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History of Rock mit Geigen und Celli

  • Dachzeile: Schlanders/Kulturhaus
  • Weitere Fotos - 1: v. l.: Claudio Cavallin (Kontrabass) und Philipp Götsch aus Naturns (Posaune)

Zu einem ungewöhnlichen Konzert mit Songs bekannter Rock- und Popgrößen aus den 70er, 80er und 90er Jahren lud am 27. September das Kulturhaus Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Konzertverein Musica viva Vinschgau ein. Im Sparkassensaal des Kulturhauses präsentierte das 9-köpfige Kammermusik Ensemble Athesis ein Medley der Rolling Stones und der Beatles, außerdem „Smoke on the water“ von Deep Purple, „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin, „Bohemian Rhapsody“ der legendären britische Rockband Queen, „Wish you were here“ von Pink Floyd, „Highway to Hell“ der australischen Hard-Rock-Band AC/DC und „The sound of silence“ von Simon and Garfunkel. Die bekannten Bands gaben ihre Musik in erster Linie mit Gitarren und Schlagzeug zum Besten, die Profimusiker spielten diese bekannten Lieder auf Geigen (Elena Sofia Ferrante, Francesca Vanoncini, Adamo Rossi), Celli (Maria Chiara Gaddi und Matteo Bodini aus Schlanders), Bratsche (Francesco Zecchi, Carolina Paolini) und Kontrabass (Claudio Cavallin). Philipp Götsch aus Naturns begleitete das Ensemble mit seiner Posaune. Während die Gesellschaft sich immer stärker aufspaltet, findet in der Musikwelt genau das Gegenteil statt. Die verschiedenen Musikrichtungen inspirieren sich gegenseitig, vermischen sich und entwickeln sich so weiter. So kann man in der Volksmusik musikalische Elemente aus der Klassik und vom Jazz hören, während bekannte Orchester auch moderne Songs aus der Rock- und Popmusik spielen. Beim gut besuchten Konzert im Sparkassensaal wurde auch nicht nur am Ende der Stücke geklatscht, sondern, wie bei einem Rockkonzert auch bei besonderen Stellen die Musiker durch heftigen Applaus noch angefeuert und bejubelt. Und wie der Schlussapplaus gezeigt hat, hat es dem Publikum und den Musikern gefallen. (hzg)

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„Die kleinen Seepiraten“ – neue Kita in Reschen

  • Dachzeile: Reschen

Mit einem fröhlichen Lied, gesungen von den Reschener Kindergartenkindern, wurde am Freitag, 26.09.2025 die neue Kindertagesstätte „Die kleinen Seepiraten“ im Hotel Gerstl am Ufer des Reschensees eröffnet. Zahlreiche Vertreter:innen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche nahmen an der Feier teil, darunter Landesrätin Rosmarie Pamer, der Grauner Bürgermeister Franz Alfred Prieth, Vizebürgermeisterin Hannah Waldner, die Gemeinderäte Andrea Maas und Peter Eller, Vertreter:innen der Sozialgenossenschaft LOLA sowie die Hotelbesitzer Marion und Lukas Gerstl. Auch Pfarrer Anton Pfeifer war anwesend und spendete der neuen Einrichtung den kirchlichen Segen. Für die Gemeinde Graun ist die neue Einrichtung ein wichtiger Baustein, um Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entlasten. Mit ihren vier Kindergärten, vier Grundschulen und einer Mittelschule verfügt die Gemeinde bereits über ein breites Bildungs- und Betreuungsangebot, das nun durch die neue Kita sinnvoll ergänzt wird. Bürgermeister Prieth unterstrich die Bedeutung der Einrichtung als „Basis für gemeinschaftliches Zusammenleben“.
Die neue Kita ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen und beispielhaften Kooperation. Auf Initiative der Gemeinde erklärte sich die Familie Gerstl bereit, Räume in ihrem neuen Familienhotel in Reschen zur Verfügung zu stellen und gemeinsam eine Lösung für die Betreuung zu entwickeln. „Wir wollten einen Beitrag für die Bevölkerung vor Ort leisten und Eltern das Leben erleichtern. Entstanden ist ein Ort, an dem sich Kinder und Familien wohlfühlen können“, so Lukas Gerstl.
Die operative Führung hat die Sozialgenossenschaft LOLA übernommen. Seit drei Wochen ist die Kita bereits in Betrieb. Fünf Mitarbeiter:innen kümmern sich um die Betreuung der Kinder – und es sind noch Plätze frei. Das Modell gilt als Leuchtturmprojekt für ganz Südtirol: Hier haben erstmals Gemeinde, Wirtschaft und Sozialgenossenschaft gemeinsam eine Betreuungseinrichtung aufgebaut. Die neue Einrichtung soll für die Kinder nicht nur Betreuung bieten, sondern auch ein Ort der ersten sozialen Kontakte und Erlebnisse sein – Erfahrungen, die ein Leben lang prägen. Mit der Eröffnung hat die Gemeinde Graun ein deutliches Signal gesetzt: Familienfreundlichkeit, Standortnähe und innovative Zusammenarbeit sind die Schlüssel, um den Obervinschgau als Lebens- und Arbeitsraum zu stärken.
Katja Telser

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Allerheiligen und Allerseelen

  • Vorspann: Zwei Tage, die dem Andenken der Verstorbenen gehören.
  • Dachzeile: Spezial

An Allerheiligen steht das Gedenken im Mittelpunkt. Viele Menschen besuchen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. In Stille werden Kerzen angezündet und Gebete gesprochen, um in Gedanken und im Herzen mit den Verstorbenen verbunden zu sein.
Das Totengedenken und die Gräbersegnungen am Nachmittag des 1. November werden von Pfarrei zu Pfarrei verschieden abgehalten. Der Gräbergang ist eine jahrhundertealte Tradition. Während an Allerheiligen Vormittag das Gedenken an Märtyrer und Heilige im Vordergrund steht, wird am Nachmittag des Allerheiligen-Tages und an Allerseelen für alle verstorbenen Gläubigen gebetet. Der Gedenktag hat für die Angehörigen eines verstorbenen Menschen eine besondere Bedeutung.
Die Erinnerung und die Zeichen des Andenkens finden Ausdruck im Schmücken der Gräber mit Blumen, mit Gestecken, mit besonderen Kerzen oder persönlichen Andenken. Der Friedhof wird mehr als an anderen Tagen im Kalenderjahr zu einem Ort der tiefen Verbundenheit zwischen den Lebenden und den Toten. Besonders die Kerzen symbolisieren die Auferstehung und das Leben. Eine Kerze bringt als „Ewiges Licht“ Helle in die Dunkelheit.
Blumen hingegen, die die Gräber schmücken, stehen für Erinnerung etwa, Treue, Hoffnung oder Liebe. Die Chrysanthemen sind die klassischen Allerheiligen-Blumen. Sie stehen für Langlebigkeit, Treue und Erinnerung. Astern sind ebenfalls sehr beliebt für Allerheiligen. Sie stehen für Hoffnung, Liebe und Sehnsucht. Erika oder Calluna, stehen für Schutz, Kraft und Mut. Die Wahl der Farben für Allerheiligen ist vor allem Geschmackssache.
Allerheiligen und Allerseelen sind zwei besondere Tage. Tage, an denen jene, die zurück geblieben sind, In-sich-Gehen, sich erinnern, und die Verstorbenen besonders in Ehren halten. In Gemeinschaft wird getrauert - in dankbarer Erinnerung und Wertschätzung. Über den Tod hinaus.

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Evensong soll die Herzen ansprechen

  • Dachzeile: Laas/Vinschgau
  • Weitere Fotos - 1: Martin Moriggl dankte allen Mitwirkenden an der stimmgewaltigen, berührenden Andacht

Evensong, die ursprünglich in der anglikanischen Kirche beheimatete und von Laien getragene Andachtsform soll nun auch die Südtiroler Kirchen neu beleben. Im Vinschgau wurde diese neue Form am Sonntag, 12. Oktober 2025 in Pfarrkirche von Laas vorgestellt. „Evensong“, die gesungene Form des „Evening Prayer“, hat großes Potenzial, mit einer vom Gesang getragene Abendandacht Menschen aller Altersgruppen zu erreichen. Alle, die möchten, können sich daran beteiligen. „Die Kirche tut sich im Moment schwer, Menschen anzusprechen“, sagt der Diözesankirchenreferent der Kirchenmusik Südtirol (VKM) Dominik Bernhard in einem Interview im Katholischen Sonntagsblatt. „Unsere Intention ist es, mit Chormusik dem entgegenzuwirken und eine neue Liturgie vorzustellen, die zuallererst das Herz anspricht und auch von Laien getragen und gefeiert werden kann.“ Im Zentrum stehen die Chormusik und das gemeinsame Singen. Die mitfeiernde Gemeinde ist immer mit einbezogen.
Im Dialog mit der Gemeinde und dem Chor werden die Gottesloblieder und Chorstücke vorgetragen. Die Andachtsform ist indirekt auch eine Möglichkeit, dem wachsenden Priestermangel Rechnung zu tragen. Mit Evensong könnte es gelingen, die immer leerer werdenden Kirchen wieder als Orte der spirituellen Gemeinschaft zu beleben.
Im Herbst 2025 werden erstmals im ganzen Land Evensongs gefeiert. Für Chorleiterinnen und Chorleiter, Priester, Diakone sowie Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern und Andachten gibt es begleitende Einführungen. Ziel ist es, möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, in Zukunft selbst Evensongs zu gestalten. Dominik Bernhard hat dafür gemeinsam mit dem Liturgiereferat der Diözese Bozen-Brixen einen festen Ablauf erarbeitet. Dazu ist das Begleitheft „Südtiroler Evensong: Wissenswertes, Aufbau, Gestaltungsvorschläge“ erschienen, das bei den Veranstaltungen und beim Verband der Kirchenmusik erhältlich ist.
Im Vinschgau wird das von Verband der Kirchenmusik in Südtirol VKM gestartete Projekt „Evensong“ von den Chorleitern Gernot Niederfriniger (Mals), Ernst Thoma (Mals) Martin Moriggl (Glurns), Lukas Punter (Taufers i. M.) und Daniel Götsch (Naturns) mitgetragen.
Die liturgische Leitung übernahm Frau Irmgard Platter.
Alle Kirchenchöre von Reschen bis Partschins (ca. 150) beteiligten sich an diesem erstmaligen Projekt. Es wurden folgende Lieder gesungen: Der Kanonpsalm “Lobe den Herrn, Groß ist der Herr von PH. E. Bach, ein neues geistliches Lied, ein lateinisches Magnificat von L- da Viadana, das Vater unser von N. Rimskij Korsakov und das Abendlied von W. H. Monk. Vor Ort wurden die Lieder von den einzelnen ChorleiterInnen einstudiert. Gemeinsam geprobt wurde bereits am Freitag abends und am Sonntag nachmittags. Es war für alle ein schönes Erlebnis in einem so großen Chor mitzusingen. (mds)

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Julia Frank ist HGV-Künstlerin des Jahres 2025

  • Dachzeile: Wien/Laatsch/Bozen
  • Redakteur: Peter Tscholl
  • Redakteur Bild:

Julia Frank ist die zehnte Preisträgerin des Kunstpreis „HGV-Künstler/in des Jahres“. Das Projekt wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen mit dem Ziel, Kunst, Hotellerie und Gastronomie in Zusammenhang zu bringen. „Der HGV-Preis ist ein gelungenes Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Kunst und Tourismusbranche und eine gute Möglichkeit, der aufstrebenden jungen Künstlerschaft in Südtirol Wertschätzung entgegenzubringen“, so HGV-Präsident Manfred Pinzger. Heuer überzeugte Julia Frank die Jury, bestehend aus Vertretern des Hotelier- und Gastwirteverbandes und des Südtiroler Künstlerbundes, mit ihrem Werk “Regional, Saisonal, Radikal”. Die Arbeit aus lackiertem Edelstahl mit einer Länge von 227 cm, nimmt eine klare künstlerische Position ein. Auf die Frage, was mit den drei Wörten “Regional, Saisonal, Radikal” gemeint sei, antwortet Julia Frank: “Durch den Tourismus hat unsere Region sehr an Wertschätzung gewonnen. Wir sind aber auch in einer Zeit des Umbruchs, in der man auch den Tourismus neu erörtern muss und s40 JuliaFrank Portraitvielleicht im Einklang mit Natur, Landschaft visionäre Wege gehen sollte – auch mit radikalen Entscheidungen und Eingriffen”.

Der Obervinschgau hat schon immer große Künstler hervorgebracht, da die Region eine lange Kulturgeschichte vorweisen kann. Doch Kultur im Vinschgau lebt nicht nur in der Vergangenheit. Julia Frank, geboren 1988 in Schlanders, aufgewachsen in Laatsch bei Mals, ist eine der vielversprechenden jungen, zeitgenössischen Vinschger Künstler:innen. Sie gehört zusammen mit Esther Stocker (geb. 1974) und dem leider allzu früh verstorbene Sven Sachsalber (1987-2020) zum „Laatscher Künstlertrio“. Ihre Erinnerungen an Esther und Sven beschreibt Julia so: „Meine Bewunderung für Esther war schon immer sehr groß. Schon als Jugendliche habe ich zu ihr aufgesehen. Als ich im Herbst 2019 aus London nach Wien zog, lud sie mich gleich zu einer Gruppenausstellung ein, ein herzliches Willkommen. Daraus entstand eine Freundschaft, die ich bis heute sehr schätze. Wenn ich an Sven denke, dann erinnere ich mich vor allem an das Jahr 2020, in dem Sven völlig unerwartet starb. Wenige Wochen zuvor hatten wir uns zufällig auf einer Ausstellungseröffnung in Wien getroffen. Wie immer sprachen wir offen und mit Leichtigkeit über Aktuelles. Er erzählte, dass er vorübergehend in Wien bleiben wollte. Kurz darauf, auf dem Weg nach Laatsch, erreichte mich die erschütternde Nachricht von seinem Tod. Sven und ich hatten unterschiedliche Ansätze und sicher auch verschiedene Meinungen und zugleich vieles, das uns verband. Die Erinnerungen, die Nähe zu Menschen wie Sven und Esther, sind es, die einen prägen. Sie zeigen, wie wichtig Offenheit, Leichtigkeit und Menschlichkeit in allem sind, was wir tun“.

Julia Frank lebt zur Zeit in Wien und hat einen Lehrauftrag an der Fakultät für Kunst und Design in Bozen. Sie erhielt erst kürzlich den “In memoriam to Sven Sachsalber Award” und wurde mit dem Museion Public Prize ausgezeichnet. Angesprochen auf ihre Zukunftspläne und Wünsche sagt sie: “Ein genereller Wunsch ist, dass auch Menschen, die aus einer anderen gesellschaftlichen Klasse kommen, gefördert werden und alles nicht so klassenorientiert und hierarchisch ist. Und, dass man auf regionaler Ebene erkennt, dass man junge, talentierte Künstlerinnen und Künstler frühzeitig unterstützt und im Ausland fördert”.

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