Bauprojekt die Betriebsfläche verdreifacht. 2016 folgte die Erneuerung und Erweiterung der Zerlegung, der Leerbehälterlogistik sowie des Betriebsrestaurants. 2019 wurde der Kartonierungsbereich automatisiert und erweitert, 2021 wurde der erweiterte Bereich verdoppelt. Interne Bereiche werden laufend modernisiert und auf dem aktuellen Stand der Technik gehalten. Der aktuelle Ausbau ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Familienunternehmens.Ein Vorzeigeunternehmen ist Recla auch was Nachhaltigkeit betrifft. „Mit der erweiterten PV-Anlage und unseren bestehenden Energiequellen, z.B. durch Wärmerückgewinnung decken wir einen großen Teil unseres Energiebedarfs – nachhaltig und klimafreundlich. Die Restmengen beziehen wir zu 100 % aus zertifiziertem Grünstrom“, erklärt Robert Recla.
Die Pedross AG in Latsch ist ein Vorzeigebetrieb, der besonders stolz macht und im nächsten Jahr sein 70 jähriges Bestehen feiert. Als der Südtiroler Tischlermeister Karl Pedross im Jahre 1956 den Schritt in die Selbständigkeit wagte, ahnte er nicht welche rasante Entwicklung sein Unternehmen erleben würde. Mit dem gänzlichen Umstieg auf das Naturprodukt Sockelleiste in den siebziger Jahren bewies er erstaunliches Geschäftsgespür und ebnete den Weg für konstantes Unternehmenswachstum. Heute gehören die Karl Pedross AG, die Bürkle Leisten & Profile GmbH sowie die Stucky AG zu den weltweit anerkannten Protagonisten in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Fußbodenzubehör, Furnierkanten und Ummantelungsware. Das verarbeitete Schnittholz, wird in Südtirol und dem angrenzenden Tirol in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern geschlagen und ist PEFC™-zertifiziert.
Für die Veredelung der Leisten und Profile (rund 130 km pro Tag) verwendet man lösemittel- und monomerfreie Lacke.
Mit dem Digitaldruck bildet man echtholzähnliche Oberflächen 1:1 nach. Viele Bäume bleiben damit der Natur erhalten. Seit 2012 ist das Biomasseheizkraftwerk in Betrieb und es wird der gesamte Restholzverschnitt aus der Produktion in Energie umgewandelt. Neben 3.500 MWh an Elektrizität pro Jahr entsteht zusätzlich Wärme, die in das Fernwärmenetz der Gemeinde Latsch eingespeist wird. Das in den Sommermonaten benötigte Warmwasser für die rund 5.000 Einwohner der Gemeinde wird vollständig durch das BHKW der Pedross AG aufgeheizt. Die Wärmeleistung beträgt 2,5 MW pro Stunde. Mit rund 7.000 m² Photovoltaikmodulen auf den Dächern wird zum einen Strom für den Eigenbedarf erzeugt, zum anderen der Überschuss dem örtlichen Stromnetz zugeführt. Die Pedross AG ist aber nicht nur ein Vorzeigebetrieb, den in Latsch zu haben, stolz macht, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber. Rund 150 Mitarbeiter beziehen bei der Pedross AG ihren Lohn.
Der Malerbetrieb Traut in Goldrain ist ein Vorzeigebetrieb nicht nur in puncto Verlässlic hkeit. Er ist Partner für alle Arbeiten rund um Malerei, Trockenbau, Harzbeschichtungen und mehr – sei es für den privaten Hausbau, das Büro, Geschäft oder Gewerbeobjekt.Mit über 20 Jahren Erfahrung und einem qualifizierten Team setzt man bei Traut Bauprojekte professionell um und steht Bauherren, Bauträgern, Architekten und Baustellenleitern mit Rat und Tat zur Seite, soweit, dass man sich zu einem führenden Handwerksbetrieb in den Bereichen Malerarbeiten, Trockenbau und Harzbeschichtungen etabliert hat.
Seit drei Generationen realisiert die Moriggl Gruppe mit knapp 50 Mitarbeitern spannende Projekte im In- und Ausland. Als einziger Komplettanbieter im Bereich Elektro- und Wassertechnik im Vinschgau steht MORIGGL seinen Kunden seit jeher mit innovativen Lösungen beratend zur Seite. Die Moriggl Risan GmbH mit Sitz in Glurns ist spezialisiert auf die Sanierung von Trinkwasserleitungen. Das patentierte RISAN®-Verfahren ermöglicht die Sanierung von Trinkwasserleitungen in Gebäuden jeglicher Art ohne aufwändigen Austausch. Im Vergleich zur konventionellen Erneuerung spart das Verfahren nachweislich mindestens 85 % CO₂-Emissionen, 87 % Wasserverbrauch sowie 99 % Bauabfälle und Schadstoffe. Damit steht das Verfahren ganz im Zeichen der EU-Klimaziele und des „European Green Deal“. Es überzeugt Kund:innen seit über 30 Jahren mit einer schnellen, sauberen und nachhaltigen Lösung - ob im Einfamilienhaus oder in komplexen Einrichtungen wie Wohnanlagen, Hotels, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden.
Die MORIGGL RISAN® GmbH mit Sitz in Glurns ist für den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2026 nominiert worden - eine Auszeichnung, die als größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum gilt und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten sowie mit Unterstützung des Deutschen Umweltbundesamts vergeben wird. Mit ihrer innovativen Methode zur Rohrsanierung von innen hat sich das Südtiroler Unternehmen gegen eine Vielzahl hochkarätiger Bewerber durchgesetzt und zählt nun zu den Top 10 in der Kategorie „Unternehmen“.
Seit 1993 ist MORIGGL RISAN® europaweit führend in der zerstörungsfreien Sanierung von Trinkwasserleitungen im Innenbereich. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Glurns. Als mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen steht RISAN® für technische Exzellenz, Umweltbewusstsein und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Ein Vorzeigebetrieb, der zweifelsohne stolz macht.
Jeder Betrieb ist auf seine Weise ein Vorzeige-Unternehmen. Im Vinschgau sind viele Unternehmen beheimatet, die spannende Arbeitsplätze und vielfältige Entwicklungsperspektiven bieten, die eine interessante Geschichte haben - von der Gründung bis heute. Am Markt behaupten können sich die Vinschger Vorzeigebetriebe durch eines ganz besonders: Vertrauen. Vertrauen bedeutet, dass sich die Kundinnen und Kunden auf Zusagen, Versprechen und Ankündigungen verlassen können, dass diese eingehalten werden. Das gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vertrauen ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Tun und Miteinander.
Ein Vorzeigeunternehmen - und das gilt auch für die Vinschger Vorzeigebetriebe - zeichnet sich einerseits durch Qualität, andererseits aber auch durch gesundes Wachstum aus. Eine solide Basis, auf der Unternehmer, Mitarbeiter und Kunden stehen können. Vorzeigeunternehmen zeichnen sich aber nicht durch Größe aus, sondern durch begeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zufriedene und nicht weniger begeisterte Kundinnen und Kunden. Zum einen. Zum anderen natürlich durch das, was sie täglich tun, produzieren, fabrizieren, machen, leisten, verwirklichen, kreieren.
Die Betriebe auf den folgenden Seiten stehen stellvertretend für jene Betriebe im Vinschgau, die Unternehmenskultur leben und auf die wir – und das möchten wir betonen - stolz sind und hiermit hervorheben und sichtbar machen wollen.
Glurns - Körperbemalung hat ihren besonderen Reiz, das zeigte sich nicht nur beim World Bodypointing Festival im Juli in Sterzing, sondern auch in den Glurnser Lauben. Das Kulturcafe Salina bietet Kulturschaffenden immer wieder Raum für außergewöhnliche Aktionen. „Wir sind für alles offen“, betont Mitarbeiterin Margot Tanzer. Marco Nasti, der gebürtige Neapolitaner, HOPPE-Arbeiter und autodidaktische Künstler wohnhaft in Schleis, der kürzlich im Salina seine Bilder ausgestellt hatte, zeigte, dass er nicht nur auf Leinwand malen kann, sondern auch auf der Körperhaut. Eine Freundin aus Trient stellte sich als „Leinwand“ zur Verfügung. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher machten auf ihrem Rundgang durch die mittelalterliche Stadt Halt und beobachteten, wie Nasti den Körper der jungen Frau in ein buntes Kunstwerk verwandelte. Das Bemalen des Körpers mit farbigen Materialien gibt es in der Menschheitsgeschichte schon seit Urzeiten. Die Steinzeitmenschen malten mit Erdfarben: mit Ocker, dem schwarzen Manganoxid oder mit der Holzkohle. Sie malten mit Tierhaaren, die sie an Stöcke banden, oder sie trugen die Farben gleich mit der Hand auf. Bodypointing ist also so alt wie die Menschheit.
Der Liedermacher Robin Diana aus Schlanders, besser bekannt unter dem Künstlernamen „Robin`s Huat“, erfreute die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seinen außergewöhnlichen Liedern im Vinschger Dialekt. Diese sind geprägt von Indie- Pop- und Folkeinflüssen. Als Sohn des Musikproduzenten Marco Diana ist ihm das Talent in die Wiege gelegt worden.
Das Team vom „Cafe Salina“ ist beim „Stilz Festival“ mit einem Versorgungstand vertreten. (mds)
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 2
Ricarda Messner:
Wo der Name wohnt.
Suhrkamp Verlag, 2025.
In ihrem Debütroman Wo der Name wohnt schreibt Ricarda Messner über das Aufeinandertreffen von Alltag und Erinnerungen. Es handelt sich um ein autobiographisch geprägtes Familienportrait, in dem ein Bogen vom sowjetischen Lettland bis in das Deutschland der Gegenwart gespannt wird. Die Protagonistin wünscht sich, den Namen „Levitanus“ ihrer sowjetisch-jüdischen Familie beizubehalten. Ihre innige Beziehung zu den Großeltern und verschiedene Erinnerungsfragmente stehen im Zentrum einer generationenübergreifenden Verbundenheit. „Auf einem Foto stehen meine Mutter, Großmutter, Großvater und ich nebeneinander. Wir sind alle gleich groß, ich [...] kann sie sehr bald alle in mir wie in einer Matrjoschka einsammeln“ (S. 69).
Die Rekonstruktion der Familienhistorie folgt nicht einem chronologischen Muster. Vielmehr wird die Verknüpfung der Gegenwart mit der Vergangenheit durch das Vor- und Zurückspringen in den Zeitebenen unterstrichen. Die Enkeltochter arbeitet im Zuge ihrer „Vergangenheitsinventur“ (S. 81) das bewegte Leben der Familie auf. Es werden die grauenhaften Tage im Rigaer Ghetto aus dem Jahr 1941 thematisiert und die Ich-Erzählerin findet heraus, dass ihre Großeltern mit ihrer Mutter „[a]m 09. April 1971 als Staatenlose ihr Früher“ verlassen haben (S. 79). Messners eigene Vorfahren sind im April 1971 aus Riga in die Bundesrepublik gekommen.
Dieser Roman verbindet historische Ereignisse mit der Geschichte der Familie Levitanus auf eindrückliche Weise. Die Lektüre regt dazu an, sich Gedanken zu machen, inwiefern ein Familienname eine transgenerationale Brücke darstellt.
Kathrin Renner
am Sa. 02. & So. 03. August in Laas
von Angelika Ploner
Laas ist Marmordorf, Kunst- und Kulturort - und - das pulsierende Herz des Vinschgaus. Höhepunkt heuer: 25 Jahre Kulturfest Marmor&Marillen. Seit einem viertel Jahrhundert stellt man zwei Produkte in den Mittelpunkt, die authentische Botschafter im Marmordorf Laas sind. Wenn man es schafft 25 Jahre ein Fest dieser Größenordnung immer wieder mit neuen Inhalten zu füllen, immer wieder mit Begeisterung zu organisieren, immer wieder mit Erfolg über die Bühne zu bringen, dann ist die Geburtstagsausgabe heuer vor allem auch eines: Ein Hochleben des Miteinander, das es so wohl nur in Laas gibt.
Es hat Tradition, dass Marmor&Marillen, kurz m&m, am ersten Augustwochenende, heuer am 02. und 03. August, stattfindet. Der Laaser Marmor und die Vinschger Marille haben in Laas einmal mehr in einem gut bestückten Programm mit Kunstveranstaltungen, Marktständen, mit kulinarischen Genüssen und mit Musik ihren Auftritt. Die Einladung des m&m-Komitees war und ist eine Einladung für die Sinne, für ein fröhliches Miteinander, für ein gemütliches Flanieren, für ein spannendes Entdecken von Kultur & Genuss, ist eine Hommage an das weiße Gold und an die aromatische Marille – eine Kombination, die nicht nur farblich einiges hergibt.
KULINARIUM
Düfte von Marillenknödeln, von Kirchtagskrapfen, von Marillenstrauben werden im Zentrum von Laas die Gäste empfangen. Die Gastwirte kochen auf und servieren das, was einem kulinarischen Rundgang um die Marille gleichkommt. Eine Einladung an Nase und Gaumen ist jene vom Obstbauernhof Fohlenhof: Zur Verkostung von Fruchtdestillaten und Likören lädt die Familie Gartner am
Sa. 02.08. und So. 03.08. um 17.00 Uhr sowie jeden Donnerstag um 17.00 Uhr (Anmeldung erbeten).
Infos unter Tel. 335 6932000
In verschiedenen Kreationen ihren Auftritt hat die Marille bei den Marillen-Spezialitätenwochen vom Samstag, 26. Juli bis am Sonntag, 10. August 2025 in folgenden Gastbetrieben: Gasthaus Zur Krone, Gasthaus Zur Sonne, Gasthaus Sonneck/Allitz, Pizzeria Odler und Cafè Greta. Mit erfrischenden Getränken, Marillenspezialitäten wie Marillenknödel, Strauben mit Marillenmarmelade oder hausgemachtem Marillenkuchen warten die Musikkapelle Laas und der ASC Laas-Raiffeisen im Festbereich Peernstadl am Samstag und Sonntag von 10 – 20 Uhr auf.
Venustis (neben Peernstadl) bietet gar eine Marillenbar mit Marillenbier, Marillo uvm. Und die Kinder malen auf einer Laaser Marmorplatte.
Zwischen Peernstadel und Venustis gibt es für die Kleinen ein nostalgisches Kinderkarussell und eine kleine Hüpfburg.
Auf dem Dorfplatz laden hingegen der Gasthof Zur Sonne und das Gasthaus Krone zu besonderen Marillenspezialitäten. Erfrischende Getränke gibt es von der Lottobar.
Hinter der Marxkirche wartet Nico‘s Grill-Station mit pulled pork, gepaart mit würziger Marillen-Barbecuesauce oder einer Bratwurst mit Marillenstückchen auf.
M&M MARKT
Einer der Höhepunkt ist jedes Jahr der M&M Markt. Heuer findet dieser am Samstag, 2. August und am Sonntag 3. August jeweils von 10 – 19 Uhr statt. Marillen, Kunsthandwerk aus Laaser Marmor und typische Produkte, deren Rohstoffe aus dem Vinschgau sind – das zeichnet den m&m-Markt aus und ist auch der Erfolg, der dem Kultur-Event jedes Jahr aufs Neue zuteil wird. Die 50 Marktstände reihen sich wie Perlen entlang der Vinschgaustraße auf: vom Peernstadl im Oberdorf über die Pfarrkirche bis hin zum Santl und der Laaser Marmorwelt.
NEU ist seit dem vergangenen Jahr der hds-Kinder- & Teenie-Flohmarkt von 14 – 19 Uhr. Unter dem Motto „Kinder handeln“ werden Kinder für moderates Geld in besonders gestalteten Flohmarktständen, am Platz vis-à-vis vom Cafè Greta, Selbstgebasteltes und Allerlei anbieten.
Die LAASER MARMORWELT
Kinder wie Erwachsene kommen bei einem umfangreichen m&m-Unterhaltungsprogramm auf ihre Kosten. Im Spielbereich in der Laaser Marmorwelt gibt es Spiel und Spaß, zum Beispiel Laaser Marillenkerne klopfen, Spielen in der Laaser Marmor-Sandkiste, Marmoranhänger basteln oder Marmorsteine bemalen.
TIPP:
Samstag, 02.08. um 16 Uhr
Interaktives mit dem Marmorbrüchler
Sage: „Die wilden Fräuleins“
Spiel: „Sautreiben“.
Im schönen Ambiente der Laaser Marmorwelt lädt zudem eine Marmorbar zu erfrischenden Getränken oder einer köstlichen Wurst in der Waffel. Abseits davon gewähren künstlerische Skulpturen oder der historische Portalkran einen kleinen Einblick in die Geschichte des Laaser Marmors.
MUSIK
Musik wird an beiden Tagen der gute Ton der Veranstaltung sein, mitwirken und beste Unterhaltung garantieren. Zu den Musikern, die in Laas an verschiedenen Ecken und Plätzen am Samstag und Sonntag ihr Bestes geben, zählen unter anderem die Laaser Böhmische, die Musikkapelle Taufers, die Partschiner Böhmische, Schmissig-jung oder die Saltenoberkrainer mit Zünftigem.
Das Duo Walter&Felix bereichert die Veranstaltung an beiden Tagen an verschiedenen Plätzen musikalisch.
Das Männergesangsquartett „Quartfiss“ wird zudem die Jubiläumsmesse am Sonntag, 03. August gestalten.
Ausstellung:
TriebWerke
02. und 03. August 2024
von 10 - 19 Uhr
Ausstellung in der
Marxkirche Laas
KULTUR & KUNST
Künstler bereichern die m&m-Veranstaltung mit ihrem Tun, z. B. „Kunscht in Stodl“ am Sa. 02.08. und So. 03.08. von 10 – 19.00 Uhr, wo sieben Künstler ihre Werke präsentieren: Elisabeth Tinzl, OMAXX Manufaktur, Daniela Eberhöfer, Johanna Albert, Heike Niederholzer, Julian Fliri und Patrizia Gunsch. Eröffnung: 02.08.2024 um 10 Uhr.
In der Laaser Marmorwerkstatt können vom 26. Juli bis 03. August am Santl Platz gleich mehrere Künstler live erlebt werden: Peter Brauchle (DE), Florian Nägele (DE), Hartwig Rainer Mülleitner (AT), Fabian Rist (CH) und Julius Golderer (DE).
Einblicke und Ausblicke gibt es in der Fachschule für Steinbearbeitung am Sonntag, 03. August von 10 - 12 und 14 - 17 Uhr.
Und eine Bilderausstellung von Judith Stecher in den Schaufenstern und Gasthäusern von Laas begleitet die Kulturveranstaltung zudem und trägt zum vielfältigen Erleben von Marmor und Marille bei.
Höhepunkte:
Workshop
Schnupperworkshop
Marmorbearbeitung im Steinbildhauer-Betrieb
Mayr Josef
In einem 2-stündigen Workshop selbst Hammer und Meißel schwingen.
Sa. und So. von 12 - 18 Uhr jeweils alle 2 h (max. 5 Personen pro Einheit)
Führungen:
- Marmor Erlebnis Führungen mit Werksbesichtigung „Lasa Marmo“
Sa. 02.08. und So. 03.08. um 12/14/16 Uhr (deutsch)
und um 15 Uhr (italienisch)
Treffpunkt: Laaser Marmorwelt - Dauer: ca.: 1,5 Stunden
Sonderpreis für m&m: 8 €
Infos unter www.marmorplus.it
- Häuser - Leute - Geschichten …
auf Winkelwegen durch Laas
In anderthalb Stunden werden Sie durch einige Gassen
des Dorfes geführt, hören vom harten Leben früher, von
Festen und Bräuchen und wie Schriftsteller diese Gegend
und ihre Menschen beschrieben haben.
So. 03.08. um 10.30 Uhr in deutscher Sprache
Treffpunkt unter dem Palapirnbam am Bahnhof Laas
Straßennamen zeichnen ein Bild der geistigen, materiellen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Befindlichkeit einer Stadt, eines Dorfes oder eines Landes. Die alten Namen der Gassen nennen Tätigkeiten und Gewerbe oder geografische und soziale Realitäten einer Ortschaft.
Im Vinschgau heißen die alten Wege Mühlgasse, Herrengasse, Finstergasse, Feuchtgasse, Färberweg, Gerberweg, Pròtzenweg und Silbergasse. Eine der ältesten und am häufigsten vorkommenden Bezeichnungen in Vinschgauer Dörfern sind die Kugelgassen, über deren Hintergrund es im Vinschgerwind 7/2013 vom 04.04.2013 ausführlich zu lesen gibt. Die ältesten Gassen in Bozen sind die Erbsengasse, Kornplatz, Fischbank, Karrnergasse, Bindergasse, Silber- und Mustergasse. In Meran ist es der berühmte Rennweg, zu finden auch in Wien oder Zürich, und wer weiß wo sonst noch.
Zu Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich eine Unsitte, die Namen angeblich verdienter Bürger in das städtische Straßenregister aufzunehmen. In Bozen ist es ein Dr. Streiter oder ein Dr. Perathoner. Seit den 1930er Jahren erwehrt sich das Straßenregister nicht mehr von Helden, Generälen, Politikern und Künstlern. Die inzwischen weit verbreitete Unsitte ist jedoch ein relativ junges Phänomen. Angefangen hatte es zwar schon vor mehr als zweitausend Jahren, mit den Namen der römischen Konsuln, auf deren Betreiben große und weitführende Straßen benannt sind: Aurelia, Appia, Claudia Augusta usw. Nicht so in den urbanen Zentren. Dort stehen die ältesten Nennungen in Zusammenhang mit den ansässigen und dort arbeitenden Handwerkern (Via dei Cappellari, Via dei Coronari, Campo de Fiori usw.) oder beziehen sich auf naheliegende Kapellen und Kirchen oder auf sonstige Besonderheiten des Ortes.
Seit etwa 1700 bereicherten Persönlichkeiten aus den Adelshäusern das Straßenregister in ganz Europa. In Deutschland und Österreich wurde diese Praxis bis 1918 weitergeführt, anderenorts noch länger. Der preußische König Friedrich Wilhelm III ehrte 1805 den in Berlin auf Besuch weilenden Zar Alexander mit der Umbenennung des ehemaligen „Königs-Thor-Platzes“ in Alexanderplatz. Durch das rasante Wachstum der Großstädte mussten ab 1850 am laufenden Band neue Straßennamen erfunden werden. Einerseits aus Mangel an überlieferten, den Örtlichkeiten angemessenen Benennungen, andererseits einem Modetrend folgend, sollten Mitglieder der gesellschaftlichen Eliten und der Militärs im Straßenverzeichnis abgebildet werden. Der jeweilige Rang des Spenders stand in direkter Relation zur Lage und Großartigkeit der zu benennende Straße. Später, ab dem 19. Jahrhundert wurden auch Dichter, Sänger, Künstler jeder Gattung in die Straßenbenennungen aufgenommen. Es betraf fast ausschließlich Männer, mit Ausnahme der Damen des höchsten Adels wie Regina Margherita, Königin Luise, Maria Theresia, Elisabeth, Karoline ect. Während der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus wurden viele Straßen zu Zwecken der Propaganda und Machtdemonstration nach Führern und Bonzen des politischen Lebens benannt oder umbenannt, so auch in einigen Südtiroler Ortschaften.
Nach 1945 waren die unterlegenen Ideologien, vor allem in Deutschland und Österreich angehalten, alle an die Naziherrschaft erinnernde Straßen oder Plätze schleunigst wieder umzubenennen. So wurde zB. 1934 in Innsbruck ein Dollfußplatz geschaffen, später zu Adolf-Hitler-Platz umgetauft und bald darauf aus dem Verzeichnis getilgt. Ein Adolf-Hitler-Platz in Berlin wird 1945 zum Theodor-Heuss-Platz, der vor 1933 noch Reichskanzlerplatz hieß, das Foro Mussolini in Rom wird zu einem Foro Italico. Aber noch immer tragen viele Straßen und Plätze die Namen zweifelhafter oder krimineller Personen.
Ab 1946 tauchen im Register die Namen diverser Widerstandskämpfer auf, wie zB. ein Graf Stauffenberg, Sophie und Hans Scholl, Antonio Gramsci, Giacomo Mateotti usw. Die Liste der aus politischen Opportunitäten oder veränderten Gesellschaftssituationen umbenannter Straßen ist ellenlang. Im Lauf einer Generation haben manche Straßen zwei- bis dreimal ihren Namen gewechselt. Gavrilo Princip, der Habsburgs Kronprinzenpaar Ferdinand und Sophie erschossen hatte, wurde in Jugoslawien mit mehreren Straßenbenennungen geehrt. Was die Via Roma oder Piazza Garibaldi für Italien, ist Andreas Hofer für Südtirol. Abwesend sind jedoch so gut wie überall die Heroen der Verweigerung: Der Kriegsdienstverweigerung, der Befehlsverweigerung und der Fahnenflucht.
Anhand der Veränderungen im Straßenregister lässt sich die soziale und politische Entwicklung jeder Stadt rekonstruieren. Umbenennungen von Straßen waren in früheren Zeiten sehr selten, und eine politische Einflussnahme oder eine generell politische Landkarte hat sich in den alten Stadtplänen nie dargestellt.
Einige wenige Orte sind von dieser Entwicklung verschont geblieben, dazu gehören zum Beispiel die historischen Zentren italienischer Städte und vor allem die Stadt Venedig. Motive der Benennung gab es zur Genüge, Beschreibung der Umgebung, der landschaftlichen Situation, die anwesenden Zünfte und Handwerker, Berufe, Pflanzen und Tiere. Es gibt aber auch einige Besonderheiten und lustige Namen, wie eine Mondscheingasse, eine Via della Sposetta Vecchia, Via dell’Ape Regina, Piazzetta del Fico, Via del Pesce Porco, Via della Scrofa. Diese alte Straße mitten im Zentrum Roms beehrt eines der wichtigsten Tiere unserer Kultur. Kein Schweinsbraten, keine Frankfurter oder Braunschweiger, keine Mortadella ohne die Sau. Die Benennung reicht Jahrhunderte zurück, als man sich dieses Tieres noch nicht zu schämen brauchte. Bis heute ist die kulinarische Identität des Südtirolers untrennbar damit verbunden. Jeder Halbmittag, jede bäuerliche Marende, jede Selbstdarstellung braucht sie. Aber Achtung: Scrofa ist nicht die Specksau, sondern die trächtige oder säugende Muttersau, und der möchte man auf unseren Straßen nicht mehr begegnen.
Erich Kofler Fuchsberg
Lange haben wir darauf gewartet – jetzt ist der Sommer endlich da, und mit ihm unser Sommerprogramm! Den Anfang haben wir im Pride Month gemacht, der ganz im Zeichen von Vielfalt, Toleranz und Liebe für alle steht. In Kooperation mit dem Jugenddienst haben wir auch in Prad spannende Aktionen durchgeführt. Ein besonderes Highlight war das Action Painting in der Prader Sand, bei dem wir mit Acrylfarbe Leinwände beschmissen haben. Ein großes Kompliment an unsere Nachwuchs-Picassos – ihre Kunstwerke sind in unserem Treff zu bewundern!
Außerdem haben wir unsere selbstgemachte, regenbogenfarbene Schneemilch zubereitet, die die Tradition bunt untermalt.
Der Juli verspricht ebenfalls viel Spaß: Wir starten mit einer gemeinsamen Grillparty beim Prader Fischerteich, gehen Bogenschießen in Tarsch, unternehmen einen Ausflug nach Gargazon zum Schwimmen und Stand-Up Paddle im Reschensee. Das absolute Highlight ist unser dreitägiges Almlager auf der Schartalm in Lichtenberg. Dort werden wir neben Kochen und Naturerleben auch Workshops anbieten und Gemeinschaftsspiele spielen. Für die Anmeldungen und weitere Informationen kontaktiert uns gern oder kommt in den Treff!
Der Jugendtreff bleibt auch im August geöffnet, außer in der Ferienwoche „Ferragosto“. Die Aktivitäten im August werden wir euch noch mitteilen – um nichts zu verpassen, folgt uns auf Social Media!
Wir freuen uns auf einen abwechslungsreichen Sommer voller Spaß, Gemeinschaft und unvergesslicher Momente!
Die Jugendarbeiterinnen,
Juliane, Isabel und Lisa
Eine wichtige Aufgabe von Jugendarbeiter*innen ist es, vertrauensvolle Ansprechpartner*innen für die Jugendlichen zu sein.
Sie sind da, wenn junge Menschen jemanden brauchen, der zuhört – ganz gleich, ob es um Alltägliches, Lustiges oder um wirklich ernste Themen geht. Viele Jugendliche reden über Freundschaften, Streit zu Hause, oder Stress in der Schule. Auch sensible Themen wie Sexualität, Liebeskummer oder Zukunftsängste werden oft geteilt – manchmal ganz beiläufig, manchmal in langen, intensiven Gesprächen.
Viele Jugendlichen drücken sich auf ihre ganz eigene Weise aus, oft kurz, direkt und in einem Satz. Ihre Sprache ist lebendig, kreativ und manchmal auch herausfordernd. Doch gerade in diesen scheinbar beiläufigen Sätzen steckt, in Verbindung mit ihrer Körpersprache, sehr viel: Persönlichkeit, Stimmung, Vertrauen und der Wunsch nach Kontakt. Die Kommunikation reicht von Alltagsfragen bis zu kleinen Gesten des Vertrauens:
• Spielmr Billard!
• Hoi, wos isch do lous?
• Mochschr a Pizza?
• Hosch an Lodekabl?
• I hon infoll mei Gschirr ogspialt.
• Hosch eppas Siaßas do?
• Hosch kuane gscheidern Patatine do?
• Iaz chill amoll!
• Do isch a Hitz!
• Konn i mitspieln?
• Kriag in an Spezi? Odr a Bier?
• Konnsch nit länger offlossn?
• Iaz gea, du bisch jo a amoll jung gwesn!
• Dei Musi geat amoll gor nit!
• Wou sein die nuien Controller?
• Wos geat mit dir?
Diese scheinbar einfachen Sätze sind Türöffner für Beziehung und Vertrauen. Sie zeigen: Jugendliche sind präsent, neugierig und bereit, sich auf ihre Weise mitzuteilen. Für Jugendarbeiter*innen bedeutet das, aufmerksam zuzuhören, zwischen den Zeilen zu lesen – und genau darin liegt die Kunst: alle Töne zu verstehen und da zu sein. Denn am Ende zählt, dass junge Menschen spüren: Hier ist jemand, der mich ernst nimmt – ganz gleich, wie ich mich ausdrücke.