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Nachhaltigkeit am Beispiel eines Fernheizwerkes

An der Geschichte und an der Entwicklung der LEEG lässt sich ablesen, dass das Bemühen um Nachhaltigkeit in allen Facetten ein andauernd zu pflegender Prozess ist. Stehenbleiben ist keine Option.

von Erwin Bernhart

Sicherheit, Vertrauen, Stabilität - die LEEG mit der Fernwärmezentrale am Laaser Sonnenberg ist in der Wärmeversorgung von Laas und von Eyrs nicht mehr wegzudenken. „Was wäre, wenn wir kein Fernheizwerk hätten?“, formuliert es der Heizwart der ersten Stunde Hugo Trenkwalder andersrum. Die Antworten müssten sich die Laaser und die Eyrser selber geben. 623 Mitglieder zählt die Energiegenossenschaft aktuell. Tatsache ist, dass die Wärmelieferung gerade in den vergangenen Monaten, als die Preise für Gas und Heizöl in extreme Höhen geschnellt sind, für die Genossenschaftsmitglieder überschaubar und stabil geblieben sind. Das ist die ökonomische Seite bei den Wärmeabnehmern.

Biomasse
s36 leeg2Die ökologische Seite ist nicht hoch genug einzuschätzen. Das Heizen mit Biomasse ist längst in die aktuelle Diskussion um Nachhaltigkeit und Klimawandel hineingewachsen. Laas als mikroklimatischer Sonderfall ist von der ehemaligen Smogdecke im Winter befreit.
Die LEEG feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Aus der ursprünglichen Idee, die Gemeindegebäude mit Biomasse heizen zu wollen, hat sich in den Diskussionen rasch die Erkenntnis herausgbildet, dass ein Fernheizwerk für Laas und in der Folge auch für Eyrs eine bessere, gerechtere und eine für alle günstigere Lösung sein könne. Andreas Tappeiner, damals für die Energie zuständiger Referent erinnert sich: „Der Aspekt des Preises für die Wärmelieferung spielte eine große Rolle. 10 % unter dem Heizölpreis wollten wir produzieren.“ Eine erste Bürgerversammlung im Josefshaus in Laas zeugte von großem Interesse, eine zweite in Eyrs gleichfalls und am 27. März 2002 wurde die Genossenschaft gegründet. 381 Interessensbekundungen für einen Wärmeanschluss lagen vor. Nach einem Jahr intensivster Sondierungen und Besichtigungen, Planungen und Diskussionen begann im März 2003 der Bau des Heizwerkes und im Laufe des Jahrs die Verlegung der Leitungen. Mit der Erstanfeuerung am 12. Februar 2004 begann in Laas und in Eyrs die erste Biomasse-Wärme zu fließen.
Dass laufend Holz auch aus den gemeindeinternen Fraktionswäldern zu fairen Preisen angekauft wird, macht sich gerade aktuell sehr bemerkbar. Denn einiges an Schadholz aufgrund des Borkenkäferbefalls wird von der LEEG angekauft. „Wiederum zu fairen Preisen“, betont Andreas Tappeiner.

Pufferspeicher
Intensiv wurde das Netz mit bis zu 20 Neuanschlüssen pro Jahr ausgebaut. 2007 wurde in der LEEG der erste Südtiroler Stammtisch der Heizwärter abgehalten und mit ihm die Suche nach Ausbauplänen. Denn die Mitgliederzahlen stiegen und stiegen an, so dass es 2009 die zwei Heizkessel zu Spitzenzeiten nicht mehr derpackten. Einen dritten Kessel? Einen Pufferspeicher? Die Suche nach möglichen Lösungen fand frühzeitig statt. 2009 wurde eine 180 kW Photovoltaikanlage installiert, um einen Teil des internen Strombedarfs selbst decken zu können. Um die Spitzen am Morgen abdecken zu können, hat sich dann der Verwaltungsrat für einen Pufferspeicher entschieden und 2011 installiert. „Etwas vom Besten, was wir in der Anlage gemacht haben“, sagt Hugo Tenkwalder.

Holzvergaser
Stehenbleiben war in der LEEG nie eine Option. Die 28 Cent pro Kilowattstunde staatliche Förderung für Strom aus Biomasse regte auch in der LEEG die Phantasie an. Eine ORC-Anlage, also eine Anlage, in der Öl aufgeheizt, von diesem Wasser verdampft und auf eine Turbine geschickt wird, kam nicht in Frage. Denn die Berechnungen haben ergeben, dass zwar einiges an Strom erzeugt aber viel Wärme im Sommer vernichtet werden musste. Auf Anraten von Siegfried Stocker, der bereits bei der Gründung begeisternd mitgewirkt hatte, solle man sich um eine Holzvergaseranlage umschauen. 15 Anlagen habe man besucht, Ausschau gehalten, gerechnet und im Dezember 2012 ist die erste Holzvergaseranlage in Betrieb gegangen. „Dann hat’s getratzt“, sagen Tappeiner und Trenkwalder. An die zwei Brände in der Anlage möchte man nicht erinnert werden. Die Anlage funktionierte nicht wirklich, man wurde regelrecht vom Pech verfolgt. Die Rückschläge rüttelten allerdings nicht an den Glauben an eine Holzvergaseranlage und an der Zuversicht. Mit einem gehörigen Maß an Mut für einen Schnitt und damit für harte Entscheidungen finanzieller Natur hat man 2018 ein besseres und heute funktionierendes System gefunden. Diese Investitionen haben insgesamt mit 7 Millionen Euro zu Buche geschlagen. „In zehn Jahren sollen die Invesitionen abbezahlt sein“, gibt Tappeiner die ambitionierte Marschrichtung vor.
Die neue Holzvergaseranlage produziert 6,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr, genug um damit 2.000 Haushalte mit Strom versorgen zu können. Für die Wirtschaftlichkeit ist das Holzvergasermodul von unschätzbarem Wert: Der Holzvergaser kann das ganze Jahr über laufen und Strom und Wärme produzieren. Im Sommer wird damit so viel Wärme produziert, wie benötigt wird.

Energiegemeinschaften
Die Förderungen von 28 Cent/kWh läuft noch bis 2028. Schon heute laufen die Überlegungen in der LEEG, was danach passieren könnte. „Wenn der produzierte Strom durch Energiegemeinschaften vor Ort verbraucht werden könnte, dann wäre das im Sinne der Nachhaltigkeit“, sagt Andreas Tappeiner. Laas s36 leeg1hat eine Primärkabine und damit wären die Voraussetzungen für diesen Traum vorhanden. Sicher ist man sich in der LEEG, dass die Energiegenossenschaft mit ihrem Know-How auch künftig eine große Rolle in der Weiterentwicklung der lokalen Energiefragen spielen wird.

CO2 in den Big Bags
Während man in einem Biomasse-Heizkessel eine möglichst vollständige Verbrennung des Hackgutes wünscht und anstrebt, ist das bei der Holzvergasung anders. Dort wird eine unvollständige Verbrennung angestrebt. Während man beim Heizkessel bestenfalls reine Asche als Abfallprodukt erhält, ist es beim Holzvergaser hochwertige Holzkohle. In dieser Holzkohle bleibt ein Teil des von den Bäumen aufgenommenen CO2 gespeichert. Die großen weißen Säcke, die an der Außenfassade des Fernheizwerkes in Laas weitum sichtbaren Big-Bags, enthalten feinste Holzkohle. Ein Teil davon, sagt Hugo Trenkwalder, wird zu Grillkohle gepresst. Aber die Diskussionen und die Ideen gehen in Richtung Bauindustrie. Als wertvoller Zuschlagstoff im Beton oder im Asphalt könnte das gebundene CO2 in einem wiederverwertbaren Kreislauf gespeichert bleiben.

Wertschöpfung
Dass Aufträge für Bau- und Wartungsarbeiten an lokale Betriebe vergeben werden, liegt in der Natur des Genossenschaftsgedankens. Dies generiert und erhält Arbeitsplätze vor Ort.
Die mittlerweile mehr als 20-jährige Geschichte der LEEG lässt sich so ablesen, dass das Bemühen um Versorgungssicherheit, das Einbringen neuer Techniken und die Veränderungen in der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern ein permanenter und nicht abgeschlossener Prozess ist, der mit Bedacht beschritten werden muss.

Nachhaltigkeit am Beispiel eines Hotels

Im DAS GERSTL Alpine Retreat in der Gemeinde Mals hat man sich schon vor Jahren auf den Weg gemacht, regionale, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Für diesen Weg findet die Hoteliersfamilie Gerstl bei Gästen, Mitarbeiter:innen und Bauern großen Anklang.

von Erwin Bernhart

Zum Frühstück gibt es Freilandeier aus der Umgebung. Klingt banal, ist es aber nicht. Denn im Hotel DAS GERSTL Alpine Retreat werden um die 55.000 Eier im Jahr verarbeitet. Natürlich nicht alle für das Frühstück. „Es gab noch vor einigen Jahren in unserer Umgebung nicht genügend Hühnerzüchter, die uns diese Menge hätten liefern können“, sagen Marion und Lukas Gerstl. Jetzt bezieht DAS GERSTL Alpine Retreat Eier von 2 Produzenten aus der Region. Insgesamt sind es über 60 r30 Produzenten, die das Hotel beliefern. Das Frühstücksei steht beispielhaft für eine Haltung, die sich die Hoteleigner vor rund 8 Jahren verschrieben haben. Das Motto „r30“, intern „Dahoam-Garantie“ (Daheim Garantie) genannt, ging damals durch alle Munde, wurde belächelt, wenig Ernst genommen. „r30“ heißt, dass Produkte und Materialien, soweit als möglich, in einem regionalen Umkreis von 30 Kilometer in Anspruch genommen werden.

Radius von 30 Kilometer
Und das funktioniert. Mittlerweile werden rund 60 % des Bedarfs in der Hotelküche durch regionale Produkte gedeckt. An die 15 Tonnen frischem Gemüse wie Kohl und Karotten, Blattsalate und viel diversifiziertes Kleingemüse, auch erlesenes Obst wie Erdbeeren und Marillen, Kirschen und Himbeeren werden verarbeitet. Auch Fleisch, Speck und Käse wird zum Großteil aus der Umgebung bezogen, etwa kostbares Wagyu-Fleisch aus der hoteleigenen Zucht in Langtaufers, in Zusammenarbeit mit einem Bauer vor Ort.
Zudem haben Lukas und Marion Gerstl eine Kooperation mit Bäuerinnen initiiert. In den Sommermonaten ist in der Hotelküche deshalb einiges los. Bäuerinnen kochen frisches Obst nach Hausrezepten ein - Marmeladen und Kompotte für die Wintersaison. Das Einlegen von frischem Gemüse erfolgt in liebevoller Handarbeit. Insgesamt sind das rund 5000 Kilogramm, die so für den Winter gespeichert werden können. „Eine großartige Lösung“, freut man sich im DAS GERSTL.
Diese Verankerung im Territorium wird als „Regionale Verantwortung“ gelebt. Den Gästen werden die Produkte, die Veredelungen und die Bauern in Erzählungen vorgestellt. Das übernehmen neben der Hoteliersfamilie vor allem auch die Mitarbeiter:innen an der Rezeption, im Service, an der Bar, am Frühstücksbuffet, wie auch das engagierte Wander- und Spa-Team.

Achtsamkeit
„Achtsamkeit ist klar in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass unsere Natur enkeltauglich bleibt - ein Lebensraum zum Wohlfühlen, in dem ein Gleichgewicht gegeben ist.“ So steht es im „Gerstl Generationen Kodex“, in dem die Philosophie vom DAS GERSTL Alpine Retreat verschriftlicht worden ist. Mit „r30“ setzt man seit Jahren ganz konkret Regionalität um, bezieht dabei auch bei Um- und Anbauten ganz bewusst Handwerker der Region mit ein. Andere Dinge sind hinzugekommen und mit dem Eintreten des jungen Hoteldirektors Jan Bernhart wird das bisherige Tun in einem selbstverpflichtenden Kodex zusammengefasst.

s40 Family Gerstl Einzeln 092022 27Wasser
Nicht erst seit der kurzfristigen Wasserknappheit zu Beginn des heurigen Jahres steht das Wassermanagement im Hotel im Fokus. Bereits seit Längerem sind Durchflussbegrenzer in Duschen und Waschbecken, mit der Begrenzung der Toilettenspülung auf 6 Liter Wassersparvorrichtungen aktiviert. Mit hochmodernen Filtersystemen für die Whirlpools und Infinity-Pools wird viel Wasser nach der Aufbereitung im Kreislauf gehalten. Die heuer mit einem neuen Speicher ausgestattete hauseigene Quelle kann rund ein Drittel des Wasserbedarfes decken.
Um die Gäste für die Bedeutung des kostbaren Wassers zusätzlich zu sensibilisieren, wird pro bestellte Wasserflasche ein Euro für das Umweltprojekt für die Bekämpfung des Borkenkäfers in Vinschgaus Wäldern gespendet. „Rund 40.000 Euro kommen da in einem Jahr zusammen“, sagt Lukas Gerstl.

Digital
Im Hotel läuft sehr viel über digitale Kanäle. Über die hauseigene Hotelapp laufen die Buchungskanäle für Extras, die Morgenpost, die Barkarte und die Zimmermappe digital - das geht schnell, das spart Papier, bis zu 10.000 Blätter im Jahr sowie viele umweltschädliche Druckerpatronen. Wenn Gäste auf eine Zimmerreinigung an einem Tag verzichten, bedeutet das Einsparungen fürs Hotel und Schonung für die Umwelt. Für diese Einsparung legt DAS GERSTL ein Spendenkonto an, aus dem in Kooperation mit der Forstbehörde im kommenden Frühjahr zwei vom Borkenkäfer zerstörte Waldteile in der Gemeinde wieder aufgeforstet werden sollen.

Ökologische Verantwortung
Das Wassermanagement, die lokalen Kooperationen sind Teil des „Gerstl Generationen Kodex“. Hinzu kommen das Vermeiden von Verpackungen beim Frühstücksbuffet, das Verwerten von Speiseöl in der Biogasanlage in Schlinig, das Verwenden von abbaubaren Frischhaltefolien in der Küche und von abbaubaren Strohhalmen und Glashalmen für die Cocktails. Auch hat man sich kürzlich entschieden, bei der Reinigung chemiefrei zu arbeiten. Zum Einsatz kommen Geräte, die mit Mikrotrockendampf chemiefrei und hygienisch reinigen. Die Summe aller vermeintlichen Kleinigkeiten ergeben letztlich ein großes Resultat zu nachhaltigem Handeln.

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Die Heizung für DAS GERSTL Alpine Retreat wird durch eine Hackschnitzelanlage und einen Pelletofen bereitgestellt. Mit Biomasse wird der ökologische Fußabdruck verkleinert. Hinzu kommt eine 100 kW Photovoltaikanlage. Eine weitere Anlage ist in Planung. Mit 11 E-Bikes und einem hoteleigenen Elektro-Auto, ein Fiat Cabrio, stellt das Hotel seinen Gästen eine umweltfreundliche E-Mobilität zur Verfügung und mit 9 Ladestationen für E-Autos ist das Aufladen gewährleistet. Hotelintern überwacht ein modernstes Strommanagementsystem die Stromverteilung und so werden teure Stromspitzen vermieden. „Das ist unsere hausinterne Künstliche Intelligenz“, sagt Lukas Gerstl.

Soziale Verantwortung
Kleinigkeiten schärfen auch die Achtsamkeit und die Mitarbeiter:innen helfen tatkräftig mit, nicht nur im Ausführen von Vorgegebenen sondern auch mit dem Einbringen von Ideen. Die Mitarbeiter:innen werden in regelmäßigen Meetings in die Entscheidungsprozesse und vor allem in Optimierungsprozessen miteinbezogen. Das schafft Identität mit dem Betrieb und vor allem auch mit dem ökologischen Handeln. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter:innen sind Frauen. DAS GERSTL Alpine Retreat bietet für Ganzjahresangestellte eine 5-Tagewoche mit 10 Wochen bezahltem Urlaub. Das ist nicht selbstverständlich. Für ihre Mitarbeiter:innen haben die Hoteleigner neben den „Gerstl Credits“, den monetären Benefits und den Ermäßigungen in Form von Voucher für Familienmitglieder und Freunden auch gesundheitliche Vorsorge bereitgestellt.

Aufmerksamkeit
Für ihre Wege in Richtung Nachhaltigkeit, für ihre regionale Verankerung und für ihre Beziehungen mit den Mitarbeiter:innen erhalten Lukas und Marion Gerstl Schritt für Schritt Aufmerksamkeit. Eine hotelinterne Schätzung geht davon aus, dass 30 % der Buchungen aufgrund dieser Form der Kommunikation und des Wirtschaftens getätigt werden. Das ist die Seite der Gäste. Auf der anderen Seite werden die Hoteleigner zu Vorträgen eingeladen. Jüngst haben sie ihr Konzept auf Einladung des österreichischen Bankenvereins vorstellen dürfen.

Nach einer kurzen Zeit der qualitaiven Erweiterung samt Straßengalerie vor dem Hotel öffnet DAS GERSTL Alpine Retreat am 3. Juni 2023 wieder.

Nachhaltigkeit am Beispiel des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau

Wenn genügend Niederschläge kommen, ist es ruhig. Wenn’s trocken wird, stehen Wasserableitungen und Bonifizierung in der Kritik. In zwei, drei Jahren wird die Talsohle auf Tropfberegung umgestellt sein.

von Erwin Bernhart

Ohne Wasser geht nix im Vinschgau. Unsere Vorfahren haben Wasser in Waalen entlang der Bergflanken zu den Anbauflächen geleitet, haben der Etsch Wasser entnommen und ebenfalls in Waalen auf die Wiesen gebracht. Im niederschlagsarmen Vinschgau ist die Wasserproblematik s44 beregwahrscheinlich so alt wie das Sesshaftwerden der Menschen im Tal. Um die Wassernutzung hat es immer wieder Streitigkeiten gegeben, die aktenkundig sind. Die Wassernutzung hat auf der anderen Seite überlebenswichtige Kooperationen erzwungen und mit Road und Los ortsgebundene Kulturen ausgebildet.
Reste dieser Kulturen finden sich heute noch bis hinein in das Bonifizierungskonsortium Vinschgau. Weit hergeholt? Mitnichten. Bereits nachhaltig? Absolut.

Soziale Nachhaltigkeit
Die Verantwortlichen im Bonifizierungskonsortium sind, wenn man so will, Befehlsempfänger. „Unsere Stärken liegen in unserem Organigramm“, sagen der Präsident Paul Wellenzohn und der Direktor Gottfried Niedermair. Tatsächlich werden die Wasser-Wünsche vor Ort von den einzelnen Mitgliedern, also von den Bauern, artikuliert und in den gewählten 5 bis 7 köpfigen Gebietsausschüssen gebündelt und erst dann landen Überlegungen und Vorschläge beim Bonifizierungskonsortium. Dessen Aufgabe ist es dann, rechtliche, technische und finanzielle Fragestellungen rund um Wasserkonzessionen, Landeszuständigkeiten, Ämterdiskussionen, Leitungsbau, Beregnungs- und Filtertechniken zu bearbeiten und an die Basis zurückzumelden. Dieser heute technisch ausgefeilte Austausch beruht letztlich auf ganz ursprüngliche Interessentschaften, Agrargemeinschaften und Gruppierungen, die sich ihrerseits von den losen Kooperationen der Urahnen ableiten lassen. Das ist ein vinschgau-typisches Phänomen, welches landesweit keinen Vergleich hat. Aus diesen gewachsenen Strukturen, heute ein einem „Organigramm“ zusammengefasst, lassen sich die erfolgreichen Ergebnisse erklären, die in modernen Bergnungsanlagen ihren Niederschalg gefunden haben. Die Anlagen selbst werden von den Bauern vor Ort bzw. von einem von ihnen betrauten Beregnungswart betreut. Dieses austarierte System kann man mit dem heute modernen Begriff der „sozialen Nachhaltigkeit“ ummanteln.
In einer jährlichen Versammlung für das gesamte Einzugsgebiet werden den Mitgliedern aktuellste Informationen und Entwicklungen weitergegeben, Kritik und Anregungen entgegengenommen. „Dies födert auch den Austausch der Mitglieder und der Gebietsusschüsse untereinander“, sagt BonifizierungsPräsident Paul Wellenzohn.

Wasser sparen
s44 tab„Die ökologische Nachhaltigkeit wird in der Gesellschaft vermehrt gefühlt. Es ist die Zeit, in der sich unterschiedliche Bevölkeungsgruppen zu jedem Bach zu Wort melden“, sagt Wellenzohn. „Wenn ausreichend Niederschläge vorhanden sind“, ergänzt Gottfried Niedermair, „ist es ruhiger. Aber der Druck aus der Gesellschaft und auch von Seiten der Mitglieder steigt.“ Außenstehende sehen die Oberkronenberegnung und beklagen Wasserverschwendung. Mitglieder, also die Bauern, klagen natürlich an, wenn nicht mehr gewährleistet ist, dass das Wasser gleichmäßig verteilt wird.
Wenn heuer die Beregnungsanlage in der Ebnet von Schluderns in Betrieb gegangen sein wird, sind sämtliche Beregnungsflächen im Einzugsgebiet des Bonifizierungskonsortiums vorerst bedient: die Talsohle, Sonnen- und Nördersberg, von Matsch bis Stilfs bis Martell.
Aktueller wird die Umstellung von Oberkronen- auf Tropfberegnung. 2.100 Hektar sind bereits umgestellt, 400 Hektar sind in der Umstellungsfase. „In zwei bis drei Jahren wird in der Talsohle alles auf Tropfberegnung umgestellt sein“, sagen Wellenzohn und Niedermair. Natürlich erfordert diese Umstellung große Investitionen. Denn vor allem die Filtrationstechnik ist teuer
Was bedeutet diese Umstellung für die Einsparung von Wasser? Konzessionsrechtlich bleibt alles wie bisher. Bei den einzlenen Wasserkonzessionen sind für die Beregnung 0,5 Liter pro Sekunde pro Hektar vorgesehen. Durch die Tropfberegnung wird eine Wasserersparnis von 30 bis 35 % errechnet. Dafür ist die Gewährleistung größer, dass das Wasser auf die gesamte Einzugsfläche der jeweiligen Konzession gerechter verteilt werden kann. Die Verdunstung ist zudem gegenüber der Oberkronenberegnung weit geringer und Wind und Wetter können den Tropfern nichts anhaben. Die Bauern können während des Bewässerungsturnusses die Anlagen jederzeit betreten. Und für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, von vorbeugenden Fungiziden, kann sich der Bauer nur noch auf die Wettervorhersagen stützen und den Beregnungsturnus ignorieren. Es ist oft vorgekommen, dass die Oberkronenberegnung das Fungizid frühzeitig abgewaschen hat und somit ein zweites Anbringen notwendig war.
Mit der Tropfberegnung wird durch die Filtration gutes Wasser gezielt zum Wurzelbereich gebracht. Der Bienenflug wird nicht mehr gestört, dem Feuerbrand eher vorgebeugt.
Die Vorteile der Tropfberegnung sind also vielfältiger Natur im ökologischen, im ökonomischen und im arbeitstechnischen Bereich. Bei nachbarschaftlichen Mischkulturen, etwa im Bereich der Malser Haide, wo Grünlandwirtschaft und intensive Obstkulturen nachbarschaftlich angelegt sind, wird es durch die Tropfberegnung vermieden, dass ungewollt Wasser auf Heu oder Grummet gelangen.
Die Wasserverluste über Leitungslecks spilen, so Wellenzohn und Niedermair, kaum eine Rolle. Die Leitungen sind gut beinander. Um eine optimalere Nutzung der konzessionierten Wassermengen gewährleisten zu können, sind kleine Speicherbecken als Puffer- oder Ausgleichsbecken bei den Fassungen notwendig. Sind solche Becken errichtet können durch Automatisierungsprogramme Bewässerungsturnusse exakt zugeteilt werden.

Zusammenarbeit
Von elementarer Bedetung für eine bedarfsgerechte Wassernutzung ist die Zusammenarbeit vor allem mit der Energiegesellschaft Alperia. „Bi der Zusammenareit gibt es nichts auszusetzen“, sagt Präsident Wellenzohn. Die Vereinbarungen sehen vor, dass die Landwirtschaft vor allem bei Frostberegnung bestimmte Wassermengen aus dem Stollen zwischen Laas und Kastelbell entnehmen kann. Das für die Malser Haide konzessionierte Wasser wird am haidersee entnommen. Vereinbarungen gibt es auch für Trockenperioden. Die 60 Sekundenliter, die im Laaser Tal aus dem dortigen Alperiastollen für die Beregnungsanlagen in Laas und in Allitz entnommen werden können, ist auf Konzessionswege von der Alperia auf das Bonifizierungskonsortium übertragen worden. „Im Vinschgau gibt es kein freies Wasser mehr. Jeder Bach ist konzessioniert“, stellt Niedermair fest.

Künftige Stromnutzung?
Bisher ist es gelungen, auf drei Beregnungsleitungen E-Werke zu errichten. Das Potenzial für diese hydroelektrische Nutzung wäre noch auf mehreren Anlagen, überall dort, wo mindstens 25 Sekundenliter in der Vegetationszeit abgeleitet werden können. Durch die physikalisch notwendigen Druckunterbrecher wird derzeit Energie regelrecht vernichtet. Ein Unding, sagt man im Bonifizierngskonsortium. Gespräche und Ansuchen für hydroelektrische Nutzungen versanden derzeit n den Landesämtern. Und dies obwohl im Landesgesetz 5 von 2009 ausdrücklich im Kapitel 7 in den Aufgaben von Bonifizierungskonsortien vorgesehen ist, dass „Planung, Verwirklichung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Energie in Konsortialkanälen und –leitungen sowie Belieferung von Produktionsunternehmen und zivilen Tätigkeiten mit Fließwasser für Verwendungen, die die Rückgabe des Wassers vorssehen und mit den darauf folgenden Nutzungen vereinbar sind“.
Der Wunsch für hydroelektrische Nutzungen, sofern von den jeweiligen Mitgliedern gewünscht, ist jedenfalls vorhanden. Mit dem Ziel, Betreibskosten senken, Investitionen besser planen und querfinanzieren zu können. Im Sinne einer lokalen Nachhaltigkeit.

Nach monatelangen Berechnungen hat RISAN® in Zusammenarbeit mit dem Umwelttechni-ker Philipp Nagel eine ökologische Bewertung des RISAN®-Systems präsentiert. Dabei wird die Rohrsanierung von innen mit dem konventionellen Totalaustausch der innerhäuslichen Trinkwasserleitungen verglichen. Bewertet werden neben dem CO2-Ausstoß auch der Mate-rialverbrauch, die Abfallproduktion, sowie der virtuelle Wasserverbrauch (Water Food Print). Obwohl zahlreiche Vorteile des RISAN®-Systems gegenüber dem Komplettaustausch bereits bekannt sind, kann RISAN® darüber hinaus mit enormen Vorteilen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit überzeugen. Die RISAN® Rohrsanierung von innen verursacht im Vergleich zum konventionellen Totalaustausch der Rohrleitungen mindestens:

85,2 % weniger CO2-Emissionen
99,3 % weniger Abfälle

Ganz im Sinne der Europäischen Klimaziele „European Green Deal“ steht das RISAN®-System somit für nachhaltiges Bauen, Erhalt von wertvoller Bausubstanz, Ressourceneinsparung und Klimaschutz.
Das RISAN®-System überzeugt die Kunden somit seit 30 Jahren nicht nur mit deutlichen Kosten- und Zeiteinsparungen durch die Rohrsanierung von innen, sondern gibt ihnen darüber hinaus auch das gute Gefühl, sich für eine nachhaltige und enkeltaugliche Lösung entschieden zu haben.

Dienstag, 30 Mai 2023 15:04

Spezial Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit geht uns alle an. Soviel steht fest. Denn Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur viel diskutiert wird, sondern gefühlt und nicht mehr wegzudenken ist. Immer mehr Kundinnen und Kunden interessierten sich für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und entscheiden sich bewusst für nachhaltig agierende Unternehmen. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit genau? Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, zu existieren und sich zu entwickeln, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. So lautet eine Definition. Anders gesagt: Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne jene künftiger Generationen zu gefährden.

 

Was sind die drei Prinzipien der Nachhaltigkeit?
Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Säulen zusammen: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Der Umweltschutz ist natürlich das am häufigsten diskutierte Thema. Es geht um die Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs, verrottungsfreier Verpackungen und verschwenderischer Prozesse. Bei der sozialen Entwicklung geht es darum, Mitarbeiter fair zu behandeln und einen verantwortungsvollen, ethischen und nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern, Interessengruppen und der Gemeinschaft, in der ein Unternehmen tätig ist, zu gewährleisten. Dies kann durch verschiedene Leistungen wie flexible Arbeitszeiten oder fairer Bezahlung erreicht werden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist wahrscheinlich die einfachste Form der Nachhaltigkeit. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, muss ein Unternehmen rentabel sein und genügend Einnahmen erwirtschaften, damit es auch in Zukunft weitergeführt werden kann. Die Herausforderung bei dieser Form der Nachhaltigkeit besteht darin, ein Gleichgewicht zu erreichen. Anstatt um jeden Preis Geld zu verdienen, sollten Unternehmen versuchen, im Einklang mit anderen Elementen der Nachhaltigkeit Gewinne zu erwirtschaften.

Nachhaltigkeit der Vinschger Wirtschaft
Wir haben in diesem Sonderthema Unternehmen aus der Vinschger Wirtschaft herausgegriffen, die stellvertretend für viele andere, Nachhaltigkeit leben. Da ist zum einen der Vinschger Vorzeigebetrieb und Nachhaltigkeits-Pionier holzius, zum anderen die LEEG, das Fernheizwerk Laas-Eyrs, das stellvertretend für die Fernheizwerke im Vinschgau steht. Da ist die VIP mit dem Fußabdruck des Vinschger Apfels und die Obstgenossenschaft JUVAL. Für die Hotelerie steht repräsentativ Das Gerstl. In die Reihe nachhaltigkeitsbewusster Unternehmen stellen sich weiters Moriggl RISAN, Anco Leuchten, Thermosol oder Tappeiner Reinigung. Sie alle verbindet der Gedanke um eine nachhaltige Zukunft.

Dienstag, 30 Mai 2023 09:00

Jeder Tag hat sein Geheimnis

Schlanders/Grundschule/Musical - Wer möchte nicht in der ersten Reihe sitzen und von allen bewundert werden? Was ist im Leben wirklich wichtig? Um diese Fragen geht es im Musical „Der kleine Tag“, sehr erfolgreich am 16., 18. und 20. Mai von den beiden Grundschulklassen 4A und 5A aus Schlanders in der Aula Magna aufgeführt. Unter der Regie von Fabian Fleischmann und in enger Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und der Band, bestehend aus acht Musiker:innen, haben die 42 Schüler:innen auf der Bühne gesungen, getanzt und gespielt, während über Lautsprecher Daniel Götsch die wunderbare Geschichte vom kleinen Tag erzählte. Die Tage leben im Lichtreich hinter den Sternen. Jeder Tag kann nur einmal auf einem Lichtstrahl zur Erde und muss am gleichen Tag am Abend wieder zurück ins Lichtreich. Dort berichten die Tage, was sie alles erlebt haben. Sie erzählen von wichtigen Erfindungen, Katastrophen, Kriegen, Pandemien und Hungersnöten. Es gibt Tage, die in Erinnerung bleiben und andere, an die sich niemand erinnert. Die wichtigen Tage, an denen etwas Besonderes passiert ist, sitzen in der ersten Reihe. Der kleine Tag muss lange warten, bis er endlich am 23. April auf die Erde geschickt wird. Es ist ein regnerischer Tag. Eine Familie zieht in eine größere Wohnung um, einige Menschen machen ein Picknick, ein Junge erhält zum Geburtstag einen Roller und Bauarbeiter verrichten Straßenarbeiten. Zwei Menschen küssen sich, andere beobachten den Vogelzug, warten auf den Bus, hören den Wellen des Meeres zu oder steigen auf einen Berg. Plötzlich kommt die Sonne hervor und alle freuen sich. Als der kleine Tag von seinen Erlebnissen erzählt, sind alle enttäuscht. Ist denn nichts Bemerkenswertes passiert? Erst ein Jahr später darf der kleine Tag unverhofft in die „erste Reihe“ aufrücken, denn auf der ganzen Welt feiern die Menschen ihm zu Ehren ein Freudenfest, weil sein Tag der friedlichste Tag auf Erden war. So wird klar: jeder Tag hat sein Geheimnis, jeder Mensch ist wichtig und jeder Augenblick ist wertvoll.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:59

Präsentabler Marmorspitz

Laas - Im Rahmen eines schönen Festes, mit Ansprachen, mit dem Einpflanzen von drei Marillenbäumen (mit den Projektpartnern aus Tarrenz und St. Anton), mit Musik und mit Speis und Trank wurde in Laas mit dem Dreispitz ein Areal eröffnet, welches als Marmorerlebniswelt den Laaser Marmor ein weiteres Stück zugänglicher macht. Das Interreg-Projekt mit Tarrenz, so blickte Thomas Tappeiner zurück und nach vorn, habe nach der Gründung von MarmorPlus 2011, das Schaufenster am Bremsberg, die Erschließung der Brüchlerstiege, den Raum im Bahnhof und die 5 marmornen Meilensteine bis nach Tarrenz ermöglicht. Ein zweites Interreg-Projekt sei nun mit dem Marmormuseum im Dreispitz und mit dem Eintrittssystem verwirklicht worden. Mit alten Werksgegenständen, mit Erklärungstafeln, mit Marmorskulpturen, mit dem neuen Museum stehe ab sofort der Marmorpark Besuchern auch ohne Führung zur Verfügung.
Der Laaser Ex-BM Andreas Tappeiner wies darauf hin, dass mit dem Erlebbarmachen des Marmors etwas initiiert worden sei, das von den Laasern mit Herzblut getragen werde.
Falankiert wurde das Fest von Laaser Produzenten mit Evelin Lechner (Lechner Kraut), Karl Luggin, Christine Tappeiner (Ausserloretzhof) und mit Schokolade von Venustis. (eb)

Prad/Stilfs - Bereits am vergangenen Freitag, den 12. Mai wurde im großen Saal des Aquaprad die Fertigstellung des Projektes „Archaikweg“ vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Peter Pfeifer vom Tourismusverein Prad, welcher das Projekt nebst anderer Partner wie dem Nationalpark Stilfserjoch und dem „Leader“ mit unterstützte, präsentierten der Archäologe und Projektleiter Thomas Koch-Waldner gemeinsam mit dem Historiker David Fliri, wissenschaftliche Erkenntnisse die den einst stark genutzten Pfad sowie den prähistorischen und neuzeitlichen Bergbau im Vinschgau betreffen. Der Archaikweg ist ein geschichtsträchtiger Saumpfad, welcher von Prad nach Stilfs führt und früher als Pfaffensteig bekannt war. Bereits im Jahre 1984 wurden dort Karrenspuren entdeckt, welche zum größten Teil aus dem 15. Jhdt. stammen. Nachdem bei Planierarbeiten im Jahr 2008 Schlackenspuren auf dem Prader Berg gefunden wurden, begann der Archäologe Koch-Waldner das Gebiet wissenschaftlich zu erforschen und kam nach jahrelanger archäologischer Forschungsarbeit zur Erkenntnis, dass der Vinschgau und eben auch das Gebiet um Stilfs bergbautechnisch bereits in der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.) erschlossen war. Koch-Waldner zeigte anschaulich anhand diverser Funde, dass vor allem in der Zeit der Laugen-Melaun Kultur der Vinschgau gemeinsam mit dem Unterengadin einen Kulturraum bildete, in welchem bereits Kupfererz verhüttet und weiterverarbeitet wurde. In Kaschlin bei Stilfs befindet sich eine prähsitorische Siedlung und bei Stilfs wurde Kupferkies abgebaut und dann am Prader Berg verhüttet, andere Vorkommen gab es aber beispielsweise auch in Prad und Eyrs. Vor dem Beginn des Projektes waren überhaupt lediglich drei Schmelzplätze der Laugen-Melaun Kultur bekannt, nun aber neun – davon allein sechs im Vinschgau. Nun wird angenommen, dass die alpenländische s34 Bild2Technologie der Kupferverarbeitung in unserer Gegend bereits früher entwickelt war als im östlichen Mittelmeerraum. Koch-Waldner sprach davon, dass die Kupferverarbeitung im Alpenraum „erfunden“ hätte sein können. Historiker Fliri führte in seinem Vortrag die weitere Entwicklung des Bergbaus im Vinschgau aus, welcher im Mittelalter noch einmal kurz auflebte, dann aber spätestens ab dem 18. Jhdt. aufgegeben wurde. Zeitweilig waren die Äbte von Marienberg am Bergbau interessiert und förderten diesen urkundlich erwähnt in Eyrs und Martell gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Am Tag nach der Präsentation der Forschungsergebnisse fand eine geführte Wanderung mit Koch-Waldner und Fliri entlang des mit Informationstafeln beschilderten Archaikweges statt, wo noch einmal anschaulich vor Ort die gesammelten Erkenntnisse präsentiert wurden und nun für jedermann zugänglich sind. (uno)

Dienstag, 30 Mai 2023 08:57

Kleine und Große gegen den Müll

Matsch - Im Bergsteigerdorf Matsch fand am 20. Juni 2023 ein Müllsammeltag mit anschließender Spielestraße statt.
Am Vormittag sammelten viele Kinder, die Eltern, die Jungschar, die Ortstelle AVS Matsch, die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf und die Feuerwehr des Tales den Müll im Dorf und um das Dorf. Auch einige Jugendliche haben fleißig mitgeholfen Zusammen gekommen ist wieder eine ganze Wagenladung voll und von allem war etwas dabei. Allerdings merkte man, dass mit den zweijährlichen Müllsammeltagen der Müll vor allem im Dorf weniger geworden war. Im Anschluss gab es ein regionales Mittagessen für alle und dann wurde für vier Stunden die Straße durch das Dorf gesperrt. Die Kinder nutzen die autofreie Zone sofort zum Fußballspielen, zum Rad fahren, zum mit den Stelzen üben, zum „Laschti hupfn“ und vieles mehr.
Auch die Imker des Dorfes brachten die Bienen und ihre Arbeit als Imker den Kindern nahe. Das ganze „Fest“ stand im Rahmen der OEW Aktion: „Move the date“- Aktionswochen zum Erdüberlastungstag. Dafür gab es einige Aktionen und Lernstationen für Kinder und Erwachsene zu Ressourcenschonung und Klima. Ein schöner Nachmittag, an dem die Kinder und Erwachsenen „wie früher“ mitten auf der Straße spielen und toben konnten, ohne die dauernde Angst vor dem Verkehr. Vielleicht nutzen dadurch auch immer mehr Dorfbewohner, Gäste und Wanderer das gute Angebot der Öffis in Matsch oder den aufgewerteten Auffangparkplatz vor dem Dorf.
Die Firma Windegger aus Glurns nahm uns auch diese Jahr wieder dankenswerterweise den gesammelten Müll gratis ab.

Dienstag, 30 Mai 2023 08:56

40 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe

St. Johann/Müstair - Grund zum Feiern: Vor 40 Jahren wurde das Kloster St. Johann in Müstair im Bündner Münstertal in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Zudem findet am zweiten Juni-Wochenende in der Schweiz der Welterbetag statt. Deshalb öffnet das Benediktinerinnenkloster am Sonntag, 11. Juni, seine Türen für die breite Öffentlichkeit und bietet ein reichhaltiges Festprogramm.
1983 wurde das Kloster St. Johann in Müstair als eines der ersten erhaltenswerten Kultur- und Naturdenkmäler der Schweiz in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Benachbarte Welterbestätten sind die nahgelegenen Dolomiten oder die prähistorischen Felsritzungen des Val Camonica in Norditalien.
Die Aufnahme als Weltkulturerbe unterliegt einem strengen Auswahlprozess. In Müstair wurde die gesamte Klosteranlage St. Johann als kulturelles Erbe der Menschheit unter Schutz gestellt. So besitzen nicht nur die karolingischen Fresken Welterberang als grösster erhaltener Wandmalereizyklus aus dem 9. Jahrhundert. Auch die karolingische Heiligkreuzkapelle oder der 957 erbaute Plantaturm, der als ältestes Profangebäude des Alpenraumes gilt, sind durch diese Massnahme Teil des UNESCO-Welterbes Kloster St. Johann. 

Infos: muestair.ch


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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
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Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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