Bauplatz: Wohnanlage Franz: Ein Zuhause zum Wohlfühlen

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Als Dorf konzipiert und von der Tschenglser Hochwand inspiriert: Hinter der Wohnanlage Franz in Eyrs versteckt sich ein ganz besonderes architektonisches Projekt, das in vielerlei Hinsicht einmalig ist und Wohnen zum Lebensgefühl erhebt. Genial: Holz umrahmt die Wohnanlage und schafft - wenn man so will - Nestwärme, zum anderen ist es Ausdruck von Vergangenem.

von Angelika Ploner | Drohnenfoto: Patscheider & Partner

 

IMG 8503Die ersten Eigentümer sind bereits eingezogen und genießen das neue Zuhause. Wer die Treppen zur Wohnanlage Franz nimmt, dem eröffnet sich eine andere Welt. Eine grüne Oase versteckt sich hier - oberhalb des M-Preis Eyrs, eine großzügige Gartenanlage, Pergolas und ein Ensemble, das Wohnen zum Lebensgefühl erhebt.
Ein Vorzeigeprojekt ist hier zweifelsohne entstanden: „Es gibt landesweit kaum eine Wohnanlage, die so viel Grünfläche bietet“, sagt Architekt Iwan Zanzotti. Über 1.000 Quadratmeter sind es insgesamt.
Die Wohnanlage, und das ist genial, steht auf einem Sockel, der das Erdgeschoss bildet und das Lebensmittelgeschäft M-Preis, ein Lager und eine Tiefgarage mit direktem Zugang zur Wohnanlage, beherbergt. „Anstelle die Garage unterirdisch zu realisieren und mit einer Rampe zu erschließen, haben wir alles oberirdisch geplant“, sagt Christian Siller. Das hatte auch mit der Bodenbeschaffenheit zu tun. Der Boden wurde mit Pfählen, sogenannten Piloten, saniert und stabilisiert. Es waren 362 an der Zahl. Siller rundete sie kurzerhand auf 365 auf: symbolisch ein Pfahl für jeden Tag im Jahr, „um das Jahr zu vollenden.“
Über dem Erdgeschoss wurde Wohnen - autofrei - realisiert.Die Inspiration für die Wohnanlage Franz kam von der umliegenden Landschaft: der Tschenglser Hochwand, die sich vis a vis erhebt. Die Optik der Bergspitzen hat Architekt Iwan Zanzotti in seinen Entwurf aufgenommen. Die Silhouette nachgezeichnet. „Die Baukörper bilden im Entwurf die einzelnen Erhebungen der Berglandschaft, zeichnen den Gebirgsstock der Laaser Berge nach.“ Die Südseite öffnet sich, um genau dieses Panorama einzufangen. Modern und geradlinig zeigt sich die Wohnanlage Franz, gleichzeitig strahlt sie Wärme und Geborgenheit aus.

Ein Holzrahmen. Das ist vor allem dem Werkstoff Holz geschuldet. Holz umrahmt die Wohnanlage und schafft - wenn man so will - Nestwärme. Der Holzrahmen schützt vom Autolärm der angrenzenden Hauptstraße, die Bewohner sind fast vollständig abgeschirmt. Auch vom Gewerbegebiet und von den benachbarten Wohnhäusern hält sich das Gebäude mit diesem architektonischen Kunstgriff zurück. Zum anderen hat Holz einen emotionalen Wert für die Familie Siller.
Der Holzrahmen ist deshalb Ausdruck der Wertschätzung dem Material Holz und der Vergangenheit gegenüber. Denn genau hier waren die Zimmerei Siller und später der Treppenbau Siller einst Zuhause, hier wurde Holz zu Dachstühlen und Treppen verarbeitet und hier wurde Handwerk gelebt.

Natürlichkeit war Bauherr Christian Siller wichtig. Die Holzlatten folgen einem vertikalen Rhythmus. Durchbrochen wird die Holzeinfassung von vertikalen Gärten, sogenannten „vertical gardens“. Natur trifft hier auf Architektur. „Grüne Wände sind nicht nur ein Trend, sondern auch eine Art Ökosystem“, sagt Architekt Zanzotti. Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und wandeln es in Sauerstoff um. Außerdem filtern sie Giftstoffe aus der Luft, was wiederum das Klima verbessert. Das grüne Kleid ergänzt sich in der Wohnanlage Franz perfekt mit der Natürlichkeit des Holzes. Das Holz hier ist aber nicht irgendein Holz. „Da habe ich lange getüftelt“, sagt Christian Siller. Das Holz ist sägenraue Fichte vom Sägewerk Gruber in Morter. Das zum einen. Zum anderen ist es vorveraltert, das heißt vorvergraut. Die Vorvergrauung verleiht dem Holz einen einheitlichen s46 franzoptischen Gesamteindruck, unabhängig von Witterungseinflüssen. „Holzfassaden“, erklärt Siller, „altern unterschiedlich.“ Durch einen Veredelungsprozess wird dieser Prozess beschleunigt und es entsteht eine einheitliche Patina, die einen besonderen Charakter ausstrahlt. Alle Holzlatten wurden vom Bauherren selbst lasiert. 3.000 Quadratmeter Holzschalung umgeben die Wohnanlage Franz.

Spiel mit Volumen. Fünf Volumen oder Wohnblöcke bilden die Wohnanlage Franz, die den Namen des verstorbenen Vaters von Christian Siller trägt. Die Volumen oder Wohnblöcke selbst sind sehr unterschiedlich in Größe und Form. „Zusammen bilden sie - und das ist wesentlich - eine Einheit“, erklärt Zanzotti. Zwischen den Wohnblöcken sind Volumina herausgenommen worden. Dadurch sind Hohlräume oder Zwischenräume entstanden.“ Freiräume, die Wohnqualität schaffen und für Lebensqualität sorgen. Die Dächer sind Pultdächer, so angeordnet, dass sie zusammen eine Satteldachlandschaft ergeben. Zanzotti: „Die Neigungen und Verläufe der Pultdächer sind genau aufeinander abgestimmt, sodass sie als eine zusammenhängende Satteldachlandschaft gelesen werden können.“
In Massivbau sind die Wohnblöcke ausgeführt. Der ursprüngliche Wunsch von Bauherr Christian Siller waren zwanzig Holzchalets. Das ließ sich urbanistisch nicht umsetzen. Verwinkelte Geh- wege oder Korridore verbinden die vier zweigeschossigen Volumen, die jeweils sechs, vier, zwei Wohnungen beherbergen. Ein eingeschossiges Chalet erinnert an die ursprüngliche Idee des Bauherren. Die Größen der Wohnungen variieren und reichen von 40 bis maximal 80 Quadratmeter an Wohnfläche und finden ihre Erweiterung durch Terrassen oder Freiflächen. Denn jene Wohnungen, die ebenerdig gelegen sind, verfügen über Gartenflächen, die Wohnungen im oberen Geschoss - wie erwähnt - über Terrassen.

Raum für Begegnungen wurde mit mehreren Grünoasen geschaffen und mit einladenden Plätzen für einen ungezwungenen Austausch. Lauben - vor den Fenstern positioniert - gewähren auf der einen Seite Privatsphäre, auf der anderen Seite bilden sie grüne Blickfänge und werten die sillerWohnanlage optisch auf. Das richtige Zusammenspiel ganz verschiedener Elemente machen das Ganze zum Erlebnis. Dazu zählt auch jene Freifläche, die der Wohnanlage Richtung Süden vorgelagert ist. Hier stehen drei Bäume: eine Buche, ein Kiefer und ein Ahorn. Alle drei haben eine besondere Bedeutung. Die Kiefer ist Vater Franz Siller gewidmet, der als Zimmermann vornehmlich mit diesem Werkstoff gearbeitet und Dachstühle gefertigt hat. Der Ahorn erinnert an den Treppenbau Siller, wo Ahorn zu Treppenstufen verarbeitet wurde und seinen Auftritt hatte. „Die Buche habe ich meinem Bruder Markus gewidmet“, erzählt Christian Siller, „der hier zusammen mit mir Treppenbau Siller aufgebaut und geleitet hat.“ Ein acht Meter langer Tisch soll unter den schattenspendenden Bäumen zum Ort der Begegnung und ein Treffpunkt für die Menschen hier in der Wohnanlage Siller werden. Realisiert wurde die Gartenanlage von Gartenexperte Patrick Staschitz, Schwiegersohn von Christian Siller und Betriebsinhaber von “Gartenarte”. Er hat ganz nebenbei bemerkt Silber bei den Worldskills 2019 in China erhalten.

Die Herausforderung, in einem Gewerbegebiet direkt an der Staatsstraße eine Wohnanlage mit Wohnqualität zu errichten wurde vorbildlich, fast schon genial, gelöst. Eine eigene Welt ist hier entstanden, eine grüne Oase, klar getrennt vom Straßenraum und vom Lebensmittelgeschäft. Wobei letzteres auch als Vorteil dienen kann und die Einkäufe vor der Haustüre erledigt werden können.
s47 franz2Vorausgegangen war dem Projekt ein Raumordnungsvertrag. Alle 20 Wohnungen sind konventioniert und Ansässigen vorbehalten. Die gesamte Wohnanlage ist im Klimahaus A-Standard ausgeführt. Zanzotti: „Ich bedanke mich für die hervorragende Zusammenarbeit beim Ingenieurbüro Patscheider&Partner.“ Und in Richtung Architekt: „Danke für die freie Hand und das Vertrauen.“ 18 Wohnungen sind vergeben, die letzten zwei Einheiten stehen noch zum Verkauf. Der Dank von Christian Siller geht an Iwan Zanzotti, an Patscheider&Partner und an die Handwerker. Sein größter Dank aber an seine Familie.Viel an Zeit verbrachte er auf dem Bau. Die Familie stand immer hinter ihm.

 

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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
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Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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